Kanu - Holzsüllrand bauen - Vorabüberlegungen

fried.chycken

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Hallo zusammen,

ich habe ein GFK-Kanu, das etwas Liebe benötigt.
Ich spiele mit dem Gedanken, den abgenutzten GFK-Süllrand (also die obere Kante) abzusägen und gegen einen Hölzernen Rand zu ersetzen. Es geht mir hier erstmal um das Abschätzen des Aufwands, noch nicht direkt um die tatsächliche Durchführung.

Das Boot ist 4,70m lang und in der Mitte 90 cm breit, der Rand läuft an den Enden zusammen. Man könnte den Rand aus Innen- und Außenleiste machen, Variable Möglichkeiten gibt es, die resultierende Kante des GFK zu verdecken oder offen zu lassen.

Wenn ich so einen Rand neu mache, ergeben sich mir folgende Fragen:

- Muss ich das Holz vorbiegen, dämpfen, etc.? Viele Eigenbauer spannen die Leisten mit Schraubzwingen vor und schrauben sie dann fest, ohne die Leisten vorher angeformt zu haben. Leistenquerschnitt ist ca. 20x30mm (20 breit, 30 hoch).

- Muss es auf jeden Fall am Stück sein oder gäbe es evtl. die Möglichkeit, eine haltbare Längsverbindung herzustellen? Ich hätte noch Eichenbohlen in 3 und 4m, aber leider nix in 5m. Oder ist Eiche eh ein No-Go? Dann müsste ich versuchen, Esche in 5m aufzutreiben. Esche scheint ohnehin das Holz der Wahl zu sein...

Gerade überlege ich noch, ob ich das Kanu einfach verkaufe oder nochmal richtig hübsch mache.

Eure Einschätzungen zum Aufwand würden mir sehr weiterhelfen...

danke und Grüße,

Jakob
 

fried.chycken

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Hmm, es geht mir ja tatsächlich weniger darum ein ganzes Kanu zu bauen, als viel mehr Erfahrungen mit der Längsverbindung von Holzleisten und der Eignung von Eichenholz.

Ich habe mich oben übrigens vertan, Holzdimension wäre bei käuflichen Booten 14x20mmm.

Das Boot ist im Sommer Mal 3 Wochen (Urlaub) am Stück der Witterung ausgesetzt und wird dabei immer Mal wieder tageweise gefahren.

Es ist aber kein wasserlieger, sondern die meiste Zeit trocken.
 

fried.chycken

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jep, kenn ich. deswegen kam ich ja erst auf die Idee...

mir gehts eben ganz konkret drum, ob ich da mit 3m bohlen und Längsverbindung (und wenn ja welche? Schäftung? ) eine Chance habe... Und was die Profis zum Thema vorbiegen ja/nein sagen.

Im canadierforum darf ich darüber hinaus nicht mal den Hersteller meines Kanus erwähnen...
 
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Küstenharry

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Ja genau schäften wäre eine Lösung.
Alternativ eine 1 cm Leiste beidseitig anschrauben und in der Länge stückeln.
Von oben noch eine Abdeckleiste drauf.
 

IngoS

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Hallo,

bei einer Schäftung, so 12cm lang, sehe ich kein Problem, wenn diese im Bereich geringer Biegung liegt.

Gruß

Ingo
 

fried.chycken

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Guuden,

Bei aller Liebe zum Holz, eloxiertes Alu gibt es meistens in 6 mtr. Stäben.
Ich hab noch nie einen Süllrand aus Alu gesehen... Auch wenn mir Metallbearbeitung incl. schweißen durchaus vertraut ist, weiß ich nicht wie ich das mit Alu sinnvoll hinkriegen soll. Die Dreidimensionale Verformung stelle ich mir mit Holz einfacher vor...
Außerdem hab ich keine Lust, meine Knie an einen heißen Alurand zu legen.

Aktuell sieht das Boot so aus:
https://gatz-kanus.de/mohawk-470-gk-mo-470.c.10177.3904

und da will ich hin: https://gatz-kanus.de/athabasca-470-gk-hr-atha-470.c.10159.3909
 

haass

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schäften ist im Bootsbau durchaus üblich. wie Ingo schreibt, immer dort wo am wengisten
Spannung auftritt. Dann mit D 4 Leim verbinden und gut mit Lackierung vor Wetter und Wasser schützen.
 

fried.chycken

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Es ist ja das eine, dass ein Hersteller das macht, und was anderes, wenn ich als halbwegs geschickter Amateur das selbst versuche...

Ich danke euch auf jeden Fall für die Einschätzungen. Vielleicht versuche ich mich da dran als Winterprojekt.
 

Lico

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Es ist ja das eine, dass ein Hersteller das macht, und was anderes, wenn ich als halbwegs geschickter Amateur das selbst versuche...

Ich danke euch auf jeden Fall für die Einschätzungen. Vielleicht versuche ich mich da dran als Winterprojekt.
Das ist eigentlich super simpel und bei so schmalen Leisten schnell gemacht. Man muss nur die Leisten um die Länge der Schäftung gestürzt über einander spannen. Dann kann man mit einem Handhobel die Enden schräg zurichten.
Wenn man sich nicht zutraut, eine völlig spaltlose Fügung hin zu bekommen, kann man statt mit D4 Leim auch mit Epoxy arbeiten. Das ist spaltfüllend und braucht auch keinen großen Pressdruck wie D4, ist also in der Verleimung bzw. Verklebung einfacher.

Lico
 

seschmi

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Zur Holzart: Ich sehe nichts, was gegen Eiche spricht. Die Biegung ist ja auch nicht stark im Verhältnis zur Dimension der Leisten.

Falls Du doch biegen willst: Die meisten Leime vertragen keine Hitze und können bei Dampfbehandlung aufgehen, also eventuell erst biegen, dann leimen. Das Biegen machen die meisten in einem Kunststoffrohr, in das Dampf geleitet wird - da muss man wahrscheinlich probieren, wie gut das bei der Länge geht.

Aber eine Biegung von 45cm auf 4,7m ist ja auch nicht viel - das lässt sich vielleicht, wie Du schreibst, eventuell einfach auf Spannung festschrauben.
 
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