Nach Frästischbau völlig gefrustet... (Elu Reparatur?)

Qwertl

ww-ahorn
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Hi.

Erstmal ein guten neues Jahr.
Nachdem ich letze Woche meinen Frästisch gebaut habe ist eben der Supergau passiert. Keine Angst, mir gehts gut :emoji_open_mouth:

Was konkret passiert ist: Nachdem ich heute endlich die letzte fehlende Befestigungsschelle für den Motor im Fräslift besorgt hab, den Fräsenlift ordentlich im Tisch befestigt habe, die erste Frästischeinlage passend gebohrt habe, die Fräse butterweich nach oben gekurbelt und nun die erste Probefräsung mit provisorischem Anschlag machen wollte... (naja, eigentlich die 2. Fräsung 30cm hab ich gestern ohne Schelle schonmal probiert)... auf jeden Fall zerschießt es mir den Motor :emoji_frowning2:

Und zwar hat beim Motor eine Schraube gefehlt, mit der auf der Unterseite des Motors ein Ring befestigt ist, die vor Berührung des Wellenendes schützt. Wie ich mittlerweile festgestellt habe hält die Schraube auch die Aufnahme für das untere Motorlager.

Wie auch immer, Fräse angeschlossen. Kurz 3m gegangen um ein Brett zu holen, da schlägt die Fräse plötzlich. Ich kurz in Deckung, da ich befürchtete der Fräser fliegt mir um die Ohren. Nach 2 Sekunden wars das dann aber schon. Die Fräse wird langsamer und bleibt stehen. Sofort die Spannungsversorgung unterbrochen, ganz leichter Schmorgeruch. Mein Lift hat gehalten, die Fräse ist tot. Die 2. Schraube ist rausgefallen und die untere Lagerschale direkt mit.

Kann mir jemand sagen was vermutlich kaputt ist? Nachdem ich den Ring wieder auf das Lager geschraubt habe läuft die Welle wieder rund und leichtgängig. Irgendwas ist aber wohl verbraten, da die Maschine nicht mehr läuft.

Tipps und seelischer Beistand sind erwünscht! Bei Ebay Kleinanzeigen gibts gerade wieder ne MOF 11. Sollte ich direkt Ersatz ordern? Weil in meinen Lift passt nur genau die Maschine.

Wenn ich irgendwas zur Problemeingrenzung durchmessen kann würd ich das natürlich auch machen.

Wie auch immer, das ist ganz schön niederschmetternd! :emoji_frowning2:

Grüße, T,
 

groewa

ww-ahorn
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Hallo QWERTL,

das tut mir sehr Leid für Dich.
Aber zurück zur Fräse, ich würde mir nur noch schnell die Kohlen ansehen - wenn die noch OK sind, dann würde ich bei der MOF11 zuschlagen (wenn Preislich OK ist).
1. Bist du dann auf der sicheren Seite und 2. Hast du dann alle Zeit der Welt deine Fräse zu reparieren.

Darüber Hinaus kann man(n) eh nie genug Maschinen haben und selbst dann, kannst sie ja noch wieder verkaufen.

Kopf hoch und ein schönes Werkstatt Wochenende.

Gruß,
groewa
 

Qwertl

ww-ahorn
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Hi.

Bin fräsentechnisch schon in Kontaktaufnahme.

Vielleicht nochmal eine Erläuterung für das Gejammere. Im Anhang findet ihr ein paar Bilder vom Lift und dem Tisch ohne Anschlag. Es ist einfach aufgrund des Zeitaufwands doof. Sicherlich ist bei dem Projekt auch der Weg das Ziel gewesen, und aus zeitökonomischer Sicht lohnt so ein Bau nicht, es ist aber total doof, wenn so kurz vor der Ziellinie sowas doofes passiert.

Ich hab die Fräse übrigens eben aufgeschraubt und zumindest ein verschmortes Teil gefunden. Vielleicht auch diesbezüglich eine Einschätzung ob es vielleicht mit einem Ersatzkondensator getan ist. Bild auch im Anhang.

