tragender Balkon-Unterbau

Manohara

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kürzlich habe ich das Teil aufgestellt und befinde ich grade in einer "da bin ich aber stolz" Phase.

Balkonrot3.jpg Balkonrot2.jpg Balkonrot1.jpg Balkonrot.jpg

Hergestellt aus - für die Pfeiler - 20 x 20 cm dicken Lärche-Leimbindern, die im Original noch einen quadratischen Querschnitt hatten (das war für die Herstellung der Verbindungen praktischer als rund).
Gerundet habe ich sie mit der Handkreissäge und einem elektrischen Handhobel. erst die 4 Ecken weg, dann die 8 - dann geschliffen.
Man sieht ihnen an, dass sie handgemacht sind (was mir gefällt).

Interessant für mich war der Vorgang des Zusammenbauens.
Eine 4 Meter hohe Leiter mit einem Kettenzug hat für's Montieren ausgereicht. (wir haben zwar geschwitzt, aber im Prinzip war's einfach)
Zuerst war nur die Quer-Halterung drin und man konnte das ganze Teil noch etwas in seitliche Schwingung versetzen. Dann kamen die diagonalen Versteifungen und seitdem steht es - auch mit heftigem seitlichen Druck - völlig stabil.

Wie man sieht habe ich japanische Holzbauten im Kopf gehabt, als ich das entworfen habe. Rot gebeizt und mit Tokinois (biologisch günstiger Bootslack) mindestens 5 mal lackiert. Ich mag es, wenn Oberflächen glänzen.

Die Platte, die oben drauf kommt, wird aus einem für solche Zwecke entwickelten Aluminium-Profil sein.
Im Sommer wird man Sandalen brauchen, aber das Material wird benutzt und hatte für mich so viele Vorteile, dass ich mich - trotz allerlei Zweifeln - dafür entschieden habe.
Einer der Haupt-Gründe ist, dass ich enorm Arbeit und Material spare, weil die tragende Konstuktion gleichzeitig die Lauffläche und regendicht sein wird (hoffe ich jedenfalls)

Das Geländer wird aus Edelstahl und möglichst unkompliziert in der Konstruktion. Auf das Alu lässt sich das ohne Nachteile einfach von oben drauf schrauben.
 

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Fichtenelch

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Sieht sehr ordentlich aus!
Die Tellerkopfschrauben hätten noch versenkt und mit Astlochflicken verschossen werden können, aber das ist meckern auf höchstem Niveau.
Gefällt mir sehr gut.
 

fahe

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...nachdem mir das zenhafte Rot schon den zweiten Tag in Folge ins Auge springt, komme ich erst dazu, 1 und 1 zusammen zu zählen und auf zwei zu kommen... und merke schlagartig mit welch schönmalerischem Jugendbild Du doch im Drechslerforum unterwegs bist.

Ich halt's da ja anders und habe überall das gleiche beschönigende Avatarbild gewählt. :emoji_wink:

Wieso hast Du die Träger nicht auch im gleichen Farbton gehalten?
Ansonsten: Schön, wenn auch ungewöhnlich in diesen Breiten.
 

Helibob

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Mir gefällt die Kombination der roten, runden Stiele und darüber die "naturbelassene" Leimträger sehr gut.
Auch toll zu sehen, das durchaus mal so rund zu gestalten - sieht man hierzu Lande eigentlich nicht oder kaum - selbst wär ich vermutlich nicht ohne weiteres so mutig gewesen gleich wieda ca. 21,5% von einem extra, gekauften quatratischen Leinbinder zu opfern ohne zu wissen, ob dass fann wirklich Mega aussähe.

Vermutlich müsste ich mich etwas (mehr) mit japanischer Holzbauten beschäftigen - wie funktioniert/ist die Sockel-Verbindung umgesetzt?

Kopfband sehe ich "nur" in eine Wirkrichtung, die andere wird durch Auflage der Träger auf die Stiele und den relativ weit auseinander liegende Verschraubung umgesetzt, oder?

Gruß Matze
 

Manohara

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die andere Seite der Trägerbalken ist mit einem Stahl-Winkelprofil verschraubt, das an eine Hauswand montiert ist. Das ist nicht besonders interessant, deswegen gibts (bisher) auch kein Foto. Aber deswegen wird sich in der Richtung (vermutlich) auch nichts bewegen....

