Bin ich verrückt geworden? Oder kann ich eine Küche selbst bauen?

Fracoon

ww-pappel
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Hallo zusammen,

wir brauchen eine Küche für unseren Neubau.
In 3 Küchenstudios waren wir bisher. Die waren sich alle recht einig dass die Möbel ca. 12.000€ kosten sollen. (Ohne Arbeitsplatte, ohne EGeräte)

6 * 80er Unterschrank (je 3 Schublafen) für Kücheninsel (1,20 * 2,40)
4 Meter Küchenzeile ( 2 80er Hochschränke, rest normale unterschränke)

Insgesamt 12 Schränke. Im Schnitt also 1000€ pro Schrank.

Jetzt habe ich mich etwas informiert.

Im Korpuskonfigurator von Blum kann man die Schränke konfigurieren und bekommt eine sehr genaue aufstellung der Platten die man braucht. Inkl. positionen der Bohrungen für die Beschläge.

Wenn ich das Material für die Kücheninsel zusamenstelle aus:
https://www.plattenzuschnitt24.de/Spanplatte-Schwarz-19mm.html
Für den Korpus

https://www.plattenzuschnitt24.de/Spanplatte-Schwarz-matt-19mm.html
Für die Fronten

https://www.plattenzuschnitt24.de/Sperrholz-Zuschnitt-4mm.html
Für die Schrankrückwand

Blum Merivobox für die Schubladen (+ die Platten für Böden und Rückwand der Schublade)

Komme ich auf etwa 500-600€ pro Schrank.


Was ich selber machen müsste sind die Verbindungen der Schrankteile, die Bohrungen, und die Rückwand befestigung.


Mir kommen dabei grundsätzlich folgende Fragen:
  • Ist sowas als Handwerklich geschickter Laie machbar?
  • Wie verbindet man die Korpus Teile? Lamello Fräse kaufen und mit Clamex S-18 ohne Leim oder Kleber verbinden?
  • Was ist die einfachste Variante für die Rückwand? Mit der Lamello eine 4 oder 8 mm Nut ringsum machen und die Rückwand reinschieben? Wird die dann noch befestigt?
  • Für die Bohrungen jeweils eine Schablone per CNC machen lassen? Auch bei plattenzuschnitt24?
  • Ist das Material von plattenzuschnitt i.O? Laut beschreibung sind das Egger Platten. Haben Schränke aus dem Küchenstudio da irgendwas beseonders anderes?
  • Komme ich am Ende zwar finanziell Günstiger habe dann aber eine miese Qualität?


Ich würde erstmal testweise einen Schrank bestellen und zusammen bauen den wir dann im Keller benutzen können um ein Gefühl dafür zu bekommen. Habt ihr grundsätzlich Hinweise zum Vorgehen und den Materialien für mich?
 

magmog

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Guuden,

das Konzept geht mehr als tausendfach auf, es kommt auf die Fähigkeiten des Verwirklichers an!
Eine pragmatische Lösung ist die Verwendung von Elementen des schwedischen Hauses.
Sonderlich mag ich den Laden nicht, aber Preis-Leistung ist kaum zu schlagen.
Achtung, die gehen von 620 mm Arbeitsplatten aus!
 

Seanathair

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Küchen sind handwerklich nicht sehr anspruchsvoll. Einfache Kisten, die auch ein geschickter Laie hinbekommen kann.
 

Küstenharry

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Wir haben die gleichen Erfahrungen gemacht mit den küchenhausern.
Auch haben wir mit dem konfigurator geplant.
Aber Preislich und Zeitlich haben wir eine beim blauen Schweden besorgt.
Leisten,blenden , Platte, Regale selber gemacht.
Den Preisvogel hat der Gaswasserinstallateur bekommen, um das kleine Gaskochfeld anzuschließen.
 

fragnix

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Irgendetwas klingelt da in meinem Hinterkopf, dass IKEA einer der schlimmsten Umweltsünder hier in der Gegend sei. Das wäre für mich ein Grund, nicht dort zu kaufen.
Aber rein kaufmännisch ist ein fertiger Korpus vom Küchenriesen vorteilhaft, und dann auch noch fertig, und masshaltig.
Ich habe gerade die Schubladenschränke für die Werkstatt neu gebaut, und kam nicht ansatzweise mit 28,- für einen Korpus hin.
 

predatorklein

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Hallo

Geh mal mit deinen Teilen aus dem Korpuskonfigurator zu einem Schreiner .

