Welches Bandsägeblatt wäre am besten um Bretter aufzutrennen?

Fabian-B

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Hallo,

ich bau eine Weihnachtsmarkthütte im Fachwerkhausstil und will dazu meine 23mm starken Bretter auftrennen, damit die Hütte nicht so schwer wird.

Dadurch muss ich ingesamt etwa 40 Meter an Fichtenbretter auftrennen, die schwierigsten davon sind 3,5m lang und 140mm breit.

Ich habe mir bereits ein spezielles Kreissägeblatt (216mm mit nur 14 Zähnen) für die Tischkreissäge gekauft, mit dem ich verdeckte Schnitte machen kann.

Mein Plan ist es die Bretter zuerst 2-5cm (da werde ich rumprobieren was am besten funktioniert) an den beiden langen Kanten mit der Tischkreissäge anzusägen und sie dann durch meine Bandsäge (Metabo BAS 318, Sägeblattlänge = 2240mm) laufen zu lassen. Aus verschiedenen Videos von z.B. Heiko Reich und Jonas Winkler weiß ich, dass der Schnitt mit der Bandsäge nicht mehr so schnell verläuft, wenn ich die Bretter vorher mit der Tischkreissäge ansäge.

Ich weiß, dass das Bandsägeblatt zum Auftrennen möglichst breit sein sollte. Ich vermute mal es sollte auch möglichst dick sein, oder?

Was wäre eurer Meinung nach die optimale Anzahl an Zähnen?

Für ein anderes Projekt muss ich auch dickere Hartholz-Äste auftrennen, d.h. das Sägeblatt sollte auch für Hartholz geeignet sein.

Wäre dieses Sägeblatt gut geeignet oder würde ihr eine andere Anzahl an Zähne pro Zoll empfehlen?
2240 x 20 x 0.5 x 3,6 ZpZ, Zahnabstand 7mm (Uddeholm zahnhart von Bayerwald)

Danke euch!

Liebe Grüße
Fabian
 

moriko

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Hallo Fabian,

also nichts ist unmöglich ... :emoji_sunglasses:

Aber das ist sehr sportlich, was Du vor hast. Einerseits von den Dimensionen - andererseits vom vorhandenen Equipment.

Nur mal so ein paar Anmerkungen dazu:

Wenn Du das Holz mit dem Kreissägeblatt auftrennst, fehlen schon 3 mm von den 23 mm. Dann nochmal leicht durch den Hobel - schon bist Du bei max. 9 mm je Seite.

Und das bei 3,50 m Länge lässt sich hochkant schon schwer handhaben. Also wenn ich mir das bildlich vorstelle, hätte ich da schon meine Bedenken.

Vielleicht kannst Du ja die gewünschte Gesamtlänge auf 1,50 m - max. 2,00 m minimieren.

Das ausgewählte Blatt ist schon mal nicht schlecht ... wobei ich stark bezweifele, dass Du das auf BAS 318 vernünftig gespannt bekommst.
Dann eher ein schmaleres + dünneres, was sich noch halbwegs vernünftig mit dieser "kleinen" Bandsäge spannen lässt.

Aber wie gesagt ... vielleicht hast Du ja noch anderen Alternativen zum Holz oder eine anderen Kumpel mit größerem Gerät.
Frustration ist sonst fast vorprogrammiert...

Gruß

Marco
 

Fabian-B

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Danke für deine Antwort Marco!

Für den Schnitt an der Tischkreissäge (Bosch GTS 635-216, also leider auch klein) werde ich den Anschlag natürlich etwas höher gestalten und dann mit 4 Federkämmen an zwei unterschiedlichen stellen, also zwei unten und zwei weiter oben das Brett gegen den Anschlag drücken. Die eine Stelle wohl kurz vor dem Anfang des Sägeblatts und die zweite am Anfang des Tischs, damit die Federkämme das Brett nicht gegen das Sägeblatt drücken.

