Kaminofen / Holzofen für Werkstatt - Leistungbemessung

PrimaNoctis

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Hallo zusammen,

ich möchte die nächsten Monate einen Kaminofen (Marke "alleinstehender Schwedenofen / Stahlofen") für die Werkstatt kaufen. Das Normale wie Schornstein und Gespräch mit dem Schornsteinfeger ist soweit geklärt. Zusätzlich sind Heizkörper über die Zentralheizung geplant - ich würde die natürlich gern wenig nutzen bzw. nur für die Grundwärme (8 oder 9°C), da ich das Heizmaterial selber produziere. Dass das etwas unbequemer ist, ist mir bewusst.

Mich würden eure Erfahrungen in dieser Richtung interessieren, gerade auch was die Ofengröße für die Halle angeht. Konkret frage ich mich, ob mir ein 6-8kW Ofen, der eigentlich für's Wohnzimmer gedacht ist, reicht für eine ausreichende Werkstatttemperatur, wenn die Maschinen auch noch mitheizen. Mir ist natürlich klar, dass die Leistung auch von der Bestückung abhängt...

Eckdaten:
  • Ich habe ca. 17*10*4m = 660m³ mit wenig Außenwand (10m), nach oben ist es sehr gut gedämmt.
  • Normale Heizkörper gibt es 2 große mit zusammen 6-8kW. Wirklich kalt wird es eigentlich nur im Bereich der Außenwand, der Rest geht nie unter 10-12 Grad.
  • Die Heizkörper werden durchheizen, dass es morgens mindestens 8-9 Grad hat.
  • Ich kann den Ofen 1h vor Arbeitsbeginn kurz anmachen. So der Plan.
  • Eine große Operation (finanziell bzw. Arbeit) ist nicht geplant.

Ich würde mich freuen über Erfahrungen aus der Praxis.
 
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Kerstenk

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ich würde darauf achten das der Ofen auch lose Späne kann, denn das fällt auch an, wenn es nur zerbröselte Brikett sind. Ich habe viele Jahre mit einem Handbestückten Ofen gearbeitet (war ein Zima 50Kw, Heizfläche bei mir ca 450m²), ein sogenannter Unterbrandofen, hier wurde gefahrlos von oben nachgefüllt und das reichte bei Holz Brikett, so wie Du sie nun ja hast, 2-3x am Tag. Kurzes Stückholz ging auch, genau wie lose Späne. Aber sehr wichtig war das gefahrlose nachfüllen, was durch eine Schleuse gelöst war, sollte es zu einer Verpuffung kommen, bleibt die im Ofen und schützt den Bediener.
Die Leistung von 6-8 Kw reicht dafür nicht, der wäre innerhalb kurzer Zeit durchgebrannt, da er immer im Überlast läuft, würde mich mal bei einem Maschinenhändler der sowas auch im Programm hat, beraten lassen.
 

Holzrad09

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Ich habe ca. 660m³ mit wenig Außenwand, nach oben ist es gut gedämmt. Mir ist natürlich klar, dass die Leistung auch von der Bestückung abhängt...
Hallo Stefan
Du brauchst pro 100 m2 etwa 10 KW Heizleistung.
Soviel zum 6 - 8 KW Ofen bei Deiner Fläche. :emoji_slight_smile:

Du kannst den Ofen allerdings zum zuheizen nutzen oder nimmst einen wasserführenden Kaminofen, dann kannst Du da noch 3 -4 Heizkörper dranhängen.
LG
 

wasmachen

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Schau dich vll mal Richtung der Warmluftöfen um, Fabbri oder sowas... bissl Rohr verlegen, Gebläse ist da idR integriert.
Schätze, dass du ab 50Kw nen eigenen Heizraum brauchst.
Sollte das ganze gewerblich sein, unterschätze den Zeitaufwand nicht...

Ich bin froh, dass ich das Ding los bin...
 

brubu

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Hallo
Es gibt Heizkörper an der Zentralheizung, der Holzofen soll nur als Zusatz sein. Die Fläche sehe ich nicht nur das zu beheizende Volumen.
Ohne genaue Berechnung lässt sich die Situation kaum beurteilen. Wenn du schon mit dem Schornsteinfeger gesprochen hast würde ich den nach einem Fachmann für eine Berechnung fragen. Alternativ könntest du als Versuch 2 Heizlüfter einsetzen um zu beurteilen wie schnell sich der Raum mit welcher Leistung aufheizt. Heizlüfter lassen sich mieten, brauchen aber einen entsprechenden Stromanschluss.
Gruss brubu

