Douglasie vs. Kiefer KDI (Außenbereich, nicht erdberührt)

MTrp

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Als Nebeneffekt der aktuellen Hochwasser-Katastrophe bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich die Verbesserung der Stützmaßnahmen für unsere Obstbäume nicht weiter aufschieben will/kann. Mit handelsüblichen Baumpfählen, die direkt in den Boden eingeschlagen werden, habe ich hinsichtlich Haltbarkeit recht schlechte Erfahrungen gemacht und möchte das durch eine bessere Lösung ersetzen, über die ich mir mindestens die nächsten 10 Jahre keine Gedanken mehr machen muss.

Nach ein paar Recherchen habe ich den Entschluss gefasst, feuerverzinkte Bodeneinschlag-Hülsen für die Aufnahme von 8cm-Rundholz-Pfosten zu verwenden (jeweils 3 Stück pro Baum). Bei den Rundholz-Pfosten habe ich die Wahl zwischen Douglasie (unbehandelt) von einem Holzhändler in der Gegend oder Kiefer kesseldruckimprägniert aus dem Baumarkt.

Wie schätzt Ihr die Haltbarkeit von beiden ein, wenn diese im Außenbereich - voll bewittert, aber nicht erdberührt - eingesetzt werden? Gibt es da einen relevanten Unterschied?
 

fragnix

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Douglasie sollte deutlich wetterstabiler sein als Kiefer KDI. Das mit dem KDI ist ja eh vorbei sobald es nach Nässe und Hitze einmal bis zum Kern einreisst.
 

flüsterholz

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Kann ich so bestätigen. Wenn KDI reißt, hast Du nicht mehr lange Freude damit. Aber auch bei Douglasie würde ich auf möglichst astfreie Qualität achten. Da gibt es ganz schöne Unterschiede.
Gruß Michael
 

weissbuche

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Douglasie und Kiefer gehören in die gleiche Resistenzklasse, von daher gibt es da wohl wenig Unterschiede.
Eine bessere Haltbarkeit haben nur langsam gewachsene Qualitäten und die gehen nicht in die Sortimente von Baumärkten. Imprägniertes Holz ist nicht geeignet, da die Holzschutzmittel ausgewaschen werden und direkt im Wurzelbereich der jungen Bäume wirken.
 

Johannes

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Nach ein paar Recherchen habe ich den Entschluss gefasst, feuerverzinkte Bodeneinschlag-Hülsen für die Aufnahme von 8cm-Rundholz-Pfosten zu verwenden
Hallo,
egal welches Holz du nimmst, die Haltbarkeit wird stark davon abhängig sein, wie das Holz in der Hülse steckt.
Holz geht nicht davon kaputt, das es nass wird, sondern wenn es nicht zügig wieder trocknen kann.
Wenn sich in den Hülsen Wasser sammelt wird das Holz schnell weggammeln.

Es grüßt Johannes
 

IngoS

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Hallo,

Holzpfähle, die in Einschlaghülsen stecken, halten recht lange, auf jeden Fall die vom TE anvisierten 10 Jahre. Selbst bei Fichte scheint mir das nach meinen Erfahrungen möglich.
Wobei ein Obstbaum eigentlich keine 10 Jahre braucht, um allein ohne Stütze stehen zu können.
Pfähle im Erdkontakt faulen recht schnell, auch die grün getauchten. Früher haben wir für Weideumzäunungen Eichenpfähle verwendet. Die hielten dann schon allerhand Jahre. aber in jedem Frühjahr wurde repariert, abgerottete Pfähle ausgewechselt und verrosteter Stacheldraht erneuert. Da wurde mit einem kleinen Anhänger, beladen mit ein paar Pfählen, Spaten, Tüte Krampen, riesen Kneifzange, Hammer und einer Rolle Stacheldraht, die Weide rundum abgefahren und repariert. As Kind war man dann schon stolz, wenn man mit der großen Kneifzange die alten Krampen rausziehen und neue Krampen in den Eichenpfahl treiben konnte, ohne dass sich die Krampe umbog.
Douglasie im Erdkontakt konnte übrigens nicht überzeugen.

Gruß

Ingo
 

MTrp

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Egal welches Holz du nimmst, die Haltbarkeit wird stark davon abhängig sein, wie das Holz in der Hülse steckt.
Holz geht nicht davon kaputt, das es nass wird, sondern wenn es nicht zügig wieder trocknen kann.
Wenn sich in den Hülsen Wasser sammelt wird das Holz schnell weggammeln.

Ja, das ist mir klar. Sollte nicht bereits ab Werk ein Loch im Boden der Aufnahme sein, werde ich eines bohren und mit Zinkspray nachbehandeln. Zusätzlich werde ich die Enden mit Stirnholz-Wachs einstreichen.

Betreffend “KDI = Sondermüll”: Mit welchen Substanzen wird denn üblicherweise kesseldruckimprägniert? Ich habe das mal auf die Schnelle gegoogelt, aber nichts dazu gefunden. Interessant ist, dass es einige unterschiedliche Verfahren gibt mit entsprechend unterschiedlicher Qualität des Endergebnisses. Um was es sich bei der Baumarkt-Ware konkret handelt, ist bei dieser wenig überraschend leider nicht angegeben.

