Jungspund möchte Rauhspund für Baumhaus/Hütte verwenden

[Grizzlybär]

Liebe Woodworker,

Für den Bau eines Baumhaus bin ich auf der Suche nach passendem und gleichzeitig preiswertem Holz, welches ich gleichzeitig ohne große Maschinerie gut verarbeiten kann.
Auf der Suche bin ich auf Rauhspund gestoßen: Er ist preiswert, lässt sich über Nute und Federn gut aneinander fügen und selbst mit Handwerkzeug zurechtschneiden.
Hier im Forum (u.a. https://www.woodworker.de/forum/threads/gartenhaus-mit-rauspund-verkleiden.71151/) habe ich gelesen, dass der günstige Preis unter anderem durch eine hohe Restfeuchte sowie Astlöcher und andere Unregelmäßigkeiten bedingt ist, was ich für meine Anwendung für akzeptabel halte.
Kann ich den Rauhspund einfach so ohne weitere Verkleidung als Wand für ein einfaches Baum-/Garten-Haus verwenden?
Aufgrund der Restfeuchte kann sich Rauhspund noch verziehen bzw. verformen kann. In diesem Fall könnte ich die Flächen (wenige qm) doch einfach mit einer Metallhobel nachhobeln?
Gäbe es aus eurer Sicht noch preiswertere oder geeignetere Alternativen zum Rauhspund für den Bau von Baum-/Gartenhäusern?

 

[mc2]

Wir haben damals Schwartenbretter an 3 Seiten angebracht, nur die regengeschütze Seite bekam Nut-und Feder.

 

[IngoS]

Hallo,

Rauhspund ist für den Zweck gut geeignet und auch preiswert. Nachgehobelt wird da nichts. Feder immer nach oben, damit kein Wasser in der Nut stehen bleiben kann.

Gruß Ingo

 

[fragnix]

Aufgrund der Restfeuchte kann sich Rauhspund noch verziehen bzw. verformen kann. In diesem Fall könnte ich die Flächen (wenige qm) doch einfach mit einer Metallhobel nachhobeln?

Aufgrund der faserigen Zusammensetzung von Holz kann dieses (also jedes Holz in jeder Form) sich noch verziehen und verformen. Das passiert mehr oder weniger unabhängig von der aktuellen Restfeuchtigkeit. In der prallen Sonne geht es dem Holz anders als im dauerfeuchten Nord-Eck.
Daher haben sich im Laufe der Zeit Konstruktionen, also Bauformen herausgestellt, die dem Problem besonders gut standhalten. Schaue eher auf die Konstruktion als auf das Material.

Rauspund an sich ist durchaus geeignet für die Aussenwand von Hütten. Kannst ja in jeden zweiten Garten reinschauen: Das geht.

Ich schlage vor, dass Du Deine Konstruktion hier vorstellst und kommentieren lässt.

Nachhobeln: Wenn ein 2 cm Brett sich erst einmal 3 cm verbogen hat, dann ist eine Korrektur mit Hobel nicht sinnvoll

 

[Grizzlybär]

Vielen Dank für alle eure Antworten.

Die Schwartenbretter sehen sehr hübsch aus und würden durchaus auch passen.
Da lediglich Handwerkzeuge (auch bei den Sägen) habe, erhoffe ich mir bei den Rauhspunden eine einfacherer Verarbeitung und einen einfacheren Transport.

Über die Arbeit mit Paletten ist immer wieder zu lesen, ich hatte sie möglicherweise etwas vorschnell wegen möglicher (chemischer) Behandlung und verborgenen Nägeln ausgeschlossen. Würde sich das Holz der Paletten denn weniger verziehen bzw. verformen als Rauhspane?

 

[IngoS]

Vielen Dank für alle eure Antworten.

Über die Arbeit mit Paletten ist immer wieder zu lesen, ich hatte sie möglicherweise etwas vorschnell wegen möglicher (chemischer) Behandlung und verborgenen Nägeln ausgeschlossen. Würde sich das Holz der Paletten denn weniger verziehen bzw. verformen als Rauhspane?

Hallo,

üblicherweise sind Paletten mit HT gekennzeichnet, was bedeutet: Wärmebehandelt, also keine Chemie. Wenn man dann noch weiß, was auf den Paletten drauf war, sind die unbedenklich. Allerdings sind Palettenbretter immer sägerauh und nicht gespundet, also aufwendiger zu verarbeiten, als Rauhspund. Weniger, oder mehr Verzug, als bei Rauhspund gibt es nicht.

Gruß Ingo

 

[fragnix]

Wenn Du nur einige Handwerkzeuge hast, würde ich Paletten nicht für Projekte in Erwägung ziehen, bei denen jemand direkten Kontakt mit dem splitterigen Holz hat.
Da gehört Hobeln oder ersatzweise abschleifen als Bearbeitungsschritt zwischen, und beides sind wenig geliebte Handarbeiten.

 

[Grizzlybär]

Vielen Dank wiederum für eure Antworten, welche mir sehr helfen.

Beziehen wollte ich den Rauhspund von einem ganz hervorragend sortierter Holzhändler in meiner Nähe.
Der hat mir aber überraschenderweise mitgeteilt, dass sie keine Rauhspunde haben, weil es aus ihrer Sicht sinngemäß nichts halbes und nichts ganzes war.
Das heißt, dass ich tatsächlich im Baumarkt nachsehen muss. Da ich keine großen Mengen benötige, hoffe ich mir ein schönes Paket heraussuchen zu können.

 

[moriko]

Hallo Grizzlybär,

also ich hatte für unser freibewittertes Baumhaus einfache Profilbretter stehend verbaut. Dachüberstand 30 cm. Dann mit irgendwelchen Bootslack einmal von außen überstrichen .. sieht nach 10 Jahren noch fast “neuwertig“ aus. Das einzige was problematisch ist, ist die Treppe mit den Stufen… die verwittern am ehesten.

Einfaches Profilholz kostet hier in D aktuell ab 12 Euro/m2 … 14 mm Stärke würden reichen.
Es lässt sich gut verarbeiten, ist in vielen Längen erhältlich, um den Verschnitt zu optimieren und lässt sich aufgrund der Hobeloberfläche gut streichen.

Nur schön rustikal, wie mit Schwartenbrettern sieht es nicht aus.
Wobei ich sagen muss, dass viele Kinder sehr „allergisch“ auf Spinnen usw. reagieren. Da sind glatte, hohlraumfreie Innenwände schon besser…

Gruss Marco

 

[schrauber-at-work]

Das heißt, dass ich tatsächlich im Baumarkt nachsehen muss. Da ich keine großen Mengen benötige, hoffe ich mir ein schönes Paket heraussuchen zu können

Rauhspund hole ich immer beim Baustoffhändler. Gibt's bei der Wertheimer Gruppe, ZG Reifeisen.....
Einfach Mal schauen was es bei Dir in der Nähe gibt. Ist günstiger als der Baumarkt, gibt längere Bretter und die Qualität ist m.M.n. auch besser.

Gruß SAW

 

[magmog]

Guuden,

Rauhspund ist zur Verwendung im Freien wenig geeignet, Wasser bleibt in den Fugen stehen und wird sogar kpillarisch in die Verbindung hochgesaugt. Und dass bei Fichte.
Für ein paar Jahre mag es ausreichen.
Material mit C Profil ist bei horizontalem Einbau besser geeignet und kaum teurer.