Abricht- und Dickenhobel

grünerKater

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Guten Abend,

ich spiele mit dem Gedanken, mir einen kleinen Abricht- und Dickenhobel anzuschaffen. Von der Qualität her an der Schwelle von der Heimwerkerqualität zur Profiqualität. Welche Erfahrungen habt ihr mit verschiedenen Marken gemacht? Wie gut sind die Geräte von Holzstar, Scheppach, Einhell, Atika, de Walt, Güde...? Welche Präferenzen habt ihr? Kann man mit einem mobilen Hobel mit kurzem Abrichttisch auch lange Werkstücke (bis 2 m) zufriedenstellend bearbeiten? Oder sollte ich eher auf eine gebrauchte 4- oder 5-fach Kombimaschine sparen?

vielen Dank schon mal

mfg. Bernhard

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holz2006

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Hallo,
bei den kleineren mobilen Geräten hast du das Problem vor allem beim Abrichten, da kommt es schon darauf an wie lang meine Auflagetische sind um auch bei etwas längeren Zuschnitten ein ordentlich gerades und winkliges Ergebnis zu erzielen. Die Dicke stellt ja immer nur das Spiegelbild der abgerichteten Flächen her.
Mein Tipp, spar auf eine Kombi von Hammer oder Felder da hast Du Säge, Fräse, Abrichte Dickte und optional auch Langlochbohreinrichtung in einer gut motorisierten Maschine vereint.
Auch die Anschläge und der Schiebetisch arbeiten präzise.
Sowas bekommt man manchmal recht günstig (gebraucht) bei
www.gerauchtmaschinen-welt.de.
Da hast Du lange Freude dran, der Service stimmt und auch die Ersatzteilbereitstellung ist auf lange Sicht geregelt.

Bleib am Holz
Axel
 

Mathis

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...Wie gut sind die Geräte von Holzstar, Scheppach, Einhell, Atika, de Walt, Güde...?
All diese sogenannten "Maschinen" sind m.E. Schrott, fast immer sind es Chinaimporte und von minderster Qualität. Schade um jeden Euro, den man dafür ausgibt.

Kann man mit einem mobilen Hobel mit kurzem Abrichttisch auch lange Werkstücke (bis 2 m) zufriedenstellend bearbeiten?
Nein, wenn das Holzstück krumm oder gar windschief ist, sollte es mindestens zur Hälfte der Gesamtlänge auf dem Aufgabetisch aufliegen, d.h. bei 2 m Holzlänge sollte der (erste) Tisch mindestens 1 m lang sein für eine plane Fläche nach dem Abrichten.

Oder sollte ich eher auf eine gebrauchte 4- oder 5-fach Kombimaschine sparen?
auf jeden Fall ist das wesentlich besser als diese o.g. Chinakracher zu kaufen.
Ich würde immer zu kleinen soliden Einzelmaschinen greifen, z.B. gebrauchte Hobel von Flottjet sind ganz gut und sehr solide gebaut, aber ein 2-Meter-Brett damit abzurichten, ist schon ein wenig Glücksspiel.
 

HeldDerLiebe

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also von Kombimaschinen halte ich wenig, da die einzelen Arbeitsabläufe fast mit einer Projektverwaltungssoftware geplant werden müssen, um Rüstzeiten unter den effektiven Gewerkzeiten zu halten.
 

holz2006

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hallo,
also da kommt es ja immer noch drauf an ob ich das gewerblich mache um meine Brötchen zu verdienen oder als Hobby in meiner Freizeit .
Unsere Normgesellschaft ist schon pervers genug da muss ich nicht noch in meiner Freizeit Arbeitsabläufe nach vollster Effektivität planen und durchführen.
Wir sind ja nicht auf der Flucht.
Dazu muß man immer noch überdenken das ich mit einer Kombi weniger Platz brauche und das 4 Einzelmaschinen teurer sind.

