Schnittparameterberechnungen, mein Lieblingsfach
Also, bei Holz wird, je nach Tabelle, Werkstoff und Werkzeugmaterial eine Schnittgeschwindigkeit von 25-70 m/s angegeben. Darüber kann man sich streiten, aber 50 m/s ist eine gute Zahl.
Bei kleinen Durchmessern steigt der Drehzahlbedarf exponentiell(Regel der Mathematik), wenn man eine Schnittgeschwindigkeit beibehalten möchte. Schaut dann immer so extrem aus, wenn laut Tabelle man 40k haben sollte. Das resultiert sich auch daraus, dass zu 98% man von einem kreisrotierendem Werkzeug ausgeht. Bei einer Finiermaschine wäre das eine andere Berechnung.
Die Mathematik ist natürlich richtig, nur ist sie bei der Praxis leider nicht optimal einsetzbar.
Nehmen wir das Beispiel von oben. 10mm Schaftfräser, 95k Drehzahl.
Mir bekannte Schaftfräser für Holz im Bereich 10mm haben meist 2 Schneiden, bedeutet,
das Ding dreht sich in der Sekunde etwa nicht ganz 1600 mal, 3200 Zahneingriffe pro Sekunde
wenn man einen Zahnvorschub vz(oder vc international) von 0,1mm(konservativer Vorschub) beibehalten möchte, müsste der Fräser also mit etwa 316 mm/s vorbeifahren. 19 m/min
Würde man einen humanen Vorschub wählen, würde sich binnen Sekunden der Fräser stumpf reiben und gefährlich heiß erhitzen.
Ganz zu schweigen davon, dass die Spindellager für fast 100.000 U/min-1 ausgelegt sein müssen, was wohl eine ziemlich gute Spindelkühlung voraussetzt und dass dünnste Öl der Geschichte. Der Fräser darf dann natürlich nicht in einer Spannzange eingespannt sein, viel zu unwucht. Jeder Fräser bekommt seinen eigenen Schrumpfhalter, welcher dynamisch ausgewuchtet ist.
Daher ist es auch gut, wenn die Fräsmaschine nur 10.000 oder 15.000 kann, dann kann der ambitionierte Fräsmaschinenbesitzer mit einfacher Mathematik gute Ergebnisse erzielen.
Persönlich, meine Tischfräse kann mehr als mein Oberfrästisch, daher träume ich auch oft davon, dass meine Tischfräse eine wechselbare Spindel hat(was nächstes Jahr passieren könnte). Meine Elu Oberfräse, mein Liebling kann auch "nur" 14k Umdrehungen, aber so schnell fährt die das ganze Jahr nicht. Hitzeentwicklung und Standzeit sind dann doch etwas schwerwiegender, als das Plus an Oberflächengüte.