Frage zum Wachsen

schnuff

ww-fichte
Registriert
2. Juni 2007
Beiträge
17
Hallo,

ich habe einen selbstgebauten, unbehandelten Schaukelstuhl aus keine-Ahnung-was-für-ein-Holz erstanden und wollte ihn mit Wachs behandeln, damit er widerstandsfähiger gegen Flecken und glatter wird etc. Also habe ich das Edelwachs von Pigrol erstanden und munter drauflosgepinselt. Nach dem Trocknen musste ich feststellen, dass das Holz rauher statt glatter geworden ist, also habe ich noch mal kräftig nachgewachst -> ohne Erfolg. Dann hat man mir gesagt, ich hätte das Holz erst wässern und nachschleifen müssen, also hab ich das Holz noch mal nachgeschliffen. Es war dann auch wirklich schön glatt. Anschließend habe ich ein drittes Mal gewachst. Das Holz ist jetzt zwar glatt, aber es sieht doch sehr scheckig aus (wahrscheinlich habe ich beim Schleifen an einigen Stellen das Wachs wieder entfernt und an anderen nicht). Teilweise ist überschüssiges Wachs auch runtergelaufen und zu dicken, häßlichen Wachsflecken getrocknet :emoji_frowning2: .

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie man sowas richtig macht? Muss man überschüssige Flüssigkeit sofort mit einem Lappen wegnehmen? Wische ich da nicht das komplette Wachs wieder mit weg? Ich habe das Öl mit einem Flachpinsel aufgetragen, gibt es da bessere Alternativen, damit das Ergebnis gleichmäßiger ausfällt (ich hab ein gefärbtes Wachs genommen)? Und wie kriege ich das Wachs jetzt wieder runter?

LG
schnuff
 

Unregistriert

Gäste
Hallo Carsten,

es war Wachs, habe ich doch geschrieben:

Edelwachs von Pigrol

Von der Konsistenz her war es allerdings nicht fest, sondern flüssig, so dass man es mit einem Pinsel auftragen konnte.

LG
schnuff
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.014
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

ich hab nur gefragt weil in der dritt letzten Zeile auch mal Öl steht.
Die Fa Pigrol kenne ich nicht. Auf grund deiner Ausage gehe ich mal davon aus das es sich hierbei um ein Flüssigwachs handelt.
Diese Trage ich in der Regel mit einem weichen fusselfreien nicht abfärbenden Lappen ( altes T-Shirt) auf. Eryt das Wachs auf das Tuch dann auf das Holz. Damit reibe ich mgl gleichmäßig das Holz ab.
Zum Schluss (evtl ruhig auch mal ein paar Minuten bis halbe Stunde anziehen lassen) mit dem nur leicht mit Wachs benetzten Lappen das ganze Holz nochmal abreiben mit mäßigem Druck. Ja nach Holz und auch Wachs lasse ich alles über Nacht bzw. bis zu zwei Tage trocknen. Bzw so lange das es sich nicht mehr klebrig anfühlt. Danach reibe ich die Oberfläche mit einem Schleifvlies ab; ruhig etwas mit Druck arbeiten. Da sich gerne "Fasern" des Schleifvlieses lösen die Oberfläche danach sorgfältig entstauben, und die Fläche begutachten. Ist sie Stellenweise noch deutlich rauh greife ich zu Schleifpapier Körnung 220 Aufwärts. Im Gegensatz zu dem Schleifvlies arbeite ich hier nur mit wenig Druck, und nur in Faserrichtung.
Die nächsten Aufträge erfolgen sehr dünn und brauchen mitunter deutlich länger zum trocknen. jedesmal mit Zwischenschliff mit dem Schleifvlies. Die Tischfläche eines heute als Ablagefläche genutzen alten Küchentisches Hab ich so mindestens 8 mal gewachst. Und das vor 8 Jahren bis dato ohne Nachbehandlung.
Allerdings wird der Tisch wirklich nur als Ablagefläche für trockene Sachen genutzt. Ein Möbel das täglch genutzt wird sollte man mindestens einmal jährlich auffrischen ( aber auch hier nur sehr dünn auftragen).
In deinem Fall würde ich das ganze Möbel erst mal kräftig mit einem grobem Schleifvlies abreiben, und dann dünn nachwachsen. nach einigen Aufträgen sollte die Fleckige Oberfläche verschwunden sein, es sei denn der Grund liegt schon unter der ersten Wachsschicht. Dann hilft in der Tat nur noch runterschleifen des ganzen Wachsschicht inkl der Fleckenverursachenden Rückstände und neue Oberfläche Aufbauen. Ich gehe aber mal eher von einem ungleichmäßigen Auftrag aus.
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Wachsflecken entfernen

Hallo schnuff & Forumsfreunde,

Nach Carstens excellentem Beitrag bleibt kaum noch etwas zu sagen.

Aus meiner Erfahrung moechte ich Anfuegen, mit Fluessigwachs von Minwax (US Produkt), passiert mir das auch hin und wieder dass an einer Stelle sich zuviel Wachs angesammelt hat. Diese Flecken entferne ich indem ich ein grobes Schleiffliess oder Stahlwolle 2/00 in das zuvor verwendete Wachs(*) tauche und damit die verfleckten Stellen abreibe. Durch mehr oder weniger starken Druck, enferne ich das ueberschuessige Wachs und blende die Stellen so ein, dass sie sich kaum noch wahrnehmen lassen.

