Wetterbeständige Holztafeln

Tobi R.

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Hallo Forengemeinde,

zu gewissen Anlässen möchte ich im Bekannten- und Verwandtenkreis an Holzpfosten befestigte Holztafeln verschenken (Größe ca. DinA3, mit Brandmalerei darauf).

Aufgrund der Witterung wird das Holz mit Sicherheit arbeiten, wobei ein leichtes Wölben sowie Verfärben aus optischer Sicht völlig in Ordnung wäre.
Dagegen möchte ich tiefe Risse, die womöglich innerhalb von 15-20 Jahren zum Auseinanderbrechen der Tafel führen, unbedingt verhindern.

Welche Maßnahmen könnte ich hierfür ergreifen? Falls möglich, würde ich rein auf natürliche Maßnahmen setzen (Kasein-Leim, natürliche Oberflächenbehandlung, richtige Holzart, usw).

Ich bin für jeden Tipp und Hinweis dankbar.

Viele Grüße und schönes Wochenende,

Tobias
 

derdad

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Wasserfest verleimtes Sperrholz.
Die Brandmalereu wird aber auf jeden Fall mit der Zeit verblassen und nach ein paar Jährchen kaum noch sichtbar sein, wenn du sie nicht Nachbehandelst.
LG Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:

Tobi R.

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Vielen Dank für eure hilfreiche Antworten.

Da es vermutlich kein Sperrholz mit Naturleim gibt, würde ich es ggf. selber herstellen wollen. Kasein-Leim ist auf Naturbasis und soll wohl wasserfest sein.
Ich habe gelesen, dass Sperrholz mindestens aus drei Schichten bestehen sollte. Die mittlere Schicht sollte dabei doppelt so dick wie die anderen beiden sein und deren Faser-Richtung um 90° zu den anderen ausgerichtet sein. Also z.B. 1cm-2cm-1cm, ergäbe dann eine Dicke die in der Größenordnung von Ingos genannter 5cm-Eichenbohle liegt.
Ist es hierfür notwendig, dass jede Schicht jeweils aus einem einzigen Stück holz ist oder können das z.B. auch zwei Bretter nebeneinander sein?

viele Grüße,
Tobias
 

Holzsinn

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Kein Naturleim hält auf Dauer Regen und Frost aus, die Tafeln werden in ihre einzelnen Schichten zerfallen. Auch eine natürliche Oberflächenbehandlung hält auf Dauer keine Witterung fern, eine unnatürlich, sprich chemische aber genauso wenig.
Dein Ansinnen, alles möglichst natürlich zu halten, ist ehrenwert, wird aber nur mit ziemlich witterungsbeständigem Massivholz, der empfohlenen Eiche beispielsweise, zu verwirklichen sein.
Und wenn´s unbedingt Sperrholz sein soll, dann das empfohlene WPB ="water boiled proof", in wasserfester Qualität kann das nur die Industrie.
Melanie
NEU:www.holz-sinn.de
 

IngoS

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Hallo,

selbst Siebdruckplatten bröseln von den Stirnseiten beginnend und lösen sich schließlich auf.
Warum willst du denn unbedingt was Verleimen?
Bei der von dir ins Auge gefassten Größe reichen doch auch 3 bis 3,5cm Dicke. Da lohnt es sich doch, mal ein entsprechendes Brett anzuschaffen.

Gruß Ingo
 

Tobi R.

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Danke für eure Empfehlung, dann werde ich es mit 3cm massiven Bohlen versuchen.

Wäre neben Eiche evtl auch Lärche (aufgrund der Patina) oder Robinie sinnvoll? Je nachdem dann auch mit einer entsprechenden Oberflächenbehandlung mittels Wachs oder Öl?

Für die Befestigung an Holzpfosten werde ich wohl Schrauben verwenden müssen (da Leim scheinbar nicht dauerhaft hält). Würden die hierzu benötigten Bohrungen am Holz eine zu große Schwachstelle darstellen?

viele Grüße,
Tobias
 

WinfriedM

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Wäre neben Eiche evtl auch Lärche (aufgrund der Patina) oder Robinie sinnvoll?
Ist alles geeignet, Robinie wird am längsten halten. Bei Lärche findest du leider keine langsam gewachsene mit feinen Jahresringen mehr. Die schnell gewachsene mit breiten Jahresringen, die man heute typisch bekommt, ist nicht mehr so resistent im Außenbereich.

