Olivesche - verarbeitung - ölen

ChristophW

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Hallo,

bisher habe ich immer ganz gerne Möbel aus Bucheleimholz gebaut (und mit Leinöl Oberflächenbehandelt), für das Wohnzimmer soll es jetzt aber etwas "dunkler" werden, hatte erst an Akazie/Robinie gedacht, das scheint aber nicht ganz so einfach erhältlich zu sein. Wir haben hier ein paar (vorgeölte) Bretter aus dem Obi als Regalbretter, aber die gibt es halt nicht in "roh" und nur keilgezinkt, außerdem 2-3 Wochen Lieferzeit wenn man nicht die nimmt welche im Markt stehen :rolleyes:

Nun hat mein "freundlicher Holzhändler von Nebenan" :cool: gemeint "Olivesche" wäre geeignet, nicht so "wiederborstig" und auch preislich günstiger.

Daher würde ich gerne mal nach euren Erfahrungen fragen bezüglich Verarbeitung und Oberflächenbehandlung insbesondere mit Leinölfirnis. Die Bilder die man so im Netz findet sind doch recht breit gestreut, und Buche geht ja mit der Zeit dann bei Ölen auch so ins honiggelbe.
 

Mathis

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Hallo Läubi,

Olivesche wird Esche dann genannt, wenn sie einen Farbkern ausbildet, der entfernt an Olivenholz erinnert. Da dieser Kern in aller Regel maximal 50 % des Stammholzes ausmacht, wirst du wohl nur Esche kaufen können, die auch einen olivfarbenen Kern hat. Ich will damit sagen, dass du keine reine Olivesche kaufen kannst, sondern nur normale helle Esche mit eventuell ca. 50 % verfärbtem Kernholz. Das kann natürlich die Kosten treiben, wenn du nicht nur eine Bohle aus dem Herzen kaufst, die viel Kern hat.

Ansonsten ist Esche ein sehr hartes und schönes Holz, das sich deutlich leichter verarbeiten lässt als Sch...buche, die ich persönlich gar nicht mag und die sich superbesschissen hobeln lässt.

Die Farbe von Esche wird aber wohl nie so dunkel werden mit Ölen wie Buche.

PS: wieso verwendest du so viele Tüddelchen? Was soll uns das sagen?
.. "dunkler" "roh" "freundlicher Holzhändler von Nebenan" "Olivesche" "wiederborstig"..


.
 

Hainling

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Mittag,

hast du schon einmal über amerikanischen Nussbaum nachgedacht? Dieses Holz käme von Natur aus dem lasierten Robinienholz aus dem Baumarkt nahe und ist erschwinglicher als einheimisches Nussbaumholz. Oder wenn es nicht ganz so dunkel sein soll, wäre Eiche eine Überlegung wert. Deren Kernholz ähnelt dem Farbton von Olivesche und ist überall zu bekommen. Preislich gibt es keinen so großen Unterschied zwischen Eiche und Esche. Jedenfalls dann, wenn die Esche besonders selektiert wurde, wie es bei der von dir gewünschten Olivesche der Fall wäre.

MfG Hainling
 

ChristophW

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danke schon mal für die Info, bekommen könnte ich eine fertige Leimholzplatte, wie die genau aussieht werde ich am Mittwoch erfahren. Tüddelchen deswegen weil es sich teilweise um die Aussage des Holzhändlers handelt wo ich nicht genau beurteilen kann was sich dahinter verbirgt (du schreibst ja das es DIE Olivesche so nicht gibt), oder wenn es sich um eher subjektive Aussage meinerseits (bspw. dunkler) handelt.
Ich werde aber versuch das etwas weniger inflationär in den Text einfließen zu lassen :emoji_grin:

Bezüglich dunkler meinte ich auch eher wie hier (Möbelbauplatte / Möbelplatte kgz Akazie Robinie kgz 19/2500/1250) auf Bild 2 sich Akazie/Robinie beim ölen doch deutlich dunkler zeigt.

Von den Bildern die ich jetzt so über die Bildersuche gefunden habe scheint mir da Olivesche aber doch sehr viel heller ausgeprägt oder täuscht das?
 

Hainling

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Von den Bildern die ich (...) gefunden habe scheint mir da Olivesche aber doch sehr viel heller ausgeprägt oder täuscht das?
Der Farbkern der Esche kann schon vergleichsweise dunkel ausfallen. Das hängt ganz von Alter und Standort des Baumes ab. Ich möchte noch etwas zur Bearbeitung der Esche sagen. Sie ist leicher zu hobeln als die Buche, die häufig quer zur Faser geputzt werden muss, aber ihre Härte macht die Arbeit schon anspruchsvoll. Vielleicht solltest du dich bei deinem Holzhändler mit kleinen Probestückchen verschiedener Bäume eindecken und ein Gefühl für die einzelnen Holzsorten entwickeln. Neben Eiche, Esche und Nussbaum finde ich persönlich Kirsche, Rüster, Ahorn und Kastanie interessant. Teilweise sind diese deutlich leicher zu verarbeiten als Esche. Esche ist kein störrisches Holz, wie Buche, aber halt sehr schwer und zäh. Farblich käme für dich wohl am ehesten Nussbaum in Frage, aber ich würde die anderen Hölzer nicht vorschnell als unpassend verwerfen. Bei der Oberflächenbehandlung kann man immer noch ein wenig nachbessern. Wenn du magst, kann ich ein Foto unbehandelten amerikanischen Nussbaumholzes aus meinem Holzlager einstellen. Olivesche müsste ich ebenfalls noch auf Lager haben.