Mal warten ob sich Ofenbauer @teluke meldet
 

wirdelprumpft

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Ich heize meine Werkstatt ca. 690 m3 mit 14 kw Pelletofen auf ca. 18-19 Grad bei max. -5 Grad Außentemperatur
Ich Heize durch, das Abkühlen und Aufheize mach ich nicht mehr da die Maschinen dann immer unangenehme Kälte abstrahlen.
Mit 9KW Heizgebläse hat es immer mind. 1 Std. gedauert bis ich von 8 auf 15-16 grad gekommen bin und da war die Werkstatt noch deutlich kleiner.(ca.300m3) Bei den 690 m3 hätte man keine Chance das je warm zu bekommen -
(2x 2 kw Heizlüfter hat bei 150 m3 10x5 m nicht funktioniert da passiert nicht viel)
Ich hab das Modell - Vorteil Raumluftunabhängig (wegen Spritzkabine wichtig) und Nebenräume kann der auch was ein Vorteil bei der Wärmeverteilung ist (über Wickelfalzrohre)
Bei 20x12,5x2,75 m wäre sonst die Wärme vermutlich nicht sonderlich gleichmäßig verteilt.
Bei mehr Leistung als 15 kw wird alles komplizierter.
Bei Öfen mit heißem Außengehäuse evtl. auch.
 
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PrimaNoctis

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Erstmal danke an alle Antworter. Ich habe im #1 noch ein paar Angaben ergänzt.

Vielleicht noch etwas - warum meine Frage:
Einen noch zugelassenen 6-8kW Ofen eines Markenherstellers kriege ich über Kleinanzeigen für schmales Geld, die großen kaum.

@Kerstenk
Das mit dem Kleinkram ist ein guter Punkt. Danke auch für die Überlegung. Ich muss sagen, dass sowohl eine große (und teure) Anlage hier nicht in Frage kommt, als auch die Späne nicht das große Problem sind. Bei mir fällt da nicht viel an oder sie kommen in eine kleine Brottüte. Alles andere wird brikettiert.

@Holzrad09
Hallo R. Die Faustregel kenne ich. Ich will aber nicht von +5 auf +21°C als Beispiel, sondern von +8 auf +15°C. Wenn ich jetzt der Einfachheit halber linear draufschaue, sind das 7 statt 16K, also knapp halbe Leistung (8,5kW statt 17kW). Und da war meien Frage, ob die Rechnung aufgeht oder Unsinn ist. Die Maschinenabwärme bringt über den Tag auch noch ein paar kleine K.

Beim wassergeführten Ofen bräuchte ich ja ein separates Rohrsystem. Das schreckt mich schon arg ab und ich kann mir nicht vorstellen, dass das groß Sinn hat ggü. Luftheizung.

@wasmachen
Ich glaube nicht, dass so ein Trumm das Richtige ist. Vorher würde ich mir einen Kaminofen mit 14 Kw kaufen, irgendwie sowas als spontanes Beispiel. Deine Empfehlung während du froh bist, das los zu sein, ist schon ein bisserl lustig. :emoji_grin: Erzähl aber gern mal.

@brubu
Richtig, danke für die Ergänzung. Eine Beratung wäre der letzte Schritt, wenn ich nicht weiterkomme. Das glaube ich aber nicht.

@wirdelprumpft
Danke, das sind genau die Erfahrungen, auf die ich hoffte. Deine Kombi mit Durchheizen ist meiner Vorstellung sehr ähnlich und ich wäre mit 14, 15°C schon voll zufrieden.
Die 1h bei dem 9kW Gebläse wäre kein Problem, wenn ich den Ofen morgens anmache bevor ich in die Werkstatt gehe.
Danke für den Tipp mit der Spritzkabine. Ich lass sowieso einen Schornstein mit Zuluftkanal einbauen, dann wird's auch so ein Ofen. Top.

@teluke
Hab ich oben eingefügt - +/- 4m. Zwischendruch geht parallel zur Schmalseite ein Betonsturz, der ist ca. 70cm unter den Sparren. Der Schornstein liegt aber auf der Seite mit der Außenwand. Die Wärmeverteilung sollte kein Problem sein, weil es "drüben" nicht kalt wird.
 

teluke

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Also hat Deine Halle ca. 165m² und ist nach oben sehr gut gedämmt.
Außerdem gebt es nur ca. 40m² Außenwand.

Da sollte die Heizlast, bei erwarteter Raumtemperatur von ca. 16°C , geschätzt, in der Größenordnung von ca. 10-14kW liegen.

Da würde ich, an Deiner Stelle, zuerst mal die Heizkörper stilllegen und durch Warmwasser-Deckenstrahler ersetzen.
(Ich habe das bei meiner Werkstatt so gemacht).
Dann dazu einen Holzofen mit hoher Leistung so dass Du da nicht den ganze Tag heizen musst.
Die Leistung von 14kW (Dein Beispiel) sollte dann reichen.

