Prof_Farnsworth
ww-fichte
Moin!
Ich will euch mit diesem „Roman“
meinen „Zyklon“ vorstellen und „kurz“ erklären, wie er aufgebaut ist, sich im Alltag schlägt und was ich beim nächsten anders machen würde. Ich mache das ausführlich, falls sich jemand das Teil mal nachbauen möchte. Der Beitrag ist wirklich recht lang geworden… Hoffentlich wird es nicht zu langweilig… :rolleyes:
Wie schon hier: Zyklon mit SKV-Antrieb angekündigt, soll der Zyklon nicht nur als Späneabsaugung dienen, sondern gleichzeitig auch als Zentralstaubsauger genutzt werden. Elise funktioniert relativ gut. Warum nur „relativ“, erkläre ich später. Aber der Reihe nach…
Zuerst mal, warum nenne ich das Ding „Elise“… Einige kennen sie vielleicht noch (am besten mit Ton ansehen…): Elise
Wie in dem anderen Thread schon beschrieben, habe ich über dem Zyklon noch Filterpatronen montiert, die den feinen Staub auffangen sollen. Damit dieser Dreck bei ausgeschalteter Absaugung mit in den Eimer fallen kann, dient ein kleinerer Pylon als Trichter. Die Pylone sind aus der „Bucht“. Damit sie stabiler werden, habe ich immer zwei Stück ineinander gesteckt und verklebt. Nun ja, es war leider keine Materialkennzeichnung drauf, aber nach der „ankokel und Schnüffel-Methode“ dürfte es sich um PE handeln. Das Zeug lässt sich eher schlecht kleben, dafür aber verschweißen. Mit einem Mini-Gasbrenner also angeschmolzen, mit Heißkleber verklebt und nochmal kurz mit dem Brenner drüber hat gut funktioniert. Funktioniert eher wie Löten als Schweißen… Auf dem ersten Bild ist der kleine Pylon mit eingeklebtem Verlängerungsrohr zu sehen.
Bilder zwei und drei zeigen den großen Pylon mit eingeklebtem Saugrohr (50er HT). Das Rohr habe ich etwas plattgedrückt und unter leichtem Winkel eingeklebt. Der Übergang ist absolut glattgeschliffen und mit dem Gasbrenner eingeebnet.
Bild vier zeigt den „Filterturm“. Die Front ist zweigeteilt und noch abgenommen. Entgegen meinem ursprünglichen Plan ist der Bereich um die Pylonen herum nicht an der „Unterdruckseite“ angeschlossen. So lässt sich bei abgenommener unterer Frontplatte die Funktion des Zyklons beobachten. Allen luftdichten Verbindungen habe ich vor dem Verschrauben ein oder zwei Raupen Silikon verpasst. Ursprünglich wollte ich Montagekleber nehmen, aber wenn man das Ding mal wieder auseinandernehmen muss, geht das mit Silikon einfacher.
Bild fünf. Der Deckel des unteren Pylons ist aus Plexiglas. Der „Trichter-Pylon“ ist nicht mit dem Plexiglas verklebt, sonder mit selbstklebendem Schaumstoff abgedichtet. Mit der Oberfräse in das Plexiglas ein Loch gefräst, schräg gefeilt und beide Teile ohne Dichtung zusammengesteckt. Den Abstand zwischen den beiden Platten ausgemessen und Elektroinstallationsrohr als Abstandshalter auf Länge geschnitten. Dichtung um den kleinen Pylon geklebt, zusammengesteckt und mit vier Gewindestangen soweit zusammengezogen, bist sich die E-Rohre nicht mehr bewegt haben. Dicht!
Den luftdichten Übergang unterer Pylon -> Bodenplatte vom „Filterturm“ habe ich ähnlich gemacht. Den Durchbruch in der OSB-Platte aber vor der Montage gespachtelt und geschliffen.
Auf Bild sechs ist die Rückseite mit dem Einlassrohr (50er HT) zu sehen. Damit sich alles montieren ließ, hat das Rohr keine Muffe. Zum späteren Anschließen habe ich einfach eine Doppelmuffe aufgeschoben.