Und frag nach , was es dort kosten würde , wenn der dir die Teile zuschneidet und bekantet .
Du bist in der Werkstatt 2 Tage mit dabei , machst dann daheim weiter .
Machen wir z. B. auch , München ist aber bißchen weit weg :emoji_wink:

Machen inzwischen aber auch andere Schreinereien .
Material kannst du auch über den Schreiner beziehen .

Küchenstudio : 12000 €
Dein Korpuskonfigurator : 6000 - 7000 €

Und mit den 6000 - 7000 € kann eine Schreinerei garantiert mithalten .
Zumal der Küchenbau kein Hexenwerk ist .

Und der Schreiner sticht dir auch die Lamellos , bohrt die Lochreihe , bohrt die Topfbänder .
Und du hast den Vorteil , dass du einen Profi an deiner Seite hast , der sowas schon gemacht hat :emoji_slight_smile:

Gruß
 

zaunpfahl

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IKEA Method Küchen sind qualitativ ziemlich gut. Also der Korpus und die Schubladen,zumal wenn man da die belastbareren nimmt. Beschläge sind auch hochwertig,Blum oder ähnliches. Wenn einem die verfügbaren Fronten nicht zusagen,kann man da noch was anderes dran machen. Wir haben unsere acht Jahre, sind einmal mit ihr umgezogen, immer noch prima.
Ursprünglich drauf gekommen bin ich nicht nur wegen Küchen die ich im Bekanntenkreis vergleichen konnte,sondern weil ein befreundeter Schreiner privat auch immer die hergenommen hat,nur Fronten hat er selbst gemacht.
 

willyy

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wenn Du das selber machen willst denk mal über die Logistik nach.
Wo baust Du das alles auf ? 12 Korpen in der Werkstatt? Wie groß ist deine Werkstatt ?
Wann mnachst Du das, wenn Du neu baust ? da hatte ich die nächsten 1-2 Jahre noch genug anderen Schei... um die Ohren.

Die Idee mit 'nem Schreiner an der Hand von @predatorklein finde ich da am besten, als ganz alleine.
 

wilhelm62

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Der Schreiner meines Vetrauens hat mir mittlerweile drei Küchen gebaut.
Und jedesmal zu den Standard Korpussen vom blau gelben Riesen geraten: 'sind in Ordnung und für den Preis kann man die nicht selber bauen.'
Fronten, Blenden, Arbeitsplatte, etc. hat er dann nach meinen Wünschen in seiner Werkstatt gefertigt u. lackiert und vor Ort montiert. Die Kisten und Auszüge habe ich vorher geholt und aufgebaut.
Das sind recht feine und individuelle Küchen geworden - halt mit Ikea Innenleben.
 

pedder

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Vielleicht können wir uns ja mal auf die Fragen konzentrieren: ICh habe sie mal durchnummeriert.

Was ich selber machen müsste sind die Verbindungen der Schrankteile, die Bohrungen, und die Rückwand befestigung.


Mir kommen dabei grundsätzlich folgende Fragen:
  • A Ist sowas als Handwerklich geschickter Laie machbar?
  • B Wie verbindet man die Korpus Teile? Lamello Fräse kaufen und mit Clamex S-18 ohne Leim oder Kleber verbinden?
  • C Was ist die einfachste Variante für die Rückwand? Mit der Lamello eine 4 oder 8 mm Nut ringsum machen und die Rückwand reinschieben? Wird die dann noch befestigt?
  • D Für die Bohrungen jeweils eine Schablone per CNC machen lassen? Auch bei plattenzuschnitt24?
  • E Ist das Material von plattenzuschnitt i.O? Laut beschreibung sind das Egger Platten. Haben Schränke aus dem Küchenstudio da irgendwas beseonders anderes?
  • F Komme ich am Ende zwar finanziell Günstiger habe dann aber eine miese Qualität?
Das sind die, zu denen ich eine Meinung habe:

zu B Wenn man für das eigenen Haus baut. würde ich die Korpus verleimen oder Schrauben. Aber ja, Lamello geht auch
zu C ja, das habe ich schon so gemacht. Aber besser geht es mit der Tauchsäge, ohne die ich keine Küche (auf-)bauen wollte

