2DD
ww-kastanie
- Registriert
- 23. März 2017
- Beiträge
- 42
Hallo woodworker-Community,
das ist mein erster Beitrag und ich möchte eine gleich sehr herausfordernde Frage stellen.
Vorab ein paar Worte zu mir:
von Beruf bin ich ein leidenschaftlicher Sondermaschinenbauer und habe in Alltag eher mit Metall und ab und zu mit Kunststoff zu tun. Im Sonderemaschinenbau haben die meisten Bauteile in der Regel eine komplizierte Geometrie, was aber dank der modernen CNC-Technik kein Problem ist. Bei der Gestaltung und Auslegung der Bauteile sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, man muss nur darauf achten, dass das Bauteil in einem bestimmten Kostenrahmen fertigbar ist (auch wenn der CNC-Fräser das Bauteil paar Mal umspannen muss). Aber im Prinzip sind alle Formen und Genauigkeiten möglich.
Was habe ich vor:
Jetzt will ich aber mein Horizont erweitern und auch den tollen Werkstoff Holz kennenlernen.
Ich wohne in der Nähe von Stuttgart und habe echtes Glück, dass es in Stuttgart eine offene Werkstatt gibt (Hobbyhimmel Stuttgart), die mit einigen Profimaschinen und Werkzeugen ausgestattet ist.
So habe ich die Möglichkeit mit einer Formatkreissäge + Abrichthobel + Dickenhobel (Felder), Bandsäge (Felder), Untertischfräse und weiteren kleineren Werkzeuge zu arbeiten.
Neben den vielen Ideen für kleinere Möbelstücke für Haus und Küche, wollte ich meine Reise in die Holzwelt mit einem ganz besonderen Projekt beginnen: ein ganz spezielles Gewürzregal für die Küche, dass das Chaos in meiner Gewürzsammlung beseitigen und dabei noch hochwertig und edel aussehen soll.
DAS Gewürzregal:
Damit die Gewürze beim Lagern das Aroma nicht verlieren, sollten diese idealerweise in licht- und luftdichten Dosen gelagert werden. Da ich aber gerne sehe, was sich in dem Gewürzdose befindet, ist ein Gewürzglas eine Pflicht. Diese muss so gelagert werden, dass die Gewürze kein Tageslicht sehen.
Nach langer Suche, habe ich die passende Glasgröße gefunden: 32mm Durchmesser und ca. 140mm hoch.
Umsetzung:
Jetzt ging es an das Design des Gewürzregals.
Die Haupanforderungen sind wie schon erwähnt folgende:
Design und Aussehen: Werkstoff Holz bzw. Edelholz evtl. Furniere
Funktionalität: Übersichtlichkeit, leichte Zugänglichkeit, lichtdichte Lagerung
An einem stillen Abend habe ich mir ein paar Varianten überlegt:
Variante 1 - Block aus dem Vollen
Material: Massivholzblock
Fertigungsschritte:
1. Block auf Maß zusägen und schleifen
2. Bohrungen mit einem Forstnerbohrer mit Verlängerung machen
Nachteile:
- Material in diesen Abmessungen aus Eiche, Walnuss und Co. ist nur sehr schwer zu bekommen und wenn, dann sehr teuer
- Bohrung mit einem Forstnerbohrer auf die Tiefe ist schwierig
Variante 2 – Block aus Einzelplatten zusammensetzten
Material: Leimholzplatten 16mm (Eiche, Buche oder Nussbaum)
Fertigungsschritte:
1. Mehrere Platten (im Beispiel 10) auf Maß zusägen
2. Die Platten einzeln mit dem Forstnerebohrer bohren
3. Platten miteinander verleimen.
Nachteile:
- relativ aufwändig alle Platten zu bohren
- durch die Verleimung aus Einzelplatten ist das Design nicht wirklich das, was ich wollte
Variante 3 – Außen Edelholz, innen Einsatz aus günstiger Fichte
Material: Außenverkleidung Brettchen ca. 6mm aus Edelholz, Innen Fichte
Fertigungsschritte:
1. Inneneinsatz ähnlich Variante 2 aber aus Fichte zuschneiden, bohren und verleimen
2. Bretter für die Außenverkleidung aus Edelholz zusägen an allen Seiten mit einer 45° Fase versehen und an den Inneneinsatz kleben.