Bild sieben zeigt den verschlossenen „Filterturm“ von oben. Die Filterpatronen werden durch Gewindestangen, Muttern und einem Plexiglasdeckel zusammengedrückt. Auch der Deckel des „Filterturms“ ist aus Plexiglas (zwei Verschlussgriffe fehlen noch…), damit man von außen die Filter kontrollieren kann.
Bild acht und neun zeigt die Auffangbox. Da ich ganz normale Eimer / Kisten benutzen will, muss die Box luftdicht sein. Auf der Oberseite ist Schaumstoff aufgeklebt, damit der Übergang Auffangbox -> „Filterturm“ luftdicht ist. Bei den ersten Tests musste ich feststellen, dass der Dreck so eine große Geschwindigkeit hat, dass der feine Staub über den Eimerrand wegfliegt. Daher noch ein kurzes Stück 100er HT-Rohr als „Abreißkante“ eingeklebt. Reicht aber auch noch nicht, da muss ich noch mal ran (Bild 10). Werde dem Eimer noch einen Deckel verpassen, in den das 100er Rohr eintaucht.
Bild 11 und 12 zeigt die SKV- Kiste. Auf die Ein- und Auslässe sind Flansche mit eingeschweißtem HT-Rohrstück / -Bogen geschraubt. Der Auslass hat einen 45° Bogen bekommen. Ursprünglich sollte direkt über dem SKV eine Platte als weitere Schallfalle sitzen, durch den 45° Bogen die Abluft um den Motor strömen und dann durch die große Öffnung entweichen. Auf dem Bild neun ist die Platte noch zu sehen. Da die Abluft aber eine ganz ordentliche Temperatur hat (ca. 65°), war das eher eine Motorheizung als Kühlung. Daher ist die Zwischenplatte wieder rausgeflogen und die Abluft wird direkt Richtung Gehäuseöffnung geleitet. Der SKV ist auf einer Grundplatte verschraubt auf deren Unterseite Moosgummisttreifen zur Entkopplung geklebt sind.
Bild 13. Elise in ihrer ganzen Pracht
Noch mit improvisierter Elektrik, aber funktionstüchtig. Rechts oben am „Filterturm“ ist jetzt auch der 75er HT-Bogen angebracht. Das soll mal das Bypassventil werden. Ist aber bisher nur mit einem Stopfen verschlossen.
Bild 14 zeigt das Ergebnis des ersten richtigen Einsatzes. Elise durfte die Sauerei aufsaugen, die bei ihrer Produktion entstanden ist. Gesaugt wurde mit einem 10 Meter langem DN40 Schlauch. Auch größere Stücke wurden problemlos aufgesaugt und im Zyklon abgeschieden. Abgebundene, aber trotzdem „Klebrige“ Silikonreste sind auch kein Problem.
Auf Bild 15 sieht man Elise an ihrem Arbeitsplatz
. Sie steht auf dem Dachboden eines Anbaus. Aufstellhöhe entspricht ungefähr der ersten Etage.
Bild 16 zeigt einen Teil der noch „wartungsfreundlich“
aufgebauten Elektrik. Gehäuse kommt noch. Von links nach rechts: Softstarter, Motorschutzschalter, Schütz und Stromstoßschalter.
Bild 17. Im Keller hängt die Steuerung. Von links nach rechts: Netzteil, Funkschalter und zwei Relais. Die Relais sind nötig, weil die Platine keine 230V schalten darf. Und zwei Stück, damit man bei der 2-Kanalvernbedienung nicht drauf achten muss, auf welchen Knopf man zu drücken hat. In das Gehäuse kommt noch ein Taster, damit man auch bei nicht funktionierender Fernbedienung weiter saugen kann. Der Empfänger ist im Keller zwar nicht ideal positioniert, es war aber leider kein anderer Platz / kein Leerrohr frei. Die Reichweite des Senders ist ausreichend, um aus allen Räumen eine Verbindung zu bekommen.
