neuer Fußboden Altbau mit OSB und Massivholzdielen - welche Stärke?

Tobias13

ww-pappel
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Hi,

noch eine weitere Frage zu unserem Sanierungsprojekt (Einfamilienhaus Bj 1919).

Im Obergeschoss hat sich in zwei Räumen herausgestellt, dass unter den Bodenbelägen noch die alten Dielenböden sind, welche sich noch prima aufarbeiten lassen. Diese sind wie üblich aus Nadelholz, wahrscheinlich Kiefer, und die wollen wir gerne behalten.

Im dritten Raum mussten wir die Dielen allerdings herausreißen. Jetzt soll wieder halbwegs passend zu den anderen ein neuer Nadelholzboden herein. Da ich mit einer neuen Lagerholzkonstruktion zu hoch käme (die alten Dielen waren direkt auf die Balken genagelt), würde ich lieber OSB-Platten verlegen, und darauf Massivholzdielen verschrauben (Kleben traue ich mir nicht zu, ehrlich gesagt).

Jetzt mache ich mir über die Stärke Gedanken. OSB sollte ja mind. 22 mm sein, ist das richtig? Oder geht es auch dünner? Darauf hätte ich gedacht evtl. Osmo Holzboden Kiefer 15 mm (Massivholzdielen). Was haltet ihr davon? Über Tipps zu anderen Bezugsquellen von bezahlbaren Nadelholz-Böden in guter Qualität würde ich mich auch sehr freuen.

viele Grüße
Tobias
 

quenten

ww-buche
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Welchen Abstand haben die Balken und wie ist die Raumlänge?

Was versprichst du dir vom OSB, wieso eine aufwändige Lagerholzkonstruktion? Warum das Rad neu erfinden und nicht wieder dicke Dielen direkt auf die Balken? (Evtl. mit Trittschalldämmung dazwischen.)


Und was ist als Schüttung zwischen den Balken? Wenn Schlacke dann extreme Vorsicht, diese kann Schwermetalle sowie radioaktive Strahler enthalten.
 

Tobias13

ww-pappel
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Der Raum ist etwa 5m lang, etwas verwinkelt und die Balken unregelmäßig im Abstand von durchschnittlich ca 80 cm. Ich befürchte halt, dass man es nicht vernünftig gerade bekommt.
Außerdem scheint es tatsächlich eine Schlacke Füllung zu sein, daher habe ich ein besseres Gefühl, das etwas mehr "abgedichtet" zu haben. Ich würde auch zusätzlich noch eine Dampfsperre reinziehen. Der alte Bodenbelag (Korkfliesen und darunter ein uraltes Laminat mit irgend einem komischen Kleber) hat fürchterlich gestunken, daher musste alles raus.
 

andama

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Wir kenne den Zustand des Bodens bzw. des Hauses nicht, daher schwier einzuschätzen.
5m ist jetzt auch nicht unmöglich lang. Dielen waren drin, dann wären Dielen in gleicher Dicke (mindestens 24mm) auch wieder meine Wahl.
Schließlich hat es ja 100 Jahre funktioniert.
Hast du die Balkenlage mit einem Laser in der Höhe vermessen?
 

happyc

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Die Schlackefüllung hab ich bei meinem Haus entfernt, die Bretter, auf denen die Schlacke ausgebracht war, erneuert und gegen den Hohlraum darunter abgedichtet (teilweise mit zugeschnittenem und angepasstem Holz (aufwändig), teilweise einfach mit Acryl) und mit Cemwood-Schüttung neu gefüllt.
 

Fichtenelch

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Warum sollte man im Fußboden eine Dampfsperre anbringen?
Erschließt sich mir leider nicht.
Der Einschub in der Balkenlage sollte wenn möglich auch nicht entfernt werden weil dieser Schwingung und Schall aufnimmt.

Ich hätte die Balken mittels Laser auf höchsten Punkt geprüft und von dort aus den Aufbau mit Dielen angedacht.
Dielen sind in der Regel 28mm.
Ist meiner Meinung nach besser als 15mm osb plus 15mm osmo Holzboden.

