Wie Leimt man Anleimer richtig?

[Frankss]

Hallo, ich baue gerade mein Gesellenstück. Ich bin in einem Betrieb der eher im Altbau/auf dem Bau schafft und hab deshalb nicht so viel Erfahrung mit Möbelbau.

Also:
Leimen ich den Anleimer unten bündig an und lasse den oben überstehen?

Oder lass ich den Anleimer oben und unten überstehen?

Muss die Platten danach ja Kalibrieren, aber geht das überhaupt wenn ich oben und unten überstand habe?

LG Franka

 

[Holz Chopper]

Überstand oben und unten, dann bündig machen. Entweder per Hobel, manuell oder elektrisch, schleifen, fräsen,oder oder oder..

 

[marcushobelt]

Geht auch gut mit der Tischfräse. Unter das Werkstück eine kleinere Platte legen und den Fräser so einstellen, dass der Fräser knapp unter der Unterlage ist. Wenn dann der Anleimer nach dem umfräsen gleichmäßig ein paar Zehntel übersteht kannst den Rest wegschleifen.

 

[Hanki]

Ich nehme immer den Adler Bündighobel, danach in der Breitbandschleifmaschine kalibriert !

 

[raziausdud]

https://www.holzwerken.net/blog/heiko-rech/buendighobel-selbst-gemacht/

Rainer

 

[joh.t.]

Will ja nicht blöd kommen.
Aber das zum erstenmal beim Gesellenstück. Keinen in der Werkstatt den du Fragen kannst?

Platte auf die Fräse, Falzkopf bündig mit Platte, Luft zum Anschlag für überstehenden Anleimer,
Vorschub und los.
Im Gleichlauf reisst es weniger aus, aber sowas sag ich nicht öffentlich...
Alter Betrieb? Da gibt's normalerweise ne Adler.
Oder Oberfräse

 

[wilhelm62]

Mit einer scharfen, nicht zu groben Feile kann man das auch ziemlich gut abkanten.
Winkel ca. 45 Grad und danach vorsichtig mit dem Schleifklotz fein machen ..

 

[Andreas W.]

Hallo Frankss,

nicht ins Bockshorn jagen lassen.

Varianten sind ja genug gebracht worden.

Wenn der Überstand oben und unten einigermaßen gleich ist, geht das auch nur kalibriermäßig an der Breitbandschleifmaschine.
Für eine 19er Platte richte ich etwa 23-25 mm Anleimer.

Beim Gesellenstück würde ich zwingend ich Anleimer auf Gehrung um die Platte schneiden.
Das zwingt Dich auch in einen einigermaßen gleichen Überstand.

Paß auf, daß sich Deine Anleimer nicht durch das Furnier abzeichnen, also nicht zu breit sind. Besonders bei schrägen Anleimern.
Bei uns ist da schon bei der Zeichnung drauf geachtet worden.

Gruß, Andreas

 

[fopster]

Unser geschätzter Forumskollege @heiko-rech hat einige Videos zu dem Thema gemacht.

https://www.youtube.com/watch?v=Jt4XILqK46A
https://www.youtube.com/watch?v=5_9HsQ-tWy8

Auch zum Thema Bündigfräsen findest du sicher auf seinem Kanal sonst noch das eine oder andere Video.

LG
Robert

 

[brubu]

Hallo
Die Anleimer vor dem Anleimen bzw. vor dem Hobeln gut trocknen. Ohne Trockner ist es im Sommer schwierig, ev. in die geheizte Presse legen und die Presse nicht ganz schliessen. Im Winter legen wir einzelne Stücke auf die Radiatoren.
Gruss brubu

 

[andi121]

Marcushobelt und hanki haben alles gesagt, was Du gefragt hast. Das ist professionell und mit gutem Ergebnis.
(ich mache es auch mit dem Adler)

 

[derdad]

Einmal blöd gefragt, um welche Anleimerdicke handelt es sich? 3mm oder 30mm?
LG Gerhard

 

[OmnimodoFacturus]

Den Adler mag ich gar nicht (wenn es sich vermeiden lässt bleibt er im Schrank).
Ich bin auch für die Option mit der Tischfräse, allerdings rüste ich dafür ein Sägeblatt. Je weniger Druck man auf den Anleimer gibt, desto weniger kann ausfetzen. Btw ist das auch bei weitem die schnellste Option.

 

[Andreas W.]

Hallo Gerhard,

Einmal blöd gefragt, um welche Anleimerdicke handelt es sich? 3mm oder 30mm?
LG Gerhard

bei der Genehmigung der Gesellebstücke in meinem Jahrgang ist sehr darauf geachtet worden, daß die "freien" Anleimerbreiten nicht stärker als - in der Erinnerung - 5 mm waten.

Stärkere Anleimer würden sich abzeichnen, wären deswegen fachlich nicht korrekt.
Man mußte also im gegebenen Fall (zumindest in der Zeichnung) recht umständlich mit Fälzen oder schrägen hantieren.
Hatte selber nur gerade Anleimer.

Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht.

Gruß, Andreas

 

[Andreas W.]

Will ja nicht blöd kommen.
Aber das zum erstenmal beim Gesellenstück. Keinen in der Werkstatt den du Fragen kannst?

Platte auf die Fräse, Falzkopf bündig mit Platte, Luft zum Anschlag für überstehenden Anleimer,
Vorschub und los.
Im Gleichlauf reisst es weniger aus, aber sowas sag ich nicht öffentlich...
Alter Betrieb? Da gibt's normalerweise ne Adler.
Oder Oberfräse

Hatten in meinem Lehrbetrieb eine einfache Vorrichtung für die TF und diese Variante.
Das war mehr oder weniger eine Platte die auf dem Tisch montiert worden ist, mit Abstand zum Fräsanschlag.

In diesem Abstand ist dann der überstehende Anleimer "gefahren", Falzkopf auf Platten-Unterseite eingestellt, Vorschub und im Gleichlauf gefräst.
Ging mit hoher Vorschubgeschwinfigkeit und ohne Ausreißen.
Danach auf die Breitbandschleifmaschine.

Gruß, Andreas

 

[Frankss]

Danke für die ganzen Vorschläge!
Ich hab es hinbekommen und habe auch ein recht gutes Ergebnis.

 

[Frankss]

Will ja nicht blöd kommen.
Aber das zum erstenmal beim Gesellenstück. Keinen in der Werkstatt den du Fragen kannst?

Platte auf die Fräse, Falzkopf bündig mit Platte, Luft zum Anschlag für überstehenden Anleimer,
Vorschub und los.
Im Gleichlauf reisst es weniger aus, aber sowas sag ich nicht öffentlich...
Alter Betrieb? Da gibt's normalerweise ne Adler.
Oder Oberfräse

Mein Betrieb ist bei solchen Fragen leider immer etwas "besonders". Fragen wird nicht soo gerne gesehen. Habe es letztendlich aber mit der Fräse gemacht

 

[OmnimodoFacturus]

Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht.

Gruß, Andreas

Ist immer noch so. Ich hab an meinem Gesellenstück einen geschweiften Anleimer mit gradueller Gehrung. Der ist auf zwei verschiedenen Ebenen gestuft, damit sowohl außen als auch innen die 5mm eingehalten werden.