Stechbeitel, Hobeleisen schnell/günstig schärfen (Schule)

MarcBerlin

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Ach ist das schön!
Als ich den Eingangspost las, formierte sich in meinen Kopf schon eine Antwort und als ich dann Eure Antworten las, wurde alles gesagt und ich kann nur beipflichten!
Trotzdem noch ein paar Zitate...
Eine Tormek T8 ist finanziell leider nicht drin.
Das ist eigentlich sehr, sehr traurig, denn im Anbetracht der derzeitigen Defizite der Schüler wäre das eine Anschaffung, die wesentlich wichtiger wäre, als manches, wofür mehr Geld ausgegeben wird. Aber die erwähnte, günstige Scheppach tut es tatsächlich auch.
ausgenommen ich würde es Schüler*innen beibringen, was ich gar nicht schlecht finde!
Da kommt zum ersten Mal der entscheidende Gedanke, dem ich und alle anderen hier nur beipflichten können.
die Schüler befähigen das selber zu machen. Wenn man ihnen auch den Unterschied scharf-stumpf zeigt, werden sie es sicher gerne machen.
Das mit der Motivation ist bei Schülern ja manchmal wirklich schwierig. Aber Schärfen und ein gutes Ergebnis sind so befriedigend, das sollte eigentlich klappen
schleifen von Hand mit einer Schleifführung
Absolute Beipflichtung hierzu! Speziell, wenn man an einer runden Scheibe einen Hohlschliff gemacht hat, ist man hiermit und max 2 Steinen ruckzuck bei einem super Ergebnis.
bringst den Kids bei, wie geschärft wird und das scharfes Werkzeug nicht vom Himmel fällt sondern man selbst dafür verantwortlich ist.
Genau. Da stecken gleich ganz viele Lektionen drinnen: Verantwortung, Nachhaltigkeit, Reparierbarkeit. Etwas überspitzt formuliert: Eigentlich reicht Werkzeug schärfen lernen aus, um Deine Schüler zu tollen Menschen zu machen. Mich würde der Fortgang der Geschichte sehr interessieren!
 

wirdelprumpft

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Kids ja auch mal ein Haushaltsmesser mitbringen
Schön das an machen aktuelle Diskussionen vorbei gehen - es ist jetzt schon möglich gegen das Waffengesetz zu verstoßen wenn das geplante so durchgeht wird es richtig lustig.
Der VDB hat dazu ne Stellungsnahme herausgegeben.
Unwissenheit schützt nicht vor Strafe!

Sorry, aber das musste ich jetzt schreiben auch wenn es überhaupt nicht zum Eigentlichen Thema passt.
 

HolzandMore

ww-robinie
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Wenn wir im Dorf Bauernmarkt haben, dann kommen die Leute und bringen ihre Messer und Scheren zum Scherenschleifer, der ein Stand dort hat. Müsste man die jetzt alle anklagen bzw. einsperren wegen Verstoß gegen das Waffengesetz?
Bitte mit so einer imo dummen Diskussion sofort aufhören, sowas gibts auch nur in Deutschland. Man muss nicht aller Scheiß mitmachen den sich die Politik ausdenkt.
Andreas
 

MTrp

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Schau Dir mal dieses Video von Stumpy Nubs an. Wenn es schnell gehen muss oder aus bestimmten Gründen viel Material abzutragen ist, verwendet er eine (horizontale) Scheibe mit Schleifpapier unten und Abziehleder oben an der Ständerbohrmaschine plus eine einfache selbstgebaute Vorrichtung. Er stellt das ab 05:52 vor:


Ich habe das selber noch nicht probiert und man wird sicher etwas aufpassen müssen, dass die Klinge nicht zu warm wird. Ich kenn von James Hamilton nur seriöse, fundierte Videos, daher gehe ich davon aus, dass die Methode in Kombination mit gesundem Hausverstand funktioniert. Hätte ich regelmäßig zig Stechbeitel und Hobeleisen zu schleifen, würde ich das definitiv mal probieren.
 

matadoerle

ww-birke
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es ist jetzt schon möglich gegen das Waffengesetz zu verstoßen wenn das geplante so durchgeht wird es richtig lustig
Langsam, erstens ist es noch nicht durch und zweitens ist das komplett praxisfremd. Nichtsdestotrotz ist die Frage inwiefern man Schüler animieren sollte, ihre eigenen Messer mit in den Unterricht zu bringen, eine Frage die die Lehrer nicht alleine entscheiden können.

