Maximale Spannweite Schreibtisch bei Multiplex

LamelloFräser

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Hallo, meine Frau hätte gerne einen selbstgebauten Arbeitstisch/Maltisch für die Kids, welcher von der Oberfläche her Birke sein soll und von den Maßen 900 x 2700 (!!)

Da habe ich als Hobbywerkler arge Bedenken wegen der Spannweite. 270cm sind schon eine Hausnummer und ich will auf jeden Fall eine Zarge vermeiden.

Daher bin ich schon auf der Suche nach einer 50mm Birkoplex-Platte. Aber wird das reichen? Wieviel Beine müssen da wohl drunter, damit die Platte nicht hängt.

Gibts sonst noch Tips?
 

bello

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Ich habe schon mehrere Tische aus Multiplex gefertigt. Gehe dabei einen etwas anderen Weg.
Meist nehme ich 15mm und doppele die Kanten mit 100 mm breiten Multiplexstreifen auf. Bei Deinem Beispiel doppele ich zweimal, so daß ich 45 mm erhalten. Bei 2700 mm könnten vier Ständer noch reichen.
Ich habe einen Beistelltisch 950mmx3000mm, 15 mm MPX mit einmal aufgedoppelten Kanten.
Dieser benötigt in der Mitte noch einen weiteren Ständer, insgesamt fünf.

Gruß
 

LamelloFräser

ww-kastanie
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Birkoplex

Danke für die schnellen Antworten.

@cbfreak

schau mal hier: Birkoplex Stark! - EUROPLAC

Vorteil ist die A/B-Qualität und das Format. Das Problem bei allen anderen Lieferanten ist das es nur BB/BB gibt wenn es auf 150/300er-Platten geht.

@bello

Die 270 kommen von der Notwendigkeit der maximalen Platzausnutzung. Habe gerade schon versucht auf 250 runterzuverhandeln, geht aber nicht.

Das mit dem Aufdoppeln ist eine Spitzenidee! Hast Du beim Verleimen eine besondere Vorgehensweise oder Trick? Ich habe außer Schraubzwingen mit normaler Spannweite nämlich nicht viel zum einspannen.
 

cbfreak

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Leim auftragen und ab in die Furnierpresse^^
aber dann kannst du dein MPX auch gleich selbst furnieren

Es wäre möglich dass du die leiste in der Mitte mit Spanngurte Spannen
aber auf die länge sind einige Spanngurte und oder Zwingen möglich

ich persönliche würde ne 25mm Platte nehmen und ein ein Wangengestell bauen

gruss
 

cbfreak

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ps. Habe mir deinen Link gerade angesehen und da Steht bei Birkoplex

Standardstärken max auch 40mm
 

Mitglied 42582

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Wenn du 100mm aufdoppelst kannst du auch ein Zargengestell bauen:confused:

Hast du dir schon überlegt wie du deine 40/50mm Platte an Ort und Stelle transportieren willst? So eine Platte schleppst du nähmlich nicht mit deiner Frau:eek:
 

Imyselfandme

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Er meinte wohl mit einer Platte gleicher stärke, also einem 100mm Streifen an den Seiten der Platte umlaufend aufdoppeln. hab ich auch schon gemacht, zwar nur mit 2m Spannweite, aber das ging gut. sauber verleimt werden muss es halt...
 

pedder

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Daher bin ich schon auf der Suche nach einer 50mm Birkoplex-Platte. Aber wird das reichen? Wieviel Beine müssen da wohl drunter, damit die Platte nicht hängt.

Gibts sonst noch Tips?

Hi LF!

Grundsätzlich sind stärkere Platten etwas weniger biegefreudig, aber nur etwas. Soll der Tisch frei stehen oder kann er an eine Wand montiert werden? Das hätte den Vorteil, dass man hinten eine Leiste an die Wand schrauben kann und so das Durchbiegen schon behindert.

Wenn er frei stehen soll, kann man vielleicht in der Mitte ein T-Brett in der Höhe 20cm einbauen.

Ohne jede Versteifung würde ich nicht weiter spannen als 100cm. Also bei 270*90 wären das mindesten 6 Beine. 4 in den Ecken und 2 in der Mittellinie

Sonst Tipps?