OT: Ich lebe, seit ich eigene Wohnungen habe, mit ikea küchen. Leider haben die irgendwann das Format umgestellt, sodass ich heute nicht mehr einfach einen neuen Korpus kaufen kann. Als ich einen ersetzen musste, habe ich den sehr einfach aus Kiefernplatten zusammengeschraubt. Hält super und riecht toll! Wenn ich heute eine Küche neu bauen müsste, bekämen die Vollholzkorpus aus Kiefer.
 
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Jowe

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Ja, so sind die Deutschen. Jede Menge Kochshows im TV, wahnsinnig teure Küchen und im Supermarkt Fertiggerichte ohne Ende......

Gegen IKEA spricht definitiv die Qualität. Die Korpusse (oder Korpen,Korpelen, Korpene?) sind Spanplatte mit einer dünnen Folie drauf. Das Problem offenbart sich oft im Spülenunterschrank wenn mal etwas tropft. Jedenfalls ist diese Oberfläche alle andere als langlebig. Irgendwie erklärt sich das ja durch nur 28€.

Zu Deiner eigentlichen Anfrage und wo soll man da anfangen ohne eine Std. einen Roman zu verfassen? Ich schreib mal was runter und dann kannst Du mal schauen was Du davon brauchen kannst.

Mir ist nicht richtig klar über welche Fähigkeiten Du verfügst. Du erwähnst eine Lamellofräse. Wenn Du damit arbeiten kannst, kannst Du prinzipiell auch eine Küche bauen. Schreib doch mal über welches Werkzeug Du verfügst. Eine Kreissäge hast Du wohl nicht nehme ich an. Sonst hättest Du den plattenzuschnitt24 nicht erwähnt. Zu dem Laden kann ich persönlich nicht viel sagen. Hab da noch nie bestellt und auf die Schnelle kann ich auch nichts zum Preisleistungsverältnis und der Qualität sagen. Es wäre aber evtl. eine Überlegung in eine halbwegs anständige Tauchsäge mit Schiene zu investieren. Der Erfahrung nach wirst Du die Kosten dafür im Gegensatz zu fertig zugeschnittener Ware schon bei diesem Projekt wieder reinholen.

Die von Dir erwähnte Spanplatte schneidet Dir aber auch jeder Baumarkt zu. Ich wäre skeptisch beim Versand ob die heil ankommen. Und dann geht der Ärger los, Reklamation, Baustelle steht still bis neues Material kommt, etc.

Ein Akku-Bohrschauber mit einem Holzbohrerset zu der Tauchsäge dazu und Du kannst damit eigentlich arbeiten.

Grundsätzlich solltest Du Dir 2 Dinge noch einmal überlegen.

1.
Prinzipiell ist vieles machbar. Auch für kleines Geld kann man das materialtechnisch besser machen. Ich weiß nicht warum Du die Spanplatte nehmen möchtest. Weil Du die Alternativen nicht kennst oder es so woanders gesehen hast oder es mit der schwarzen Beschichtung "einfacher" ist,oder....... Also,Optik überlegen. Wenn das alle schwarz sein soll überlegt man sich wie man das herstellt. Aber sei gewarnt, es kann sein das die tolle Desigoberfläche hinterher zumPutzalptraumwird weilman jeden Tropfen und jeden Fingepatscher sieht.