Die Verrohrung ist leider alles andere als optimal… Direkt nach Elise musste ich auf DN40 reduzieren, da ich nichts Größeres durch den (zum Glück!!!) vorhandenen Schacht durchbekommen habe. Es geht ein sechs Meter langer DN40 Saugschlauch durch den Schacht bis in den Keller. Der Schlauch ist von innen einigermaßen glatt, also nicht so stark geriffelt wie die 08/15 Staubsaugerschläuche. Danach kommt ein zwei Meter Stück 40er HT-Rohr. Ab da zweigt mit (leider) mehreren 45° Bögen die drei Meter lange Leitung für die Wohnung ab. Ab da nutze ich einen 10 Meter (!!!) langen Saugschlauch für die Wohnung. Vom Abzweig bis zur Werkstatt sind es noch mal drei Meter HT-Rohr. Es sind also von der Absaugung bis in die Werkstatt 11 Meter! Von diesen 11 Metern sind ca. 4,5 Meter senkrecht nach oben steigend… „Etwas“ ungünstig…
Die Ideale Aufstellung wäre direkt in der Werkstatt. Mit großen Rohren (DN75) und kurzem Weg zu den Absaugstellen mit viel Volumen und mit DN50 zu den „normalen“ Sauganschlüssen und im Haus als Zentralstaubsauger verteilen. Mit DN75-100 die Abluft nach draußen schaffen.
Bei den Tests während des Baus ist mir an dem Saugschlauch keine statische Aufladung aufgefallen. Wirklich viel gesaugt wurde da aber auch nicht. Ich habe absolut keine Angst vor einer Staubexplosion, nur um das mal zu testen habe ich entlang der ganzen Verrohrung einen dünnen, geerdeten Kupferdraht gezogen und alle ca. 500mm mit Isolierband angeklebt.
Jetzt zur Funktion. Wegen der langen Verrohrung hatte ich vor dem Bau das schlimmste befürchtet… Allerdings ist die große Leitungslänge ist für den Einsatz als Wohnungssauger sogar ein Vorteil. Beim allerersten Test des SKV habe ich den 10 Meter Saugschlauch mal direkt angeschlossen. Die Bodendüse hat sich so stark am Fußboden festgesaugt, dass man sie kaum schieben konnte! Mit den ganzen Verlusten die sich jetzt ergeben lässt es sich in der Wohnung sehr bequem saugen. Die Leistung ist noch ausreichend. Würde sie ähnlich einschätzen, wie mein bisher benutzter Kärcher 2701 mit 1/4 vollem Beutel. Es ist schön leise und keine Gefahr mehr, dass der Beutel reißt und einem der ganze Dreck in der Wohnung verteilt wird. Ist mir beim Ofensaubermachen mal passiert…
Bei der Spänesaugerei sind die Verluste natürlich schon etwas weniger zu gebrauchen. An meiner kleinen Bandsäge hatte ich bisher einen (Aldi) Nass- / Trockensauger mit zwischengeschalteter „Filtertüte“ angeschlossen. Die Filtertüte bestand aus einem selbstgenähten Stoffsack mit Reißverschluss, der in einer luftdichten „Schublade“ unter der Bandsäge untergebracht war. Jetzt ohne die „Filtertüte“ und direkt am Zyklon angeschlossen ist die Saugleistung mindestens genau so gut wie vorher mit dem direkt daneben stehenden, lärmenden Sauger.
Meine HKS (Bosch) hat ganz ohne Absaugung schon so ganz ordentlich in den angesteckten Spänefangsack gefördert. Jetzt mit Absaugung fliegt noch wesentlich weniger Dreck rum.
Der Test mit der Kappsäge steht noch aus. Da das Sägeblatt bei so einer Säge nicht ganz so gut umschlossen wird, dürfte da noch so einiges nebenher kommen.
In der Werkstatt lagen noch kurze Abschnitte (ca. 10 mm lang) von einzelnen Kabel-Adern (NYM). Die wurden trotz der langen Steigleitung problemlos aufgesaugt und im Zyklon abgeschieden. Auch Metallspäne (Bohrspäne aus Alu und Stahl) sind kein Problem.
