appel
ww-pappel
Hallo, kann mir jemand erklären, wie die Graufärbung bei altem Holz zustande kommt und wie man sie gegebenenfalls beschleunigen kann?
Holzalterung
- Ersteller appel
- Erstellt am
edelres
ww-robinie
Hallo appel,
der Alterungsfarbton bildet sich durch Umwelteinfluesse und ist von Holzart zu Holzart verschieden. Fuer eine genauere Antwort ist es wichtig zu wissen welche Holzart(en) du altern willst.
mfg
Ottmar
der Alterungsfarbton bildet sich durch Umwelteinfluesse und ist von Holzart zu Holzart verschieden. Fuer eine genauere Antwort ist es wichtig zu wissen welche Holzart(en) du altern willst.
mfg
Ottmar
derdad
Moderator
Hi appel!
Das Vergrauen des Holzes im Aussenbereich erfolgt folgendermaßen: Lignin wird durch die Sonneneinwirkung (UV-Strahlen) zerstört und anschließend durch Bewitterung ausgewaschen. Übrig bleibt die graue Cellulose. Besonders bei Almhütten mit weitem Vordach kann man schön beobachten, dass durch die Sonneneinstrahlung das Holz schön braun wird, und wo die Bewitterung (Regen/Schnee) aufs Holz treffen kann, dies ausgewaschen und grau wird.
Wie man dies beschleunigen kann, weiß ich leider nicht. Um nur die Farbe zu bekommen, evt mit grauer Lasur.
gerhard
Das Vergrauen des Holzes im Aussenbereich erfolgt folgendermaßen: Lignin wird durch die Sonneneinwirkung (UV-Strahlen) zerstört und anschließend durch Bewitterung ausgewaschen. Übrig bleibt die graue Cellulose. Besonders bei Almhütten mit weitem Vordach kann man schön beobachten, dass durch die Sonneneinstrahlung das Holz schön braun wird, und wo die Bewitterung (Regen/Schnee) aufs Holz treffen kann, dies ausgewaschen und grau wird.
Wie man dies beschleunigen kann, weiß ich leider nicht. Um nur die Farbe zu bekommen, evt mit grauer Lasur.
gerhard
appel
ww-pappel
Hallo Ottmar, vielen Dank für die umfangreiche Beschreibung.
Ich arbeite seit 15 Jahren als Bühnenbildner für Film- und Bühnenproduktionen
(www.der-hoffmann.de).
In meiner „Firma" setze ich meine Bühnenentwürfe teilweise selbst um wobei die Patinierung von Holz immer wieder gefragt ist. Für Film und Bühne sind die gemalten Holzalterungen gut brauchbar. Für Fotoproduktionen, die im Nahbereich eines Holzuntergrundes liegen, z.B. bei Produkten, die direkt auf einem Holzuntergrund liegen,
ist die Patinierung des Holzes aber leicht als gemalt erkennbar.
Viele Grüße und Danke für die Mühe.
Ich arbeite seit 15 Jahren als Bühnenbildner für Film- und Bühnenproduktionen
(www.der-hoffmann.de).
In meiner „Firma" setze ich meine Bühnenentwürfe teilweise selbst um wobei die Patinierung von Holz immer wieder gefragt ist. Für Film und Bühne sind die gemalten Holzalterungen gut brauchbar. Für Fotoproduktionen, die im Nahbereich eines Holzuntergrundes liegen, z.B. bei Produkten, die direkt auf einem Holzuntergrund liegen,
ist die Patinierung des Holzes aber leicht als gemalt erkennbar.
Viele Grüße und Danke für die Mühe.
Anhänge
derdad
Moderator
Hi appel!
Such dir doch mal einige segelklubs, badeanstalten an seen, etc aus dem net. Im Frühjahr werden da oft alte Stege erneuert oder repariert. Vielleicht ist da ja wo etwas übrig.
gerhard
Such dir doch mal einige segelklubs, badeanstalten an seen, etc aus dem net. Im Frühjahr werden da oft alte Stege erneuert oder repariert. Vielleicht ist da ja wo etwas übrig.
gerhard
edelres
ww-robinie
Holz Verwittern
Hallo appel,
Wenn du eine besonders rauhe Oberflaeche erzielen willst geht das durch Brennen. Es wurde frueher verwendet als eine Art von Holzschutz, da gebrannte Oberflaechen laenger der Witterung, ohne weitere Behandlung, standhalten. Ich habe das mal vor langer Zeit probiert, doch in der Restaurierung keine Verwendung dafuer gefunden.