Bleib am Holz
Axel
 

narrhallamarsch

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kauf dir eine gute kombimaschine, dann hast du ruhe.

hammer wurde bereits genannt, für den hobbyisten absolut ausreichend. du solltest nur darauf achten, eine 400 V variante zu kaufen und der formattisch muss ausreichend lang sein.

eine hammer c 3 31 beginnt bei ca. 6000.- neu, je nach ausstattung. wenn es von der verarbeitung geschmeidiger laufen soll, dann greif zu felder, der formattisch ist um einiges besser, aber hier fängt der spass ab ca. 10.000.- neu an. gebraucht hin und wieder sehr preiswert, aber selten billig.

ach ja, nimm unseren held der liebe nicht allzu ernst:emoji_grin: erst vor kurzem hat er selbst nach einer kombi gefragt, dann sollte es eine erika sein usw. usw und das alles im dritten stock einer mietswohnung…....:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

duebelimplosion

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also von Kombimaschinen halte ich wenig, da die einzelen Arbeitsabläufe fast mit einer Projektverwaltungssoftware geplant werden müssen, um Rüstzeiten unter den effektiven Gewerkzeiten zu halten.

Woher nimmst du diese Erfahrung? Nach deinen Angaben besitzt du doch keine stationären Geräte, sondern werkelst mit dem halben Festool-Sortiment in deinem Wohnzimmer...
 

grünerKater

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Oh, vielen Dank für die schnellen und aufschlussreichen Antworten. Die Kombimaschinen gefallen mir deswegen gut, weil sie sicher weniger Platz wegnehmen und insgesamt sicher günstiger sind, als vier bzw. fünf Einzelmaschinen. Eine gebrauchte Maschine wäre eine Alternative.

Was empfehlt ihr eher: Eine gebrauchte Profimaschine oder eine neue Einsteigermaschine wie diese hier?
Kombimaschine CWM 250 R

Und was haltet ihr von der Auffassung, dass ein Anfänger erst mal das Arbeiten mit Raubank, Handsäge und Stemmeisen im Griff haben sollte, bevor er Maschinen benutzt?

mfg. Bernhard

ach ja, das hier hab ich bisher gemacht: Freiherr von Dreist | mein.Kunsthandwerkerportal
 

holz2006

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hallo,
also CWM, Holzmann, Bernardo das sind alles baugleiche Modelle auch preislich machen die kaum Unterschiede. ich hab selbst mal mit einer Holzmann Kombi angefangen, war dann aber froh das Felder mir das Ding in Zahlung genommen hat. Die Genauigkeit, Leichgängigkeit und vor allem die Bauart der Antriebsaggregate ist eher dürftig und macht keinen Spaß. Bereits nach einem halben Jahr war die Kupplung defekt usw..
Ich empfehle, gebrauchte Profimaschine.
Handsäge und Stemmeisen wirst du immer mal brauchen, aber den Umgang mit einer Rauhbank würde ich mir in der heutigen Zeit nicht mehr aneignen.

Bleib am Holz
Axel
 

duebelimplosion

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Hallo Bernhard,

zu der Maschine selbst kann ich dir nichts sagen. Ich schließe mich der Meinung an: laß die Finger von den billigen Angeboten. Du wirst nicht glücklich damit und kaufst irgendwann erst recht was ordentliches. Das Forum ist voll von derartigen Threads.
Ich bin den Weg über eine Kity 619 (war eigentlich nicht so übel, aber auch nicht zufriedenstellend) zu einer Hammer-Maschine gegangen. Da sind Welten dazwischen. Und dennoch werde ich mir wohl irgendwann in etlichen Jahren wohl mal eine Felder kaufen. Und dann ist hoffentlich Ruh :emoji_wink:

Meine Meinung zur Frage ob zuerst Handwerkzeug und erst dann Maschinen:
ich werke selbst erst seit knapp 2 Jahren bin sehr gut mit der zweigleisigen Strategie gefahren: Maschinen UND Handwerkzeug.
Mit dem Handwerkzeug lernt man mehr über den Werkstoff Holz als alleine mit Maschinen. Manche Arbeiten sind zudem mit Handwerkzeugen einfacher und sogar schneller als langwierig Maschinen einzustellen zu müssen. Außerdem genieße ich die relative Ruhe und die Staubfreiheit beim Arbeiten mit Hobel und Stemmeisen.
Ich kann aber mit den Handwerkzeugen noch lange nicht gut genug umgehen, um auf Maschinen verzichten zu können. Speziell auf eine Hobelmaschine kann ich beim Arbeiten mit Holz direkt von der sägerauhen Bohle nicht verzichten. Ich hatte schon krumme Stücke da, wo ich mit dem Handhobel verzweifeln würde. Und dann noch ein 2m-Brett auf Dicke hobeln um - sagen wir mal 15mm Dicke wegzunehmen, da hätte ich als Anfänger wahrscheinlich bald die Freude verloren.
Genauso wichtig ist aber für mich die TKS oder eine HKS mit Führungsschiene. Und ohne Oberfräse würde ich auch nicht arbeiten wollen.