Die waagerechten Balken haben keine Farbe, weil mir das "zuviel" vorgekommen wäre. Es wäre vielleicht auch nett gewesen, aber so ist's weniger Arbeit und das zählt ja auch ...

Die Auflagen der Pfeiler sind 2 Granit-Blöcke, denen ich auf ihrer Oberseite eine Runde Scheibe angeflext habe. Diese Auflagefläche ist ein paar Millimeter in der Pfeiler-Unterseite versenkt, damit kein Wasser rein läuft (da kommt sowieso keines hin, weil der Balkon 140m über die Fundamente raus steht). Durch die Granit-Steine , 15cm in das Beton-Fundament, habe ich 20mm Stahlstangen gesteckt, die nach oben auch noch 10cm in das Pfeiler-Holz reichen. So kann da - auch bei einem Erdbeben - nichts zur Seite rutschen.
(allein die Löcher durch den Granit zu bohren war ein elender Aufwand *augenroll*)

Die Dimensionen des Materials habe ich so gewählt, weil ich keine Lust auf einen Statiker hatte und sicher sein wollte, dass es hält.
Die sind also absichtlich übertrieben.
Dadurch, dass ich keine weiteren Quer-Hölzer mehr brauche, die die Lauffläche tragen (weil das Aluminium-Profil sogar deutlich mehr Abstand vertragen würde), wird das Ganze sehr übersichtlich - was ich immer sehr schätze.

Die Übersichtlichkeit zeigt sich auch in den sichtbaren Schraubenköpfen. Sowas zu verstecken empfinde ich als "Vertuschung". Ich sehe und betone gerne, wie etwas konstruiert wurde. Deswegen bin ich auch mit den Schraubenköpfen sehr zufrieden. Normale Muttern fände ich nicht so schick ... und Hutmuttern - obwohl schon besser - sind auch nicht meine Lieblinge.

Meiner Beobachtung nach haben verschiedene Menschen verschiedene Vorlieben aus verschiedenen Gründen.
Ich versuche meistens, Ecken zu vermeiden und ich glaube das ist so, weil ich mich so oft an Ecken stoße.
Ein Freund erklärte mir: "ich finde runde Ecken doof. Da weiß man nicht, wo das Material endet und was Anderes beginnt".

So hat jeder seins und das ist ja auch gut so :emoji_slight_smile:
 
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fahe

ww-robinie
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Durch die Granit-Steine , 15cm in das Beton-Fundament, habe ich 20mm Stahlstangen gesteckt, die nach oben auch noch 10cm in das Pfeiler-Holz reichen. So kann da - auch bei einem Erdbeben - nichts zur Seite rutschen.
...Träger und Stiele selbst bringen sicher genügend Auflast mit, und ich will Dich auch nicht verunsichern.

Ich bin in solchen Fragen ja dennoch aber manchmal eher in der Fraktion "Schisser" und hätte mir Gedanken gemacht, wie man dennoch eine Windsogsicherung hinbekommt. Vielleicht entkräftet aber einer der Wissenden da schnell meine Bedenken.

Bei der Farbe bin ich noch unschlüssig, ob ich komplett gebeizt nicht doch noch schicker gefunden hätte.
 

Manohara

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darüber habe ich bisher nicht nachgedacht.
Wohl auch, weil die Holz-Teile so schwer sind, dass ich sie nur sehr mühsam habe bewegen können. So ein Träger müsste (geschätzt) 80 bis 100 Kilo wiegen und ist auf der Haus-Seite angeschraubt.
ich will Dich auch nicht verunsichern
Im Prinzip bin ich völlig sicher, dass da auch bei heftigem Sturm nix passieren wird ... aber wo Du es jetzt erwähnt hat, bin ich verunsichert :emoji_thinking:
 

fahe

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...nein, das wollte ich nicht, ging mir nur spontan durch den Kopf.

Wenn derartige Böen auftreten würden, gibt's wahrscheinlich ohnehin andere Probleme.
 

Daniboy

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Was ich bei solchen Dingen manchmal (auch aus Hobby) mache, ist eine Vermessung des Ursprung-Zustandes.
Zum Beispiel einige Messpunkte über die Diagonale können mir in Zukunft vielleicht sagen, ob sich da was über die Jahre verändert hat.
 
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