Gibt es einen Bedarf an Schreiner-Software für den Mac?

Thomas09

ww-eiche
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Hallo zusammen,

ich habe festgestellt, dass es Schreinersoftware (also Auftragserfassung, Stücklisten, Kalkulation, Angebote, etc...) nicht für den Mac gibt.

Gibt es da einen Bedarf oder ist sowieso jeder an Windows gebunden, da essentielle CAD Programme nur in Windows verfügbar sind?
Gibt es generell Bedarf an guter Büro Software zugeschnitten auf den Schreiner?

Grüße,
Thomas
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
ich habe festgestellt, dass es Schreinersoftware (also Auftragserfassung, Stücklisten, Kalkulation, Angebote, etc...) nicht für den Mac gibt.
Macht ja nichts, Software, die unabhängig vom Betriebssystem läuft wäre ja auch viel besser. Software auf dem Server, schlanker Client, unabhängig vom OS und fertig. Warum denn überhaupt noch für unterschiedliche OS entwickeln?
Gibt es generell Bedarf an guter Büro Software zugeschnitten auf den Schreiner?
Dieser Bedarf ist meiner Meinung nach zu 80% von den Softwarefirmen, die solche speziellen Programme anbieten generiert und nicht vom Anwender. Die meisten Schreiner kämen mit einer Standard- Büro Software prima zurecht.

Was ich so an "spezieller Schreinersoftware" gesehen habe ist entweder vollkommen überdimensioniert und für 98% der Schreiner zu komplex, oder aber Standardsoftware nett verpackt, schlecht umgesetzt und zum 10-20 Fachen Preis einer normalen Faktura/ Fibu.

Mich würde mal interessieren, welcher Schreiner hier die Sonderfunktionen oder die Kalkulation wirklich im Büroalltag nutzt.

Gruß

Heiko
 

michael

cheffe
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Hamburger Jung

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Was ich so an "spezieller Schreinersoftware" gesehen habe ist entweder vollkommen überdimensioniert und für 98% der Schreiner zu komplex, oder aber Standardsoftware nett verpackt, schlecht umgesetzt und zum 10-20 Fachen Preis einer normalen Faktura/ Fibu.

Mich würde mal interessieren, welcher Schreiner hier die Sonderfunktionen oder die Kalkulation wirklich im Büroalltag nutzt.

Da hast Du warscheinlich recht, allerdings nur zum Teil.
Ich habe auch ein Tischlerprogramm und nutze so manche Funktionen auch nicht.
Auf der anderen Seite gibt es in Branchenprogrammen auch so einige Funktionen die es in einfachen Fakturierungsprogrammen nicht gibt, und die auch nicht mehr missen möchte.
Das fängt bei der Zeitwirtschaft schon an. Gerade wenn man größere BV's bearbeitet ist es sehr angenehm, wenn man Aufwandsarbeiten gleich so in der Zeitwirtschaft verbuchen kann und nachher bei der Schlußrechnung nicht das große rumrätseln anfängt. Dann ist wirklich nur noch ein Mausklick.
Es ist auch sehr angenehm das man zu jedem Kunden / Projekt wirklich alle Informationen incl. Zeiten, Auftragsart, Materialkosten, etc. sofort parat hat.

Weiterhin wird wahrscheinlich jeder der schon mal an einem Betriebsvergleich teilgenommen hat, ein Tischlerprogamm zu schätzen wissen.
Früher habe ich mal mit Faktura Plus gearbeitet, wenn ich nun alle Zahlen für den Betriebsvergleich daraus hätte generieren müssen, dann hätte ich dafür Wochen und alle Ordner gebraucht. Davon ganz abgesehen must man dann jedem Auftrag noch nachträglich die Auftragsarten zuweisen. Ich könnte nach einem halben Jahr nicht mehr so leicht feststellen, ob in einem Auftrag 87% Möbelbau, 6% Reparaturen und 7% Bauelemente enthält ( zumindest nicht ohne Software ).

Bei der Kalkulation hast Du allerdings wieder recht, das ist für mich einfach zu aufwändig.
Allein die Datenpflege der Materialien ist ( für mich ) nicht vernünftig zu machen.
Bei allen Hökern mit Datanorm Preislisten ist das kein Problem, aber sämtliche meiner Lieferanten für Holzwerkstoffe haben keine Datanormdateien.
Meine Beschlaghöker für Baubeschläge leider auch nicht. Bei meinen Möbelbeschlägen klappt es Dank HÄ. sehr gut. Das Nützt mir aber nichts, da es keinen Sinn macht nur einen Teil am Rechner zu kalkulieren.
Mein Fazit: Ob man ein Branchenprogrammen braucht oder nicht muß jeder selbst Entscheiden. Wenn man erst mal eines hat, will man es bestimmt nicht mehr missen.