Zum eigentlichen Zyklon. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut abscheidet. In den Filterpatronen landet wirklich nur ganz feiner Staub. Sogar der normale Hausstaub landet als „Wollmaus“ in der Auffangtonne! Die untere Öffnung hatte ich zuerst nur auf einen Durchmesser von ca. 40mm gemacht. Das war zu wenig. Die Späne wurden mitgerissen und landeten in den Filtern. Nachdem ich den Pylon weiter gekürzt hatte (Öffnung von ca. 70mm) klappt alles bestens.
Würde ich Elise noch mal bauen…? Ja, auf jeden Fall!
Alleine schon als Sauger für die Wohnung. Kein Radau, kein Staubsauger“mief“, kein aufgewirbelter Staub durch die Abluft und keine Gefahr eines platzenden Beutels mit in der Wohnung verteiltem Dreck. Auch die bei jedem normalem Sauger vorhandenen Stäube in der Abluft sind mir egal, Elise steht ja „draußen“.
Würde ich sie genau so wieder bauen…? Nein!
Wahrscheinlich würde ich gleich zwei Zyklone bauen, in Reihe schalten und dann die Filterpatronen. Wenn man einen zusammengefegten Haufen Späne schnell aufsaugt, wird der Pylon überfüllt und es geht einiges in die Filterpatronen. Der zweite Zyklon dürfte in so einem Fall den Überschuss abscheiden.
Den Pylon würde ich unten aus dem „Filterturm“ herausstehen lassen und nicht bündig abschneiden. Dann könnte ohne weiteres Wasser gesaugt werden. Jetzt wäre es möglich, dass die OSB-Platten nass werden.
Anderes Material und / oder anderer Aufbau des Gehäuses. Der allererste Start mit der zusammengebauten Elise war eine herbe Enttäuschung… Von der enormen Saugleistung des SKVs kam kaum was an der Düse an. Alle Verbindungen und Klebungen waren i.O. Es lag an den OSB-Platten. Die Dinger sind sehr (!!!) luftdurchlässig. Selbst nach dreimaligem Streichen von innen und außen mit Latex-Farbe (hatte ich noch rumstehen) geht noch etwas Luft durch. Wahrscheinlich würde ich wieder OSB nehmen, aber zum Schluss vollflächig mit Sperrholz verkleben oder mit (selbstklebender) Folie beziehen.
Das Gehäuse für den SKV würde ich als geschlossenes Gehäuse bauen. Die „schmutzige“ Abluft über ein großes Rohr mit Schalldämpfer, das direkt am SKV angeschlossen ist, raus leiten. Zur Kühlung einen Ventilator + Abluftöffnung in dem Gehäuse vorsehen.
Zum SKV als „Antrieb“. Den würde ich immer wieder nehmen! Selbst bei meiner ungünstigen Aufstellung reicht die Leistung für das normale Späneaufkommen. Obwohl das SKV-Gehäuse recht offen ist, ist er nicht wirklich laut. Da macht mein kleiner Kärcher mehr Radau. Das Geräusch ist auch nicht so unangenehm hochtourig wie bei einem normalen Nass- / Trockensauger. Kärcher von allen Seiten mit einem Meter Abstand ca. 84 dBA, Elise bei gleichem Abstand im 90° Winkel von der Abluftöffnung gemessen ca. 72 dBA. Die Abluftseite konnte ich aus Platzmangel nicht messen, wird da aber etwas lauter sein. Der „Filterturm“ trägt mit seinen Luftgeräuschen ganz gut zum Pegel bei. Wenn man darüber noch ein Schallschutzgehäuse baut, dürfte es noch leiser werden. Lärmtechnisch wäre Elise sogar im Haus absolut ok. In einer Werkstatt würde sie kaum auffallen.
Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt…
Gruß
T
m
Ich will euch mit diesem „Roman“
Wie schon hier: Zyklon mit SKV-Antrieb angekündigt, soll der Zyklon nicht nur als Späneabsaugung dienen, sondern gleichzeitig auch als Zentralstaubsauger genutzt werden. Elise funktioniert relativ gut. Warum nur „relativ“, erkläre ich später. Aber der Reihe nach…
Zuerst mal, warum nenne ich das Ding „Elise“… Einige kennen sie vielleicht noch (am besten mit Ton ansehen…): Elise
Wie in dem anderen Thread schon beschrieben, habe ich über dem Zyklon noch Filterpatronen montiert, die den feinen Staub auffangen sollen. Damit dieser Dreck bei ausgeschalteter Absaugung mit in den Eimer fallen kann, dient ein kleinerer Pylon als Trichter. Die Pylone sind aus der „Bucht“. Damit sie stabiler werden, habe ich immer zwei Stück ineinander gesteckt und verklebt. Nun ja, es war leider keine Materialkennzeichnung drauf, aber nach der „ankokel und Schnüffel-Methode“ dürfte es sich um PE handeln. Das Zeug lässt sich eher schlecht kleben, dafür aber verschweißen. Mit einem Mini-Gasbrenner also angeschmolzen, mit Heißkleber verklebt und nochmal kurz mit dem Brenner drüber hat gut funktioniert. Funktioniert eher wie Löten als Schweißen… Auf dem ersten Bild ist der kleine Pylon mit eingeklebtem Verlängerungsrohr zu sehen.
Bilder zwei und drei zeigen den großen Pylon mit eingeklebtem Saugrohr (50er HT). Das Rohr habe ich etwas plattgedrückt und unter leichtem Winkel eingeklebt. Der Übergang ist absolut glattgeschliffen und mit dem Gasbrenner eingeebnet.
Bild vier zeigt den „Filterturm“. Die Front ist zweigeteilt und noch abgenommen. Entgegen meinem ursprünglichen Plan ist der Bereich um die Pylonen herum nicht an der „Unterdruckseite“ angeschlossen. So lässt sich bei abgenommener unterer Frontplatte die Funktion des Zyklons beobachten. Allen luftdichten Verbindungen habe ich vor dem Verschrauben ein oder zwei Raupen Silikon verpasst. Ursprünglich wollte ich Montagekleber nehmen, aber wenn man das Ding mal wieder auseinandernehmen muss, geht das mit Silikon einfacher.
Bild fünf. Der Deckel des unteren Pylons ist aus Plexiglas. Der „Trichter-Pylon“ ist nicht mit dem Plexiglas verklebt, sonder mit selbstklebendem Schaumstoff abgedichtet. Mit der Oberfräse in das Plexiglas ein Loch gefräst, schräg gefeilt und beide Teile ohne Dichtung zusammengesteckt. Den Abstand zwischen den beiden Platten ausgemessen und Elektroinstallationsrohr als Abstandshalter auf Länge geschnitten. Dichtung um den kleinen Pylon geklebt, zusammengesteckt und mit vier Gewindestangen soweit zusammengezogen, bist sich die E-Rohre nicht mehr bewegt haben. Dicht!
Den luftdichten Übergang unterer Pylon -> Bodenplatte vom „Filterturm“ habe ich ähnlich gemacht. Den Durchbruch in der OSB-Platte aber vor der Montage gespachtelt und geschliffen.
Auf Bild sechs ist die Rückseite mit dem Einlassrohr (50er HT) zu sehen. Damit sich alles montieren ließ, hat das Rohr keine Muffe. Zum späteren Anschließen habe ich einfach eine Doppelmuffe aufgeschoben.
Bild sieben zeigt den verschlossenen „Filterturm“ von oben. Die Filterpatronen werden durch Gewindestangen, Muttern und einem Plexiglasdeckel zusammengedrückt. Auch der Deckel des „Filterturms“ ist aus Plexiglas (zwei Verschlussgriffe fehlen noch…), damit man von außen die Filter kontrollieren kann.
