Neue Bangkirai-Terrasse wird völlig zerfressen

JDG

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Liebes Forum,

ich weiß nicht genau, ob ich hier richtig bin, aber ich versuche es einmal. Wir haben folgendes Problem:

Ende März/Anfang April haben wir von einem lokalen Holzhändler Bangkirai-Holz für eine Terrasse geliefert bekommen. Wir hatten vorher länger überlegt, ob es wirklich ein Tropenholz sein muss, aber die Terrasse steht ungeschützt auf der Nordseite und sollte etwas länger halten. Beim Verbauen im Laufe des April/Mai sind uns vereinzelt (!) Pinholes aufgefallen; uns wurde aber versichert, dass dies normal sei und die ehemaligen Bewohner lange ausgeflogen. Getrocknet sei Bangkirai extrem hart und nahezu ewig haltbar...

Als es Mitte Mai, also ca. 6 Wochen nach der Anlieferung des Holzes, etwas wärmer wurde, haben wir gemerkt, dass die Pinholes immer mehr zu werden schienen. Außerdem haben wir insbesondere an einem noch unverbauten Stück der Unterkonstruktion extreme Fraßschäden vorgefunden. In der Folge haben wir den Händler kontaktiert, der wiederum den Importeur kontaktiert hat und schließlich haben sich beide das Holz bei uns angesehen. Beide stimmten darin überein, dass sie so etwas in über 20 Jahren noch nie gesehen hätten und waren völlig sprach- und ratlos. Der Importeur hat ein Stück der extrem zerfressenen Unterkonstruktion zur Beobachtung mitgenommen und um etwas Zeit gebeten.

In der Zwischenzeit ist uns aufgefallen, dass zeitgleich vermehrt ein bestimmter Käfer im und am Haus in der Nähe der Terrasse auftrat, den wir vorher noch nie gesehen hatten. Wir haben einige der kleinen Käfer eingefangen, versucht, sie selbst zu bestimmen und haben sie parallel an zwei Schädlingsexperten geschickt. Ergebnis: Getreidekapuziner, also Bohrkäfer, die sich mittlerweile auf Lebensmittel spezialisiert haben sollten. Komischerweise haben wir in der Nähe von unseren Vorräten und der Küche keinen einzigen der Käfer gefunden...

Wir haben im Mai/Juni also viel mit Schädlingsexperten und einem Holzgutachter telefoniert, mit dem Händler, Importeur etc. Letzterer erbat sich immer wieder Zeit wegen der noch nie dagewesenen Umstände, war allerdings immer mehr der Meinung, der Befall müsste seinen Ursprung bei uns haben, da der Rest der Importlieferung unauffällig sei. Die Experten waren sich indes uneins, ob ein Getreidekapuziner eventuell noch Holz befallen könnte oder nicht.

Am letzten Wochenende im Juni, es war nach einem durchwachsenen Monat mal wieder etwas wärmer, hatten wir ein paar Gäste auf der Terrasse. Einigen von ihnen sind die Käfer quasi aus den Haaren gefallen und auch wir finden immer noch/immer wieder Käfer um die Terrasse. Außerdem findet man auf einigen Dielen mittlerweile dutzende Pinholes nebeneinander sowie merkwürdigen, oberflächlichen "Gangfraß". Nach dem letzten Gespräch gestern mit dem Importeur sieht es allerdings nicht so aus, als könnten wir auf großes Entgegenkommen hoffen, da er immer weiter davon ausgeht, dass der Befall bei uns passiert sein muss, so unwahrscheinlich das auch ist.

Aber selbst wenn es Zufall wäre, dass der Getreidekapuziner zum ersten Mal und in solchen Massen um die Terrasse auftritt und sonst nicht aufgetreten ist, und der Übertäter jemand anderes ist: Viele weibliche Exemplare des Schädlings müssten gleichzeitig das bei uns (zugegebenermaßen draußen gelagerte) Holz gefunden und Eier abgelegt haben und innerhalb von nur sechs Wochen müssten die Schädlinge das komplette Stadium vom Ei über Larve, Puppe und schließlich ausfliegendem Käfer absolviert haben, obwohl es nicht mal außergewöhnlich warm war. Das erscheint mir doch reichlich unwahrscheinlich, obgleich ich selbst kein Experte bin.

Das Problem: Was tun? Solange wir keinen Experten haben, der unsere Sichtweise stützt, wäre auch ein Gang vor Gericht vermutlich aussichtslos. Dafür geht es auch "nur" um ca. 6000 EUR Materialkosten und die Mühe und Zeit, die wir in diese Terrasse investiert haben (neben Arbeit und drei Kindern).