Zum eigentlichen Thema :
Da ich Vektor Works als CAD benutzte und dieses auch auf einem MAC läuft, gehe ich davon aus das auch das Branchenprogrammen der Extragroup unter IOS läuft.
 

Thomas09

ww-eiche
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Macht ja nichts, Software, die unabhängig vom Betriebssystem läuft wäre ja auch viel besser. Software auf dem Server, schlanker Client, unabhängig vom OS und fertig. Warum denn überhaupt noch für unterschiedliche OS entwickeln?
Da hast du prinzipiell recht, jedoch stellt sich auch die Frage, ob das für kleine Unternehmen überhaupt sinnvoll ist? Auch stellt ein Webserver zum Beispiel ja ein weiteres Sicherheitsrisiko dar. Server-Client-Architektur ist sicher ne schöne Sache, aber wenn da ein Rechner im Büro steht, macht das m.E. wenig Sinn.

Die meisten Schreiner kämen mit einer Standard- Büro Software prima zurecht.
Ich habe am Wochenende für meinen Schwiegervater nach einer Bürosoftware gesucht. Er hat eine kleine Spedition und brauchte was neues. Das was ich gesehen habe, ist ebenso völlig überladen.

Was ich so an "spezieller Schreinersoftware" gesehen habe ist entweder vollkommen überdimensioniert und für 98% der Schreiner zu komplex
Was wären denn Funktionen, die ein schlankes System ausmachen würden? Die einem Schreiner aber unter die Arme greifen?

Danke HamburgerJung, sehr interessant!
Welche Funktionen wären das denn, die dir das Leben so erleichtern?
Und welche Kennzahlen brauchst du so?

Ich suche übrigens kein Programm für den Mac, sondern mich interessiert eigentlich nur, ob es da insgesamt einen Bedarf gibt bzw. wie zufrieden die Schreinerwelt mit den bestehenden Softwarepaketen ist?
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo Thomas,

man muss erst einmal unterscheiden, ob mehrere Nutzer mit dem Programm arbeiten sollen, oder nur einer. Wenn es mehr als einer ist, macht meiner Meinung nach nur Client Server Sinn, denn wie sonst will man die Daten aktuell halten? Und ein Server sit ja nicht gleichzusetzen mit einem Webserver. Sobald mehrere Rechner im Betrieb laufen sollte man auch das Geld für einen echten Server investieren, auf dem dann auch die Datensicherung aller anderen Rechner läuft. Es wird so viel Geld in Werkzeuge investiert, aber an der EDV Infrastruktur wird gespart. Das ist Unsinn.

Du fragtest, was eine Software können muss, die dem Schreiner die Arbeit erleichtert. Hier meine Meinung:

Die meisten Probleme haben Schreiner meiner Meinung nach mit der Kommunikation und der Terminverwaltung. Dazu braucht man keine teure Software, das kann man mit Thunderbird und Outlook prima machen. Man muss nur wissen wie. Mehrere Kalender sind kein Problem und man kann sogar den Produktionsablauf darin darstellen. Für ein ausgewachsenes PPS System fehlt es den Handwerkern einfach an Wissen und vor allem an Disziplin.

Ich nutze für meine Büroarbeit GS Offce von Sage und Thunderbird mit einigen Plugins. Daher will ich diese beiden Programme als Beispiele nutzen.

Meine Termine pflege ich in Thunderbird. Meine Kundendaten pflege ich derzeit noch doppelt, das ist ein Schwachpunkt, da die meisten Programme, so auch GS office den Datenaustausch nur mit Outlook können. Outlook aber den Datenaustausch mit Android nicht gut kann. Da wäre also Potential. Mein Thunderbird arbeitet so, dass E-Mails von bestehenden Kunden gekennzeichnet werden. Terminwarnungen und Aufgaben sollte man mit Bedacht einstellen, damit man nicht mit Warnungen und Erinnerungen bombardiet wird. GS Office versendet Dokumente über Thunderbird, das funktioniert sehr gut.

Die normale Faktura funktioniert sehr gut in GS Office und man kann alles einstellen. Fibu funktioniert auch sehr gut. Auswertungen kann man selbst definieren oder fertige benutzen. Was mir fehlt ist eine einfache Möglichkeit beim Kunden Dokumente zu hinterlegen.

Zeiterfassung können die meisten reinen Faktura/ Fibu Lösungen nicht. Aber da ist ein getrenntes System vielleicht auch die bessere Wahl. Kalkulation halte ich für vernachlässigbar, da wie Hamburger Jung schon schrieb, das zu viel Aufwand ist.

