Justierung, Quer-, Längsanschlag bei Amateur-Tischkreissägen

raziausdud

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Hallo zusammen,

ich versuche gerade jemandem zu helfen, der hier aktuell unter "Kreissäge PTS 10 Sägeblatt" getextet hat. Das Sägeblatt steht stark aus der Flucht. Auf der Suche nach Fotos der genannten Säge ist mir aufgefallen, dass der Queranschlag und /oder der Schiebeschlitten immer links, der Parallelanschlag immer rechts abgebildet ist.

Hier im Forum :emoji_slight_smile: habe ich mal gelernt, dass ein Sägeblatt optimal eingestellt ist, wenn es hinten, dort wo die Zähne aufsteigen, 1-2 Zehntel Millimeter zurückweicht. Und das habe ich i. o. a. Beitrag auch bereits geschrieben.

Das kann aber nur funktionieren, wenn das Schnittgut (das "gute" Stück) immer auf der gleichen Seite des Sägetisches geführt wird, also Quer-und Längsanschlag auch immer auf der gleichen Seite sein müssten.

Jetzt aber diese Fotos .... ich schätze mal, dass ist bei anderen Amateur-Sägen genauso. Ich glaub ich hab das (vor Jahren) schon einmal diskutiert, es ist mir aber jetzt erneut bewusst geworden

Dann müsste ich aber den Tipp geben, dass das Sägeblatt genau parallel stehen sollte ...

Schneidet Ihr Profis eigentlich immer auf der gleichen Seite vom Sägeblatt? Wie ist das bei den hier oft empfohlen PKSs oder Erikas?

Herzliche Grüße
Rainer
 

Keilzink

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... wenn man mit diesen einfachen Sägen halbwegs vernünftig klarkommen will, dann stellt man erstens das Blatt voll ausgefahren genau parallel zum Schiebetisch (links). Damit das funktioniert, muss allerdings auch der Spaltkeil einwandfrei fluchten. Dann klemmt man den Parallel-Anschlag rechts so an, dass er bei ausgefahrenem Blatt vorne und hinten in genau dem selben Abstand zu den Zähnen steht - also auch parallel zum Blatt. Dann bringt man hinten eine zusätzliche Skala an, die genau mit der vorderen übereinstimmt. Ich habe bei mir zwei Skalen aus Stahl genommen, ich habe aber auch schon gesehen, das einer eine solche Skala aufgeklebt hatte.
Das Sägeblatt schneidet sich, auch wenn der hintere, oft empfohlene "Freilauf" fehlt, alleine durch die Vibrationen, die beim Sägen entstehen und sich auf das Blatt übertragen, frei. In der Praxis sieht das dann so aus, dass der Schnitt immer so um die ein bis zwei Zehntel breiter ist, als die eigentliche Schnittbreite des Blatts. Ein gut fluchtender Spaltkeil ist aber ein unbedingte muss bei dieser Art der Einstellung, sonst kann es krachen.

Andreas
 

raziausdud

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Hallo Andreas,

Danke für die erste Antwort.

Könnte man in der beschriebenen Anordnung (Schiebetisch/Queranschlag links - Parallelanschlag rechts, Sägeblatt genau parallel zum Schiebetisch) den Paralllelanschlag nicht ein wenig aus der Flucht justieren?

Übrigens: ich komme mit meiner mittelprächtigen Rexon (ohne Schiebeschlitten) sehr gut klar, ich säge aber fast alles links, mit der "Profi-Sägeblatt-Stellung"... :cool: auch Tischverbreiterung und Eigenbau-Schlitten sind dementsprechend dort.

Rainer
 

Dietrich

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Hallo,

zunächst einmal sollte das Sägeblatt und bei vielen Maschinen somit auch das Sägeaggregat sehr, sehr genau mit den Maschinentisch-Nuten parallel verlaufen.
Ist das nicht der Fall ist die Säge jetzt schon unbrauchbar!
Früher wurden die Parallelanschläge hinten ein ganz klein wenig vom Blatt/Tischnut weg gestellt, weil man einteilige Anschläge hatte und ein Verklemmen verhindern wollte.
Heute mit Parallelanschlägen die ein verschiebbares Anschlaglineal haben wird dieses bei Vollholz bis auf die Blattmitte zurück gezogen.

Eine TKS wird eigentlich immer an der Maschinentisch-Nut ausgerichtet.
So passt dann das Sägeblatt, der Parallelanschlag und der Queranschlag um genau 90° verdreht zur T-Nut, so kann man arbeiten.

Eine Säge an einem evtl. noch schräg stehenden Sägeblatt ein zu stellen endet in der Katastrophe, nichts stimmt und nichts geht, alles klemmt.

Gruß Dietrich
 

raziausdud

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Hallo Dietrich,

Danke auch für Deinen Beitrag.

So langsam schwant mir ... beides - ev. Schrägstellung und Spaltkeil - sind Elemente der Sicherheit, gegen Einklemmen. Vom Spaltkeil weiss ich das.. Ich dachte bisher jedoch, die angesprochene leichte Schräge wäre für die Qualität des Schnittes nötig. Falsch?

Nur woher kommt diese Geschichte mit der minimalen Schrägstellung? Was ich da nie verstanden habe: dabei ist das "gute" Werkstück ja hinten frei, das abfallende Teil aber wird ja nun vom Zahn erwischt ...

Fazit: genau paralleles Sägeblatt und Spaltkeil, das leuchtet mir ein.

Rainer
 

Dietrich

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Hallo Rainer,

meines Wissens gab es an alten Maschinen diesen nach hinten etwas öffnende Parallelanschlag, ein schräg stehendes Blatt ist einfach nur nicht i.O., sicher keine Absicht.

Gruß Dietrich
 

michaelhild

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Ich denke, bei so gut wie allen Maschinen, egal ob jetzt Amateur oder Profiliga, sobald ein Parallelanschlag UND Schiebetisch- oder T-Nut für Queranschläge vorhanden ist, sollte das Sägeblatt so parallel wie möglich ausgerichtet werden und der Freischnitt über die Justage der Anschläge oder des Schiebetisches erfolgen.
 
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