Grüße erstmal, T.

UPS... Irgendwie will immer nur ein Bild in den Anhang. Werd die mal eben woanders ablegen und gleich hier verlinken.
 

Qwertl

ww-ahorn
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So, jetzt die Bilder. Zum Teil nicht in die Horizontale gedreht, aber ich denke da könnt ihr euch reindenken :emoji_grin:













Und jetzt noch der augenscheinliche Defekt.





Grüße, T.

Ps.: Heutzutage sind Quellenangaben ja immer wichtig. Der Lift ist nicht meine Idee sondern eine Freischnautze Freestylevariante von Matthias Wandels Router Lift.
 

salamiholz

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Das ist "nur" der Entstörkondensator, der Motor sollte auch ohne ihn funktionieren.
Um es 100%ig zu wissen müßtest du aber mal aufzeichnen wie er mit dem Motor verschaltet war.
 

Qwertl

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Hallo.

Nach genauerer Betrachtung bin ich mir ziemlich sicher, dass der Motor so nicht laufen kann.
Auf dem ersten Bild siehst du die Anschlüsse ja. Die beiden Drähte die nach oben weggehen (1*Gelb, 1*Schwarz) sind die Spannungsversorgung vom Schalter aus. Die beiden anderen Drähte (auch 1*Gelb, 1*Schwarz) gehen weiter zum Motor.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass am direkten Anschluss wo die Kabel quasi an den Kondensator rangehen keine elektrischen Verbindungen zwischen den Leitern sein sollten.

Insofern dürfte am Motor gerade nix ankommen.
Richtig?

Grüße, T.

Ps.: Ist es ratsam, die Maschine mal ohne Enstörkondensator zu testen? Sprich: Die Kabel am Kondensatorrest abzuknipsen und provisorisch und rein zum testen und nur dazu(!) mit Lüsterklemmen zu verbinden?

Pps.: Habe eben mit einem verrenteten Zimmermann telefoniert. Habe somit günstig einen funktionsfähigen Ersatzmotor. Wenn ich Glück habe sogar das 2er Modell, also MOF 11/2. wenn ich jetzt meinen wieder hinbekomme wäre das natürlich extremst Super. Dann wäre das somit doch noch zu irgendwas gut gewesen :emoji_wink:
 

WoodenCarpenter

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Moin,

bei meiner ist auch der Entstörkondensator kaputt gewesen, repariert hat das mein Haus- Heim- und Betriebs-Elektriker nach einer Frage, ob es mir was ausmacht daß das Radio rauscht wenn die Fräse läuft. Ich hab dann geantwortet, daß ich vom Radio eh nix höre wenn die Fräse läuft :emoji_stuck_out_tongue:

Läuft seitdem wieder einwandfrei.

ABER: Ich würde sowas nur einen Elektriker machen lassen, der sich damit auskennt.
 

Harzkiller

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Ehrlich gesagt: Wenn mein Nachbar mit so einer Maschine arbeiten würde und ich nicht mehr Radio hören oder fernsehen könnte würde ich ihm schnell auf'n Busch klopfen. Damit macht man sich auch noch strafbar. Und kein Elektriker, der was auf sich hällt würde sowas machen.

Gruß
Jürgen
 

WoodenCarpenter

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Naja, einsteils hast scho recht, aber bei meiner Werkstatt sind im Umkreis von mindestens 100 m keine Nachbarn, da ist das Ganze schon mehr mein eigenes Problem. Und die paar Male, in denen ich eine Treppenwange auszufräsen hatte waren auch eher selten. Seitdem ich nicht mehr selbständig bin, ist es noch weniger, ich nehme meist eine meiner Bosch Oberfräsen, weil die einfach handlicher sind.
 