MfG Hainling
 

Mathis

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Von den Bildern die ich jetzt so über die Bildersuche gefunden habe scheint mir da Olivesche aber doch sehr viel heller ausgeprägt oder täuscht das?
Nein, das täuscht nicht: Olivesche ist deutlich heller. Die Grundfarbe ist sehr hell, nur die Maserung ist braun gestreift.

Die Idee mit dem Ami-Nussbaum wäre mir auch eine Überlegung wert.

.
 

WinfriedM

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...verhält sich beim Ölen nicht anders, wie die meisten anderen Hölzer. Wird deutlich dunkler und geht wesentlich mehr ins Gelbliche, als Buche.

Wenn du bekommen kannst, würde ich auch zu Ami-Nuss greifen. Allerdings bleicht der über die Jahre auch stärker aus. Evtl. ein pigmentiertes Öl verwenden.
 

ChristophW

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Okay, vielen Dank euch für die Rückmeldung, ich werde mal fragen was die so auf Lager haben und anbieten können, da ich froh bin einen Holzhändler gefunden zu haben der auch kleinere Mengen an privat abgibt will ich da aber die Nerven auch nicht über Gebühr beanspruchen Bilder unbehandelt bzw. behandelten der Holzarten sind natürlich gerne willkommen um die Auswahl etwas einzuschränken.
 

ChristophW

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Amerikanischen Nussbaum sieht schon echt gut aus, das könnte passen ich muss dann halt mal fragen bezgl. Preis und Verfügbarkeit, werde aber die (Oliv)esche auf jeden Fall mal als Alternative zu Buche in Auge fassen.
 

Hainling

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Hier ein Foto frisch aus der Werkstatt. Darüber ob man die Esche bereits "Olivesche" nennen darf, lässt sich jedoch trefflich streiten.

Dem Augenschein nach, würde ich "Ja" sagen. Anhand des Fotos würde ich es allerdings nicht behaupten wollen, weil die Esche heller wirkt.

MfG Hainling
 

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ChrisOL

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Hier noch ein Bild. Mein Werkzeugschrank habe ich aus Esche gebaut. Die Schubladenfronten sind aus einem Brett mit Farbkern gesägt worden.

62430_6.jpg


Das Holz ist mit dem Hartöl von Natural eingelassen worden. Das hellere Holz bekommt einen leichten hellgelben Farbton. Der Farbkern wird kräftiger, dunklerer.

Wenn wirklich dunkles Holz gewünscht ist, wäre Nussbaum oder Rüster toll. Nur das ist preislich weit entfernt von Buche oder keilgezinktem Baumarkt Holz.

Du hast leider nicht geschrieben, was für Möbel zu bauen möchtest. Wenn man sich schon die Arbeit macht selbst Möbel zu bauen, viel Zeit investiert, dann würde ich beim Holzkauf nach guter Ware Ausschau halten und nicht das billigste nehmen.

Grüße
Christoph
 

ChristophW

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Also aktuell geplant ist erst mal nur ein "Eckregal-TV-Board-Ding" :emoji_wink:
Ansonsten habe ich z.B. ein Projekt hier schon vorgestellt https://www.woodworker.de/forum/buche-sideboard-endlich-fertig-t87660.html letztendlich also alles was so anfällt.

Es geht auch gar nicht unbedingt darum das billigste zu finden, primär geht es erst mal darum ein geeignetes Holz zu finden was ich hier auch bekommen kann. An zweiter Stelle kommt dann das sich das Holz (für mich) gut verarbeiten lässt. Preislich es muss halt im Rahmen bleiben und zum Projekt passen soll jetzt aber nicht vordergründig die Auswahl einschränken.
 

ChristophW

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So kurze Rückmeldung: Nussbaum hat der Händler nur in Keilgezinkt vorrätig und leider auch fast dreimal so teuer wie Esche mit durchgehenden Lamellen und auf die benötigte Menge für das aktuelle Projekt etwas außerhalb des Rahmen, ich werde es also mal mein Glück mit der Esche versuchen.

Eine Frage hätte ich noch: Lässt Esche sich gut beizen (bei Buche ist das ja eher mäßig vom Ergebnis)?
 

Hainling

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Guten Abend,

frag deinen Holzhändler doch einmal nach thermisch behandeltem Ahorn oder kurz "Thermoahorn". Das Holz wird durch die Hitzebehandlung dunkler, aber dafür wird es spröder und erfordert so mehr Sorgfalt bei der Bearbeitung. Normalerweise verwendet man dieses Holz nur für den Möbelbau im Außenbereich, aber es wäre eine weitere Alternative. Ich habe aus "Thermoahorn" vor geraumer Zeit Beitelhefte gefertigt und das gelang an für sich zufriedenstellend. Über die Kosten weiß ich nichts zu sagen, aber sie werden selbstverständlich über der von unbehandeltem Ahorn liegen. Neben "Thermoahorn" gäbe es auch noch "Thermoesche" und "Thermobuche", aber diese sind in der Regel optisch weniger ansprechend.

MfG Hainling
 

frankundfrei

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Hallo Christoph,

das Teil sieht sehr edel aus.
Bei der Esche finde ich gerade den Kontrast von Braunkern zu Frühholz interessant. Bei Deinem Möbel gibt das ein schönes Bild.

Robinie kann im Kern über die Jahre bis ins Kaffeebraun gehen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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