Wurzelmaserfurnier
Hallo chris99,
Als Lack verwende ich einen von der Firma Spiess/Hecker aus D. Den Lasse ich mir schon gemischt von meinem Nachbarn (high end body shop) geben, am Montag werde ich mich nach dem genauen Typ erkundigen. Ich habe gute Erfahrungen mit Nitrolack gemacht, doch diese Fahrzeuge (Flugzeugarmaturenbrett) wurden/werden nur kurze Zeit der Sonne ausgesetzt. Da mir die Zeit fuer Langzeitstudien fehlen, verwende ich was sich hier schon bew
rt hat.
Bei einem nicht zu stark gekruemmten Armaturenbrett, ist kein Waessern des Furnier/Flugzeugsperrholz noetig. Ich pruefe dies indem ich die Kanten mit Daumen und Zeigefinger anpresse, nur wenn ich starken Wiederstand verspuere, feute ich an und presse es ohne Leim feucht an. Sonst wie weiter unten beschrieben.
Wegen des Anfeuchtens von Furnier ueberlese meinen Beitrag
https://www.woodworker.de/forum/furnier-nussbaum-wurzel-t2663.html?highlight=furnier
da habe ich grundsaetzliches darueber geschrieben., muss noch anmerken dass das mir damals behandeltem Furnier vor dem glaetten so gut wie wertlos war, auf der anderen Seite hatte ich die einmalige Moeglichkeit falss es klappte seltenes Furnier zu besitzen und zu verwenden. Von diesem Gesichtspunkt hat sich der Aufwand gelohnt.
Ich werde hier immer wieder von Autorestauratoren (Hobby/Profi) befragt, und arbeite mit ihnen zusammen, in der Weise dass ich erklaere wie ich es machen wuerde, so war es mir moeglich wertvolle Erfahrungen zu sammeln, ohne dabei eigene Zeit aufwenden zu muessen.
Bei den starken Rundungen an Tueren/Fenster/Glaskanten, funktioniert das Furnieren mit Flugzeugsperrholz nicht, da verwende ich Seide/Leinen. In diesem Fall waessere ich das Furnier mit destilliertem Wasser und einem Zusatz von 5%Glyzerin, gut nass, fixiere das Furnier genau an den Stellen, wo es zukuenftig sein soll. Bedecke das Furnier mit saugf
igen Papierhandtuechern und presse es mit einem lose gefuelltem Sandsack fest.(dieser passt sich genau der Form an) Das Ganze lasse ich so 2-3 Tage trocknen. Nach Abnehmen, hat das Furnier meist schon die richtige Form, so dass es sich mit wenig Aufwand den Rundungen anpasst, Verleimen, laesst.
Ich habe mir einige dutzend Waescheklammern, das Maul beidseitig mit Korktapete(*) und/oder 180er Schleifpapier beleimt, hergerichtet, mit welchen ich das Furnier an den Kanten, fixiere/presse.
Dies ist alles viel einfacher als es sich anhoert, Misserfolg gibt es nicht, es stellt sich hoechstens heraus wie es nicht geht!!!
Viel Spass meim Autorestaurieren.
mfg
Ottmar
(*) Bei rutschigen Kanten helfen die mit 180er beleimten Klammern besser.
Zur Zeit restauriert ein Woodworkerfreund einen Ford Baujahr 1938, er will so viel wie moeglich, das Blech (Armaturenbrett, Tueren, Fensterrahmen usw)mit Furnier verkleiden, mal sehen wie weit er kommt.