Holz-Ralle

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Wenn der Motor wie du sagst während dem Betrieb runtergerutscht ist (mangels Anschlagschraube) dann haben die Kohlen u.U. die Läuferwicklung beschädigt oder der Kommutator hat unten aufgesetzt. Beides führt dazu dass der Läufer in der Regel zu einem wirtschaftlichen Totalschaden wird.
 

threedots

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Hallo Quertl,

Holz-Ralle hat völlig Recht. Der Läufer dürfte bei dem Crash eins abbekommen haben. Vor dem weiteren Einsatz würde ich auf jeden Fall zuerst alle Wicklungen auf sichtbare Bechädigung kontrollieren und einzeln durchmessen.

Es ist zwar sehr wahrscheinlich, dass der Motor mit neuen Kohlen und neuem bzw. überbrücktem Elko wieder läuft, aber ob er gleichmässig rundläuft, ist fraglich.
 

Qwertl

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Hi.

Gerade in Eile, deshalb nur kurz. Also es ist nicht so, dass der Läufer runtergefallen bzw. deutlich nach unten gerutscht ist. Die Schale die das Lager hält ist rausgefallen. Das untere Lager ist aber im Gehäuse geblieben. Dadurch hat das Lager allerdings seitliches Spiel von einem mm gehabt und hat dadurch geschlagen. Die eine Kohle sieht gut aus, die andere hat einen leichten Abplatzer am Rand. Ich mach mal ein Bild wenn ich wieder zuhause bin.

Ich konnte die Lagerschale wieder ohne verschieben des Läufers einbauen.

Bis später, T.
 

Holz-Ralle

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Nun dann würde ich den Kommutator mit feinem Schmiergel (600er) sorgfältig abschmirgen. (Schmirgel um den Kommutator legen und diesen drehen) und dann den Motor ohne den Entstörkondensator ausprobieren. (Ich glaube allerdings nicht dass der kaputt ist)

Wenn der Motor rund läuft mit dem Kondensator zu nem Elektrofachladen gehen diesen ausmessen lassen und eventuell ersetzen.
 

Qwertl

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Hi.

Sitz jetzt gerade wieder hier am Motor und hab angefangen den zu zerlegen. Garkeine schlechte Idee. Hab dabei schonmal zwei Gefahrenquellen gefunden. Im Schalteranschluss war eine Kabelisolierung von einer Schraube komplett durchgescheuert, sodass ein Gehäuseschluss eigentlich höchstwahrscheinlich war, ein anderes Kabel war am Kontakt fast abgebrochen. Ist eben ein altes Gerät.

Zurück zum Thema. Im Anhang ist ein Bild vom Kommutator. Ich denke der ist Ok. Jetzt wollte ich den gerne ausbauen, muss dafür aber die Fräse komplett zerlegen.Die beiden langen Schrauben die den oberen Teil halten hab ich entfernt. Trotzdem geht der obere Deckel irgendwie nicht ab. Hat jemand nen Tipp für mich?

Grüße, T.
 

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Holz-Ralle

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Hi.
Trotzdem geht der obere Deckel irgendwie nicht ab. Hat jemand nen Tipp für mich?

Grüße, T.

Der ist eingepresst versuch den vorsichtig auszuklopfen. Am besten mit einem Rundstahl (eventuell einen flachgeschliffenen Körner) welchen Du an die Kante anlegst und dann vorsichtig rund herum rausschlagen.
 

Qwertl

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Hi. Hab den Deckel doch abbekommen. Halteschrauben Komplett eingedreht, einen mm zurück und auf beide Schrauben sachte draufgeklopft. Ging dann sofort ab.

Danke für den Tipp. Werd jetzt mal mein Messgerät holen und gucken ob ich durch die Feldspule durchmessen kann. Oder wäre das Quatsch ?

Grüße, T.

Edit: Hab gerade durchgemessen. Erstmal erschrocken weil nix kam, dann drauf gekommen, dass ich ja entweder die Scheifer verbinden und am Eingang messen, oder den Eingang kurzschließen und zwischen den Schleifern messen muss. Wie auch immer, kein Widerstand. Das ist ja erstmal gut. Sollte ich die Kohlen eigentlich planschleifen?
 

