Tragfähigkeit bei zu langen Schrauben

habulr

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Hallo zusammen,

kurz zum Hintergrund meiner "Amateur-Frage":

Ich möchte eine TV-Halterung an einer Holzständerwand befestigen.
Auf den vertikalen Holzständern befindet sich horizontal ein Holzriegel zur Befestigung der TV-Halterung.
Die Gesamt-Einschraubtiefe beträgt 65 mm (bis die Schraube am Ende vom Holzriegel heraussteht).
Der Hersteller der TV-Halterung liefert DIN 571 8x80 8.8 Schrauben mit.
Ich habe mehrere Schrauben-Händler angeschrieben und gefühlt gibt es keine DIN 571 8x60 8.8 Schrauben.

Welche Nachteile können entstehen, wenn ich die mitgelieferten 8x80 Schrauben verwende und diese am Ende vom Holzriegel ca. 15 mm herausstehen?
Macht es einen signifikanten Unterschied in der Tragfähigkeit, ob das Ende der Schraube in der Holzkonstruktion steckt oder eben am Ende heraussteht?

Ich freue mich auf eure Rückmeldung.

Herzliche Grüße
 

Guido_CH

ww-buche
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ich kann mri keinen Grund vorstellen, warum eine längere Schraube weniger Tragkraft haben sollte.
Ohne Deine Konstruktion verstande n zu haben: Mich würde vermutlich stören, wenn da Schrauben unnötig herausstehen. Ich würde die Schrauben deshalb eh kürzen. Geht doch problemlos mit jeder Metallsäge.
 

Time_to_wonder

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Hello,

eine Skizze wäre nett.

Hier ist GMV (gesunder Menschenverstand) gefragt:

Wie viele Schrauben teilen sich die Last?
Wird die TV-Halterung bis zur Grenze ausgereizt, was wiegt der TV, wie groß ist die Ausladung?
Von welcher Wandkonstruktion geht der Hersteller aus, sind da auch Dübel dabei?
Was sagt der Hersteller in der Montageanleitung, oft steht da sowas, dass der Kunde die Befestigung gemäß Wandart und Ausbau selbst zu bestimmen hat?

Und was ist eigentlich ein "Holzriegel"?
 

NOFX

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Die gesamte Länge entscheidet ja auch, wie lang das Gewinde ist. Insofern sehe ich da schon Unterschiede, ob sie passt oder raus schaut.

Muss es denn 8.8 sein? Das ist bei 60 mm Nadelholz doch eh vergebene Liebesmüh...
 
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Hallo,
ich finde das eigentlich recht einfach (oder zu einfach?): Das herausstehende Ende kann nicht zur Belastbarkeit beitragen, weil es in der Luft "hängt". Eine Überlänge dürfte also die Stabilität nicht verbessern. Sie wäre nicht nur überflüssig, sondern mindestens störend, wenn nicht sogar gefährlich (Verletzungsgefahr beim blinden Kabelfummeln hinter dem Fernseher).
Und: Um die Schraubengüte würde ich mir in deinem Fall keine großen Gedanken machen, wie @NOFX schon schrieb. Da wäre eher die Materialgüte des "Holzriegels" der limitierende Faktor (z. B. Bröselspan oder Hartholz?).
Gruß
 
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habulr

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Guten Morgen zusammen,

vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.
Anbei eine Skizze (mit künstlerischer Freiheit) und ein Foto vom Wandaufbau hinter der Rigips-/ Trockenbauwand.
Ich hoffe meine Frage bzw. das Vorhaben wird etwas klarer.

Herzliche Grüße
 

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NiklasAG

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Dahinter ist dann einfach Luft, IN der Wand? dann interessiert das nur die Mäuse die sich da beim Klettern den Hintern aufreissen.
Vielleicht noch irgendwie absichern, dass man nicht in die Kabel hinter dem Holz bohrt. Mit Klebeband so festmachen, dass der Platz für die Schrauben frei ist, sollte aber ausreichen.
 

Time_to_wonder

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Na dann doppel doch den Holzriegel hinten noch mit ner schnöden 18-mm-Leimholzplatte auf. Schon steckt die 80er Schraube voll im Material.
 

fahe

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...die zitierte DIN behandelt Sechskant-/Schlüsselschrauben für Holz. M8 - wie in Deiner Skizze - steht in meiner Welt für ein metrisches Normgewinde der Größe M8. :emoji_wink:

Ich hab' noch nie Angaben zur Festigkeitsklasse auf Holzschrauben irgendeiner Art gefunden. Da die genannten Holzschrauben imho immer Teilgewindeschrauben sein sollten, macht es natürlich einen Unterschied, ob die komplette Gewindelänge im Holz ist... oder nur noch ein letzter Gewindegang, während der Rest hinten über steht.

Hier findest Du alle interessanten Details zu Schrauben der genannten Norm, inkl. Auszugskraft etc. pp.