Es kommt für mein Empfinden nach, nur die Variante 3 in Frage, weil nur diese optisch das gewünschte Ergebnis liefert. Auch kann ich hier mit unterschiedlichen Holzarten und Starkfurnieren experimentieren. Die Kosten bleiben ebenfalls im Rahmen, da nur die Verkleidung aus dem teurem Edelholz sein wird und der Inneneinsatz aus der günstigen Fichte.
Die größte Herausforderung die ich momentan sehe, ist die exakte Herstellbarkeit der 6 Verkleidungsbretter mit der 45° Fase, sodass sich überall perfekte Kanten und Ecken ergeben.
Meine erste Anlaufstelle war die Formatkreissäge mit auf 45° eingestelltem Sägeblattwinkel.
Die Schwierigkeit besteht aber darin, solche kleinen Brettchen auf der Formatkreissäge vernünftig und sicher zu Führen. Dies ist mir leider nach etlichen Versuchen nicht ganz gelungen.
Meine zweite Idee ist es, die 45° Fase an den Brettchen mit dem 45° Fräser zu machen.
Man nennt es auch Kopierfräsen: https://www.youtube.com/watch?v=y08WeuU2WsU
Ähnlich wie in dem YouTube Video könnte ich eine Schablone mit den Außenabmessungen des Brettchens anfertigen und drunter mit ein wenig Überstand das zu bearbeitende Brettchen mit dem Doppelseitigem Klebeband befestigen. In die Untertischfräse kommt dann ein 45° Fasenfräser mit Kugellager. So könnte ich mit dem Kugellager die Kontur und auch die Abmessungen der Schablone abfahren und die Fase in dem zum bearbeitendem Werkstück erzeugen.
Was denkt ihr zu der Idee?
Bekomme ich mit einem 45° Fräse eine exakte 45° Fase hin, sodass ich einen idealen Quader ohne Spalte an den Ecken und Kanten bekomme?
Habt ihr weitere Ideen, vielleicht für weitere Varianten für das Gewürzregal oder Methoden wie man ideale 45° Fasen an kleinen Bauteilen bekommt.
So jetzt habe ich eine Menge Text geschrieben ….
Ich hoffe, Ihr könnt mir mit ein paar wertvollen Tipps helfen.
Gruß und Danke!
2DD
das ist mein erster Beitrag und ich möchte eine gleich sehr herausfordernde Frage stellen.
Vorab ein paar Worte zu mir:
von Beruf bin ich ein leidenschaftlicher Sondermaschinenbauer und habe in Alltag eher mit Metall und ab und zu mit Kunststoff zu tun. Im Sonderemaschinenbau haben die meisten Bauteile in der Regel eine komplizierte Geometrie, was aber dank der modernen CNC-Technik kein Problem ist. Bei der Gestaltung und Auslegung der Bauteile sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, man muss nur darauf achten, dass das Bauteil in einem bestimmten Kostenrahmen fertigbar ist (auch wenn der CNC-Fräser das Bauteil paar Mal umspannen muss). Aber im Prinzip sind alle Formen und Genauigkeiten möglich.
Was habe ich vor:
Jetzt will ich aber mein Horizont erweitern und auch den tollen Werkstoff Holz kennenlernen.
Ich wohne in der Nähe von Stuttgart und habe echtes Glück, dass es in Stuttgart eine offene Werkstatt gibt (Hobbyhimmel Stuttgart), die mit einigen Profimaschinen und Werkzeugen ausgestattet ist.
So habe ich die Möglichkeit mit einer Formatkreissäge + Abrichthobel + Dickenhobel (Felder), Bandsäge (Felder), Untertischfräse und weiteren kleineren Werkzeuge zu arbeiten.
Neben den vielen Ideen für kleinere Möbelstücke für Haus und Küche, wollte ich meine Reise in die Holzwelt mit einem ganz besonderen Projekt beginnen: ein ganz spezielles Gewürzregal für die Küche, dass das Chaos in meiner Gewürzsammlung beseitigen und dabei noch hochwertig und edel aussehen soll.
DAS Gewürzregal:
Damit die Gewürze beim Lagern das Aroma nicht verlieren, sollten diese idealerweise in licht- und luftdichten Dosen gelagert werden. Da ich aber gerne sehe, was sich in dem Gewürzdose befindet, ist ein Gewürzglas eine Pflicht. Diese muss so gelagert werden, dass die Gewürze kein Tageslicht sehen.
