Gründungszuschuss Reisegewerbe

Josef500

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Hallo,

stehe gerade am Ende meiner Meisterausbildung zum zimmerer und möchte mich danach selbstständig machen. Im Reisegewerbe.
Das soll aber nicht grundlage der Diskussion werden.
Jetzt geht es darum, dass ich über den Prüfungszeitraum Arbeitslos gemeldet bin und danach den Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen möchte. Diese jedoch möchte, dass mir eine ´´Fachkundige stelle´´ die das vorhaben dann bewerten und einschätzen, wie z.b.
  • die Industrie- und Handelskammern (IHK),
  • die Handwerkskammern (HWK),
  • Banken,
  • Fachverbände oder
  • sonstige Stellen, wie zum Beispiel Steuerberatungen, Wirtschaftsprüferinnen und -prüfer, Unternehmensberatungen, Einrichtungen der Existenzgründungsberatung.
Zur HWK brauche ich nicht gehen, wenn ich im reisegewerbe unterwegs sein will. jetzt meine Frage:

hat jemand in letzter zeit ein reisegewerbe gegründet und diese Förderung in anspruch genommen?

Grüße Josef
 

RUMBA

ww-buche
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Hallo,

ich habe mal kurz Tante Google befragt.

Du bist nach Abschluss Meister, das das Reiseunternehmen nicht in der Handwerksordnung unterstellt ist, weißt Du ja bestimmt schon.
Aber klar, Du wirst wahrscheinlich auf Betriebe zugehen, die Dich dann buchen. Was der Definition des Reisegewerbes entspricht.
Als Meister kannst Du aber ja auch einen normalen Betrieb eröffnen. (Reisegewerbe befreit ja von der Meisterpflicht, was bei Dir ja dann nicht nötig wäre)

Aber was spricht dagegen einfach mal bei der Handwerkskammer oder IHK anzurufen, wie das aussieht.
Irgendwo wirst Du als Gewerbe eh bezahlen müssen.
Je nachdem vorher informieren mit Anrufen bei denen, bevor dann einfach Post von denen zu Dir kommt, nach Deiner Gewerbeanmeldung.
Da wird sich höchst wahrscheinlich dann eine von den beiden bei Dir melden, da diese Ihre Beiträge haben wollen.

Eine Meldeandresse wirst Du ja dann trotzdem noch haben.
Es besteht ja seitens des Finanzamtes oder Bank oder dergleichen ja auch wahrscheinlich der Anspruch, das diese eine Adresse von Dir haben.

Gruß,
Rumba
 

uli2003

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Ich würde eine Existenzgründungsberatung aufsuchen, evtl. auch beim Fachverband fragen.
Bei den Kammern (als Nichtmitglied) und Steuerberatern sowie Banken wird dir ohne nackte Zahlen wohl niemand den Erfolg im Vorfeld bescheinigen.
Da der Zuschuss eh 'nur' im Ermessen des Sachbearbeiters liegt, kann eine Anfrage bei mehreren oder gar allen genannten Stellen nicht schaden.
 

pedder

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Deine Frage:
hat jemand in letzter zeit ein reisegewerbe gegründet und diese Förderung in anspruch genommen
kann ich zwar ganz leicht beantworten, nein, habe aber nicht den Eindruck, dass es hilft. Worum geht es denn im Detail? Hast Du eine Planung des Betriebes gemacht? Auf welcher Basis?
 

654321

ww-birnbaum
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Bundesverband unabhängiger Handwerker schon angefragt?: BUH. Die stehen nicht im Verdacht zu kammernah zu beraten...
 

uli2003

ww-robinie
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Die stehen nicht im Verdacht zu kammernah zu beraten...
Es geht weder um eine Betriebsberatung noch um einen Meistertitel.
Schlichtweg darum, wo man am besten einen tragfähigen Nachweis darüber bekommt, dass der Betrieb später funktioniert, um dann zu hoffen, dass man das Geld bewilligt bekommt. Einen Anspruch darauf gibt es nicht.
 