MPX würde ich nicht ölen oder wachsen, sondern für diesen Zweck mächtig lackieren.

Liebe Grüße
Pedder
 

hütte

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Guten Abend LamelloFräser,

du möchtest eine Birke-Multiplexplatte mit den Abmessungen 90 x 270 x 5 cm als Tisch verwenden und hast hinsichtlich der Durchbiegung Bedenken. In der Tat ist die Durchbiegung, die sogenannte Gebrauchstauglichkeit, entscheidend, und nicht die Biegebeanspruchung.

Legt man eine Belastung der Tischplatte mit einer mittigen Punktlast von 1kN (ca. 100 kg Masse) und einen E-Modul von 10 kN/mm2 zugrunde, dann ist für die gegebenen Abmessungen die maximale Durchbiegung kleiner als 5 mm. Zum Vergleich: Die max. zulässige Durchbiegung (dieses mal: Länge/300) bei der waagerechten Lagerung von VSG-Glasscheiben beträgt etwa 9 mm (=2700mm/300).

Die Durchbiegung ist linear zur Punktlast, d.h. bei 2kN Belastung (ca. 200 kg) also etwas kleiner 10mm.

Aufgrund dieses Sachverhaltes würde ich die Platte ohne jegliche weitere Versteifung einsetzen, auch wenn das sogenannte Bauchgefühl einem was anderes suggerieren möchte. Hauptproblem dürfte allerdings die möglichst biegesteife Befestigung der Tischbeine an der Platte sein.

Ach ja, die Frau zum Schleppen der Platte braucht nicht wirklich eine durchgestylte Bodybuilderin zu sein oder gar über den "Wahnsinnsblick" verfügen, auch wenn man damit vortrefflich Witze aufziehen kann, denn ein Plattengewicht von etwa 700N (ca. 70kg) dürften zwei Personen allemal schaffen.

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hütte
 

pedder

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Hallo Hütte,

Nur damit ich das richtig verstehe: Du behauptest, dass die Platte sich lediglich um 5mm durchbiegt, wenn die Platte an den Enden gelagert und in der Mitte mit 100kg belastet wird?

Wo hast Du das E.Modul der Mpx her?
Und hast Du das Gewicht der Platte einbezogen (Ich komme bei einer Wichte von 760g/dm³ auf 92 kg)?
Und was ist mit dem Zeitablauf?
Es geht ja auch nicht um die einmalige Belastung, sondern der Tisch soll ja dauerhaft gerade bleiben.Holz auch in Form des MPX, bleibt ja nicht ewig stehen.

Liebe Grüße
Pedder

Guten Abend LamelloFräser,

du möchtest eine Birke-Multiplexplatte mit den Abmessungen 90 x 270 x 5 cm3 (was den i.d.R. Besoffenen betrifft: Es sind in der Tat "cm hoch drei", also den Zentimeter drei mal mit sich selbst mal genommen!) als Tisch verwenden und hast hinsichtlich der Durchbiegung Bedenken. In der Tat ist die Durchbiegung, die sogenannte Gebrauchstauglichkeit, entscheidend, und nicht die Biegebeanspruchung.

Legt man eine Belastung der Tischplatte mit einer mittigen Punktlast von 1kN (ca. 100 kg Masse) und einen E-Modul von 10 kN/mm2 zugrunde, dann ist für die gegebenen Abmessungen die maximale Durchbiegung kleiner als 5 mm. Zum Vergleich: Die max. zulässige Durchbiegung (dieses mal: Länge/300) bei der waagerechten Lagerung von VSG-Glasscheiben beträgt etwa 9 mm (=2700mm/300).

Die Durchbiegung ist linear zur Punktlast, d.h. bei 2kN Belastung (ca. 200 kg) also etwas kleiner 10mm.

Aufgrund dieses Sachverhaltes würde ich die Platte ohne jegliche weitere Versteifung einsetzen, auch wenn das sogenannte Bauchgefühl einem was anderes suggerieren möchte. Hauptproblem dürfte allerdings die möglichst biegesteife Befestigung der Tischbeine an der Platte sein.