Kurz: leg dich nicht auf eine Art zu arbeiten fest, nutze das beste aus beiden Welten. Dann stellen sich auch früher die Erfolgserlebnisse ein.

Grüße, Rainer
 

lesepirat

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also von Kombimaschinen halte ich wenig, da die einzelen Arbeitsabläufe fast mit einer Projektverwaltungssoftware geplant werden müssen, um Rüstzeiten unter den effektiven Gewerkzeiten zu halten.

Ist denn noch niemand aufgefallen, das dieser Held unser ForenTroll ist??? Schaut euch seine Posts an. Kann den nicht mal jemand sperren??
 

grünerKater

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Ok, das ist echt alles sehr Aufschlussreich. Ich seh schon, hier bin ich genau richtig. Werde dann wohl langfristig eine gebrauchte Felder in Auge fassen. Die scheinen ja in aller Munde zu sein. Bis dahin werd ich mich wohl mit der Raubank beschäftigen.
Jetzt würde ich gern nochmal die Vor- und Nachteile von Kombimaschinen gegenüber Einzelmaschinen zur Sprache bringen. Kann man mit Kombimaschinen z. B. auch so bequem große Stücke Sägen, wie mit einer Formatsäge? Sind Einzelmaschinen präziser? Kann man mit einer Handkreissäge evtl. sogar eine Formatsäge ersetzen? Und so weiter, und so weiter...
 

narrhallamarsch

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wenn der formattisch groß genug gewählt worden ist, dann ja, bei felder kannst du bis 2,60m bestellen..

mit einer guten tauchkreissäge kommst du durchaus an die schnittqualität heran. ich würde große platten immer vorher auf das rohmaß mit der hks zuschneiden und dann erst an die formatsäge gehen. eine 2.08 x 2,80 große platte bekommst du alleine nicht bewegt ohne hilfsmittel und das ding dann auf der säge zu bearbeiten, ist wieder eine andere sache.

ich sehe im hobbybereich keine nachteile von kombis gegenüber einzelgeräten, da ja immer nur einer daran arbeitet, in einer schreinerei ist das sicherlich anders zu bewerten.
 

duebelimplosion

ww-kirsche
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du kannst bei Felder den Schiebetisch sogar bis 3,20m bestellen. Da braucht man aber schon richtig Platz.
Der Vorteil einer Kombi ist natürlich der geringere Platzbedarf. Zudem ist eine Kombi günstiger als alle Maschinen einzeln. Die Kombi ist auch genau so exakt wie Einzelmaschinen.
Aber mit Einzelmaschinen ist das Arbeiten etwas komfortabler. Ich habe eine kombinierte Kreissäge und Fräse. Damit komme ich eigentlich gut zurecht. Lieber würde ich meinen Abricht-Dickenhobel in zwei getrennte Maschinen aufteilen.
Könnte ich es mir platz- und geldmäßig leisten, würde ich mir alles getrennt kaufen.

Grüße, Rainer
 

HeldDerLiebe

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zum Glück sind wir nicht mehr jung und brauchen kein Geld!

Ernst beiseide, kauf dir lieber ein paar gute Handhobel, wie hier manche werkzeugmäßig aufrüsten, und dann popelige Projekte präsentieren. Also ehemahliger Betriebswirtschalten hab ich halt immer noch den break-even point im Hinterkopf.

Außderdem sind solche Maschinen richtig gefährlich, da kann dir jedes Bier einen Finger kosten!