Je nachdem dann auch mit einer entsprechenden Oberflächenbehandlung mittels Wachs oder Öl?
Wachs ist nichts für außen. Öl macht Sinn und sorgt längerfristig für weniger Feuchtigkeitsaufnahme. Vergrauen wird das Holz nahezu genauso schnell, wie ohne Behandlung. Eine Möglichkeit wäre das Steinert Drachenöl.

Im Grunde muss man sich entscheiden, ob man die Oberfläche recht diffusionsoffen lässt (Öle und Dünnschichtlasuren) und das Holz so eher dem natürlichen Prozess der Veränderung ausgesetzt lässt. Oder ob man recht dicke Oberflächen aufbringt, die das Holz fast abdichten. Hier wären es die Dickschichtlasuren oder Bootslack. In diesem Fall sieht das dann die ersten 2-3 Jahre recht gut aus, aber dann hast du großen Wartungsaufwand und musst regelmäßig neu streichen. Macht man das nicht, sieht die Oberfläche sehr schnell grauenvoll aus, weil überall Wasser eindringt und das Holz dort schwarz wird. Du hast dann überall dunkle Flecken und abblätternde Schichten.

Insofern würde ich lieber die diffusionsoffene, natürlich verwitternde Alternative nehmen.
 

Martin Graf

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Dieses Schild ist etwa 10 bis 11 Jahre alt und voll bewittert. Müsste Lärche sein. Bin heute seit langer Zeit mal wieder vorbei gekommen. Überrascht hat mich, dass die Schrift so gut hält. Die Buchstaben wurden herausgeschnitzt und dann mit billigem Acryllack gefüllt. Keine Oberflächenbehandlung.
IMG_3973.jpeg IMG_3974.jpeg
 

Tobi R.

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Das Schild sieht ja wirklich noch super aus. Wie dick ist das Brett ungefähr?

Irgendwo habe ich gelesen, dass Holzbretter aus der Stamm-Mitte sich leichter verdrehen. Stimmt das? Ist das bei einer dicken Eichen-Bohle überhaupt relevant und sollte ich das beim Kauf berücksichtigen?

viele Grüße,
Tobias
 

Martin Graf

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Ja, das Brett hat länger gehalten als das Engagement für den Schulgarten
Es müsste 26mm stark sein.
Wenn das Abdeckbrett etwas breiter und länger wäre, dann würde es jetzt sicherlich noch besser aussehen. Und unten hätte eine schräge Kante auch noch etwas geholfen, damit das Wasser besser abtropfen kann.
Eigentlich verziehen sich Seitenbretter stärker als Bretter aus der Stammmitte, unabhängig von der Dicke.
Wichtig ist, dass das Brett immer von beiden Seiten gut abtrocknen kann.
 

Tobi R.

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@Martin
die schräge Kante unten könnte man auch dadurch erreichen, indem man unbesäumte Bretter nutzt?

Auch wenn es etwas vom Thema weg ist: die ca. 8-9cm starken Pfosten für die Tafeln würde ich im Bereich am/im Boden ankohlen um sie auf natürliche Art haltbarer zu machen. Wenn meine Tafeln etwa 10-20 Jahre halten sollen, müssen auch die Pfosten nicht viel länger herhalten. Angekohlte Robinienpfosten halten angeblich 50-70 Jahre, das wäre für meinen Zweck sicherlich zu viel (und zu teuer).
Könnte ein angekohlter Pfosten aus Fichte ausreichend sein?

viele Grüße,
Tobias
 

Tobi R.

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Hallo zusammen

entschuldigt bitte , dass ich diesen Thread immer nur stückweise füttere, aber bei meiner Recherche stoße ich immer wieder auf Punkte, zu denen sich Fragen ergeben:

1) die ca. 8-9cm starken Pfosten für die Tafeln würde ich im Bereich am/im Boden ankohlen um sie auf natürliche Art haltbarer zu machen. Wenn meine Tafeln etwa 10-20 Jahre halten sollen, müssen auch die Pfosten nicht viel länger herhalten. Angekohlte Robinienpfosten halten angeblich 50-70 Jahre, das wäre für meinen Zweck sicherlich zu viel (und zu teuer).
Könnte ein angekohlter Pfosten aus Fichte ausreichend sein? (Frage ist noch vom vorherigen Post)

2) da meine Motive kaum feine Strukturen/Nuancen aufweisen sondern überwiegend stark kontrastreich sind (sprich nur Schwarz-Weiß), brenne ich entsprechend tief meine Malerei ein. Damit hebt sich das Motiv auch noch nach vielen Jahren recht deutlich von der Holz-Maserung ab. Da die Malerei naturgemäß trotzdem mit der Zeit verblasst, würde ich gerne die Haltbarkeit mit Natur-Mitteln noch optimieren (ohne es ständig nachbehandeln zu müssen). Wäre Naturharzöl dafür geeignet?

