Reparaturbericht Festool Domino DF500

Ikeabana

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In der letzten Woche ist meine Domino abgeraucht. Die hatte schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ich hatte sie gleich gekauft, als Festool die Maschine neu vorgestellt hat. Zwischenzeitlich habe ich sie mal mehrere Jahre nicht genutzt. Jedenfalls fing die Maschine plötzlich an mit Hilfe von elektrischem Strom Luft sichtbar zu machen. Die olfaktorischen Begleiterscheinungen veranlassten mich, den Stecker zu ziehen. Ein paar Flüche später fasst ich mir ein Herz und überwand mich, einen Blick auf die Website von Festool zu werfen. Vor die Wahl gestellt meine Altersvorsorge aufzulösen, um ein Neugerät zu kaufen oder in Zukunft auf dieses Helferlein zu verzichten, entschloss ich mich um meine Domino zu kämpfen.
Erste Telefonate brachten die erwarteten Ergebnisse. Ob eine Reparatur möglich ist, konnte man mir nicht sagen. Eine Kostenschätzung aufgrund langjähriger Reparaturererfahrung auf der Basis der geschilderten Symptome wollte niemand abgeben. Eventuell kommt auch das Angebot eine neue Maschine zum Sonderpreis zu kaufen. Wenn ich die Maschine hinschicke und den KVA ablehne, kann ich sie kostenlos verschrotten lassen oder gegen einen Obolus zerlegt wieder zurückschicken lassen.
Nunja ich stecke mitten in einem beruflichen Projekt und der Defekt kam zur Unzeit. Ich habe mich trotzdem abends mal mit der Maschine beschäftigt, Auf der vorbildlichen Website von Festool kann man nach Eingabe eine Nummer sehen, dass noch alle Teile lieferbar sind. Vor allem aber werden sie an jederman verschickt. Also dann habe ich OP Besteck bereitgelegt und mich auf das Schlimmste vorbereitet. Eigentlich nehme ich alles auseinander, auch wenn ich nicht vorhabe, eine Maschine zu reparieren. Manchmal kann man einen Motor oder irgendeine Komponente später zweckentfremden. Daher weiß ich, wie übel manche Geräte zu zerlegen sind. Und jetzt sowas! Das geht kinderleicht. Die Maschine ist vorbildlich aufgebaut. Eigentlich kann die Maschine mit einem (!) Schlitzschraubenzieher in seine Komponenten zerlegt werden.
Am Motor der Spule und den Kohlen waren deutliche Schmauchspuren zu sehen. Ich habe diese Teile neu bestellt und noch zusätzlich die Platine mit Kondensator und einer kleinen Spule. Damit ist die Elektrik bis auf den Plugit Stecker komplett neu. Die Teile kosten 185€ brutto und waren innerhalb eines Tages da. Vor der Bestellung habe ich mich noch vergewissert, dass die übrige Mechanik in gutem Zustand ist. Auch das läßt sich wirklich einfach zerlegen und die Zahnräder machen einen massiven und guten Eindruck. Nix Plastikrädchen und windige Teile. Ich kann den Neupreis jetzt besser nachvollziehen. Die Montage barg dann noch die Hürde, dass man ein Lager abziehen und umsetzen muss. Wer für das Abziehen keine Vorrichtung hat, sollte das Lager auch kaufen. Stecker rein, Probelauf, passt! Klingt jetzt auch wieder sanfter, der Schaden hatte sich wohl angekündigt.

Ich habe den langen Bericht geschrieben, weil es sich vielleicht lohnen kann, die Reparatur selber zu machen, wenn man ein bißchen Geschick mitbringt. Sollte eines meiner anderen Fest-Tools mal den Dienst quittieren, werde ich auf jeden Fall einen Reparaturversuch starten. Das Konzept von Festool ist an dieser Stelle wirklich vorbildlich. Die Ersatzteile sind zumindest in diesem Fall nach >15 Jahren (wie lange gibt es schon die Domino?) noch lieferbar und die Geräte sind so aufgebaut, dass eine Reparatur auch vorgesehen ist. Das ist echte Nachhaltigkeit.
 
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