Ach ja, die Frau zum Schleppen der Platte braucht nicht wirklich eine durchgestylte Bodybuilderin zu sein oder gar über den "Wahnsinnsblick" verfügen, auch wenn man damit vortrefflich Witze aufziehen kann, denn ein Plattengewicht von etwa 700N (ca. 70kg) dürften zwei Personen allemal schaffen.

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hütte
qft.
 

hütte

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Hallo pedder,

ja der junge Robert hat mich mit seinem famosen CEIIINOSSSTTUV inspiriert und geflüstert, dass 10kN/mm2 das Infimum für Young's Modulus von Birke Multiplexus sei. Wie dem auch sei, je größer, desdo besser ist ja hier bekanntlich gut. Mit der Wichte liegst du aber mindestens 100 g/l zu hoch (wo hast du denn deine 760 g/l her?).

Aber recht hast du schon, das Eigengewicht muss auf alle Fälle berücksicht werden, wenn mans genau haben will. Nun wird die Rechnung aber kompliziert, denn das Eigengewicht geht ja als Flächenlast (N/m2) ein, wohingegen meine voreilig angesetzte Punktlast (sowas gibts ja nur bei strenger theoretischer Betrachtung) die inkompatibele Einheit N hat.

Was nun? Schlage vor, dass wir die Gewichtskraft der Platte umlegen auf die Länge (einigen wir uns auf (meine 700 N + deine 920 N ) halbe dividiert durch 2,70m, macht dann 300 N/m, eine schöne runde Zahl, einverstanden? Nun müssen wir noch meine singuläre Punktlast von 1000 N auf die Länge umlegen, also 1000 N / 2,70m macht dann 370 N/m. Und Gott-sei-Dank sind beide Werte nun kompatibel und damit addierbar, also Gesamtstreckenlast gleich 300 + 370 macht 670 N/m.

Damit kann man gut leben, und die bekannte Lösung der Differentialgleichung vierter Ordnung der Biegelinie führt auf die max. Durchbiegung in Brettmitte zu fmax = 5 * q * L hoch 4 / (384 * E * Iy). Mit q = 670 N/m/1000/(mm/m) = 0,67 N/mm, L = 2700 mm, E = die bekannten 10 kN/mm2 aus Roberts Anagramm, Iy = 900 x 50 x 50 x 50 mm3/12 = 9975000 mm4, macht also fmax = 5 * 0,67 N/mm * 2700 hoch 4 mm4 / (384 * 10000 N/mm2 * 9975000 mm4) = 4,7mm.

Also bei Streckenlast inklusive Eigengewicht der Platte eine max. Durchbiegung von nur 4,7mm. (Das ist nicht verwunderlich, denn Streckenlasten sind gegenüber Punktlasten viel harmloser. Hab da bewusst, aber physikalisch korrekt "geschummelt".)

Was den Zeitablauf betrifft: Da ist Holz ja wieder Gott-sei-Dank keine rheologische Flüssigkeit oder gar kriechfähige Materie, und es gilt wieder "Ut tensio, sic vis", um beim Klartext vom Robert zu bleiben. Bei derart kleiner Belastung, siehe oben 0,67 kN/m, gibts noch keine plastischen Verformungen (Holz hat ja eigentlich gar keine, da würd's sofort Krach-Krach machen, siehe etwa das traurige Bad Reichenhall, 2006). Demzufolge sind auch keine irreversiblen, zeitabhängigen Durchhänger zu erwarten, einfach Ut tensio, sic vis.

NU aber sic!

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hütte
 

pedder

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Oh Hütte,

das

ja der junge Robert hat mich mit seinem famosen CEIIINOSSSTTUV inspiriert und geflüstert, dass 10kN/mm2 das Infimum für Young's Modulus von Birke Multiplexus sei.

vestehe ich nicht. Was willst Du mir damit sagen? Vor allem das Orange verstehe ich nicht. Insiderwitze? Anspielungen? Worauf?

Ansonsten mag Deine Rechnung der Schulphysik entsprechen. Meiner Wahrnehmung bei dem Betrachten alter Möbel entspricht sie nicht. Da biegt sich brav alles, was nicht ausreichend unterstützt wird. Ob das nun am E Modul oder an wechselnder Feuchtigkeit liegt, ich weiß es nicht. Ist auch egal.