Hilfreich ist da immer ein guter Holzhändler. Der kann meist auch zuschneiden und die Kanten umleimen. Mit wenig Erfahrung vielleicht besser. Oder mal die Schreinerei um die Ecke fragen.Die geben sicher auch noch deneinen oder anderen Tipp. Ist aber auch kein Hexenwerk. youtube hilft. Ebenso auch beim Bau der Korpusse. Einfach mal sich etwas Zeit nehmen und entsprechende Videos angucken.
Prinzipiell kann man das mit Holzdübeln (entsprechende Bohrlehren gibt es in online, in Baumärkten, etc.wie Sand am Meer) und Schrauben machen. Die Schrauben sieht man meist eh nicht. Oder mit dem Rastex System (kennt man von Ikea). Aber auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten Holz zu verbinden (youtube). Eine Lamello (Flachdübelfräse) ist nicht unbedingt notwendig und je nach Gewicht der Hängeschränke auch nicht das Mittel was ich anwenden würde. Da sind Holzdübel schon besser.Die halten das Gewicht, Schrauben oder Rastex etc. ziehen die Teile zusammen.

Ein Schubkastensystem wie von Blum macht für einen Laien durchaus Sinn. Gibt es auch von Hettich. Schablonen/Bohrlehren für z.B. Türscharniere gibt es von den Herstellen für wenig Geld. Bei Hettich sind die alle blau und heißen z.B. Multiblue. Tipp von mir: Auszüge vor dem Bau des Korpus zumindest anzeichen und vorbohren. In einem fertigen Korpus ist das nervig.

2.
Versuch etwas out of the box zu denken. Wir neigen dazu vieles als gegeben hinzunehmen ohne es zu hinterfragen. Die üblichen Schrankrastermaße einer Küche sind der Tatsache geschuldet das die Schränke meist transportiert und aufgebaut werden müssen. Und natürlich einer gewissen konfektionierten Planung. Ausnahme sind natürlich Geräteschränke (Backofen, etc.) die in der Regel 60cm breit sind. Aber wenn Du vor Ort Schränke baust, bist Du daran ja nicht gebunden.

Ich bin gerade auch davor mir eine Küchenzeile zu bauen, verzichte aber auf diese Rastervorgaben. Es ist Eigentum. Ich werde diese Küche vorraussichtlich nie umziehen müssen. Insofern mache ich mir einen individuellen Einbau der Gerätemaße berücksichtigt aber ansonsten bin ich total frei in der Entscheidung wie breit ein Schrank sein darf. Ich kann ganz nach meinen individuellen Bedürfnissen mir die Küche so gestalten wie ich will. Pfannen z.B. kommen bei mir hochkantin die Schublade. Jede mit einem eigenen Fach. Und wenn das dann insgesamt 68 cm ausmacht, dann ist das sound ich baue den Schrank entsprechend.
Das spart zudem Material da ein Seitenteil von 2 Schränken genutzt werden kann. Das "Schränke verbinden" und ausrichten fällt also weg. Es wird ein Sockel in Form einer durchgehenden Platte geben. 3,5m bei mir. Die wird in Waage ausgerichtet, so das später höchstens minimale Korrekturen bei der Arbeitsplatte nötig sein könnten. Die Trennwände werden mit Holzdübeln und Leim in die Platte "gesteckt". Weiterer Vorteil ist das ich durch das einsparen von einigen Seitenwänden etwas mehr Platz habe und vor allem ich kann den gegebenen Platz voll ausnutzen. Im normalen Schrankrastermaß kommt dann doch häufig immer wieder die schöne "Abschlussleiste" zu Einsatz weil das Rastermaß nicht bis zur Wand reicht.

Und selbstverständlich für mich, wird es keine Spanplatte sein. Aber das ist natürlich jedem selbst überlasen. Im Eigentum würde ich jedenfalls was anderes als Spanplatte nehmen. So eine Küche ist dann ja was fürs halbe Leben. Aber dazu kann man ja später noch etwas sagen wenn es für Dich konkreter geworden ist. Lediglich dieFronten gestalte ich technisch so, das man sie austauschen kann.

Ich hoffe das bringt Dich jetzt etwas weiter.
 
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fopster

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Was man auch noch beim Eigenbau von Korpussen bedenken sollte, ist der hohe Bedarf an Platz der zum Bau notwendig ist.
Zuschnitt, Bekannten, Verbindungen und Verleimen von ziemlich vielen Teilen.
Und wo lagern die vielen Korpusse wenn sie z.B. nicht sofort aufgestellt werden können.