Ist euch vielleicht schon einmal etwas Vergleichbares begegnet? Schädlinge in Bangkirai oder so? Irgendwelche Tipps oder Hinweise?

Danke für eure Geduld beim Lesen!

Viele Grüße
 

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fahe

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...upps, das hat ja wirklich fast ein bisschen was von der biblischen Plage.

Ich bin eher der letzte, der nach einem Sachverständigen rufen würde, aber in dem Fall - und beim absehbaren weiteren Verlauf -, würde ich mir sofort einen vereidigten Gutachter suchen. Wenn ich es richtig verstehe, ist die Schädlingsart momentan ja durch das zeitgleiche Auftreten eher vermutet, als gerichtsfest nachgewiesen. Das würde ich in dem Fall jetzt wirklich schnellstens nachholen.

Mittlerweile ist der Getreidekapuziner ja durchaus auch hierzulande mehr oder weniger heimisch. Lokale Vorkommen sollten evtl. Behörden vor Ort - ich würde auch das Landesgesundheitsamt anfragen - besser einschätzen können.

Getreidekapuziner sollen sich zwar auch durch Verpackungsmaterial durchbeißen, und auch in Holz wurden sie schon nachgewiesen, aber wenn ich lese, dass sie auch beim Getreide vom Eiweiß ernähren, Kohlenhydrate dagegen unverdaut wieder ausscheiden, scheint Holz ja nicht zu den bevorzugten Leckerlis gehören zu können.
 

JDG

ww-pappel
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Hallo Falk,

vielen Dank für deine Antwort.

Bisher ist es nur eine zeitliche und örtliche Korrelation, keine kausale, das ist richtig. Das ist das Problem, zumindest wenn es um die genaue Art des Schädlings geht.

Ich hatte schon Kontakt zu einem Sachverständigen für Holzschäden, der sich der Sache auch annehmen würde. Das Problem ist, dass ein Gutachten, das wir zunächst selbst bezahlen müssten, voraussichtlich über 1000 € kosten würde. Und die gerichtlichen Erfolgsaussichten, zumindest basierend auf den derzeitigen Einschätzungen der Schädlingsexperten bezüglich der Schädlinge, eher gering sind. Das hieße, wir blieben auf allen Kosten sitzen.

Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob die genaue Bestimmung der Art der Schädlinge für die Schuldfrage essenziell ist. Oder ob der kurze Zeitraum zwischen Anlieferung und Ausflug (und dessen Ausmaß) einen Befall bei uns nicht höchst unwahrscheinlich macht.

Äußert relevant würde das Ganze natürlich dann werden, wenn es sich um einen aggressiven, möglicherweise sogar neu eingeschleppten Schädling handeln sollte, der sich ausbreiten und auf anderes Holz bspw. auch am Haus übergehen könnte. Dann würde der Fall auch finanziell ganz andere Konsequenzen mit sich führen, die einen Gutachter mehr als gerechtfertigt erscheinen lassen.
 

fahe

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...ich dachte an so etwas:
https://schaedlingskunde.de/leistungen/schaedlingsbestimmung/ *)

Im ersten Step soll ja erst einmal der Verursacher zweifelsfrei festgestellt werden. Ein Gutachten braucht's ja erst, wenn man wirklich eine Runde vor Gericht drehen will muss.


*) Der o.a. Anbieter ist jetzt ein willkürlicher erster Internetfund. Ich würde darauf achten, dass ein "Schädlingsbestimmer" auch in der Lage ist, notfalls in einem weiteren Schritt ein Gutachten liefern zu können, dass den Namen verdient..
 

JDG

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Genau den hatten wir kontaktiert und auch Käfer eingeschickt. Aber die saßen eben nicht im Holz, sondern auf oder neben dem Holz. Das Ergebnis der Bestimmung (Getreidekapuziner) war das gleiche wie beim Landesamt für Verbraucherschutz in NDS, die so etwas auch anbieten (was wir erst danach gesehen haben).
 

MTrp

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Beim Verbauen im Laufe des April/Mai sind uns vereinzelt (!) Pinholes aufgefallen; uns wurde aber versichert, dass dies normal sei und die ehemaligen Bewohner lange ausgeflogen.

Das ist aus meiner Sicht der wesentliche Punkt. Der Befall hat offenkundig schon bei Kauf/Montage bestanden.