Nach langer Suche, habe ich die passende Glasgröße gefunden: 32mm Durchmesser und ca. 140mm hoch.
Umsetzung:
Jetzt ging es an das Design des Gewürzregals.
Die Haupanforderungen sind wie schon erwähnt folgende:
Design und Aussehen: Werkstoff Holz bzw. Edelholz evtl. Furniere
Funktionalität: Übersichtlichkeit, leichte Zugänglichkeit, lichtdichte Lagerung
An einem stillen Abend habe ich mir ein paar Varianten überlegt:
Variante 1 - Block aus dem Vollen
Material: Massivholzblock
Fertigungsschritte:
1. Block auf Maß zusägen und schleifen
2. Bohrungen mit einem Forstnerbohrer mit Verlängerung machen
Nachteile:
- Material in diesen Abmessungen aus Eiche, Walnuss und Co. ist nur sehr schwer zu bekommen und wenn, dann sehr teuer
- Bohrung mit einem Forstnerbohrer auf die Tiefe ist schwierig
Variante 2 – Block aus Einzelplatten zusammensetzten
Material: Leimholzplatten 16mm (Eiche, Buche oder Nussbaum)
Fertigungsschritte:
1. Mehrere Platten (im Beispiel 10) auf Maß zusägen
2. Die Platten einzeln mit dem Forstnerebohrer bohren
3. Platten miteinander verleimen.
Nachteile:
- relativ aufwändig alle Platten zu bohren
- durch die Verleimung aus Einzelplatten ist das Design nicht wirklich das, was ich wollte
Variante 3 – Außen Edelholz, innen Einsatz aus günstiger Fichte
Material: Außenverkleidung Brettchen ca. 6mm aus Edelholz, Innen Fichte
Fertigungsschritte:
1. Inneneinsatz ähnlich Variante 2 aber aus Fichte zuschneiden, bohren und verleimen
2. Bretter für die Außenverkleidung aus Edelholz zusägen an allen Seiten mit einer 45° Fase versehen und an den Inneneinsatz kleben.
Es kommt für mein Empfinden nach, nur die Variante 3 in Frage, weil nur diese optisch das gewünschte Ergebnis liefert. Auch kann ich hier mit unterschiedlichen Holzarten und Starkfurnieren experimentieren. Die Kosten bleiben ebenfalls im Rahmen, da nur die Verkleidung aus dem teurem Edelholz sein wird und der Inneneinsatz aus der günstigen Fichte.
Die größte Herausforderung die ich momentan sehe, ist die exakte Herstellbarkeit der 6 Verkleidungsbretter mit der 45° Fase, sodass sich überall perfekte Kanten und Ecken ergeben.
Meine erste Anlaufstelle war die Formatkreissäge mit auf 45° eingestelltem Sägeblattwinkel.
Die Schwierigkeit besteht aber darin, solche kleinen Brettchen auf der Formatkreissäge vernünftig und sicher zu Führen. Dies ist mir leider nach etlichen Versuchen nicht ganz gelungen.
Meine zweite Idee ist es, die 45° Fase an den Brettchen mit dem 45° Fräser zu machen.
Man nennt es auch Kopierfräsen: https://www.youtube.com/watch?v=y08WeuU2WsU
Ähnlich wie in dem YouTube Video könnte ich eine Schablone mit den Außenabmessungen des Brettchens anfertigen und drunter mit ein wenig Überstand das zu bearbeitende Brettchen mit dem Doppelseitigem Klebeband befestigen. In die Untertischfräse kommt dann ein 45° Fasenfräser mit Kugellager. So könnte ich mit dem Kugellager die Kontur und auch die Abmessungen der Schablone abfahren und die Fase in dem zum bearbeitendem Werkstück erzeugen.
Was denkt ihr zu der Idee?
Bekomme ich mit einem 45° Fräse eine exakte 45° Fase hin, sodass ich einen idealen Quader ohne Spalte an den Ecken und Kanten bekomme?
Habt ihr weitere Ideen, vielleicht für weitere Varianten für das Gewürzregal oder Methoden wie man ideale 45° Fasen an kleinen Bauteilen bekommt.
So jetzt habe ich eine Menge Text geschrieben ….
Ich hoffe, Ihr könnt mir mit ein paar wertvollen Tipps helfen.
Gruß und Danke!
2DD