Bild acht und neun zeigt die Auffangbox. Da ich ganz normale Eimer / Kisten benutzen will, muss die Box luftdicht sein. Auf der Oberseite ist Schaumstoff aufgeklebt, damit der Übergang Auffangbox -> „Filterturm“ luftdicht ist. Bei den ersten Tests musste ich feststellen, dass der Dreck so eine große Geschwindigkeit hat, dass der feine Staub über den Eimerrand wegfliegt. Daher noch ein kurzes Stück 100er HT-Rohr als „Abreißkante“ eingeklebt. Reicht aber auch noch nicht, da muss ich noch mal ran (Bild 10). Werde dem Eimer noch einen Deckel verpassen, in den das 100er Rohr eintaucht.
Bild 11 und 12 zeigt die SKV- Kiste. Auf die Ein- und Auslässe sind Flansche mit eingeschweißtem HT-Rohrstück / -Bogen geschraubt. Der Auslass hat einen 45° Bogen bekommen. Ursprünglich sollte direkt über dem SKV eine Platte als weitere Schallfalle sitzen, durch den 45° Bogen die Abluft um den Motor strömen und dann durch die große Öffnung entweichen. Auf dem Bild neun ist die Platte noch zu sehen. Da die Abluft aber eine ganz ordentliche Temperatur hat (ca. 65°), war das eher eine Motorheizung als Kühlung. Daher ist die Zwischenplatte wieder rausgeflogen und die Abluft wird direkt Richtung Gehäuseöffnung geleitet. Der SKV ist auf einer Grundplatte verschraubt auf deren Unterseite Moosgummisttreifen zur Entkopplung geklebt sind.
Bild 13. Elise in ihrer ganzen Pracht
Bild 14 zeigt das Ergebnis des ersten richtigen Einsatzes. Elise durfte die Sauerei aufsaugen, die bei ihrer Produktion entstanden ist. Gesaugt wurde mit einem 10 Meter langem DN40 Schlauch. Auch größere Stücke wurden problemlos aufgesaugt und im Zyklon abgeschieden. Abgebundene, aber trotzdem „Klebrige“ Silikonreste sind auch kein Problem.
Auf Bild 15 sieht man Elise an ihrem Arbeitsplatz
Bild 16 zeigt einen Teil der noch „wartungsfreundlich“
Bild 17. Im Keller hängt die Steuerung. Von links nach rechts: Netzteil, Funkschalter und zwei Relais. Die Relais sind nötig, weil die Platine keine 230V schalten darf. Und zwei Stück, damit man bei der 2-Kanalvernbedienung nicht drauf achten muss, auf welchen Knopf man zu drücken hat. In das Gehäuse kommt noch ein Taster, damit man auch bei nicht funktionierender Fernbedienung weiter saugen kann. Der Empfänger ist im Keller zwar nicht ideal positioniert, es war aber leider kein anderer Platz / kein Leerrohr frei. Die Reichweite des Senders ist ausreichend, um aus allen Räumen eine Verbindung zu bekommen.
Die Verrohrung ist leider alles andere als optimal… Direkt nach Elise musste ich auf DN40 reduzieren, da ich nichts Größeres durch den (zum Glück!!!) vorhandenen Schacht durchbekommen habe. Es geht ein sechs Meter langer DN40 Saugschlauch durch den Schacht bis in den Keller. Der Schlauch ist von innen einigermaßen glatt, also nicht so stark geriffelt wie die 08/15 Staubsaugerschläuche. Danach kommt ein zwei Meter Stück 40er HT-Rohr. Ab da zweigt mit (leider) mehreren 45° Bögen die drei Meter lange Leitung für die Wohnung ab. Ab da nutze ich einen 10 Meter (!!!) langen Saugschlauch für die Wohnung. Vom Abzweig bis zur Werkstatt sind es noch mal drei Meter HT-Rohr. Es sind also von der Absaugung bis in die Werkstatt 11 Meter! Von diesen 11 Metern sind ca. 4,5 Meter senkrecht nach oben steigend… „Etwas“ ungünstig…
Die Ideale Aufstellung wäre direkt in der Werkstatt. Mit großen Rohren (DN75) und kurzem Weg zu den Absaugstellen mit viel Volumen und mit DN50 zu den „normalen“ Sauganschlüssen und im Haus als Zentralstaubsauger verteilen. Mit DN75-100 die Abluft nach draußen schaffen.
