ballenmattierung teilweise stumpf

Stechbeitel

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Liebe Forummitglieder, ich habe heute heute angefangen, einen Schreibtisch mit der Clou Ballenmattierung gänzend zu bearbeiten. Die Lösung habe ich, wie angegeben, mit 30 Prozent Spezialverdünung verarbeitet.

Auf einem Großteil der Flächen sieht es schonmal sehr gut aus, aber es sind Stellen dabei, die möchten einfach nicht glänzen und bleichen Stumpf.

Habe ich irgend etwas falsch gemach?

Für Antworen wäre ich sehr dankbar.

viele Grüße

Stechbeitel
 

welaloba

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Lieber Beitel,
es wäre hilfreich zu hören, auf welchen Untergrund du die Mattierung aufträgst: Angeschliffener alter Lack... rohes Holz... neue Nitrogrundierung... Reste von Wachsoberfläche... was auch immer, lass es uns wissen....
Grüße, Werner
 

Stechbeitel

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Der Untergrund ist gebeizte Eiche und Buche, welches zum Schluß mit 400 Papier geschliffen wurde.
 

elgarlopin

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Ballenmattierung

Hallo,
eine Frage:
Warum Ballenmattierung verarbeiten, wenn man eine "glänzende" Oberfläche will?
Franz:confused:
 

welaloba

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Lieber Franz, die Mattierung heißt nur so, die Begründung für diese Namensirritation wäre zu eruieren, jedoch kriegt man vor allem mit der Plasticmattierung von Clou (Clou 500) einen sehr schönen Glanz hin.
@ Beitel: Schon mal lang genug trocknen lassen? Dann wieder fein geschliffen und weiter aufgetragen?
Gruß Werner
 

Stechbeitel

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@Welaloba

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich werde gleich Morgen zwischenschleifen. Mit dem Ballen zu arbeiten merkt man tatsächlich in den Knochen, aber es lohnt sich. :emoji_wink:
 

elgarlopin

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Ballenmattierung

Hallo Werner,
dein Beitrag zum irreführenden Namen "Mattierung" hat mich stutzig und neugierig gemacht!
Ich persönlich kenne die Ballenmattierung noch aus der Werkstatt meines Vaters (Schreinermeister - Jg. 1917). Wir nahmen die Mattierung immer dann, wenn kein Hochglanz wie bei Polituren erwünscht war.

Prof. Walde schreibt 1906 (!) in seinem Buch "Der Praktische Tischler":

"Wie schon der Name andeutet, soll durch das Mattieren keine spiegelnde, hochglänzende Fläche, sondern lediglich nur ein mattglänzender Überzug auf Holz gebracht werden. (...) Wünscht man eine ganz stumpfmatte Fläche, so verreibe man die noch feuchte Mattierung mit einem Roßhaarballen."
Walde, a.a.O S. 839f

Der gute, alte Spannagel schreibt 1954 in "Der Möbelbau" über das "Mattieren":

"Schellack gibt Glanz, Zellulose schafft Härte." Und weiter: "Das sog. Mattieren, also das Auftragen der Mattine geschieht gewöhnlich mit einem Lappen oder auch Pinsel... Seit Jahren haben die Zellulose-Präparate die Mattine mehr und mehr zurückgedrängt. (...)wodurch bald eine feine, seidenglänzende, matte Fläche entsteht. (...) Der matte Glanz der Flächen kann erhöht werden durch Abziehen mit klarer Politur."
Spannagel, a.a.O. S. 305

Im Frz. bedeutet "matir" (daher "Mattine") soviel wie "dépolir", also deutsch "schleifen", "entpolieren" (also nicht "endpolieren").

Ich bin auf Antworten sehr gespannt, weil dieses Thema ja auch im Restauratorenbereich nicht unwichtig sein dürfte.

Grüße
Franz


"
 