Das wäre ja vom Aufbau noch 2mm höher.
Ich würde vorschlagen du bleibst im System und nimmst Dielen.
 

Tobias13

ww-pappel
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Platte und evtl. Dampfsperre ist hauptsächlich aus "Gefühl" um sich etwas gründlicher von der Schlacke und evtl darin enthaltenen Resten des alten ekligen Bodenbelags abzugrenzen. Es soll halt das Schlafzimmer werden. Aber wir sind ja noch am Nachdenken.

27mm Massivholz gibt auch ein recht gutes Gefühl, muss ich sagen.

Eine Option wäre natürlich auch noch, die Schlacke zu entfernen und die Schüttung zu erneuern.
Also beim Aufschrauben der Dielen direkt auf die Balken würde man leichte Höhenunterschiede an den entsprechenden Stellen einfach unterfüttern - sehe ich das richtig?

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weissbuche

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Für eine Dampfsperre sehe ich auch keinen Anlaß. Auch für die Platten müßte die Balkenlage ausgeglichen werden. Die Osmodielen haben wir gerade gelegt, war jetzt nicht so prall. Unterschiede in der Breite von 3mm, sah am Stoß jetzt nicht so gut aus und mußte nachgearbeitet werden.
Wenn Du bei der Schlacke kein gutes Gefühl hast, tausche nur die oberen 5cm gegen etwas neues aus. Wenn nur 1 oder 2 Balken höher sind wie die Anderen, würde ich diese Balken nacharbeiten und nicht bei den Anderen unterfüttern, geht schneller. Bei solchen Arbeiten kommt es auch nicht darauf an, den letzten 1/2 mm auszugleichen. Die zu hohen Balken mit der HKS quer einschneiden und mit dem Dechsel weghauen. Fichtenelch hat es schon gesagt, bleib im System. Eine gute Diele paßt in alte Häuser immer noch am Besten.
 

Fichtenelch

ww-robinie
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Ja die Balkenlage musst du ausgleichen wenn nötig.
Also erstmal mit dem Laser oder Wasserwaage den höchsten Punkt ermitteln.
Dann den niedrigsten Punkt ermitteln und dann die Differenz errechnen.
Das ist Schritt Nummer eins.

@weissbuche die ersten cm vom Einschub entfernen und gegen Schüttung zu ersetzen ist eine sehr gute Idee!

Nur Schüttung ist zu leicht wie ich finde.

Allgemein noch zum Thema, komplett absperren wegen Geruch rate ich von ab, auch in der Ebene sollte Luftzirkulation sein.

Zum OSB gegen Dielen:

Dielenböden mit 100 Jahre auf dem Buckel habe ich schon gesehen.
OSB Böden aber nicht.
 

quenten

ww-buche
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Ich habe gelesen dass Strahlungsmessungen oftmals von Gemeinde/Stadt kostenlos gemacht werden. Für Alpha-Strahler braucht man ein besseres Messgerät, die einfachen machen nur Beta und Gamma, und auch bei günstigen die angeblich Alpha messen scheinen nicht zuverlässig zu sein (hatte überlegt ein Messgerät anzuschaffen). Alpha-Strahlen gehen nur wenige cm weit und durchdringen Stoffe nicht gut, ist aber halt doof sowas einzuatmen, im Körper sind sie hochgefährlich. Kann aber auch sein dass deine Schlacke ungefährlich ist, aber man sieht es ihr halt nicht an. Vielleicht weiß ja jemand was eine Analyse auch zwecks Schwermetalle kostet.

Bei meinem Elternhaus ist die Schüttung nur 10 cm, das machts dann auch nicht fett die ganz zu entfernen. Ganz oder gar nicht finde ich in dem Fall.

Die Entsorgung kostet bei hier bei unserem Abfallzentrum ~130 € pro Tonne und wird bei privaten Kleinmengen ohne Analyse angenommen.
 
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