Bei den Tests während des Baus ist mir an dem Saugschlauch keine statische Aufladung aufgefallen. Wirklich viel gesaugt wurde da aber auch nicht. Ich habe absolut keine Angst vor einer Staubexplosion, nur um das mal zu testen habe ich entlang der ganzen Verrohrung einen dünnen, geerdeten Kupferdraht gezogen und alle ca. 500mm mit Isolierband angeklebt.
Jetzt zur Funktion. Wegen der langen Verrohrung hatte ich vor dem Bau das schlimmste befürchtet… Allerdings ist die große Leitungslänge ist für den Einsatz als Wohnungssauger sogar ein Vorteil. Beim allerersten Test des SKV habe ich den 10 Meter Saugschlauch mal direkt angeschlossen. Die Bodendüse hat sich so stark am Fußboden festgesaugt, dass man sie kaum schieben konnte! Mit den ganzen Verlusten die sich jetzt ergeben lässt es sich in der Wohnung sehr bequem saugen. Die Leistung ist noch ausreichend. Würde sie ähnlich einschätzen, wie mein bisher benutzter Kärcher 2701 mit 1/4 vollem Beutel. Es ist schön leise und keine Gefahr mehr, dass der Beutel reißt und einem der ganze Dreck in der Wohnung verteilt wird. Ist mir beim Ofensaubermachen mal passiert…
Bei der Spänesaugerei sind die Verluste natürlich schon etwas weniger zu gebrauchen. An meiner kleinen Bandsäge hatte ich bisher einen (Aldi) Nass- / Trockensauger mit zwischengeschalteter „Filtertüte“ angeschlossen. Die Filtertüte bestand aus einem selbstgenähten Stoffsack mit Reißverschluss, der in einer luftdichten „Schublade“ unter der Bandsäge untergebracht war. Jetzt ohne die „Filtertüte“ und direkt am Zyklon angeschlossen ist die Saugleistung mindestens genau so gut wie vorher mit dem direkt daneben stehenden, lärmenden Sauger.
Meine HKS (Bosch) hat ganz ohne Absaugung schon so ganz ordentlich in den angesteckten Spänefangsack gefördert. Jetzt mit Absaugung fliegt noch wesentlich weniger Dreck rum.
Der Test mit der Kappsäge steht noch aus. Da das Sägeblatt bei so einer Säge nicht ganz so gut umschlossen wird, dürfte da noch so einiges nebenher kommen.
In der Werkstatt lagen noch kurze Abschnitte (ca. 10 mm lang) von einzelnen Kabel-Adern (NYM). Die wurden trotz der langen Steigleitung problemlos aufgesaugt und im Zyklon abgeschieden. Auch Metallspäne (Bohrspäne aus Alu und Stahl) sind kein Problem.
Zum eigentlichen Zyklon. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut abscheidet. In den Filterpatronen landet wirklich nur ganz feiner Staub. Sogar der normale Hausstaub landet als „Wollmaus“ in der Auffangtonne! Die untere Öffnung hatte ich zuerst nur auf einen Durchmesser von ca. 40mm gemacht. Das war zu wenig. Die Späne wurden mitgerissen und landeten in den Filtern. Nachdem ich den Pylon weiter gekürzt hatte (Öffnung von ca. 70mm) klappt alles bestens.
Würde ich Elise noch mal bauen…? Ja, auf jeden Fall!
Alleine schon als Sauger für die Wohnung. Kein Radau, kein Staubsauger“mief“, kein aufgewirbelter Staub durch die Abluft und keine Gefahr eines platzenden Beutels mit in der Wohnung verteiltem Dreck. Auch die bei jedem normalem Sauger vorhandenen Stäube in der Abluft sind mir egal, Elise steht ja „draußen“.
Würde ich sie genau so wieder bauen…? Nein!
