Stirnholz Schneidebrett ohne Würfeloptik richtig verleimen

tomsl

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Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier registriert, habe hier aber schon öfter mal mitgelesen. Man landet ja fast zwangsläufig mal hier wenn man was mit Holz in eine Suchmaschine tippt :emoji_slight_smile:

Nun meine erste eigene Frage:
Ich möchte ein Hirnholzschbeidebrett aus Ahorn bauen. Das Holz stammt aus dem Wald meines Opas. Meinen Opa gibts leider schon lange nicht mehr und auch seinen Hof und der Wald sind nicht mehr in Familienbesitz. Als mein Vater sein Elternhaus verkaufte, habe ich einige der Schnitthölzer mitgenommen.
Ein Bekannter hat mir nun eine der Bohlen abgerichtet, geschliffen und in 45mm-Streifen geschnitten.
Diese will ich nun Verleimen, dann werden die Seiten gerade geschnitten und noch mal geschliffen. Mein bekannter meinte ich muss es so verleimen:
20240803_154213.jpg
Ich fände es aber so schöner und habe auch schon Bilder gesehen, wo es so verleimt wurde:
20240803_154206.jpg
Er meinte wahrscheinlich geht es auch so, nur Lehrbuch ist es eben nicht. Das Holz war Jahrzehnte trocken gelagert. Ein paar Stunden nach dem schneiden zeigen sich aber bereits minimaler Verzug (im 1/10mm-Bereich).
"Würfeln" würde ich gerne Vermeiden.
Was meint ihr dazu, wie sollte ich es verleimen.

Liebe Grüße
 

IngoS

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Hallo

meines Erachtens geht beides.

Noch viel schöner wäre es gewesen, wenn du das Brett in einem Stück ohne Verleimung gelassen hättest. Das wäre ein gut nutzbares Schneidebrett für Jahrzehnte gewesen, gut zu nutzen, leicht mit heißem Wasser zu reinigen und einfach aufzuarbeiten. Ich habe mal vor nun 50 Jahren so ein Schneidebrett aus Buche gefertigt, welches auch heute noch intensiv genutzt wird.

Gruß Ingo
 

tomsl

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Ok, danke. Ich wollte das einfach einmal versuchen wegen der klingenschonenden Eigenschaften. Wenn es sich in der Praxis nicht bewährt wegen schüsseln usw. Habe ich noch weitere Bohlen die ich zu "normalen" Schneidebrett verarbeiten kann. Mir gefällt die Optik und ich bin gespannt, ob sich die klingenschonenden Eigenschaft bemerkbar macht - ich bin leidenschaftlicher Hobby-Koch.
Gruß
 

dsdommi

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Darf ich fragen warum das Hirnholz klingenschonender ist als ein normales Schneidbrett ?
 

lasos84

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Das Messer „taucht“ in die Stirnholzfasern ein, statt auf die Längsfaser zu treffen und entsprechenden Widerstand zu erfahren.
 

derdad

Moderator
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Also, wenn eine Messerklinge bei Längsholz Schaden nimmt dann ist die Stahlqualität sehr Bescheiden.
Hirnholz hat Vorteile als Hackklotz weil beim Hacken weniger Holzfasern herausgehackt werden als bei Längsholz. Bei reiner Schneidearbeit sehe ich mir keine Vorteile.
LG Gerhard
 

tomsl

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Also, wenn eine Messerklinge bei Längsholz Schaden nimmt dann ist die Stahlqualität sehr Bescheiden.
Hirnholz hat Vorteile als Hackklotz weil beim Hacken weniger Holzfasern herausgehackt werden als bei Längsholz. Bei reiner Schneidearbeit sehe ich mir keine Vorteile.
LG Gerhard
Klar, mir gehts eher darum ob die messer merklich länger scharf bleiben.
Ob da etwas dran ist wollte ich eben selbst probieren ohne zig-€ auszugeben, wenn ich das holz rumliegen habe und seit jahren nicht weiß was ich damit anfangen soll. Ich bin kein holzwerker im eigentlichen sinn, habe weder die nötigen maschinen noch den platz um meinem geheimen traum-hobby, dem vollholz möbelbau, ernsthaft nachzugehen
 

Manuel_

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Also, wenn eine Messerklinge bei Längsholz Schaden nimmt dann ist die Stahlqualität sehr Bescheiden.
Hirnholz hat Vorteile als Hackklotz weil beim Hacken weniger Holzfasern herausgehackt werden als bei Längsholz. Bei reiner Schneidearbeit sehe ich mir keine Vorteile.
LG Gerhard
OK, ich oute mich als jemand, der gerne sehr scharfe Messer nutzt.
Das einzige "Holz" bei dem ich aber eine spürbare Verschlechterung der Standzeit vom Messer wahrgenommen habe, war Bambus (mir ist klar, dass es keine Holz ist und sehr viele mineralische Einlagerungen hat da es aber im Laden als Holzschneidebrett verkauft wird wollte ich es erwähnen.
Das hat dann auch mit schlechter Stahlqualität bei meinem Messer nichts zu tun, das ist sogar ein PM Stahl, sondern einfach damit, dass meine Klinge wirklich extrem dünn ist.

Ich werde trotzdem immer ein Hirnholzbrett bei mir zu Hause haben, weil ich das Schneidegefühl mehr mag, ich empfinde es als weicher, gerade mit sehr scharfen klingen.
Und die Bretter sehen nach Jahren der Nutzung einfach besser aus, die Oberfläche schließt sich nach Schnitten wieder, das heißt bei unseren Längsholzbrettern sieht man viel mehr Schnitte und nach langer Zeit dann auch Kuhlen. Klar kann man das schleifen oder hobeln, und hat wieder ein schönes Brett, aber beim Hirnholz musste ich das (nach ca. 10 Jahren) noch nicht.

Also mein Fazit zum Hirnholzbrett, muss man nicht haben, möchte ich trotzdem nicht mehr missen.
 
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