Und natürlich gibt es welche in 8/60mm. Nicht nur in meiner Schraubensammlung. Im Hornbach 100 Stück für 'n Zehner. Hier bspw. auch einzeln. Festigkeitsklasse 8.8 sind die mit Sicherheit allesamt nicht... ist aber imho auch ziemlich wumpe. Es sei denn, es ist ein Röhrenfernseher mit 80-Zoll-Diagonale. :emoji_wink:
 

NOFX

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Also bei 80 mm Länge bleiben mind. 80 mm x 0,6 - 15 mm = 33 mm Gewindelänge, bei 60 mm Länge 60 mm x 0,6 = 36 mm. Der Unterschied ist also ziemlich gering.
 

habulr

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Guten Abend zusammen,

der Tipp mit den Spax-Schrauben ist ein guter Hinweis.
Sollte ich bei M8 Spax-Schrauben vorbohren…
Falls ja, mit welchem Durchmesser?

Danke, viele Grüße
 

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DerCo

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Hallo,
am besten misst du mit einer Schublehre den Kerndurchmesser. Das ist dann das Maß zum vorbohren.

Es grüßt Johannes

Johannes,

nichts liegt mir ferner als besserwisserisch wirken zu wollen. Ich würde hier aber eher pauschal 6mm vorschlagen als den Kern zu messen. Zu groß sonst die Gefahr, das der Außendurchmesser gemessen wird :emoji_slight_smile:.

Colin
 

Johannes

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Johannes,

nichts liegt mir ferner als besserwisserisch wirken zu wollen. Ich würde hier aber eher pauschal 6mm vorschlagen als den Kern zu messen. Zu groß sonst die Gefahr, das der Außendurchmesser gemessen wird :emoji_slight_smile:.

Colin
Hallo Colin,
auf deinen Hinweis hin habe ich jetzt mal nachgemessen und bin auf 5,47 bis 5,36 mm gekommen. Also würde ich mit 5,5mm vorbohren.
Ich muß allerdings zugeben, das ich keine Ahnung habe, ob das statisch einen messbaren Unterschied macht. Der Vorteil bei meiner Vorgehensweise ist allerdings, dass man das bei jedem Schrauben Durchmesser so machen kann.

Es grüßt Johannes
 

DerCo

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@Johannes,

ich sollte dich keineswegs korrigieren!
Der TE ist Amateur und ich und ich wollte dem Rechnung tragen. Misst er an der falschen Stelle und bohrt mit einem 8er Bohrer...
Statisch beurteilen kann ich es auch nicht, und für seine Anwendung ist's wahrscheinlich auch irrelevant, ob er 5 oder 6 mm vorbohrt (ausgenommen vielleicht bei dem 80" Röhrengerät von @fahe).

Colin
 

Heener

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Wie ich es verstanden habe, hängt der TV an der abgewandten Seite des gezeigten Trockenbaues.
Also würde es um die Hebelkraft der Schraube gehen, weil sie nicht direkt auf Gipsplatte und Holz anliegt.
Dann wäre eine möglichst dicke Schraube besser.....
Kann auch sein, dass ich falsch bin.
 

kberg10

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Wie ich es verstanden habe, hängt der TV an der abgewandten Seite des gezeigten Trockenbaues.
Also würde es um die Hebelkraft der Schraube gehen, weil sie nicht direkt auf Gipsplatte und Holz anliegt.
Dann wäre eine möglichst dicke Schraube besser.....
Kann auch sein, dass ich falsch bin.
Es wurden 6 x 60 Spax erwähnt, völlig ausreichend, mit 4 mm vorbohren. 8 x 60 Spax wirst du nicht so leicht auftreiben. Sollten in dem Fall Vollgewinde haben. Und so nebenbei, hier beim Durchmesser auf 0,01 mm gehen ist alle Fälle übertrieben.
 

Heener

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Es wurden 6 x 60 Spax erwähnt, völlig ausreichend, mit 4 mm vorbohren. 8 x 60 Spax wirst du nicht so leicht auftreiben. Sollten in dem Fall Vollgewinde haben. Und so nebenbei, hier beim Durchmesser auf 0,01 mm gehen ist alle Fälle übertrieben.
Dann lag ich falsch und die Halterung liegt direkt auf der Wand mit Traverse.
Was mit den 0,01mm gemeint ist?
 

habulr

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Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für die hilfreichen Antworten.
Ich versuche etwas Klarheit über mein Vorhaben zu schaffen…
Die Wand ist bereits verkleidet und aufgrund der Rigips-/ Trockenbauwand komme ich an den horizontalen Holzriegel nicht mehr ran.
Die TV-Halterung liegt bündig an der 12 mm starken Rigips-/ Trockenbauwand an und direkt hinter der Rigips-/ Trockenbauwand befindet sich der 45 mm starke Holzriegel.
Ein Vorteil der 8er Schraube ist, dass ich u.a. diese ohne Unterlegscheibe verwenden kann aufgrund des Bohrungsdurchmessers der TV-Halterung.

Viele Grüße
 
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