Eine Frage die gerade bei weißen Spanplatten nicht unerheblich ist, ist wie ausrißfrei du zuschneiden kannst.

LG
Robert
 

Jowe

ww-robinie
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Der Schreiner meines Vetrauens hat mir mittlerweile drei Küchen gebaut.
Und jedesmal zu den Standard Korpussen vom blau gelben Riesen geraten: 'sind in Ordnung und für den Preis kann man die nicht selber bauen.'
Fronten, Blenden, Arbeitsplatte, etc. hat er dann nach meinen Wünschen in seiner Werkstatt gefertigt u. lackiert und vor Ort montiert. Die Kisten und Auszüge habe ich vorher geholt und aufgebaut.
Das sind recht feine und individuelle Küchen geworden - halt mit Ikea Innenleben.
Das ist schon lustig da ich es andersherum kenne. Also Korpusse anständig selber bauen und die Fronten vom Schweden.
 

fopster

ww-esche
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Ja, so sind die Deutschen. Jede Menge Kochshows im TV, wahnsinnig teure Küchen und im Supermarkt Fertiggerichte ohne Ende......

Gegen IKEA spricht definitiv die Qualität. Die Korpusse (oder Korpen,Korpelen, Korpene?) sind Spanplatte mit einer dünnen Folie drauf. Das Problem offenbart sich oft im Spülenunterschrank wenn mal etwas tropft. Jedenfalls ist diese Oberfläche alle andere als langlebig. Irgendwie erklärt sich das ja durch nur 28€.

Zu Deiner eigentlichen Anfrage und wo soll man da anfangen ohne eine Std. einen Roman zu verfassen? Ich schreib mal was runter und dann kannst Du mal schauen was Du davon brauchen kannst.

Mir ist nicht richtig klar über welche Fähigkeiten Du verfügst. Du erwähnst eine Lamellofräse. Wenn Du damit arbeiten kannst, kannst Du prinzipiell auch eine Küche bauen. Schreib doch mal über welches Werkzeug Du verfügst. Eine Kreissäge hast Du wohl nicht nehme ich an. Sonst hättest Du den plattenzuschnitt24 nicht erwähnt. Zu dem Laden kann ich persönlich nicht viel sagen. Hab da noch nie bestellt und auf die Schnelle kann ich auch nichts zum Preisleistungsverältnis und der Qualität sagen. Es wäre aber evtl. eine Überlegung in eine halbwegs anständige Tauchsäge mit Schiene zu investieren. Der Erfahrung nach wirst Du die Kosten dafür im Gegensatz zu fertig zugeschnittener Ware schon bei diesem Projekt wieder reinholen.

Die von Dir erwähnte Spanplatte schneidet Dir aber auch jeder Baumarkt zu. Ich wäre skeptisch beim Versand ob die heil ankommen. Und dann geht der Ärger los, Reklamation, Baustelle steht still bis neues Material kommt, etc.

Ein Akku-Bohrschauber mit einem Holzbohrerset zu der Tauchsäge dazu und Du kannst damit eigentlich arbeiten.

Grundsätzlich solltest Du Dir 2 Dinge noch einmal überlegen.

1.
Prinzipiell ist vieles machbar. Auch für kleines Geld kann man das materialtechnisch besser machen. Ich weiß nicht warum Du die Spanplatte nehmen möchtest. Weil Du die Alternativen nicht kennst oder es so woanders gesehen hast oder es mit der schwarzen Beschichtung "einfacher" ist,oder....... Also,Optik überlegen. Wenn das alle schwarz sein soll überlegt man sich wie man das herstellt. Aber sei gewarnt, es kann sein das die tolle Desigoberfläche hinterher zumPutzalptraumwird weilman jeden Tropfen und jeden Fingepatscher sieht.

