Kammertrocknung von Rundholz

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Hallo,

ich will dünne Rundhölzer, 10-15cm Kammertrocknen. Normalerweise wird ja nur Schnittholz getrocknet, deswegen hab ich dazu keine Infos gefunden. Was meint Ihr, geht das? Ich will nur sporadisch einzelne Stücke von max 2m trocknen. Dazu wollte ich mit aus Sanitärrohren eine Trockenkammer bauen, mit Heizung, Lüfter, Tempertaur und Feuchtemessung usw.. Klingt das Brauchbar?

viele Grüße
 

Herbert 10

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Nein !

Geh damit in ein Sägewerk mit Trockenkammer.
Wenn im das Holz dazupaßt kann er es mitreingeben
 

didger

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Nein !

Geh damit in ein Sägewerk mit Trockenkammer.
Wenn im das Holz dazupaßt kann er es mitreingeben

Warum geht das nicht so? Ein Sägewerk mit Trockenkammer habe ich leider nicht in der nähe. Ich habe gehört das es vereinzelt Schreier gibt die für spezielle Sachen kleine Trockenkammern haben und schonmal kleinere Sachen trocknen. Meine Trockenkammer soll halt nur noch ein Stück kleiner werden. Ich suche dazu Infos wie man den Trocknungsverlauf steuert.
 

Herbert 10

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Nun , gehen tut wohl alles irgendwie.

Aber als Laie für ein paar Rundhölzer eine Konstruktion für sowas zu bauen das wahrscheindlich in die Hose geht halte ich für Zeitvertreib .

Technische Holztrocknung ist schon eine eigene Wissenschaft .

Versuch macht kluch
 

elmgi

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Dazu wollte ich mit aus Sanitärrohren eine Trockenkammer bauen, mit Heizung, Lüfter, Tempertaur und Feuchtemessung usw.. Klingt das Brauchbar?

Gehen tut das schon (die Trockenkammer bauen), nur wie dies in Verbindung mit Sanitärrohren gehen soll...??

Ich habe mir vor Jahren eine eigene Trockenkammer (mit Heizung, Lüftung, Temperatur- und Feuchtemessung) für Blockware bis 2,5 m gebaut. Da sind bei entsprechender Materialqualität der Einzelkomponenten schnell einige Tausender ausgegeben.
Rundholz (rissfrei) in dieser Kammer zu trocknen würde ich wahrscheinlich erst gar nicht versuchen wollen.

Grüsse

Elmar
 

Keilzink

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Mal so gefragt: soll das Rundholz, das du trocknen willst, später mal ein Bogen werden? In dem Fall wäre eine künstliche Trocknung kontraproduktiv.

Oder allgemeiner gesagt: Nicht aufgeschnittenes Holz muss man noch langsamer und vorsichtiger trocknen als aufgeschnittenes, sonst reisst es, weil schon die normale Trocknung mit einem Feuchtigkeit-Ungleichgewicht funktioniert, das Spannungen und Risse im Holz erzeugt. Wenn man jetzt in einem ungünstigen Fall (nicht aufgeschnittenes Holz zum Beispiel) die Trocknung künstlich forcieren will, sind Risse fast immer die Folge.

Andreas
 

didger

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Mal so gefragt: soll das Rundholz, das du trocknen willst, später mal ein Bogen werden? In dem Fall wäre eine künstliche Trocknung kontraproduktiv.

Oder allgemeiner gesagt: Nicht aufgeschnittenes Holz muss man noch langsamer und vorsichtiger trocknen als aufgeschnittenes, sonst reisst es, weil schon die normale Trocknung mit einem Feuchtigkeit-Ungleichgewicht funktioniert, das Spannungen und Risse im Holz erzeugt. Wenn man jetzt in einem ungünstigen Fall (nicht aufgeschnittenes Holz zum Beispiel) die Trocknung künstlich forcieren will, sind Risse fast immer die Folge.

Andreas

Das soll eine Röhre werden für Musikinstrumente, normalerweise lagert man solche Rundhölzer 3 Jahre, dann sind sie trocken. Manche bohren den Kern aus und trocknen nur 1 Jahr. Für die Kammertrocknung wäre eine Kernbohrung auch möglich, ist aber aufwändig. Bei der Lufttrocknung bohre ich zumidest den Kern der Enden aus um Herzrisse zu vermeiden. Aber eigentlich wird Kammertrocknung doch gerade verwendet um Risse zu vermeiden die eher bei Lufttrocknung auftreten. Warum also nicht mal die Kammertrocknung versuchen, bisher hat es anscheinend noch keiner ausprobiert.
 

ölfisch

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Aber eigentlich wird Kammertrocknung doch gerade verwendet um Risse zu vermeiden die eher bei Lufttrocknung auftreten. Warum also nicht mal die Kammertrocknung versuchen, bisher hat es anscheinend noch keiner ausprobiert.

Wer sagt das, und wo steht das?

Kammertrocknung wird nicht wegen verminderter Rissbildung angewendet.