Sobald es an CAD und CNC Anbindung geht, sind wir so oder so in anderen Dimensionen angelangt. Sicherlich hat jeder andere Anforderungen. Daher bin ich mal auf weitere Anwendungen gespannt. Ich bin mir aber sicher, dass sich vieles mit einer Software wie GS Office oder einer Lexware Version machen läßt. Nur hat sich bisher niemand damit beschäftigt.

Ich zahle für meine Bürosoftware im übrigen gerade mal 30 Euro im Monat. Wenn ich mir da die Preise anderer Programme ansehe und wie sie genutzt werden, komme ich zu dem Schluss, dass in vielen Fällen die unwissenden Schreiner gnadenlos über den Tisch gezogen werden und man ihnen für teuer Geld Software andreht, die sie nicht brauchen oder nicht bedienen können. Ich habe das mit XXXXX und mit YYYYYY (Das im übrigen sehr günstig ist) erlebt.

Gruß

Heiko
 

TheWoodTinkerer

ww-eiche
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Ich habe mir auch einige der großen und kleinen "Branchen"-Pakete angeschaut und bin ernüchtert zum Schluss gekommen, dass es nur nur zu einem verschwindend kleinen Teil "Branchen"-Software ist. Der große Brocken aller Pakete ist gleich und gleichzusetzen mit allgemeinen ERP-Lösungen.

Es ist ganz klar ein Irrglaube, nicht nur der Schreiner, dass die Software alles besser und schneller macht. Der Knackpunkt, wie einige Vorredner es schon sagten, ist die Datenpflege und genau die kann sehr schnell unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nehmen und dann wird die ganze Lösung schnell unwirtschaftlich. Wenn für die Kalkulation mal schnell dutzende von Produkten angelegt werden müssen die vielleicht nur einmal gebraucht werden, dann ist der Aufwand nicht gerechtfertigt. Wenn zudem noch bei den Angeboten viel "Ausschuss" dabei ist wird die Aufwand/Nutzen Bilanz noch schlimmer. Kleinere Betriebe die sehr breit gefächert produzieren können meines Erachtens das ganze Potential von ausgewachsenen Paketen gar nicht effizient nutzen. Spezialisiertere Betriebe die (Serien-)Produktion fahren können das schon eher.

Der kleine Betrieb braucht doch eh nur ein paar Standardfunktionen die aber dann möglichst komfortabel zu nutzen sein sollen und nicht belastet sind vom ganzen Rattenschwanz des Restes der Software. Auch sind die sogenannten Branchenpakete im Vergleich zu Allgemeinlösungen sehr teuer.

Eine ordentliche Kundendatei, minimale (allgemeine) Produkte, Auftrags- und Rechnungsverwaltung sowie eine minimale FiBu sind meines Erachtens schon genug Aufwand für den kleinen Betrieb. Was die Software aber ermöglichen sollte ist Dokumente an jeden Datensatz anzuhängen (emails, Pläne, unterschriebene Lieferscheine, …), weil das viel Sucherei in Ordnern erspart und es je nach Gesetzeslage ermöglicht den Papierberg in den Archiven zu reduzieren.

Technisch gesehen ist es absolut ratsam eine Client-Server Lösung einem "Monolith" vorzuziehen wobei der Server entweder im Betrieb steht oder ausgelagert wird. Der Zugang von aussen übers Internet, sei es von daheim oder unterwegs, ist doch oft sehr praktisch.

Durch Virtualisierung wird sowieso eigentlich jede Software unabhängig von der Wahl des Betriebssystems: Microsoft, Apple oder Linux sollte keine Abgrenzung mehr darstellen.

Ich habe festgestellt, dass meine Kunden (Schreiner) oft sehr verdutzt reagieren wenn ich ihnen meine Sicht der Dinge darlege. Meistens wissen die Leute gar nicht, dass sie mit einer (ggf freien oder zumindest preiswerten) Allgemeinlösung genauso gut wenn nicht gar besser beraten sind. Das gleiche gilt übrigens für alle lizenzpflichtige Software.
 

Strohhelm

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Kollege Heiko bringt da eine sehr gute Alternative ins Spiel. Mittlerweile sind Verwaltungsprogramme solcher Art erstaunlich effizient. Eine Lösung, die auf einem Server basiert, hat unzählige Vorteile und praktisch keine Nachteile. Internetverbindungen sind spottbillig und praktisch überall erhältlich. Mehr brauchst Du nicht. Kenne ich auch aus anderen Branchen und die Meinungen sind ausnahmslos positiv. Gruß.
 
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