Im Prinzip sollte es auch bei dem von dir benutztem Wachs funktionieren. Die Fluessigwachsmischungen enthalten meist Pigmente als Farbgeber, diese lassen sich meist ohne Flecken zu hinterlassen entfernen.

(*)Angetrocknetes Fluessigwachs, wird durch Auftragen einer neuen Schicht Fluessigwachs angeloest.

Sehr Wichtig bei der Verwendung von Fluessigwachs, es sollte nicht zu kalt sein. Ich halte/stelle den Wachsbehaelter fuer einige Minuten in heisses Wasser (aus dem Warmwasserhahn genuegt), dann schuettele ich das Wachs fuer mindestens zwei Minuten durch. Damit erreiche ich dass sich die Farbpigmente gleichmaessig verteilen, seitdem ich dies anwende erreiche ich einen gleichmaessigen Farbeinduck auf der gesamten Flaeche.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar
 

Unregistriert

Gäste
Hallo Carsten und Ottmar,

vielen Dank für eure Antworten!

@Carsten: Das hört sich aber sehr arbeitsintensiv an :-/. Was ist denn ein Schleifvlies und wo kriegt man das? Im Baumarkt? Nach Stahlwolle habe ich auch schon im Baumarkt gefragt, aber die hatten keine feine.

Mit einem Lappen auftragen habe ich zuerst probiert, aber das Wachs war so flüssig, dass ich den Eindruck hatte, ich wische gleich alles wieder ab statt etwas aufzutragen.

@Ottmar:

Diese Flecken entferne ich indem ich ein grobes Schleiffliess oder Stahlwolle 2/00 in das zuvor verwendete Wachs(*) tauche und damit die verfleckten Stellen abreibe.

Ja, das hört sich logisch an, das werde ich mal ausprobieren. Ansonsten lasse ich den Stuhl jetzt so, alles noch mal abzuschleifen wäre mir zu viel Arbeit.

LG
schnuff
 

Unregistriert

Gäste
Ach, was ich noch fragen wollte: Wäre ein Öl die bessere Wahl gewesen als Wachs? Oder eine Lasur? Kann ich das Wachs jetzt noch damit überstreichen?
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.014
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Ach, was ich noch fragen wollte: Wäre ein Öl die bessere Wahl gewesen als Wachs? Oder eine Lasur? Kann ich das Wachs jetzt noch damit überstreichen?

Hallo

Öl empfehle ich explizit nur für Flächen die häufig oder gar regelmäßig in Kontakt mit Flüssigem kommen ( Arbeitspaltten, Parkett, Küchentische/ Esstische), wobei dann hier auch gilt das stehende Flüssigkeiten zu vermeiden sind ( bzw. mgl direkt aufgenommen werden sollten, und die Objekte einer Regelmäßigen Pflege/ Nachbehandlung bedürfen. Lasuren nutze ich Für Fenster, Haustüren und Bauteile aus Holz die direkt der Bewitterung ausgesetzt sind, ansonsten ist das für mich ne Erfindung der Baumärkte ne Mischung aus Farbe und Decklack eben um sich die Arbeit zu erleichtern. Dabei ist eine gut ausgeführte Öl oder Wachsoberfläche wesentlich schöner ( persönliche Meinung).
Ein Nachträgliches überstreichen von Wachsoberflächen mit Öl oder Lack oder Lasur oder... ist nicht mgl. Das Wachs dringt nur sehr gering ins Holz ein bildet aber eine Schützende Schicht auf dem Holz, Öle, Lacke und Lasuren finden darauf keinen Halt. Öl entfaltet seine schützende Wirkung in dem es auch ein Wenig ins Holz einzieht. Deshalb bietet es auch einen besseren Schutz bei Feuchtigkeit als Wachs. Auch das Trocknen eines Ölfilms auf einer bereits gewachsten Oberfläche dürfte wesentlich länger dauern. Wachs als zusätzliche Oberfläche auf einer geölten geht aber eben Öl auf Wachs nicht. Was aber nicht heißt das Wachs eine schlechte Oberfläche macht.
 

Unregistriert

Gäste
Pigrol Flüssigwachs

Ich arbeite seit Jahren mit dem Pigrol Edelwachs farblos und habe immer sehr gute Ergebnisse erzielt. Es ist wichtig, nach dem ersten Schleifen das Holz mit einem nassen Lappen vom Schleifstaub zu befreien, danach durchtrocknen lassen. Dabei stellen sich die Holzfasern neu
auf, mit feinerem Schleifpapier ( 120er - 180er ) erneut schleifen und mit trockenem Tuch den Staub entfernen.
Das Wachs trage ich mit einem Küchenschwamm auf, überschüssiges Wachs wird damit weg-
gewischt. Nach 24 Stunden ist das Holz mit dem Wachs durchgetrocknet und das Werkstück
wird mir Feinstahlwolle 000 (Hersteller Rasko aus dem Baumarkt) endbehandelt.
Das Ergebnis ist eine glatte, seidenmatte Oberfläche, das Holz erhält ein schönes finish.
Dieses Produkt eignet sich ganz hervorragend zur Versiegelung von gebeiztem farbigen Holz
und ich habe es vor allem beim Kleinmöbel- und Holzspielzeugbau schätzen gelernt, sehr gut
geeignet, da ungiftig.

Gruss Rainer
 
Oben Unten