Wahrscheinlich würde ich gleich zwei Zyklone bauen, in Reihe schalten und dann die Filterpatronen. Wenn man einen zusammengefegten Haufen Späne schnell aufsaugt, wird der Pylon überfüllt und es geht einiges in die Filterpatronen. Der zweite Zyklon dürfte in so einem Fall den Überschuss abscheiden.
Den Pylon würde ich unten aus dem „Filterturm“ herausstehen lassen und nicht bündig abschneiden. Dann könnte ohne weiteres Wasser gesaugt werden. Jetzt wäre es möglich, dass die OSB-Platten nass werden.
Anderes Material und / oder anderer Aufbau des Gehäuses. Der allererste Start mit der zusammengebauten Elise war eine herbe Enttäuschung… Von der enormen Saugleistung des SKVs kam kaum was an der Düse an. Alle Verbindungen und Klebungen waren i.O. Es lag an den OSB-Platten. Die Dinger sind sehr (!!!) luftdurchlässig. Selbst nach dreimaligem Streichen von innen und außen mit Latex-Farbe (hatte ich noch rumstehen) geht noch etwas Luft durch. Wahrscheinlich würde ich wieder OSB nehmen, aber zum Schluss vollflächig mit Sperrholz verkleben oder mit (selbstklebender) Folie beziehen.
Das Gehäuse für den SKV würde ich als geschlossenes Gehäuse bauen. Die „schmutzige“ Abluft über ein großes Rohr mit Schalldämpfer, das direkt am SKV angeschlossen ist, raus leiten. Zur Kühlung einen Ventilator + Abluftöffnung in dem Gehäuse vorsehen.
Zum SKV als „Antrieb“. Den würde ich immer wieder nehmen! Selbst bei meiner ungünstigen Aufstellung reicht die Leistung für das normale Späneaufkommen. Obwohl das SKV-Gehäuse recht offen ist, ist er nicht wirklich laut. Da macht mein kleiner Kärcher mehr Radau. Das Geräusch ist auch nicht so unangenehm hochtourig wie bei einem normalen Nass- / Trockensauger. Kärcher von allen Seiten mit einem Meter Abstand ca. 84 dBA, Elise bei gleichem Abstand im 90° Winkel von der Abluftöffnung gemessen ca. 72 dBA. Die Abluftseite konnte ich aus Platzmangel nicht messen, wird da aber etwas lauter sein. Der „Filterturm“ trägt mit seinen Luftgeräuschen ganz gut zum Pegel bei. Wenn man darüber noch ein Schallschutzgehäuse baut, dürfte es noch leiser werden. Lärmtechnisch wäre Elise sogar im Haus absolut ok. In einer Werkstatt würde sie kaum auffallen.
Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt…
Gruß
T
Anhänge
-
ZSA_02-02.jpg105,7 KB · Aufrufe: 420
-
ZSA_02-03.jpg93,9 KB · Aufrufe: 347
-
ZSA_02-04.jpg103 KB · Aufrufe: 525
-
ZSA_02-05.jpg100,6 KB · Aufrufe: 281
-
ZSA_02-06.jpg87,4 KB · Aufrufe: 250
-
ZSA_02-07.jpg102,4 KB · Aufrufe: 393
-
ZSA_02-08.jpg88,5 KB · Aufrufe: 235
-
ZSA_02-01.jpg89 KB · Aufrufe: 615
-
ZSA_02-09.jpg90,2 KB · Aufrufe: 257
-
ZSA_02-11.jpg118,7 KB · Aufrufe: 455
-
ZSA_02-17.jpg110,4 KB · Aufrufe: 506
-
ZSA_02-16.jpg101,2 KB · Aufrufe: 418
-
ZSA_02-15.jpg94,9 KB · Aufrufe: 399
-
ZSA_02-14.jpg100,2 KB · Aufrufe: 337
-
ZSA_02-13.jpg99,9 KB · Aufrufe: 425
-
ZSA_02-12.jpg95,8 KB · Aufrufe: 270
-
ZSA_02-10.jpg90,5 KB · Aufrufe: 230