Josef500

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Bundesverband unabhängiger Handwerker schon angefragt?: BUH. Die stehen nicht im Verdacht zu kammernah zu beraten...
Ich habe schon ein paar mal auf der Internetseite gelesen und glaube schon dass die mir einen Tipp geben könnten, warte aber noch auf eine Antwort.

Ich sage es mal so: Reisegewerbe ist bei vielen Organisationen (kammer, Innung, kreishandwerkerschaft) ganz schön verpönt. Von daher braucht man von dieser Seite keine Unterstützung erwarten. Steuerberater, Gründungsberater und andere haben auch keine scheu, dreistellige Stundensätze aufzurufen, also ist das auch gar nicht mal so super.
Deshalb mein Gedanke, dass mir jemand mit einem ähnlichen Weg seine Erfahrungen teilen könnte. Einen Tod muss man wohl sterben, aber ich würde gern den mit den wenigsten Schmerzen wählen :emoji_wink:


Mein Plan ist es, schon als Zimmerer zu arbeiten, vor allem im Bereich Fachwerksanierung...
Es geht mir persönlich darum, dass ich die Handwerkskammer als organ nicht gut finde. Das einzige was für diese zählt ist, dass regelmäßig Beiträge gezahlt werden. Sonst ist man auf sich allein gestellt, das habe ich während des Meisterkurses leider mehrfach feststellen müssen. Deshalb will ich die kammer auch nicht mit meinen Beiträgen unterstützen und erst recht nicht als "toller Meister" Werbung dafür machen. Bitte versteht mich nicht falsch, aber es wird mir wohl jeder unterschreiben können, dass man durch den meisterkurs nicht zu einem besseren Handwerker geworden ist.
Wenn ich den Zettel hab, brauch mir auch keiner was von Berufsehre oder meisterlichem verhalten erzählen, aber es bleibt für.mich leider nur ein stück papier, was aussagt, dass du eine Praxisferne prüfung bestanden hast. Vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar, aber ist nun mal mein persönliches Empfinden.
 

fragnix

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Ich habe keine relevante Erfahrung im Reisegewerbe.
Für mich wäre "mein" Steuerberater der passende Ansprechpartner. Ja, dafür muss ich ihm 500,- in die Hand drücken. Aber viel preiswerter werde ich es ohne Vitamin B eventuell nicht finden.
Einen wohlgesonnenen Steuerberater zu haben scheint mir eh keine schlechte Idee zu sein.
 

uli2003

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Mein Plan ist es, schon als Zimmerer zu arbeiten, vor allem im Bereich Fachwerksanierung...
So aus dem Fahrzeug heraus? Wenn man lediglich Fremdfirmen seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt (quasi wie ein Leiharbeiter), geht die Vermutung schnell Richtung Scheinselbstständigkeit.
Und ja, Steuerberater nehmen Geld für Prognosen. Wie alle anderen auch.
 

fahe

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Ich sage es mal so: Reisegewerbe ist bei vielen Organisationen (kammer, Innung, kreishandwerkerschaft) ganz schön verpönt. Von daher braucht man von dieser Seite keine Unterstützung erwarten. Steuerberater, Gründungsberater und andere haben auch keine scheu, dreistellige Stundensätze aufzurufen, also ist das auch gar nicht mal so super.
...ich sage es auch mal so: Du musst bei der HWK ja nicht die Tür eintreten mit dem Ruf "Reisegewerbe oder gar nix..." :emoji_wink:

Du bist in den letzten Zügen der Ausbildung zum Handwerksmeister. Punkt. Du hast Dich aber schlicht noch nicht entschieden, ob Du wirklich einen stationären Betrieb gründen willst oder doch - zumindest am Anfang - im Reisegwerbe anfangen willst, weil Dir schlicht die Startkosten fürs stationäre Gewerbe zu hoch scheinen.