welaloba

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@Franz: Ich kann da überhaupt nur aus dem "Restaurator - Bereich" berichten: In unseren Kreisen gilt die Mattierung (hier zumeist aber eher die Schellackmattierung) als die "schlichte" Oberfläche, schnell fertig, schnell überarbeitet, nicht besonders wasserfest, halt für einfache Anguckmöbel / Ziermöbel, nicht für Tischplatten uä. Mit Einschränkung auch für Stühle. Die Mattierung setze ich in verschiedenen Qualitäten bzw. Farben an: Z.B. Orange = hell, schwarzer Panther = ganz dunkel, Knopflack (Die indischen kreisrunden Platten) ist eigentlich der freundlichste Farbton. Alle Sorten enthalten 5 - 8 % Wachs (nach Lieferantenangabe), somit ist das Schmiermittel schon drin und das bleibt auch mit in der Oberfläche, daher stimmts schon, es glänzt einfach nicht so wie eine reine, wachsfreie Schellackpolitur. Bei fertig gelöstem Schellack (200 - 220 Gramm auf 900 ml reinen Alkohol - Knopflack besser zerstoßen, sonst dauerts zu lange - ich nehme dafür eine alte Moulinexmaschine) die Mischung leicht erwärmen und 3-4 % Polieröl einrühren. Wegstellen. Nach längerer Standzeit sollte man die eine oder andere Sorte auch mal durchschütteln. Schellackmattierung nimmt man hier zum klein bißchen Aufpolieren schlichter Möbel mit ungewissen Oberflächen, die Mattierung hält (in Grenzen) auch auf Wachsoberflächen, ist dann halt auch nur zum Angucken.

Nun zu Clou 500: Wir wissen nicht so genau, was drin ist, vielleicht hat das jemand hier in der Runde schon mal eruiert; nach meiner Auffassung wirds ein Abkömmling einfachen klaren Nitrolackes sein, sicherlich mit ordentlichem Anteil an wohl synthetischem "Schmiermittel"; Auf ordentlich dichter Grundierung aus Nitrofüllgrund hat man damit schnell ziemlichen Glanz erzeugt. Wenns besser werden soll, kann man nach genügend Trockenzeit auch mit Benzoe nachpolieren und mit Hochglanzpolish noch mal reinigen. Ist aber eigentlich eine ziemlich empfindliche Oberfläche je mehr Glanz, desto empfindlicher; Bei Schreibtischen ists gut mit Ledereinlage.
Verdünnen kann man Clou 500 auch mit ganz normalem wasserfreiem Alkohol (Ethylalkohol) zum polieren beginnen auch 1:1. Hier sind die Trockenzeiten wichtiger als bei Schellackmattierung - wenn wir zu lange auftragen wollen, gibts Löcher bzw. aufgerissene Streifen.
Genug getextet für diesmal,
Gruß Werner
 

Stechbeitel

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Also irgendwie komme ich trotz Zwischenschliff nicht weiter. Egal. wie oft ich auftrage, die Stellen bleiben Stumpf. So, als wenn der Lack wegziehen würde.Zwischenschliff mit 400 Papier.

Für Antworten wäre ich sehr dankbar.
 

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welaloba

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Moin, kann es sein, dass die Stellen die keinen Lack annehmen, überhaupt keine Grundierung haben oder ölig (Maschinenöl) sind oder wachsgetränkt?
ich kann da ja nur spekulieren...
Gruß Werner
 

Stechbeitel

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Grundiert habe ich es nicht, vielleicht ist das sogar der Fehler. Es kann aber auch sein, dass ich falsch poliere. Sobald ich den Ballen schnell hin und her bewege, fangen Stellen an zu glänzen, die das vorher nicht taten. :emoji_wink:

Sonst hatte ich mit dem Ballen immer nur in eine Richtung einmal abgezogen und dachte, dass das reichen muss. Ich bleibe dran.
 

garfilius

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ich kenne mich mit dem Clou-Produkt nicht aus, aber reiner Schellack wird so poliert technik_der_schellackpolitur - ist zwar nicht diiie ultimative Anleitung, aber die kompakteste :emoji_wink:

bei Schellack-Mischprodukten wie dem von Clou muß dass so nicht 100%ig funktionieren. Ich habe hier z.B. so eine Schellackpolitur aus dem Drechslerbereich, die wird von meiner auf Schellack wunderbar funktionierender Endpolitur partiell matt.
 

Stechbeitel

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Danke für die Antwort. Diese Anleitung habe ich schonmal gelesen und werde mich wohl später mehr danach richten. Vor Allem eine Grundierung kann nicht Schaden.

Doch irgendwie weiß ich nicht, wie man in den Eckkanten poliert, parktisch dort, wo der Ballen nicht hinkommt.

Gibt es da irgend ein Trick?
 

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Ballenmatierung

Ballenmattierung
Der Begriff Ballenmattierung kommt von der Art des Auftragens der Mattierung. Ein Stück Stoff wird zu einem Ballen mit faltenfreier Oberfläche zusammengeknüllt, in die Mattierung getunkt und in Richtung der Maserung auf das Holz aufgetragen. Durch das Auftragen unterschiedlich vieler Schichten wird bestimmt wie matt das bearbeitete Holz wird. Je mehr Schichten desto matter. Die Ballenmattierung ist nach dem Beizen die zweite Schutzschicht für das Holz
 
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