Das Brennen ist ziemlich einfach, das Holz am besten Nadelholz, wird mit Saeure vorbehandelt, welche die weicheren Jahresringe veraendern, so dass sie beim anschliessenden Brennen schneller Verkohlen als die harten Jahresringe. Die aufgetragene Saeure 12 bis 24 Stunden Trocknen lassen.
Das Brennen geht am besten mit einem Gasbrenner, mit einem Vorsatz zum Farbabbrennen(Breitflamme) gleichmaessig Nord/Sued Ost/West bis zu einer schwarzen (Verkohlten) Oberflaeche. Anschliessend die gebrannte Oberflaeche mit einer Stahlbuerste in Faserrichtung die verkohlten Holzteile ausbuersten. Die verschiedenen Holzarten ergeben alle moeglichen Oberflaechenstrukturen. Durch Wiederholung des ganzen Vorgangs kann die Wirkung noch verstaerkt werden.
Als Sauere eignet sich:
Eisenfreie Salzsaeure 1000ml Wasser : 250 ml Salzsaeure(HCL),
Schwefelsaeure (H2SO4) 500ml Wassser 500 ml Schwefelsaeure (H2SO4)
Salpetersaeure ( HNO3) pur bis 1:1 Wasser:Salpetersaeure.
Wichtig! Saueren vorsichtig in kleinen Portionen ins Wasser einruehren, Schutzbrille und Gummihandschuhe benutzen. Das ganz im Freien durchfuehren.
„Erst das Wasser dann die Saeuer sonst geschieht ein Ungeheuer“
Soweit ich mich erinnere, hat die Salpetersaure die beste Wirkung gezeigt.
Anschliesend kann die so hergestellte Oberflaeche mit Capaplex 1:10 und Pigmenten lasiert werden, durch die starke Verduennung entsteht ein natuerlicher Farbeindruck. Auch verduennte Plakafarben eignen sich dafuer.
Mit einer Mahnung zur Vorsicht wuensche ich viel Erfolg.
mfg
Ottmar
PS: Eisenfreie Salzsaeure ist wasserhell, ist sie gelblich gefaerbt enthaelt sie Eisen, welches auf dem Holz schwarze Flecken erzeugt.
Hallo appel,
Wenn du eine besonders rauhe Oberflaeche erzielen willst geht das durch Brennen. Es wurde frueher verwendet als eine Art von Holzschutz, da gebrannte Oberflaechen laenger der Witterung, ohne weitere Behandlung, standhalten. Ich habe das mal vor langer Zeit probiert, doch in der Restaurierung keine Verwendung dafuer gefunden.
Das Brennen ist ziemlich einfach, das Holz am besten Nadelholz, wird mit Saeure vorbehandelt, welche die weicheren Jahresringe veraendern, so dass sie beim anschliessenden Brennen schneller Verkohlen als die harten Jahresringe. Die aufgetragene Saeure 12 bis 24 Stunden Trocknen lassen.
Das Brennen geht am besten mit einem Gasbrenner, mit einem Vorsatz zum Farbabbrennen(Breitflamme) gleichmaessig Nord/Sued Ost/West bis zu einer schwarzen (Verkohlten) Oberflaeche. Anschliessend die gebrannte Oberflaeche mit einer Stahlbuerste in Faserrichtung die verkohlten Holzteile ausbuersten. Die verschiedenen Holzarten ergeben alle moeglichen Oberflaechenstrukturen. Durch Wiederholung des ganzen Vorgangs kann die Wirkung noch verstaerkt werden.
Als Sauere eignet sich:
Eisenfreie Salzsaeure 1000ml Wasser : 250 ml Salzsaeure(HCL),
Schwefelsaeure (H2SO4) 500ml Wassser 500 ml Schwefelsaeure (H2SO4)
Salpetersaeure ( HNO3) pur bis 1:1 Wasser:Salpetersaeure.
Wichtig! Saueren vorsichtig in kleinen Portionen ins Wasser einruehren, Schutzbrille und Gummihandschuhe benutzen. Das ganz im Freien durchfuehren.
„Erst das Wasser dann die Saeuer sonst geschieht ein Ungeheuer“
Soweit ich mich erinnere, hat die Salpetersaure die beste Wirkung gezeigt.
Anschliesend kann die so hergestellte Oberflaeche mit Capaplex 1:10 und Pigmenten lasiert werden, durch die starke Verduennung entsteht ein natuerlicher Farbeindruck. Auch verduennte Plakafarben eignen sich dafuer.
Mit einer Mahnung zur Vorsicht wuensche ich viel Erfolg.
mfg
Ottmar
PS: Eisenfreie Salzsaeure ist wasserhell, ist sie gelblich gefaerbt enthaelt sie Eisen, welches auf dem Holz schwarze Flecken erzeugt.