Zumindest in Dresden wird Dich mit derart offenen Karten niemand von der Hwk rauswerfen. Ist Dresden überhaupt für Döbeln zuständig? Oder Leipzig?

Ansonsten: Den Blick auch über den Tellerrand heben, die Agentur für Arbeit ist ja nun weder der einzige, noch (imho) der agilste Unterstützer.

Ruf bspw. mal bei der SAB an, da gibt es einen großen Dschungel von Förderungsmöglichkeiten, ein eben erst frisch aufgelegtes Programm für Microdarlehn beispielsweise etc. pp.

Und auch Beratungsleistungen können gefördert werden. Beispielsweise die Aufstellung eines Geschäftsplans mit Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan und einer Umsatz- und Rentabilitätsvorschau. Den brauchst Du ja ohnehin. Dabei kannst Du Dir zwar helfen lassen, aber letztlich musst Du den erarbeiten. Und nur den kann ja letztlich auch die von der Arbeitsagentur geforderte sachkundige Stelle beurteilen.
 

uli2003

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Zumindest in Dresden wird Dich mit derart offenen Karten niemand von der Hwk rauswerfen.
Ist schon ein bisschen wie: 'Können Sie mir bitte ein Angebot machen? Machen wird es nachher jemand anderes, ich brauche das nur zum Vergleich...' Also ich würd den rauswerfen, oder für die benötigte Zeit einen dreistelligen Stundensatz fordern.
 

Josef500

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So aus dem Fahrzeug heraus? Wenn man lediglich Fremdfirmen seine Arbeitskraft zur Verfügung stellt (quasi wie ein Leiharbeiter), geht die Vermutung schnell Richtung Scheinselbstständigkeit.
Naja sanierung passiert auf der Baustelle, für ein krummen schiefes Haus kann man keine Ersatzteile in einer Werkstatt schnitzen. Und auf andere Firmen ist man generell erstmal nicht angewiesen. Man kann auch direkt von Leuten beantragt werden. Entscheidend ist, dass der Auftrag auf das ersuchen des anbietenden, also mir entsteht. "Hallo, ich hab zeit, haben sie arbeit für mich"

...ich sage es auch mal so: Du musst bei der HWK ja nicht die Tür eintreten mit dem Ruf "Reisegewerbe oder gar nix..." :emoji_wink:

Zumindest in Dresden wird Dich mit derart offenen Karten niemand von der Hwk rauswerfen. Ist Dresden überhaupt für Döbeln zuständig? Oder Leipzig?
Problem ist, dass in dieser Bewertung alle möglichen Dinge des geplanten Vorhabens drin stehen müssen, also auch unternehmensform und reisegewerbe...
Ich will auch nicht gleich bei denen auf dem Radar stehen, sonst hab ich in einem halben Jahr eine unterlassungsklage am Hals.

Döbeln ist mehr oder weniger drei Ländereck, es kommen eher leipzig oder chemnitz in Frage.

Sab könnte man mal versuchen, aber die sind nicht die schnellsten...
Ein Kredit oder so ist auch nicht das Ziel, die Förderung der AgA ist gut, weil man sie nicht zurück zahlen muss und sie hält dir für die ersten Monate den Rücken frei.
Ist schon ein bisschen wie: 'Können Sie mir bitte ein Angebot machen? Machen wird es nachher jemand anderes, ich brauche das nur zum Vergleich...' Also ich würd den rauswerfen, oder für die benötigte Zeit einen dreistelligen Stundensatz fordern.
Ja logisch. Die Beratung der hwk ist auch nur für Mitglieder kostenlos und das will ich ja nicht werden... :emoji_grin:
 