Aber: auch dabei kann man sorgsam umgehen und vermitteln, wie gesetzeskonform Mamas Küchenmesser zum Schäörfdienst gebracht werden kann. Das sollte auch in Zukunft möglich sein und ist eine Frage, wie "griffbereit" man ein Messer mit sich trägt.
 

wirdelprumpft

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Man muss nicht aller Scheiß mitmachen den sich die Politik ausdenkt.
Völlig richtig aber man muss mit den Konsequenzen seines handeln leben.
Als WBK Inhaber sind die ggf. etwas weitreichender als für den normalen Bürger.
Das Thema Messer ist extrem komplex und lässt sich nicht herunterbrechen.
Ist jetzt schon völlig daneben wie Messer im Waffengesetz geregelt sind.
Deswegen mein Hinweis -
Als Lehrer kann man ggf. ein Problem bekommen da man ja nicht weis was für Haushaltsmesser von den Schülern mitgebracht werden.
Waffenverbotszonen können auch auf dem Schulweg liegen.
Ja, die gute alte Zeit wo noch alles normal war vermisse ich wirklich

Nicht zugriffsbereit wird meist mit 3 Handgriffen definiert.
Also immer gut wenn man ein Vorhängeschloss öffnen muss das braucht 2…
 

Lico

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Entweder die Schüler befähigen das selber zu machen. Wenn man ihnen auch den Unterschied scharf-stumpf zeigt, werden sie es sicher gerne machen.
Man müsste das Curriculum kennen, um beurteilen zu können, ob das eine gute Idee ist. Es macht einen Unterschied, ob man ein einjähriges BGJ Holz unterrichtet oder Siebtklässler, die mal drei Wochen lang eine Wochenstunde im Technikunterricht auch mal was mit Holz machen.

Lico
 

seschmi

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Was ist denn das Budget? Und wie alt sind die Schüler?

Ich habe ja einfach eine CBN-Scheibe am Doppelschleifer mit einer Tomek-Führung.

Damit sind die 3 Sekunden problemlos erreichbar, dank des hohen Abtrags von CBN auch bei alten Eisen, die einen Grundschliff brauchen.

Aber es kostet natürlich etwas Geld.
 

Eilon

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Moin,
vielen lieben Dank für all eure Beiträge! :emoji_slight_smile: Ich habe die Hobeleisen noch einmal zum Schärfen gegeben, da ich das aktuelle Projekt unbedingt fertigstellen muss. Im Dezember plane ich, ein Regal zu bauen. Dafür wird dann wieder scharfes Werkzeug gebraucht, und ich möchte den SuS beibringen, wie man Werkzeuge pflegt und repariert.
Leider ist der Schulträger eine kleine, finanziell schwache Gemeinde. Genaue Zahlen kenne ich zwar nicht, aber es gibt bereits ein siebenstelliges Defizit bei den Instandhaltungskosten. Deshalb werden zunächst notwendige Reparaturen durchgeführt, und Fächer wie Werken/Technik kommen dann oft zu kurz....
 

Eisenholz2

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Da die Finanzen begrenzt sind würde ich eine Maschine/Naßschliff unter 100 Euro empfehlen.
Damit sind durchaus brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Viel schneller als Handschliff.
Nicht so komfortabel und genau wie die teuren, aber Kompromisse muß man eben eingehen.
 

Conair

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Also ich kann nur wirklich die hervorragende Schleifwirkung von diesen Cubitron Papieren werben. Hab mir das Stumpy Nubs und Taylor Toolworks Video angesehen. Leider versenden die nicht nach Deutschland, weil der Preis ist für das Kit echt gut.

Was ich gemacht habe: Einen planen Klett-Schleifteller (ca. 15€) auf einen vorhandenen drehzahlgesteuerten Winkelschleifer. Darauf ein Cubitron 125 mm Klett-Schleifpapier (oft benutze ich z.B. 240er). Der Abtrag ist je nach Körnung / Drehzahl sehr hoch. Mit feinem Papier, kann man trotzdem die Kombination von viel Abtrag und relativ feiner Oberfläche erhalten. Und das Werkzeug wird maximal handwarm. Die Schleifmedien halten auch echt lange. Ich hab bisher nur Freihand geschliffen. Winkelschleifer horizontal auf die Werkbank befestigt und dann Stemmeisen/Hobeleisen im gewünschten Winkel drauf.