Außerdem sind da noch die lieben Nachbarn, also wenn mein Nachbar eine Kreisäge oder Kombimaschine betreiben würde, da sag ich nur Texas Chain Saw Masakeer!
 

ted83

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zum Glück sind wir nicht mehr jung und brauchen kein Geld!

Ernst beiseide, kauf dir lieber ein paar gute Handhobel, wie hier manche werkzeugmäßig aufrüsten, und dann popelige Projekte präsentieren. Also ehemahliger Betriebswirtschalten hab ich halt immer noch den break-even point im Hinterkopf.

Außderdem sind solche Maschinen richtig gefährlich, da kann dir jedes Bier einen Finger kosten!

Außerdem sind da noch die lieben Nachbarn, also wenn mein Nachbar eine Kreisäge oder Kombimaschine betreiben würde, da sag ich nur Texas Chain Saw Masakeer!

Alter Schwede, lass die Finger von den Drogen!! :confused:

Wieso macht dein Nachbar eigentlich kein Dritter-Stock-Chainsaw-Massaker wenn du die TS55 und die Altendorf anwirfst? :emoji_grin:

Break-even find ich bei Hobbies nur schwer anwendbar. Rechne du mal...

Get a life und gute Nacht.
 

predatorklein

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Moin

Kauf dir eine gebrauchte EB HC 260.

Mit der richtest du dir Teile bis 2 m so gut ab,daß du auch eine Rahmentür bauen könntest ( wenn´s sein muß ).
Kostenpunkt 500 €.
Gibt es von 2,2 KW in 220 Volt bis 4,2 KW in 380 Volt.

Steigerung wäre eine Kity 638 ( 31 cm ) oder eine 639 ( 41 cm ).
Preis zwischen 1000 bis 2000 €.

Wer mit den Maschinen keine ordentliche Ergebnisse erzielt schafft das auch mit einer Hammer,Felder oder auch einer Altendorf nicht :emoji_wink:

Der Mann der die Maschinen bedient spielt nämlich auch eine " klitzekleine " Rolle wenn es drum geht was " hinten " raus kommt :emoji_grin:
Sieht man in den Threads in denen Jungs mit ihrer Festo HKS und ihrer Oberfräse Stücke bauen die wirklich klasse sind.

Klar geht das mit einer großen Maschine einfacher,aber auch da kommt es erst mal auf den Benutzer an.

Wer sich mal Stücke ankuckt die vor Jahrhunderten gebaut wurden und dabei überlegt was die Jungs für Equipment hatten wird mir sicher zustimmen :emoji_slight_smile:

Wer mit einer EB HC 260 einsteigt und Spaß hat braucht auch irgendwann eine ( gescheite ) Säge , eine Fräse und noch paar andere Kleinigkeiten.
Da ist dann eine Hammer oder Felder Kombimaschine sicherlich eine der besten Entscheidungen die man treffen kann.

Allerdings geht da der Spaß bei 2000 € für eine gebrauchte Kreissäge/Fräse los.
Mit Abricht/Dickte legt man nochmal schnell 2000 € drauf.
Ausreichend Platz sollte man dann aber auch haben.

Die neidischen Blicke anderer Heimwerkerkollegen sind einem dann aber auch sicher :emoji_stuck_out_tongue:

Gruß
 

grünerKater

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Vielen Dank für die ganzen Anregungen. Hab mir auch bei Felder in Hall neue und gebrauchte Maschinen angeschaut (grandiose Geräte). Beides - aber auch der Kontoauszug - haben mir zu der Entscheidung verholfen, weiter auf Handwerkzeuge zu setzen. Dazu mach ich gleich ein neues Thema.

mfg. Bernhard
 

waulmurf

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Entschuldige, aber ich muss nochmals nachhaken, da ich vor gleicher Entscheidung stehe.
Wegen Platzmangel fällt die Variante Kombimaschine aus. Also hatte ich an eine kleine Abricht- und Dickenhobelmaschine gedacht, die man notfalls transportieren kann.
EB HC260 ist schon gut, allerdings werden die jetzt auch in China hergestellt und gebrauchte sind rar.
Kennt jemand deWalt D27300 und hat Erfahrungen?
Danke und Grüße
waulmurf
 
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