Da muss allerdings kein Speckstein dran sein.
Wichtig wäre dass der Feuerraum so groß ist dass da 7-8kg Holz hineinpassen (Feuerraum in der Höhe max. halb gefüllt).

Optimal, wenn Du mit Holz heizen möchtest, wäre natürlich ein Grundofen, entsprechender Größe, mit Absorbern und Deckenstrahlern.
Der heizt Dir dann die Werkstatt komplett.
Das ist dann aber keine billige Lösung mehr.
Dafür sehr komfortabel.
Wenn die volle Leistung nötig ist (tiefe Außentemperaturen) 3 x 40kg Holz/Tag in den Feuerraum und das wars dann für den Tag.
Dann ist die Werkstatt auch morgens noch warm.
Bei niedrigeren Außentemperaturen reichen natürlich auch 1 oder zwei Abbrände/Tag aus.
 

Coebi

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Falls du doch einen großen Warmluftofen haben möchtest, ich habe einen EWI Therm Prestige, den wir stillegen möchten. Ich gebe den sehr günstig ab
 

PrimaNoctis

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Da sollte die Heizlast, bei erwarteter Raumtemperatur von ca. 16°C , geschätzt, in der Größenordnung von ca. 10-14kW liegen.
Danke. Sowa in der Richtung sagte mein Bauch auch.
Da würde ich, an Deiner Stelle, zuerst mal die Heizkörper stilllegen und durch Warmwasser-Deckenstrahler ersetzen.
(Ich habe das bei meiner Werkstatt so gemacht).
Dann dazu einen Holzofen mit hoher Leistung so dass Du da nicht den ganze Tag heizen musst.
Die Leistung von 14kW (Dein Beispiel) sollte dann reichen.
Der Vorlauf der Leitung ist nicht passend für Flächenheizungen. Wie gesagt, große Operationen sind hier nicht geplant.

[...]
Optimal, wenn Du mit Holz heizen möchtest, wäre natürlich ein Grundofen, entsprechender Größe, mit Absorbern und Deckenstrahlern.
Der heizt Dir dann die Werkstatt komplett.
Das ist dann aber keine billige Lösung mehr.
[...]
Logisch, das wäre die Goldrandlösung, die sich aber niemals amortisiert bei mir. Daher hatte ich im Eingangspost auch erklärt, dass mir eine Kombination vorschwebt, die günstig zu realisieren ist. Gebrauchte Markenöfen mit Zuluftanschluss gibt es zwischen 300 und 600€. Das hole ich sehr schnell wieder rein.


@Coebi
Ich höre mir das gern mal an, s. PN.
 

DZaech

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Kleine Randbemerkung, 8-9° Grundtemperatur in der Nacht finde ich für eine Möbelschreinerei deutlich zu tief. Unter 14-15° sollte die Temperatur auch nachts nicht fallen in der Werkstatt, tagsüber kanns gerne auch 19-20° haben. Ist besser fürs Holz, Maschinen, chemisch-technische Produkte und für die Qualität der Arbeit. Viele Produkte sollten nicht unter 15° verarbeitet werden bzw. verhalten sich dann anders.
 

IngoS

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Hallo,

wir hatten in unserem Haus (Altbau, 60qm im Erdgeschoss) einen Kaminofen, der bis zu 7kW schaffen sollte. Mit dem haben wir die Bude ab 0°C nicht mehr warm bekommen. Jetzt mit einem 10kW Ofen kein Problem mehr. Also für deine Werkstatt eher ein Ofen mit 10 bis 15kW. Achte auf einen großen Brennraum, in den mindestens 40cm Scheite passen, besser noch 50cm.

Gruß Ingo
 

Johannes

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Hallo,
ich hatte eine ganze Zeit einen Kaminofen in der Werkstatt, der vorher bei mir zuhause stand. Ein einfacher Ofen mit 8kW Nennleistung. Der hat in meiner 380m³ Werkstatt zunächst garnichts geschafft. Dann habe ich das Ofenrohr verlängert und im oberen Bereich einen 35cm Ventilator installiert, das ergab eine große Veränderung. Die Luft wird in der ganzen Werkstatt verteilt, es wird in der Ofennähe nicht mehr zu warm und die "gefühlte Heizleistung" hat sich mindestens verdoppelt. Allerdings wird der Staub auch entsprechend verteilt.

Es grüßt Johannes
 

teluke

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@Johannes

Du hast schön die Problematik der Beheizung mittels Warmluftofen beschrieben.

Die warme Luft geht an die Decke, die Füße bleiben kalt.
Drückst Du die Luft mit einem Ventilator nach unten hast Du eine Staubschleuder.
Der Warmluftofen alleine ist schon eine Staubschleuder, aber mit einem Deckenventilator wird es dann krass.
 
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