Hilfreich ist da immer ein guter Holzhändler. Der kann meist auch zuschneiden und die Kanten umleimen. Mit wenig Erfahrung vielleicht besser. Oder mal die Schreinerei um die Ecke fragen.Die geben sicher auch noch deneinen oder anderen Tipp. Ist aber auch kein Hexenwerk. youtube hilft. Ebenso auch beim Bau der Korpusse. Einfach mal sich etwas Zeit nehmen und entsprechende Videos angucken.
Prinzipiell kann man das mit Holzdübeln (entsprechende Bohrlehren gibt es in online, in Baumärkten, etc.wie Sand am Meer) und Schrauben machen. Die Schrauben sieht man meist eh nicht. Oder mit dem Rastex System (kennt man von Ikea). Aber auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten Holz zu verbinden (youtube). Eine Lamello (Flachdübelfräse) ist nicht unbedingt notwendig und je nach Gewicht der Hängeschränke auch nicht das Mittel was ich anwenden würde. Da sind Holzdübel schon besser.Die halten das Gewicht, Schrauben oder Rastex etc. ziehen die Teile zusammen.

Ein Schubkastensystem wie von Blum macht für einen Laien durchaus Sinn. Gibt es auch von Hettich. Schablonen/Bohrlehren für z.B. Türscharniere gibt es von den Herstellen für wenig Geld. Bei Hettich sind die alle blau und heißen z.B. Multiblue. Tipp von mir: Auszüge vor dem Bau des Korpus zumindest anzeichen und vorbohren. In einem fertigen Korpus ist das nervig.

2.
Versuch etwas out of the box zu denken. Wir neigen dazu vieles als gegeben hinzunehmen ohne es zu hinterfragen. Die üblichen Schrankrastermaße einer Küche sind der Tatsache geschuldet das die Schränke meist transportiert und aufgebaut werden müssen. Ausnahme sind natürlich Geräteschränke (Backofen, etc.) die in der Regel 60cm breit sind. Aber wenn Du vor Ort Schränke baust, bist Du daran ja nicht gebunden.

Ich bin gerade auch davor mir eine Küchenzeile zu bauen, verzichte aber auf diese Rastervorgaben. Es ist Eigentum. Ich werde diese Küche vorraussichtlich nie umziehen müssen. Insofern mache ich mir einen individuellen Einbau der Gerätemaße berücksichtigt aber ansonsten bin ich total frei in der Entscheidung wie breit ein Schrank sein darf. Ich kann ganz nach meinen individuellen Bedürfnissen mir die Küche so gestalten wie ich will. Pfannen z.B. kommen bei mir hochkantin die Schublade. Jede mit einem eigenen Fach. Und wenn das dann insgesamt 68 cm ausmacht, dann ist das sound ich baue den Schrank entsprechend.
Das spart zudem Material da ein Seitenteil von 2 Schränken genutzt werden kann. Das "Schränke verbinden" und ausrichten fällt also weg. Es wird ein Sockel in Form einer durchgehenden Platte geben. 3,5m bei mir. Die wird in Waage ausgerichtet, so das später höchstens minimale Korrekturen bei der Arbeitsplatte nötig sein könnten. Die Trennwände werden mit Holzdübeln und Leim in die Platte "gesteckt". Weiterer Vorteil ist das ich durch das einsparen von einigen Seitenwänden etwas mehr Platz habe und vor allem ich kann den gegebenen Platz voll ausnutzen. Im normalen Schrankrastermaß kommt dann doch häufig immer wieder die schöne "Abschlussleiste" zu Einsatz weil das Rastermaß nicht bis zur Wand reicht.

Und selbstverständlich für mich, wird es keine Spanplatte sein. Aber das ist natürlich jedem selbst überlasen. Im Eigentum würde ich jedenfalls was anderes als Spanplatte nehmen. So eine Küche ist dann ja was fürs halbe Leben. Aber dazu kann man ja später noch etwas sagen wenn es für Dich konkreter geworden ist. Lediglich dieFronten gestalte ich technisch so, das man sie austauschen kann.

Ich hoffe das bringt Dich jetzt etwas weiter.
Gut, ich bin Österreicher (also kein Deutscher), aber ich backe mein Brot selber, stelle mein Ketchup selber her, koche alle meine Gerichte selber, lege Gemüse im eigenen Garten an und tischlere sehr gerne.

All diese Beanspruchung hält meine Ikeaküche seit vielen Jahren täglich aus und dank der Tatsache, dass ich meine Zeit nicht mit dem Korpusbau verplempert habe, komme ich auch noch dazu in der Werkstatt interessante Projekte zu machen.