Was ich weiß, ist, dass ich nicht mit anderen an einem 270cm langen ununterstützen Tisch arbeiten möchte, das schwingt doch wie blöd.

Deine Ausführung gehen daher an den praktischen Bedürfnissen des TO weit vorbei.

Liebe Grüße
Pedder
 

Mitglied 42582

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Nun ja ich muss das noch nicht mal rechnen um mir sicher zu sein, daß sich das durchbiegt. Ich denke hier sind sich alle einig, das die Platte sich auf jeden Fall durchbiegt und mit 4 Beinen an den Ecken ist es nicht getan. Ich persönlich würde immer noch ein Zargengestell bevorzugen um das durchhängen zu minimieren. Aufdoppeln um ein paar Milimeter ist meiner Meinung nach nicht zielführend. Allerdings wäre es natürlich super wenn sich der TE mal selber zu Wort melden würde, damit wir alle uns nicht halb tot diskutieren nachdem er sich lange ausgeklinkt hat.
 

LamelloFräser

ww-kastanie
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Hallo allerseits,

ich danke herzlich für die sehr gute und fachliche Diskussion! Sowas lese ich immer gerne auch wenn ich mich erheblich reindenken mußte. Nun möchte ich aber auch gerne zurückmelden was geworden ist:

1) Die Platte steht. Hatte beim Hersteller (EUROPLAC) nachgefragt und dieser meldete mir ein Gewicht bei 2700x800x40 ein Gewicht von ca. 60kg. Es handelt sich um eine Platte mit dicht gefügter Mittellage Birke durch und durch. Sehr schöne Platte übrigens, das Messerfurnier auf der A-Seite hätte ich mir sparen können, die B-Seite sah ebenfalls perfekt aus. Lediglich nach dem ersten Lackgang konnte ein Bekannter (Schreiner) erkennen, dass die B-Seite Schälfurnier sei. Ich persönlich konnte keinen Unterschied ausmachen... Getragen habe ich das Teil mit meiner Frau. Die Treppe und ums Eck waren schon haarig...aber es ging gerade so.

2) Ich habe dies hier als Lösung benutzt: Häfele e@sy link Online Katalog -Möbelbeschläge -Tischbeschläge, -gestelle, Möbelfüße, Rollen -Tischbeschläge -Ausrichtbeschläge -Flachspanner

Wobei das erste Stellen auf die Tischbeine ohne die Spannvorrichtung auch keine (nennenswerte) Durchbiegung erbracht hat. Die Platte hatte ohne Spannvorrichtung eine Durchbiegung von maximal 1-2mm unter der Richtlatte.

3) Oberfläche wurde lackiert mit Zweihorn Duocryl 2K PUR KLarlack. Habe leider fast 3,5 Liter verbraucht weil ich mit der leihweisen SATA nicht so klar kam. Aber jetzt sieht es perfekt aus.

Insgesamt ein teurer, aber geiler Spaß der auch noch Holz für eine Werkbank für die Jungs abgeworfen hat...aber das ist eine andere Geschichte....

348€ für die Birkoplex-Platte 40mm 3000x1500
10€ für den gesamten Zuschnitt nach Schnittplan
124€ für den Lack (5l + 1l Härter) und Zubehör (Messbecher, Filter, etc.)
12€ für die Schleifpapiere
69€ für die Tischbeine
140€ für den Ausrichtbeschlag/Flachspanner
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703€ Summe
 

WinfriedM

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Wobei das erste Stellen auf die Tischbeine ohne die Spannvorrichtung auch keine (nennenswerte) Durchbiegung erbracht hat. Die Platte hatte ohne Spannvorrichtung eine Durchbiegung von maximal 1-2mm unter der Richtlatte.

Der momentane Durchhang ist das Eine. Das wäre die elastische Reaktion. Die dauerhafte Last sorgt aber nach einiger Zeit für einen wesentlich stärkeren Durchhang, das Holz verformt sich plastisch. Kommt also bei Entlastung nicht wieder zurück. Daraus können dann mit der Zeit durchaus 5-6 mm werden.
 
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