Richtig wohl ist mir dabei trotzdem nicht, ich werde das auf jeden Fall mit kürzeren Brettern testen und schauen, dass ich bei einem Rückschlag aus der Gefahrenzone bin.

Vielleicht mach ich es so, dass ich die 3,5m drittel, damit der Anschlag nicht in der Mitte der Hütte sichtbar ist.

Dann nochmal leicht durch den Hobel - schon bist Du bei max. 9 mm je Seite.
Ja, das stimmt, aber das wäre in Ordnung, selbst wenn es nur 6mm werden sollten, an den Übergängen würde ich dann etwas mit dem Winkelschleifer mit Fächerscheibe nacharbeiten wenn alles festgeschraubt ist.

Das ausgewählte Blatt ist schon mal nicht schlecht ... wobei ich stark bezweifele, dass Du das auf BAS 318 vernünftig gespannt bekommst.
In der Anleitung steht über die Sägeblattdimensionen folgendes:
1724681122879.png
Das hieße wohl, dass man nur Sägeblätter mit der Dicke 0,5mm verwenden kann.

Ich habe grad auch mal noch beim Metabo Kundenservice angerufen und dort wurde mir gesagt, dass das Sägeblatt mit 20mm Breite und 0,5mm Dicke kein Problem wäre.
 

Ikeabana

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Was soll denn danach übrig bleiben? Wenn Du das perfekt hinbekommst und nicht noch hobelst, hast Du evtl ein 9mm starkes 3500mm langes Brett. Wenn es nur etwas verläuft, wird das Brett stellenweise noch dünner. Die Brettlänge ist nur ein Aspekt beim Handling der Bretter und evtl eine Gefahr, dass das Brett durch das Eigengewicht bricht. Willst Du die Bude tatsächlich mit 9mm Brettern beplanken? Mir erscheint das viel zu dünn. Furniere gibt es schon mit 4mm Stärke.

…beim Metabo Kundenservice angerufen und dort wurde mir gesagt, dass das Sägeblatt mit 20mm Breite und 0,5mm Dicke kein Problem wäre.
das wundert mich bei den kleinen Rollen. Je dicker das Blatt, desto mehr quält es sich bei kleinen Rollenradien und je schneller bricht es. Je dicker und breiter das Blatt, desto steifer muss die Bandsäge sein, um das Blatt zu spannen.
 

Micha83

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Hallo
Das handwerkliche hier Stelle ich gar nicht in Frage.
Was ich mich Frage, was sollen im besten Falle 10 mm dicke Wände an einer Weihnachtsmarktbude?
Stichwort Einbruchschutz oder es lehnt sich mal einer gegen die Wand.
Die Hütte muß ja auch transportiert werden, da fehlt doch den Wänden jede Stabilität.
Dann pfeift es durch, weil es ja keine Nut und Feder mehr gibt.
Grüße Micha
 

Fabian-B

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Sorry, das hätte ich gleich dazuschreiben sollen. Die maximal 9mm starken Bretter dienen nur zur Zierde, die müssen also nichts halten.

Die Hütte sieht später etwa so aus:
1724692632414.png

Ich rede also von den dunklen Fachwerkbrettern, diese kommen auf 7mm starkes Sperrholz und hinter dem Sperrholz ist dann eine Unterkonstruktion aus Dachlatten. Jede Wand wird dann am Stück transportiert, also Fachwerkbretter + Sperrholz + Unterkonstruktion.

Natürlich hätte ich lieber etwas dickeres Sperrholz gehabt bzgl. Einbruchschutz, aber ich musste eben abwägen wegen dem Gewicht. Das Gute ist, dass nachts auch Securities patrouillieren, außerdem werde ich die teuren technischen Geräte wohl mitnehmen.

Mir erscheint das viel zu dünn. Furniere gibt es schon mit 4mm Stärke.
An Furniere hatte ich nicht gedacht, Danke für den Hinweis. Ich informier mich mal was die kosten, vielleicht würde ich dann die Bretter, welche ich bereits habe, anders verwenden.
 