Natürlich ist der Klett-Teller für den Winkelschleifer vielleicht nicht 100% plan und verformt sich eventuell unter Belastung. Aber für das grobe Anlegen von Primärfasen und auch gröberes Umschleifen (gerades Hobeleisen auf Schrupphobel mit deutlichem Radius) sehr gut geeignet. Ich schärfe so z.B. auch Rasenmäherklingen oder Messer für die Gartenarbeit. Alle alten rostigen Stemmeisen habe ich erstmal grob so zugeschliffen.
Bei den Spiegelseiten von Hobel- und Stemmeisen muss man aufpassen, dass man die Kanten nicht verrundet.

Wenn man den Teller und das Werkzeug mit einer Halterung im Winkel sauber zueinander positioniert bekommt, geht bestimmt auch mehr.

Überlege mir einen Jig zu bauen, um Winkel wiederholgenau zu treffen und Verkanten zu verhindern. Man könnte auch versuchen den Schleifteller plan in einen Minitisch zu integrieren. Dann könnte man auch eine vorhandene Schärfführung mit der Rolle auf dem Tisch laufen lassen und das Messer auf den Schleifteller.


Oder man baut sich wirklich die Taylor Toolworks Teller aus Plexiglas oder MDF für die Standbohrmaschine sauber nach.

Ich würde damit gröbere Schleifarbeiten machen, die finalen Microbevels aber mit den Steinen. Einfach weil ich nicht glaube, dass man ganz sicher eine wirklich plane Fläche, rechtwinklig zum Eisen hinbekommt.

Mein normales Schleifen mache ich mit verschiedenen Diamantplatten und einer Winkelführung.

Ich würde Anfängern mit geringem Budget zu folgender Kombination raten:
* Schleifführung (Mohoo von Banggood mit Einstelllehre, ca. 60€, alternativ Veritas, finde ich etwas fummliger)
* Diamantplatte grob/fein, 300/1000 (Trend, Sharpal oder DMT 60-80€)
* Optional: Feinere Steine 6000 - 16000
* Abziehriemen (entfällt bei sehr feinen Steinen vielleicht auch)
Aber 150-200 Euro muss man insgesamt schon in Schärf-Equipment investieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

pedder

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Winkelschleifer auf Spiegelseiten? Wo ist der Smiley, der eine Augenbraue anhebt?
 

Conair

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Und an deinem Winkelschleifer sollen die Schüler dann freihändig ihre Werkzeuge schleifen?
Nee ich dachte das macht der Chef und die Schuler gehen auf die Steine. Mit Winkelführung können die dann eigentlich nix versauen. Diamanten muss man auch nicht abrichten. Wenn man mit Microbevels arbeitet, dauert das doch maximal 5 - 10 min pro Stemm- oder Hobeleisen.

Und bezüglich Winkelschleifer habt ihr falsche Vorstellungen. es geht um die langsamste Geschwindigkeit vielleicht 2000 rpm, das ist sehr langsam und meines Erachtens nicht sonderlich gefährlich. Also wie ein Tellerschleifer. Man muss natürlich in dem Sektor Schleifen der von einem weg dreht.

Das gleiche Prinzip wie in diesem Video nur auf den Kopf gestellt:
https://www.youtube.com/watch?v=S5b5Sf-TJYc

Würde ich nicht mit hochwertigen Stemmeisen machen, nur mit alten verschliffenen, verrosteten. Anwendungsfall wie in diesem Video hier, ab Minute 8 wird es interessant:
https://www.youtube.com/watch?v=6OrNVd33YEE

Ich hab schon einige halbe und ganze Stunden in das Planen von versauten, geerbten Stemmeisen investiert, insofern falls das für jemanden interessant ist bitte sehr. Mir geht es nur um Methode und Schleifmittel und die Zeitersparnis, falls es nicht ganz perfekt werden muss.

Wer ne Tormek oder ähnliches hat, für den ist das sicher uninteressant.
 
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