Hallo Stefan,
vor eineinhalb Jahren habe ich meine Werkstatt mit zwei neuen zweiflügligen Toren versehen, die nach außen öffnen. Rahmen-Außenmaße: 2575 mm waagrecht, 2425 mm senkrecht.
Zuerst wollte ich die Tore in Schichtbauweise fertigen (= lagenweise Verleimung der Rahmen- und Innenkantel mit Schlitz-/Zapfen und Profilbildung durch entsprechende Brettgestaltung und verdeckten Holzdübeln als Paßstifte), daher die Schnitte in der Zeichnung. Schlußendlich habe ich doch die Kanteln (66 mm Dicke) einzeln verleimt und profiliert.
Die Eckverbindung der so schmal wie möglich gehaltenen Rahmenkantel ist mit Schlitz und Zapfen, die der Flügel mit 25 mm Dübeln und einem kurzen Zapfen an den Querfriesen verbunden. Flügel- und Außenrahmen sind aus feinjähriger, mehr als 7 Jahre gelagerter Lärche-Blockware von Erdstämmen.
Die Verbretterung außen und innen ist aus schmalen, selbstgefertigten Douglasie-Profilbretten (26 mm). Die äußeren Bretter sind mit VA-Schrauben von innen am Diagonalkantel bzw. an rundum und mittig (im Bild noch nicht vorhanden) eingelegten Leisten befestigt.
Das Profil ist ein Fensterprofil mit Nut für eine umlaufende PVC-Dichtung. Im Öffnungsflügel ist eine mehrfachverriegelnde Schließleiste (VA) für Profilzylinder, im Stulpflügel sind zwei Kantenriegel, die oben und unten in den Rahmen eingreifen. Für nur einseitig zu öffnende Türen gibt es Halbzylinder. Der äußere Knauf ist bei dem vorwiegend benutzten Tor ein Drehknauf, beim anderen Tor feststehend.
Die außenliegenden Einbohrbänder (Simonswerk C2-20WF MSTS) sind mit einer Sicherung gegen Herausschlagen des Bolzens versehen. Zusätzlich sind auf den Rahmenseiten je drei Aushebesicherung eingesetzt worden. Die Flügel wiegen ca. 115 kg.
Der untere Rahmen wird von verzinkten, miteinander verschraubten Winkelprofilen gebildet, ist seitlich unter die Rahmenkanteln geschraubt und unten einbetoniert. Das ist zwar eine wärmetechnische Sünde, aber für eine Werkstatt durchaus tolerierbar (außerdem wird es sowieso immer wärmer).
Die Rahmenbefestigung im vorhandenen Rohbaufalz erfolgte mit Rahmendübeln seitlich (4, jeweils in Höhe der Bandmitten) und nach hinten (3), der obere Rahmen wurde mit 3 Rahmendübeln nach oben befestigt. Sämtliche Befestigungsschrauben sind versenkt und wurden mit Querholzplättchen verdeckt.
Obwohl die Tore wenn, dann nur unten beregnet werden (Schlagregen oder Spritzwasser), wurden alle Hirnholzkanten der Verbretterung abgeschrägt. Die Flügelrahmen haben unten eine Tropfnase. Oben ist kein Schutz der aufrechten Rahmenkantel vorgesehen, die Flügel sollten bei Regen also geschlossen werden. Die Bänder sind verzinkt, bei verstärkter Bewitterung sollten sie aber besser aus VA sein (6 mal so teuer).
Erfahrungen nach zwei Sommern und einem Winter: Tore schließen immer satt, nur im Sommer kann nach langer Sonnenbestrahlung ein erhöhter Zug oder kurzer Ruck am Innendrücker notwendig werden.
Gruß
Norbert
P.S.: Scheiben kommen erst, wenn ich die noch ausstehenden Fenster am Haus erneuert haben werde.