Wobei ein Obstbaum eigentlich keine 10 Jahre braucht, um allein ohne Stütze stehen zu können.

Ja, das möchte man meinen. Uns hat man in der Baumschule gesagt: Bis die Pfähle abgefault sind, ist der Baum so verwurzelt, dass er keine Stützen mehr braucht. Wir haben unsere sechs Obstbäume (alles sogen. Buschbäume = ca. 50-100cm Stamm, 4m Kronendurchmesser) und den Hausbaum (Ahorn) im Herbst 2020 gesetzt und ich kann aus eigener Erfahrung das Gegenteil bestätigen. Besonders problematisch ist der Apfelbaum: Heuer im Frühling sind die zwei angemorschten Pfähle bei einem Sturm abgebrochen und der Baum ist zur Seite gekippt. Jetzt beim Hochwasser ist der Baum mitsamt den beiden neuen Pfählen aufgrund des stark aufgeweichten Bodens erneut zur Seite gekippt. Der Birnbaum ist mitsamt den beiden angemorschten Pfählen an der Veredelungsstelle abgebrochen. Gottseidank haben die anderen Bäume bzw. deren Stützen gehalten. Hinzufügen möchte ich, dass wir eine sehr windexponierte Lage haben und die Bäume aufgrund unseres schweren Lehmbodens in sehr großzügig bemessenen Pflanzlöchern gesetzt wurden. Die neuen Stützen (3 statt 2) werde ich daher in einem etwas größerem Abstand und deutlich außerhalb der Pflanzlöcher setzen.

Bei der Gelegenheit noch eine andere Frage: Die neuen Pfähle sind werden aus 4m langen Rundlingen geschnitten. Ich möchte die Enden großzügig anfasen oder abrunden. Wie/womit würdet Ihr das bevorzugt machen? Meine Ideen:
  • Band-/Tellerschleifer: Dauert ziemlich lang und ist aufgrund der bescheidenen Absaugung sehr staubig.
  • Frästisch: Der Pfahl müsste im rechten Winkel zum Anschlag an einem Hilfsanschlag liegen und während des Fräsvorgangs gedreht werden. Das gefällt mir irgendwie gar nicht.
 

joh.t.

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Ja, das ist mir klar. Sollte nicht bereits ab Werk ein Loch im Boden der Aufnahme sein, werde ich eines bohren und mit Zinkspray nachbehandeln. Zusätzlich werde ich die Enden mit Stirnholz-Wachs einstreichen.

Betreffend “KDI = Sondermüll”: Mit welchen Substanzen wird denn üblicherweise kesseldruckimprägniert? Ich habe das mal auf die Schnelle gegoogelt, aber nichts dazu gefunden. Interessant ist, dass es einige unterschiedliche Verfahren gibt mit entsprechend unterschiedlicher Qualität des Endergebnisses. Um was es sich bei der Baumarkt-Ware konkret handelt, ist bei dieser wenig überraschend leider nicht angegeben.



Ja, das möchte man meinen. Uns hat man in der Baumschule gesagt: Bis die Pfähle abgefault sind, ist der Baum so verwurzelt, dass er keine Stützen mehr braucht. Wir haben unsere sechs Obstbäume (alles sogen. Buschbäume = ca. 50-100cm Stamm, 4m Kronendurchmesser) und den Hausbaum (Ahorn) im Herbst 2020 gesetzt und ich kann aus eigener Erfahrung das Gegenteil bestätigen. Besonders problematisch ist der Apfelbaum: Heuer im Frühling sind die zwei angemorschten Pfähle bei einem Sturm abgebrochen und der Baum ist zur Seite gekippt. Jetzt beim Hochwasser ist der Baum mitsamt den beiden neuen Pfählen aufgrund des stark aufgeweichten Bodens erneut zur Seite gekippt. Der Birnbaum ist mitsamt den beiden angemorschten Pfählen an der Veredelungsstelle abgebrochen. Gottseidank haben die anderen Bäume bzw. deren Stützen gehalten. Hinzufügen möchte ich, dass wir eine sehr windexponierte Lage haben und die Bäume aufgrund unseres schweren Lehmbodens in sehr großzügig bemessenen Pflanzlöchern gesetzt wurden. Die neuen Stützen (3 statt 2) werde ich daher in einem etwas größerem Abstand und deutlich außerhalb der Pflanzlöcher setzen.

Bei der Gelegenheit noch eine andere Frage: Die neuen Pfähle sind werden aus 4m langen Rundlingen geschnitten. Ich möchte die Enden großzügig anfasen oder abrunden. Wie/womit würdet Ihr das bevorzugt machen? Meine Ideen:
  • Band-/Tellerschleifer: Dauert ziemlich lang und ist aufgrund der bescheidenen Absaugung sehr staubig.
  • Frästisch: Der Pfahl müsste im rechten Winkel zum Anschlag an einem Hilfsanschlag liegen und während des Fräsvorgangs gedreht werden. Das gefällt mir irgendwie gar nicht.
Das weiß ich nicht genau.
Bloss ich muss immer das verrottete entsorgen und die Entsorgung bei kdi ist immer extra teuer
...
 
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