Johannes

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Wenn ich solche Bretter auftrenne, nutze ich eine Kreissäge mit mindestens 7cm Schnitthöhe und stelle sie auf knapp die Hälfte der Brettbreite ein. Die 1-2mm die stehen bleiben werden mit Stechbeitel und Exzenterschleifer entfernt.

Es grüßt Johannes
 

seschmi

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Es gibt Starkfurnier, das hat so 2-3 mm. Bei Templin habe ich zB schon welches gekauft. Du kannst ja auch Reste verwenden - normalerweise kauft man ja immer das ganze Furnier für ein Möbelstück aus einem Stapel, das brauchst Du ja nicht, dir reichen ja auch mehrere einzelne Stücke. Die kannst Du dann zuschneiden und aufkleben.

Eventuell halt noch dunkel beize oder lasieren, für den rustikalen Look.
 

Johannes

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Hallo,
nur der Vollständigkeit halber, es gibt Sägefurnier bis mindestens 10mm Stärke. Finanziell wäre es dann aber wahrscheinlich billiger deine Bretter einfach runter zu Hobeln.

Es grüßt Johannes
 

IngoS

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Hallo,

bei so einer Bude reicht es doch, das Fachwerk einfach aufzumalen. Das wirkt genau so gut, spart viel Aufwand und Gewicht. Außerdem sind die einzelnen Wände weniger empfindlich gegenüber Transportschäden.
Habe schon oft solch aufgemaltes Fachwerk gesehen.

Gruß Ingo
 

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Hallo @Fabian-B

Ich würde mir für diesen Fall einen Forumskollegen mit geeigneter Bandsäge in deiner Nähe suchen, um deine Bretter bei diesem aufzutrennen.
Eine BAS318 sehe ich mit dieser Aufgabe überfordert und ich glaube nicht, dass ein neues Blatt viel daran ändern kann.

Starte doch eine Suche nach jemandem, der dir da behilflich sein kann.

Wenn du öfter Sachen auftrennen willst, würde ich mittelfristig eher den Tausch der Bandsäge andenken.
Einer Säge mit 300er Rollen sind physikalisch einfach Grenzen gesetzt.

LG
Robert
 

Fabian-B

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wo nach deinem Bild benötigst du 3500 mm lange Bretter?
350cm stimmt nicht ganz, die beiden rot markierten sind 322cm lang:
1724739266715.png

Wenn ich es stattdessen so gestalte, sind die längsten 207cm, das wären dann die seitlichen senkrechten:
1724739376471.png

Mit dieser Anordnung wäre das zwar ein Flickenteppich, aber dann wäre das längste nur 117cm:
1724739689270.png

Eine BAS318 sehe ich mit dieser Aufgabe überfordert und ich glaube nicht, dass ein neues Blatt viel daran ändern kann.
Danke für deine Ratschläge Robert!
Ich hatte im Eingangspost erwähnt, dass ich die Bretter zuerst 2-5cm an beiden Kanten mit der Tischkreissäge ansägen würde. So wie Heiko Reich es an dieser Stelle im Video macht:
https://youtu.be/SWk3m_Pxc1o?t=405

Das würde ich in mehreren Schritten machen und mich ganz langsam rantasten, um sehen zu können, ob irgendwas vibriert / gefährlich sein könnte. Dadurch muss die Bandsäge zum einen nicht mehr so viel Material abtragen und es entsteht auch eine Führung für das Bandsägeblatt. Angenommen ich würde bei einem 140mm Brett an beiden Seiten 50mm abtragen, dann müsste die Bandsäge nur noch 40mm durchtrennen. Theoretisch könnte ich auch, so wie Johannes das machen würde, mit der Tischkreissäge auf bis zu 70mm hoch, dann bräuchte ich die Bandsäge nicht.