Ich rate Dir vor diesem Hintergrund Druck auf den Lieferanten auszuüben. Wenn er trotz dieser Faktenlage nicht einräumt, dass das Problem von seinem Produkt ausgeht, würde ich Dir folgendes raten: Stelle dem Lieferanten in Aussicht, dass Du einen gerichtlich beeideten Sachverständigen beiziehst, wenn er weiter das Offenkundige negiert. Die Kosten hierfür stellst Du ihm in Rechnung bzw. machst sie vor Gericht ebenfalls geltend. Wenn er klug ist, merkt er, dass er mit seiner Vorgehensweise bei Dir nicht durchkommt und es für ihn dann nur noch teurer wird.

Ich würde die Kosten für den Sachverständigen als Investition in ein potentes Druckmittel sehen, dass zumindest dafür sorgen sollte, dass die schadhafte Terrasse ersetzt wird oder es eine Rückabwicklung des Kaufs gibt. Egal ob Du die SV-Kosten auch ersetzt bekommst, ist der Schaden damit viel geringer, als wenn Du die 6.000€ für die Terrasse auch noch weg sind.
 
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VolkerDK

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"Die Kosten hierfür stellst du ihm in Rechnung". Ohne einen entsprechenden Auftrag kannst du niemanden irgendwas in Rechnung stellen.

Ich würde sowas einem Anwalt überlassen (sollte man sich auf einen Rechtsstreit einlassen wollen) und nicht einem Internetforum.

Zur Sache: für mich sehen die Wurmlöcher Unterschiedlich aus. Einmal 1-1.5 mm kleine schwarze Löcher, die offenbar älter aussehen. Und dann 3-4 mm dicke Fraßgänge, wie man sie bei heimischen Hölzern kennt (unter Buchenrinde und im Kirschholz).

Ist das ein und derselbe Schädling?
Ist es überhaupt Bankirai?
 

Micha83

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Hallo
Gibt es denn irgendwo Bohrmehl?
Für mich sieht das alles aus, als wären die Fraßgänge und Löcher vor der Bearbeitung der Dielen und Kanthölzer entstanden.
Sind vermutlich auch zwei verschiedene Tierchen, die das gemacht haben.
Weil die Fraßspuren und Bohrlöcher ja komplett unterschiedlich aussehen.
Grüße Micha
 

fahe

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Gibt es denn irgendwo Bohrmehl?
Bild 2. Das habe ich schon dafür gehalten.

Dann muss man halt mal ein paar Stücke Holz für einige Tage in ein Aquarium legen und schön warmhalten, um in der kleinen "Schädlingszucht" erkennen zu können, ob es da tatsächlich lebendes Getier gibt... und wie das mit Vor- und Nachnamen heißt. :emoji_wink:
 

Martin45

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"Die Kosten hierfür stellst du ihm in Rechnung". Ohne einen entsprechenden Auftrag kannst du niemanden irgendwas in Rechnung stellen.
Jeder Anwalt rechnet das dem Gegner auf. Alltag für die RA. Selber schon so praktiziert (bzw. praktizieren lassen vom Anwalt). Erstmal sieht der Holzhändler dann alt aus, wenn der Gutachter sagt, dass die Viecher vorher schon da waren. Wenn es vor Gericht geht wird aber vermutlich eh noch vom Gericht ein Gutachter bestellt.
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Gibt es denn irgendwo Bohrmehl?
Für mich sieht das alles aus, als wären die Fraßgänge und Löcher vor der Bearbeitung der Dielen und Kanthölzer entstanden.
Sind vermutlich auch zwei verschiedene Tierchen, die das gemacht haben. Weil die Fraßspuren und Bohrlöcher ja komplett unterschiedlich aussehen.,
Genau das ist mir auch aufgefallen, die Fraßlöcher in den Riffeldielen sehen erstens viel älter aus, die schwarze Farbe um die Löcher ist völlig atypisch für frischen Befall, frische Bohrlöcher sind niemals so dunkel, fast schwarz. Zweitens können diese Viecher nicht in so kurzer Zeit solche Gänge gefressen haben, das dauert schon seine Zeit.

Die anderen Fraßstellen auf den Kanten und Ecken sind auf jeden Fall von einem anderen Insekt, das viel größer ist als die Verursacher die Gänge in den Rifffeldielen, und auch hier kann der Schaden nicht innerhalb so kurzer Zeit aufgetreten sein.