Wie zum Beispiel schöne Fronten aus Esche, die man dann auch sieht!

LG
Robert
 

Annis

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Wenn es um den Preis geht kann man auch gucken, was es gebraucht gibt, wo man noch an- um umbauen kann. Ich habe eine Massivholzküche gebraucht gekauft und passend umgebaut. Hängt natürlich vom Design ab, ob das gefällt. Für die zweite Wohnung im Haus werde ich auch wieder eine gebrauchte Küche besorgen.
Alles selbst bauen kostet sehr viel Zeit und wenn ist damit im Endeffekt auch teuer (zumindest für mich als Teilselbständigem sind Zeit und Geld recht gut umrechenbar). Man ist als Laie mit begrenzten Werkzeugen einfach langsam was Aufgaben angeht, die immer gleich sind, wie Lochreihen bohren, Topfbänder einlassen, ... Selbstbau lohnt sich denke ich nur, wenn man viel Zeit und wenig Geld hat, oder was spezielleres will, das von Korpen im Rastermaß und Spanplatte abweicht.
 

pb57

ww-ulme
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Nur am Rande @Jowe
Korpusse (oder Korpen,Korpelen, Korpene?)

(Der) Korpus ist ein Lehnwort aus lat. corpus, corporis n., da lautet der Plural corpora. Das sagt (außer Literaturwissenschaftlern, und da auch nur für das sächliche 'das Corpus' = Sammelwerk) kein Mensch, sondern bildet den Plural Korpusse (vgl. https://www.dwds.de/wb/Korpus#1) mit der Standardendung -e für Neutra, in diesem Fall analog zu Nomina auf -nis mit Verdopplung des -s. Alle anderen genannten Formen sind sehr nett und phantasievoll, aber falsch.
 

fopster

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Wenn es um den Preis geht kann man auch gucken, was es gebraucht gibt, wo man noch an- um umbauen kann. Ich habe eine Massivholzküche gebraucht gekauft und passend umgebaut. Hängt natürlich vom Design ab, ob das gefällt. Für die zweite Wohnung im Haus werde ich auch wieder eine gebrauchte Küche besorgen.
Alles selbst bauen kostet sehr viel Zeit und wenn ist damit im Endeffekt auch teuer (zumindest für mich als Teilselbständigem sind Zeit und Geld recht gut umrechenbar). Man ist als Laie mit begrenzten Werkzeugen einfach langsam was Aufgaben angeht, die immer gleich sind, wie Lochreihen bohren, Topfbänder einlassen, ... Selbstbau lohnt sich denke ich nur, wenn man viel Zeit und wenig Geld hat, oder was spezielleres will, das von Korpen im Rastermaß und Spanplatte abweicht.
Ich würde grob schätzen dass ich in meiner Werkstatt daheim für viele Dinge mindestens dreimal so lange brauche, wie in der Tischlerei in der Arbeit.
Aber alleine das Bekannten in so einem Fall würde bei mir endlos dauern.
Aber ohne die Bearbeitungsmaschinen zu sehr ins Feld zu bringen, alleine das Fehlen des notwendigen Platzes und simplen Dingen wie einer Armada an Werkstattwägen, Plattenständern und dergleichen macht das Durchführen daheim logistisch ungleich aufwändiger.

Ich habe meiner Schwägerin vor ein paar Jahren einen großen Kleiderschrank für einen Raum gebaut wo kein Standardmodel reingepasst hätte.
Da musste ich oft unter der halben Werkstatt durchrobben um zum Ausgang zu gelangen.

LG
Robert
 

Jowe

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Nur am Rande @Jowe


(Der) Korpus ist ein Lehnwort aus lat. corpus, corporis n., da lautet der Plural corpora. Das sagt (außer Literaturwissenschaftlern, und da auch nur für das sächliche 'das Corpus' = Sammelwerk) kein Mensch, sondern bildet den Plural Korpusse (vgl. https://www.dwds.de/wb/Korpus#1) mit der Standardendung -e für Neutra, in diesem Fall analog zu Nomina auf -nis mit Verdopplung des -s. Alle anderen genannten Formen sind sehr nett und phantasievoll, aber falsch.
Bin mir etwas im Unklaren ob das jetzt ernsthaft Oberlehrer ist oder Du nur einfach den (von mir gewollt humoristischen) Ball zurückspielst.
Vielleicht von beidem ein bißchen.....
 

