Kehlen auf der Kreissaege
Hallo Marc,
Ich habe frueher in D auf der Kreissaege, Ausrundungen fuer Sitzbaenke hergestellt. dabei wurde der Anschlag versetzt und die Schnittiefe des Saegeblattes erhoeht. Das ging ganz gut, doch durch ungleichmaesigen Vorschub sowie Andruck, entstanden Saegemarken welche intensive Nacharbeit erforderten.
Vor meiner Auswanderung, sah ich auf einer Vorfuehrung, eine speziell dafuer entwickelte Fraesscheibe, diese hinterlaesst eine Oberflaeche, welche kaum oder wenig Nacharbeit erfordert. Ich erwarb eine solche Scheibe, welche ich hier einmal intensiv benutzte. Fuer die Herstellung von Holzdachrinnen und als Gelaender (rustikal fuers Freie) Ich benutzte diese Scheibe mit einem mechanischen Vorschubapparat, da war die Oberflaeche makellos.
Ein amerikanischer Generalkontraktor*, sah mich damit arbeiten und kaufte mir die Scheibe, nach der Beendigung meiner Arbeiten ab. Ich erwarb mir eine neue in D, welche nun faul in meiner Werkstatt herumliegt, seit 1987 unbenutzt, rostgeschuetzt in spezialpapier eingeschlagen.
Ich haenge die Beschreibung von Stehle an und ein Bild, wie man auf der Kreissaege solche Arbeiten ausfuehrt. Dies ist kein Witz, den Vorschlag habe ich aus einer Sicherheitvorschrift der BG Holz von den end vierziger Jahren kopiert. Beachtenswert ist die Ausfuehrung des Saegeblatts, welche dafuer speziell konstruiert wurde und das Saegemehl auswarf, welches bei einem normalen Saegeblatt zu Stauungen und Ueberhitzung des Saegeblattes fuehrt.
Meine Erfahrung ist die, immer auf beiden Seiten einen Anschlag, so dass das Werkstueck keine seitlichen Bewegungen ausfuehren kann. Fuer den Handvorschub habe ich mir zwei Griffe gebaut, in welche ich je vier Stahlnaegel einschlug, welche an der Unterseite ca 5 mm herraus ragten. Damit war es mir moeglich sicher und gleichmaessig das Holz ueber das Saegeblatt bzw die Fraesscheibe zu schieben.
Mit dem Saegeblatt, kann je nach Holzart eine sehr rauhe Oberflaeche entstehen, manche Hoelzer brennen geradezu, was sich in Brandmarken bemerkbar macht.
Ohne Reklame fuer Stehle zu machen, diese Fraesscheibe 1.632 arbeitet einmalig, in Verbindung mit einem mechanischen Vorschub, sah die Oberflaeche in Rotholz (sequoia semper virens) glaenzend aus, bei Duglasienholz, war ein leichte Schleifen notwendig.
*Ein Generalkontraktor ist hier ein Haeuslebauer, welchem erlaubt ist alle Maurer- Holzarbeiten, Gas und Wasserinstallation und Elektroarbeiten auszufuehren und/oder zu ueberwachen. Dieser Mann auch ein ausgewanderter Deutscher, beteiligte sich an einer Ausschreibung des States California fuer die Sanierung und Neuanfertigung von Holzarbeiten in einem Statspark,dafuer waren einige Kilometer Einzaeunungen/Gelaender aus Holz moeglichst natuerlich anzufertigen. Ich machte ihm ein Muster fuer einen Handlauf, mit beidseitigen Kehlungen mit der Fraesscheibe, diese Muster fuegte er seinem Angebot bei und bekam den Zuschlag obwohl er nicht der billigste Anbieter war.
Zusammenfassend, aus meinen beschraenkten Moeglichkeiten, kann ich so eine Scheibe nicht empfehlen. Ich verwendete sie zufaellig beim Bau eines Wochenendhauses meines Bruders. Er musste sein Landstueck einzaeunen, da die Nachbarn ihre Reitpferde frei Laufen liesen und diese mit Genuss alles abfrassen was meine Schwaegerin zur Gartengestaltung anpflanzte. Auch die Holzdachrinnen fertigte ich fuer dieses Haus und fuer einige Nachbarn.
Es ist ein gutes Werkzeug, wenn man dafuer Verwendung hat.
PS: Danke fuer den Hinweis in FWW, doch das Viedeo, zeigt dass der Saegetisch laenger sein sollte, aus meiner Sicht nicht gerade Unfallfrei. Die Idee mit dem geschwenktem Saegeblatt ist interessant, da sich so unsymetrische Profile herstellen lassen. Ist in der Nr. 168 sehr ausfuehrlich und leicht nachvollziehbar beschrieben.
Als Gedankenanstoss.
mfg
Ottmar
PS: Wie alles im Umgang mit Maschinen lassen sich auch solche Arbeiten mit der Beachtung aller Gefahrenquellen sicher ausfuehren.
PPS: Ob sonst noch eine Firma eine sochlche Kehlfraesscheibe herstellt ist mir nicht bekannt.