Zumal man ja auf den Bildern 3 und 4 eindeutig aufgefräste Gänge der Käfer im Holz sieht, was ein glasklarer Beweis dafür ist ist, dass diese Gänge bereits im Holz waren, bevor es bearbeitet wurde.
Bildschirmfoto 2024-07-09 um 16.20.24.png Bildschirmfoto 2024-07-09 um 16.20.31.png Bildschirmfoto 2024-07-09 um 16.20.42.png

Ich würde unbedingt einen SV suchen, und mit den Kosten falls erforderlich in Vorleistung gehen, aus diesen angeschnittenen Fraßgängen ist glasklar erkannbar, dass der Befall schon im Stamm war, bevor der überhaupt aufgesägt worden ist.
Und vermutlich haben die Käfer bei Dir gar nichts mit diesen Schäden zu tun, das ist reiner Zufall, dass die dort aufgetreten sind.
 
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Jedi_neo2002

ww-birke
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Hi,
denke auch, Du müsstest unbedingt ein Stück Holz mit Larven im Glas konservieren, um den Schädling dingfest zu machen und prüfen zu lassen.
Du hast ja geschrieben, dass die Löcher mehr werden und die Larven noch aktiv sind. Die Käfer fressen das Holz ja nicht.
Komisch nur, wenn es wirklich nirgends unten drunten Bohrmehl gibt. Du musst halt wissen, ob es wirklich mehr frische Löcher gibt als zu Beginn. Vielleicht ist das gar nicht so?

Sonst schon alles gesagt, denke ich, von Mathis und micha.
Man sieht eindeutig alte Gänge, die also schon drin waren, und das geht halt jetzt evtl. weiter.
Bankirai ist auch schon gesagt worden. Da gibt es ganz miese Qualitäten....
Mir wurde gesagt, dass das fast immer geriffelt wird, beidseitig, um die schlechte Qualität und Fremdholz zu kaschieren,
bei hochwertigem Holz direkt in Südamerika wird das gar nicht gemacht. Das gibt es auch in glatt/glatt. (aber darum geht es jetzt hier bitte bitte nicht).

Viel Erfolg
 

JDG

ww-pappel
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Ich versuche mal, gebündelt auf ein paar eurer Anmerkungen und Fragen einzugehen:

1. Unterschiedliche Fraßmuster/Löcher
Ich vermute auch, dass die breiten, langen Fraßgänge von einem anderen Tier oder zumindest einer anderen Entwicklungsstufe verursacht wurden. Diese Gänge haben einen wesentlich größeren Durchmesser und sind definitiv ganz frisch, was man daran sehen kann, dass sie mit Bohrmehl verstopft/angefüllt sind. Diese Art tritt tatsächlich so (zum Glück!) nur bei einem Stück der Unterkonstruktion auf.
Die oberflächlichen Fraßgänge mit dem gleichen Durchmesser der Löcher, wo es so aussieht, als hätten sich die Schädlinge durch die Riffelung gefressen, sind tatsächlich extrem seltsam und auch etwas, was die Leute, denen ich das gezeigt habe, noch nie gesehen haben. Generell

2. Alter der Löcher
Ich habe natürlich nicht jede Diele und jede Unterkonstruktion bei Anlieferung fotografiert. Aber ich habe die ganze Terrasse nahezu ausnahmslos alleine gebaut und habe dabei jedes Stück Holz im Prinzip dreimal in der Hand gehabt (in den Garten getragen, zugesägt und angebaut). Dabei sind mir, wie gesagt, sehr vereinzelt Pinholes aufgefallen, aber nicht in dem Maße. Wenn ich ein Pinhole entdeckt hatte, habe ich die Diele in der Regel so gedreht, dass diese nicht zu sehen waren.
Die von Mathis angemerkte dunkle Farbe der Löcher fällt insbesondere deshalb so auf, weil das Stück gerade nass ist. Im trockenen Zustand sind diese Löcher bzw. deren unmittelbare Umgebung eher heller als der Rest des Holzes (siehe Bild 1).
Ein weiterer Hinweis, dass die Löcher zumindest großteils nach/während der Bauphase entstanden sind: Wir haben das Holz (zumindest Dielen) teilweise recht früh mit pigmentiertem Osmo-Öl behandelt (bitte keine Diskussion um den Sinn und Zweck davon :emoji_wink:). Wären die Löcher alle alt, hätten sich die Pigmente in die Löcher gesetzt und die Löcher zumindest teilweise verschlossen (das könnte z. B. in Bild 3 der Fall sein).