Ich glaub das beste ist, wenn ich mir mal das oben verlinkte Bandsägeblatt bestell, meine hohen Anschlag und die 4 Federkämme auf der Tischkreissäge installier und dann anfangs bei einem z.B. 400mm langen Brett nur 5mm einsäge, das dürfte ja kein Problem sein und so bekomme ich dann ein Gefühl für die Sache und kann immer noch entscheiden, ob ich lieber Furnier kaufe, einen Forumskollegen suche der mir hilft oder das Fachwerk aufmale.

Danke nochmal für eure Hilfe!
 

Ikeabana

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Hast Du die Möglichkeit die Bretter zu hobeln? Du wirst schon mit der Kreissäge nicht perfekt in der Flucht sägen. Die Schnittfuge der Kreissäge wird breiter sein, als die der Bandsäge. Das heißt Du wirst Absätze haben, die unbearbeitet ein glattes Aufliegen an der Hütte verhindern.
 

chips

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Hallo,
das auftrennen wird in der Praxis nicht funktionieren. Dafür ist das Ausgangsmaterial zu dünn.

Da bleibt nach Hobeln nix mehr übrig.
Beim Auftrennen verziehen sich die aufgetrennten teile meistens noch ziemlich weil beim Schneiden Hitze entsteht (va. mit der Kreissäge).
Das muss man dann abrichten dann auf Dicke hobeln...

Habe das aus sparsamkeitsgründen auch schon probiert... mit dem Ergebnis das alle Teile Brennholz waren weil die gewünschte Dicke deutlich zu gering war.

LG Harald
 

Mitglied 79745

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Hallo Fabian,
mir tut es sehr leid dass ich auf Grund der Entfernung keine praktische Hilfe leisten kann, denn das was du brauchst ist mit den richtigen Maschinen recht leicht herzustellen.

Du scheinst durchaus öfter etwas auftrennen zu wollen, zumindest kann ich mich an ein anderes Thema von dir erinnern.

Ich würde dir aus oben genannten Gründen nicht dazu raten, von der BAS318 ein ernsthaftes Auftrennen zu erwarten.
Da würde ich mir jegliche Investitionen gut überlegen.

Wie du bereits erwähnt hast, benötigt man um vernünftig (am Anschlag) auftrennen zu können, ein Sägeblatt von einer gewissen Breite und Stärke.
Diese können aber in Maschinen mit Rollen von 300mm (selbst 400mm ist da m.M. nach zu klein) wegen des engen Biegeradius nicht aufgespannt werden, weil sie dabei brechen.
Außerdem benötigen solche Bänder eine hohe Bandspannung und die kann deine Maschine nicht bereitstellen.

Ab 500er Rollen kann man Bänder aufspannen, die tatsächlich zum Auftrennen taugen.

LG
Robert
 

Fabian-B

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Hast Du die Möglichkeit die Bretter zu hobeln?
Ja, ich habe einen Dickenhobel, aber keine Abrichte.

Beim Auftrennen verziehen sich die aufgetrennten teile meistens noch ziemlich weil beim Schneiden Hitze entsteht
Mir ist eingefallen, ich hab vor ein paar Wochen schon mal Testschnitte mit der Bandsäge gemacht, damals ohne die Bretter vorher mit der Tischkreissäge anzusägen. Das erste aufgetrennte Brett hat es dann in kürzester Zeit auch extrem verzogen. Danach habe ich nochmal welche aufgetrennt und direkt eingespannt, das Ergebnis wäre jetzt in Ordnung für meine Hütte, hier ein Video:

https://youtube.com/shorts/5ssEVs4fyxQ

Die Bretter sind 1m lang und 140mm breit.
 

willyy

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Das erste aufgetrennte Brett hat es dann in kürzester Zeit auch extrem verzogen.
ich vermute, das liegt daran, dass die Bretter nicht durchgetrocknet sind, sondern innen mehr Wasser enthalten. Nach dem Auftrennen trocknet die Innenseite nach und wird kürzer. Das sollte nichts mit der Art der Säge zu tun haben.
 
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