Martin45

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Interessant, dass so viele für den Küchenbau sprechen.
Ich bin da skeptischer
Bei einem Neubau. Da sind so viele Dinge, die man selber machen möchte und die zu tun, zu vergeben, zu überwachsen sind.
Ich weiss nicht, ob man sich da eine selbstgebaute Küche antun möchte (wenn man Laie ist).
Streichen, Böden, Innentüren, Lampen anbringen, Umzug, Kleinkram usw. Kann man meiner Meinung nach alles leichter selber machen als eine Küche bauen.
Stelle eine gebrauchte, leicht angepasste Küche für 1000Euro aus den Kleinanzeigen rein, pass sie soweit an, dass sie gut ausschaut. Mit neuer Arbeitsplatte und bisschen Kleinkram vielleicht 1500Euro, dann hast du erstmal Ruhe. Dann kannst du wenn der Rest vom Haus inkl. Garten fertig ist gemütlich mit Werkstatteinrichtung und Küchenbau starten und hast dann in ein paar Jahren eine Küche genau nach deinen Vorstellungen. Und dann weisst du auch, wo du etwas in der Küche vermisst oder etwas anders machen würdest, als jetzt nur so auf dem Papier.
Die gebrauchte Küche kannst du dann immernoch für 800Euro weitergeben.
 

Küstenharry

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Interessant, dass so viele für den Küchenbau sprechen.
Ich bin da skeptischer
Bei einem Neubau. Da sind so viele Dinge, die man selber machen möchte und die zu tun, zu vergeben, zu überwachsen sind.
Ich weiss nicht, ob man sich da eine selbstgebaute Küche antun möchte (wenn man Laie ist).
Streichen, Böden, Innentüren, Lampen anbringen, Umzug, Kleinkram usw. Kann man meiner Meinung nach alles leichter selber machen als eine Küche bauen.
Stelle eine gebrauchte, leicht angepasste Küche für 1000Euro aus den Kleinanzeigen rein, pass sie soweit an, dass sie gut ausschaut. Mit neuer Arbeitsplatte und bisschen Kleinkram vielleicht 1500Euro, dann hast du erstmal Ruhe. Dann kannst du wenn der Rest vom Haus inkl. Garten fertig ist gemütlich mit Werkstatteinrichtung und Küchenbau starten und hast dann in ein paar Jahren eine Küche genau nach deinen Vorstellungen. Und dann weisst du auch, wo du etwas in der Küche vermisst oder etwas anders machen würdest, als jetzt nur so auf dem Papier.
Die gebrauchte Küche kannst du dann immernoch für 800Euro weitergeben.
Das kommt mir so bekannt vor von unserem Bau.
Nachmittags Fliesen gefugt, nachts alte Küche abgebaut, morgens verladen, mittags Korpus ausgerichtet, abends Platte drauf und Herd fürs Würstchen warmmachen angeschlossen.
Da hat man keine Zeit um groß Schränke Zuzugsägen. Und keine Kohle um teure Tischler zu arrangieren.
 

fopster

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Das kommt mir so bekannt vor von unserem Bau.
Nachmittags Fliesen gefugt, nachts alte Küche abgebaut, morgens verladen, mittags Korpus ausgerichtet, abends Platte drauf und Herd fürs Würstchen warmmachen angeschlossen.
Da hat man keine Zeit um groß Schränke Zuzugsägen. Und keine Kohle um teure Tischler zu arrangieren.
Ich bin auch komplett mit Ikea gestartet, weil für alles Zeit war außer für das.

Ich habe wert darauf gelegt das die Küche funktionell gut ist und ich gut darin arbeiten kann. Das die Birkenfronten die ich damals hatte mit der Zeit weichen musste, war ebenso klar wie die nur vorübergehende Nutzung einer billigen 27mm Buchen Stäbchenplatte als Arbeitsplatte.

LG
Robert
 
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