3. Qualität des Holzes
Die Frage nach der Qualität des Holzes habe ich mir auch schon gestellt. Es weist zumindest viele Merkmale von Bangkirai auf (nach dem, was ich im Internet dazu lesen konnte) und zumindest der Händler ist ein großer, eigentlich vertrauenswürdiger Händler. Die geriffelten Stücke sind die Unterkonstruktion (45 mm x 70 mm) und Balken (90 mm x 90 mm), die Dielen (145 mm x 25 mm) sind glatt. Einem befreundeten Tischlermeister ist sofort aufgefallen, dass dieses extrem befallene Stück UK zur Hälfte aus Splintholz besteht und sich der Fraß eigentlich komplett auf diesen Teil beschränkt.
 

flüsterholz

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DIese breiten Frasgänge kenne ich vom Holzbock. Befällt in der Regel Weichhölzer oder Splintholz. Der Befall ist in der Regel kurz aber heftig. Das Problem bei Dir wird eben das verwendete Splintholz sein. Ansonsten ist Bangkirai extrem widerstandsfähig gegenüber Schädlingen. Pinholes entstehen eigentlich nur vor dem Fällen.
Vielleicht einfach nur das befallene Stück beim Händler austauschen.
Gruß Michael
 

Jowe

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Ich nehme an,Du hast leider keine Rechtsschutzversicherung. Ich kenne das Gefühl, danach hatte ich eine. Nutzt aber im aktuellen Fall leider nichts. Kann man nur anraten. Die meisten haben inzw. auch eine anwaltliche Kurzberatung per Telefon mit drin. Das kostet nichts und Du kannst erstmal eruieren wo Du stehst.

Ich bin zwar auch kein Fachmann, würde aber auch sagen, das die Gänge aufgrund der schwarzen Färbung älter sind.

Das Händler und Lieferant so etwas noch nicht gesehen haben, halte ich für Hinhaltetaktik. Soll das Holz doch noch länger bei Dir liegen. Umso mehr können Sie behaupten der Grund wäre bei Dir zu suchen. Was sie ja wohl jetzt auch schon tun.

Ich bin auch kein Freund von den modernen Raubrittern aber sie sind manchmal recht hilfreich.
An Deiner Stelle würde ich sofort zum Anwalt. Der schreibt den Händler an und droht mit Gutachten, Gericht und den daraus resultierenden Kosten, setzt eine Frist und damit den Händler unter Druck. Der wird sich 3 x überlegen ob er diesen Weg geht. Letzten Endes wird er das mit seinem Lieferanten ausmachen. Ohne jemanden Böswilligkeit zu unterstellen aber vielleicht hat er das auch schon gemacht und will sehen ob Du Dich damit zufrieden gibst. Dann hat er richtig Gewinn gemacht. Leider leben wir in einer Zeit wo man auch davon ausgehen kann.

Das sollte Dich erst einmal preiswerter kommen als selbst einen Gutachter zu bestellen. Den Anwalt würdest Du eh brauchen und eine Androhung von zus. Kosten für Gutachten, RA und Gericht kommt vom Anwalt besser und mit mehr Erfolgschancen das ohne Gericht und Gutachter positiv für Dich zu beenden als wenn Du das tust.

Zudem ist ein privat beauftragtes Gutachten vor Gericht meist herausgeschmissenes Geld weil die das nicht gelten lassen und selbst einen Gutachter beauftragen. Weiß ja keiner ob der Gutachter nicht ein guter Kumpel ist. Auch sind Gutachter dazu geneigt demjenenigen der die Rechnung bezahlt zu gefallen. Stell Dir vor der Gutachter schreibt etwas was Dir nicht gefällt. Dann gibt es Ärger, Du willst die Rechnung nicht bezahlen,etc. Deswegen taugen privat bestellte Gutachten meist vor Gericht überhaupt nichts.

PS: Normalerweise ist die Vorgehensweise ja so, das man nach erfolglosen Versuchen die Sache irgendwie gütlich zu regeln dem Händler eine Frist von ca. 10-14 Tagen per EINSCHREIBEN setzt das fehlerhafte Holz zu ersetzen oder den Kaufpreis zu erstatten. Wenn D dann danach zum RA gehst, kannst Du auch versuchen dessen Kosten dem Händler aufzubürden. Da wird Dich der RA sicher beraten. Ist ne Frage ob Du die 2 Wochen noch warten willst oder kannst.