Qwertl

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So. In Ermangelung an 600er Schleifpapier hab ich den Anker erstmal mit einem feinen scotchbritt ganz leicht abgerieben. Sieht fast aus wie neu. Beim Zusammenbau ist dann ein weiterer Schaden aufgetaucht. Durch das Spiel hat der Anker an der Halterung der Kohlen gerieben und diese leicht "verschliffen". So kommen die Kohlen nicht mehr an den Anker. Wie bekomm ich die denn raus? Die sind augenscheinlich aus Messing und ziemlich weich. Die Schrauben auf der Unterseite hab ich schon raus. Sind die Buchsen nur reingesteckt oder reingedreht?

Grüße, T.
 

Holz-Ralle

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Qwertl;291756 Wie bekomm ich die denn raus? Die sind augenscheinlich aus Messing und ziemlich weich. Die Schrauben auf der Unterseite hab ich schon raus. Sind die Buchsen nur reingesteckt oder reingedreht? Grüße schrieb:
Die sind vermutlich gesteckt bzw. heiss verpresst. Ob du die rausbekommst ist echt fraglich.
 

Holz-Ralle

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Das abschleifen sollte auch die Scharten des Kommutators beseitigen. Also nicht nur die Oberfläche aufhübschen. Die Kohlen plan zu schleiffen ist eine gute Idee.
 

Qwertl

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Tschakka:emoji_grin:

Hallo Holzralle. Der Motor läuft. Habe die Messingbuchsen im eingebauten Zustand mit einer kleinen Feile entgraten können. Beim Zusammenbau hat sich dann gezeigt, dass das Anschlusskabel total porös ist. Habe deshalb auf neue Kabelschuhe am Stecker verzichtet, und die Kabel zum Testlauf direkt an die Motoranschlüsse geschraubt.

Das ganze provisorisch in den Fräsenlift geschraubt, Stecker rein und los ging's.
Ein guter Tagesabschluss.

Werde den Motor jetzt ganz entspannt sanieren. Anker und Kohlen sauber Schleifen, neues und kurzes Anschlusskabel einbauen, was brauch ich im Frästisch 5m Kabel. Entstörkondensator ersetzen, und dann sollte das Projekt doch noch ernsthaft ausgehen.

Insgesamt scheint mein Ziel dann doch noch erreicht. Ein absoluter Lowcost Frästisch mit High-End Leistung. Bisher hat der Spass inklusive 2000Watt Fräse und 8 hochwertigen Nutfräsern nämlich keine 60€ Materialkosten verursacht.

Altes Tischgestell war schon da.
Küchenarbeitsplattenreststück 5€
Fräse mit Fräsern 30€ + Versand
Metallkleinteile (2 Kugellager, 1m Gewindestange, eine Hand voll Einschlagmuttern, Muttern und Unterlegscheiben, Rohrschelle, zwei Hand voll Spax, 4 M8 Schrauben) viell. 10€
Multiplexreststücke die ich beim örtlichen Baustoffhändler regelmäßig aus der Müllkiste oder für ein paar Euronen aus dem Restholzlager mitnehme 10€
Eine Menge Zeit und Lust zwischen den Jahren rumzubasteln: gratis.

Wenn man die investierte Zeit also einfach mal großzügig vernachlässige kommt man meiner Meinung nach bei einem kaum schlagbaren Preis-Leistungsverhältnis raus. Und eine Menge gelernt hab ich bei der Sache auch. Ich bin ja auf der Suche nach einer größeren Bandsäge. Ich schätze, ich werd mich mal ernsthaft mit Matthias Wandels Wooden Bandsaw auseinandersetzen :emoji_wink:

Wo ich wohl noch investieren muss: Sicherheitsschalter und Spannzange für M12x1 Gewinde, damit ich auch Fase und Abrundfräser nutzen kann. Da ist man dann allerdings auch jeweils wieder mit ca. 50€ dabei. Lohnt sich aber sicherlich.

Grüße soweit erstmal, T.

Ps.: Den zweiten Motor werd ich nichtsdestotrotz kaufen... Man weis ja nie
 

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