Für eine Kammertrocknung spricht z.B:

-Verkürzung der Trocknungszeit.
-kein Schädlingsbefall wie bei "Lufttrockung"
 

Keilzink

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... ich kenne schon Systeme, die mit dem Versprechen verminderter Rissbildung werben - aber auch da geht es um aufgetrenntes Holz und: glauben muss man das ja nicht unbedingt. Die Erfahrung spricht halt dagegen.

Von dieser Option, den Kern auszubohren, hab ich schon mal gehört. Ist natürlich schon eine Aufgabe bei 200 cm Länge ... aber irgendwann musst du den Kern sowieso rausbohren - oder verstehe ich das was falsch?

Wenn du ihn ausbohrst zu einem Zeitpunkt, wo das ganze freie Wasser schon weg ist und nur noch das Zellwasser reduziert werden muss - dann könnte ich mir vorstellen, dass eine behutsame künstliche Trocknung den Prozess beschleunigen könnte. Aber das wäre dann einfach zu machen: das Rohr in der zentralgeheizten Wohnung lagern, vielleicht noch einen kleinen ausgedienten PC-Lüfter in die Nähe stellen, der für Luftbewegung sorgt. Das Holz dann mit einem Feuchtemesser alle paar Tage messen, bis man am gewünschten Ergebnis ist. Je dünner die Schichten sind, die trocknen müssen, desto weniger grosse Feuchtigkeits-Unterschiede treten auf und desto weniger Spannung und Risse sind zu erwarten. Aber wenn du den Kern nicht ausbohrst, dann steilst du mit einer forcierten Trocknung diese Unterschiede noch auf- und damit alle negativen Folgeerscheinungen.

Natürlich dauert das - aber Massivholz und Geduld gehören zusammen, so ist das nunmal.

Viel Erfolg:
Andreas
 

didger

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... ich kenne schon Systeme, die mit dem Versprechen verminderter Rissbildung werben - aber auch da geht es um aufgetrenntes Holz und: glauben muss man das ja nicht unbedingt. Die Erfahrung spricht halt dagegen.

Von dieser Option, den Kern auszubohren, hab ich schon mal gehört. Ist natürlich schon eine Aufgabe bei 200 cm Länge ... aber irgendwann musst du den Kern sowieso rausbohren - oder verstehe ich das was falsch?


Wenn der Stamm trocken ist wird er längs halbiert, ausgehöhlt und wieder zusammengeklebt. In der Regel sind bei Lufttrocknung dann noch beträchtliche Spannungen im Holz, d.h. man bekommt die Hälften oft nur mit Gewalt passgenau wieder zusammen.
Nach dem was ich gelesen habe soll die Spannung im Kammergetrockneten Holz niedriger sein, wenn man es nicht zu schnell angeht. Dann soll der Feuchteunterschied im Holz beim Trocknen weit geringer sein als bei Lufttrocknung. Eben weil das Wasser im Holz relativ Heiss ist und schneller ausgetrieben wird. Manche werben auch mit Dämpfungsgägngen während der Trocknungsphase um die Spannungen zu reduzieren. Angeblich ist gedämpftes Holz spannungärmer als ungedämpftes, da habe ich aber keine Erfahrung mit.
Was ich bräuchte wären ein paar Erfahrungswerte wie man so eine Trocknung praktisch durchführt, wie schnell man mit der Temperatur raufgeht und der Feuchte runter usw.
 

Keilzink

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oOk, ich kann dir die Adresse eines dieser Hersteller raussuchen, da könntest du mal anfragen, was der dazu meint. Der produziert und verkauft Komponenten für Selbstbau-Kleinanlagen zur Holztrocknung und wirbt damit, dass es bei seinem System weniger Rissbildung gibt. Ich weiss jetzt nicht, ob ich die Unterlagen hier oder in meiner Werkstatt habe - muss ich mal nachsehen, melde mich nachher noch mal.
Gleich dazugesagt: Ich selber habe keine eigenen Erfahrungen mit diesem System, ich habe mich mal recht intensiv in das Thema eingelesen, habe aber dann beschlossen, den natürlichen Weg zu gehen.

Bis gleich:
Andreas
 

derstraubi

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Bei Kammertrocknung wird die Rissbildung grundsätzlich stärker sein als bei Lufttrockung. Es ist die hohe Kunst der Kammertrocknung nicht mehr Risse zu haben als bei Lufttrocknung. Trotzdem kann natürlich eine gut geführte Kammertrocknung besser sein als eine zufällige und schlechte Lufttrocknung.
Es wird aber immer nur Schnittholz getrocknet weil Rundholz reissen MUSS. Holz schwindet in der Richtung der Jahresringe am meisten. Die äußeren Jahresringe sind aber erheblich länger als die inneren. Deshalb schwinden sie auch mehr und weil sich der Durchmesser des Holzes nicht entsprechend ändert (wegen des unterschiedlichen Schwundmaßes) wird das Rundholz auf jeden Fall Risse bekommen. Das ließe sich (bis auf ein erhebliches Restrisiko) nur durch möglichst großzügiges Ausbohren des Kernes vermeiden. Je geringer die verbleibende Wandstärke und damit der Unterschied zwischen den Schwundmaßen (Radial/Tangential) desto eher wird das klappen. Drechsler die Dosen und andere Hohlkörper drehen arbeiten die Form grob aus, trochnen die Hohlkörper dann möglichst langsam in einem Haufen trockener Späne (damit ja kein scharfer Luftzug entsteht) und drehen das dann nächstes oder übernächstes Jahr fertig.
Fazit: Großzügig ausbohren, langsam trocknen.
Sonst Brennholz!:eek:

Äh! na da wird aber heftig gepostet.
Also Halbieren vor den trocknen. Eventuell schon etwas aushöhlen beschleunigt die Trocknung und vermindert Rißbildung s.o.. Nach dem immer noch langsamen trocknen die Kanten neu fügen, zuende aushöhlen und verleimen, danach die Aussenseite bearbeiten. Alphörner werden so gemacht.
 

Keilzink

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... nein, habs in der Werkstatt, und da komme ich frühestens morgen nachmittag wieder hin. Die Links dazu hab ich auch nicht mehr ...
Ich melde mich morgen abend noch mal mit der Adresse.

Bis dann: Andreas
 

didger

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Äh! na da wird aber heftig gepostet.
Also Halbieren vor den trocknen. Eventuell schon etwas aushöhlen beschleunigt die Trocknung und vermindert Rißbildung s.o.. Nach dem immer noch langsamen trocknen die Kanten neu fügen, zuende aushöhlen und verleimen, danach die Aussenseite bearbeiten. Alphörner werden so gemacht.

Diese Methode kenne ich, oft werden die vorgehöhlten Hälften noch mit Packapier umwickelt um Innen genauso schnell zu trocknen wie Außen. Das ganze wird mit Schlauchschellen zusammengespannt und den Verzug zu minimieren. Leider ist die Passgenauigkeit bei gut der Hälfte der Teile nicht ganz optimal. Das Kanten fügen ist nicht ganz so leicht, da nie ganz gerade Stämme verwendet werden. Krumme Stämme sind oft erwünscht. Auch wird der Trennschnitt mit Bandsäge o.ä. freihand durchgeführt, der Schnittverlauf ist meist etwas geschwungen.
Optimal wäre es also das Holz im ganzen zu trocknen und ein paarmal zu dämpfen.
Freilufttrocknung der Rundhölzer funktioniert mit einer gewissen Ausschußquote, bloß dauerts halt ewig und das Holz ist sehr spannungsreich.
 

magmog

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guude,

in modernen trocknungsanlagen wird holz wesentliche rißärmer und spannungsreduzierter als bei lufttrocknung getrocknet.
ich würde einen versuch mit einem geteilten und augehöhltem stamm machen, am besten wenn ein trockner dicke eiche fährt. schwierigeres holz gibt's kaum zu trocknen.

zum selberbau: einen geschlossenes system bilden, also zwei gerade rohre an beiden enden mit je einem halbkreis verbinden. ANGEWÄRMTE luft (nicht mehr als ein paar wenig grad) gemächlich zirkulieren lassen (rohreinschubventilator, gedrosselt).
dazu einen hygrometer einsetzen! wenn die luftfeucht bei 100% liegt, die luft aus dem geschlossenen system durch eine klappe entweichen lassen. das hygrometer kallirieren, die eifachen sind häufig zu ungenau kallibriert.
daswesentliche ist nicht die temperatur sondern die ruhige luftströmung!
es hilft nur: geduld geduld geduld!

was fehlt ist das gelegentliche einströmen von dampf um das holz wieder zu entspannen, ein kurzer stoß mit einem dampfstrahler?

aber stell Dir das ganze nicht zu einfach vor, selbst profis verhauen gelegentlich eine partie. und zeit und energie geht auch reichlich drauf.

und lesen, alles was das www hergibt. ins besondere was die trocknungsanlagenhersteller schreiben, das zubehör verrät einiges.

ach ja, vor dem trocknen unbedingt die kopfenden wachsen oder mit anderem wasserfestem einstreichen.
 

Keilzink

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...so, habs gefunden. Eine Firma in Süddeutschland, Bad Saulgau: LOGOSOL

HIER der Link. Nochmal: Ich habe keine Erfahrungen mit deren System. Wenn du auf der verlinkten Seite runterscrollst, findest du eine Kurzbeschreibung dieser Trockenmethode - funktioniert offenbar mit einer Bedampfung bei rund 70 Grad.
Ob das so stimmt, was die behaupten: Habe keine Ahnung.

Viel Erfolg:
Andreas
 

TT_TPR

ww-birke
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Guten Abend!

Ein Kollege von uns trocknet in einer speziellen Anlage Bambus mit Dampf bei rel. hohen Temperaturen, um das Holz / Material dann später zu technisch anspruchsvollen Produkten zu verbauen. Vielleicht auch ein Weg für Dich? Gerne kann ich einen Kontakt herstellen...
 
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