Ich würde dann auch die Entsorgungskosten für das Altmaterialmit in die Waagschale werfen. Demontage, Abtransport und Entsorgungskosten sollten auch vierstellig sein wenn das eine Fa. macht.
Kurzum,ich würde die dicke Keule bei so etwas rausholen. Du hast es gütlich versucht, er blockt. Dann Keule.
 
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Martin45

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Du wirst jedenfalls nur weiterkommen, wenn du entsprechend energisch (und penetrant) mit deinem Händler umgehst. Der wartet sicher erstmal ab, ob er dich nicht durch aussitzen los wird.
Ansonsten kann man dafür natürlich auch käufliche Dienste in Anspruch nehmen (RA). Bei 6000 Streitwert ist das auch eine überschaubare Summe (denke ein paar hunderter, dafür macht er dann die gesamte Kommunikation bis zum Gerichtsgang und das können ettliche Briefe hin und her sein) Das kann einem manche schlaflose Nacht ersparen. Aber auch da kann der RA nur so gut arbeiten wie du ihm zuarbeitest.
Wenn RA, dann such dir einen der mit solchen baulichen bzw. Liefermängeln Erfahrung hat, keinen Wald- und Wiesenanwalt.
 

JDG

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Hier ist nochmal ein Bild einer Diele (mit pigmentiertem Öl behandelt), welche sehr viele sehr feine Löcher aufweist:

IMG_4294.jpeg
 
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Martin45

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Mir ist nicht ganz klar. Was erwartest du noch von uns?
Einschätzungen und Meinungen waren doch schon viele da.
Eine 100% Diagnose wird nicht möglich sein.
Nimm die Sache mit den gegebenen Ideen als Hilfe selber in die Hand oder hake alles ab und lebe mit den Brettern wie sie sind.
 

JDG

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Ich habe gar nicht mehr erwartet, wegen der Nachfragen nach der Art und dem Alter der Löcher wollte ich einfach noch mehr Informationen/Bildmaterial liefern.

Vielen Dank für eure Tipps!
 

Ilex

ww-kiefer
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Scheint ja noch ein Beweis zu fehlen, ob der Befall akut ist oder nicht.

Du könntest entweder ein Stück mit vielen Löchern bzw. wo Du annimmst, dass es mehr werden
mit der Kreis oder Bandsäge auftrennen u. in Streifen schneiden.
Bei jedem Schnitt genau gucken, ob eine kleine feuchte Stelle auftaucht, was auf eine zerschnittene Larve also akuten Befall deutet.
Mit Glück findest Du dabei sogar ein Imago, das sich bestimmen lässt.

Oder zerstörungsfrei: Du haust eine entsprechende Stelle mit vermuteten Befall mit einer Glasbox oder durchsichtigen Plastikschachtel oder Folie was auch immer ein und sorgst für einen absolut dichten Anschluß ans Holz.
Ständig kontrollieren.
Mit Glück findest Du auf diese Weise ein ausgeflogenes Exemplar, das Du wie auch immer heil bergen solltest, um es einem Experten zur Bestimmung zu geben.

Um festzustellen ob neue Löcher dazukommen, könntest Du auch in einem definierten Bereich um jedes Loch z.B. mit Kreide oder Bleistift einen Kreis machen und so checken, ob tatsächlich neue dazukommen.

Alles fotografisch dokumentieren.

Wolf
 

agnoeo

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Lothar Jansen-Greef hat einige Videos zum Thema Befall, die dir vielleicht weiterhelfen könnten; speziell ein Test ob Aktivität besteht in dem ein Papier aufgebracht wird (ab Minute 9 etwa)


In einem anderen Video werden die Löcher mit Alkohol behandelt und anschließend mit Wachspolitur verstopft.

Gruß, David

PS: Unser Nachbar hat seit ~25 Jahren einen Bangkirai-Lamellenzaun; der hat auch eine Reihe Löcher, steht aber noch gut.
 

dsdommi

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Maintal
Steht bei dem Lieferanten was über die Qualitätsstufen des Holzes ?
Vielleicht ist er ja da zu greifen
 

JDG

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Steht bei dem Lieferanten was über die Qualitätsstufen des Holzes ?
Vielleicht ist er ja da zu greifen
Im Angebot steht nur "Bangkirai Terrassendiele KD, Oberfläche glatt/glatt". Wobei die so ganz richtig nicht durchgetrocknet sein können, weil ich beim Aufschneiden der Unterkonstruktion stellenweise noch einen feuchter aussehenden Kern gefunden habe.
 
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