Martin45

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Die Damen und Herren vom Arbeitsamt (wie heisst der Laden aktuell, Agentur für Arbeit?). Wie auch immer, die die dich gerade finanziell in deiner Arbeitslosigkeit unterstützen, die (bzw. deine Berater) wollen dich doch alle Weile sehen und mit dir deine Perspektiven für den Arbeitsmarkt besprechen.
Kurz gesagt. Die können dir einen Gutschein für eine Gründungsberatung/Gründungscoaching geben, wo deine Idee auf Tauglichkeit besprochen, gerechnet usw. wird. Das geht persönlich oder online per VideoCall, je nach Anbieter, wo du dann deinen Gutschein einlösen kannst.
Die sollten dir dann auch die Aussichten deiner Idee bescheinigen können.
Oft sind das auch Wirtschaftsleute, BWLer etc.
Insgesamt glaube ich ist so eine Beratung ganz gut, weil die verschiedenen Aspekte der Selbstständigkeit nochmal durchleuchtet werden.
Gibt bei der Agentur auch irgendwo eine Liste der Anbieter, die ihre Leistungen über die Gutscheine abrechnen.
Spontan fällt mir dieser Anbieter ein, gibt aber noch viele andere.
https://founderfox.de/

Nur verspreche dir nicht zu viel von der Förderung. Das war nicht so wirklich viel, paar hundert Euro oder sowas in der Region.
 

FredT

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Du solltest dich auch von dem Gedanken lösen, nirgendwo "Mitglied" sein zu wollen. Das ist gesetzlich geregelt, entweder HWK oder IHK. Über Sinnhaftigkeit muß man nicht diskutieren... Sobald du jedenfalls das Gewerbe angemeldet hast, bekommst du Post von einer Kammer.
 

SteffenH

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Hier steht so allerlei zu Handwerk als Reisegewerbe und auch zu Mitgliedschaften in Kammern:
https://www.buhev.de/2002/10/reisegewerbe.html

Der BUH e.V. ist (oder war? keine Ahnung, ob die noch aktiv sind) eine Interessenvertretung für die Abschaffung von Meister- und anderen Zwängen im Handwerk. Ob das was da steht alles rechtsverbindlich und richtig ist, weiß ich nicht.
 

Josef500

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Hallo, danke für die Tipps.
ich Habe eben mit einer sehr freundlichen Person des BUH e.V. gesprochen und ja, sie gibt es noch auch wenn ich zuvor etwas unsicher war. Das hat mir dahingehend schon sehr geholfen. Die können mir bei meinem Anliegen helfen und haben auch schon mehrfach an diesem Antrag mitgewirkt. Natürlich auch nur für Mitglieder, aber dafür kostet mich das im Jahr etwa soviel wie zwei stunden mit einem Steuerberater zu sprechen und entspricht auch eher meinen persönlichen Wertvorstellungen.

Sie hatte mir aber auch nochmal gesagt, mit was für Schwierigkeiten das Reisegewerbe verbunden ist.
Deshalb noch eine Frage an (Solo-)Selbstständige mit Kammerzugehörigkeit:
Wie hoch fallen da bei euch die Kosten mit HWK-Mitgliedschaft und der Pflichtrente an?
Ich wäre als Zimmerer im stehenden Gewerbe 17 Jahre verpflichtet, in die Pflichtrente einzuzahlen und mir schwirren da noch so circa 800,- im Monat durch den Kopf, wenn ich an meinen Unterricht zurück denke.
 

uli2003

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Wie hoch fallen da bei euch die Kosten mit HWK-Mitgliedschaft und der Pflichtrente an?
Meine Kammer kostet bis 7,5k 120 Euro, 7,5-18k 180 Euro, über 18k 240 Euro Grundbeitrag.
Zusatzbeitrag 0,65% des gesamten Ertrags von vor drei Jahren.
Sprich: Bei 15.000 Euro Gewinn 2024 und 40.000 Euro Gewinn 2021 kostet die Mitgliedschaft 180 Euro + 40.000 Euro x 0,0065 = 440,00 Euro für 2024 als Beispiel.

Andere Kammern sind anders, du musst bei der dir zugehörigen fragen.
Die Kosten weiß man ja vorher und preist sie in den Stundenverrechnungssatz mit ein, das machen alle und du hast es sicher in der Schule so gelernt. :emoji_slight_smile:
 
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