3) Mein örtlicher Holzlieferant hätte 31mm starkes Eichen-Rohmaterial in verschiedenen Breiten. Was würdet ihr beim Kauf und der weiteren Bearbeitung beachten? Einfach mit der Kreissäge den Bereich des Splintholz entfernen und die Oberfläche mittels Schleifmaschine für die eigentliche Brandmalerei vorbereiten?

Bin super gespannt auf eure Antworten.

viele Grüße und einen guten Wochenstart,
Tobias
 

Martin45

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Meine Erfahrungen mit dem Anflämmen sind eher negativer Natur. Ich halte den Einfluss eher für psychologischer Natur. Aber es gibt hier auch andere Meinungen, dessen bin ich mir bewusst.
Nimm Eiche Kern oder Robinie und gut ist. Holz ist halt nix für die Ewigkeit. Ansonsten einen feuerverzinkten Metallpfahl.
 

Tobi R.

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Meine Erfahrungen mit dem Anflämmen sind eher negativer Natur. Ich halte den Einfluss eher für psychologischer Natur. Aber es gibt hier auch andere Meinungen, dessen bin ich mir bewusst.
Nimm Eiche Kern oder Robinie und gut ist. Holz ist halt nix für die Ewigkeit. Ansonsten einen feuerverzinkten Metallpfahl.
Danke für Deine Einschätzung. Könntest Du mir bitte deine Erfahrung näher schildern?
Ich vermute, dass man bei der Verkohlung mehr falsch machen kann als man das zunächst vermuten würde. Richtig umgesetzt, muss es scheinbar aber richtig gut halten. Ich selbst habe da aber auch noch keine Erfahrungen gemacht.
 

Tobi R.

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Hallo miteinander,

inzwischen sind bei mir noch zwei Gedanken/Fragen aufgetaucht was die wetterbeständigen Holztafeln angeht:
1) würde es zur besseren Wasserabweisung Sinn ergeben, wenn meine Holztafeln ganz dezent die Form eines nach unten stehenden Trapez haben? Vielleicht würden dadurch das Wasser an den Seitenkanten noch schneller nach unten ablaufen? (siehe angehängte Skizze)
2) wie würdet ihr die Oberfläche eines vom Sägewerk kommendes Eichenbrett (ca. 30mm dick) für die Brandmalerei vorbereiten? Einfach mit einem Schleifpapier oder wäre ein Elektrohobel (habe ich leider noch nicht) oder ähnliches sinnvoller?

Form.png

viele Grüße,
Tobias
 

Johannes

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Hallo Tobias,
für deinen Zweck, würde ich so ein Brett mit dem Handhobel einebnen. Das geht am schnellsten und wird wesentlich besser als mit einem Elektrohobel. Wenn du nicht schärfen willst oder kannst, nimm eine Rali 220 mit Wechselklingen, aber nicht die HM-Klingen.
Die Schrägen an den Brettenden machen vielleicht Sinn, dann aber eher >5°.

Es grüßt Johannes
 

Martin Graf

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Hallo Tobias,
zu 1) Meiner Meinung nach läuft das Wasser eher schlechter ab, wenn du die Seiten schräg schneidest. Die Schwerkraft wirkt nach unten. Je schräger die Seiten verlaufen, desto schlechter läuft das Wasser ab.
zu 2) Da bin ich voll bei Johannes. Die von Hand gehobelten Flächen sind sehr glatt und es stellen sich bei Bewitterung weniger Fasern auf als bei einer geschliffenen Oberfläche. Statt eines E-Hobels würde ich auch einen Rali verwenden.

Ich würde die Ober- und Unterkante abschrägen und oben eine Abdeckleiste mit genügend Überstand montieren, dann ist das Brett gut geschützt (siehe mein Foto oben). Vielleicht kann man das Ganze auch einmal ölen, aber das wird nicht sehr viel zusätzlich bringen.

Gruß Martin
 

WinfriedM

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Vielleicht würden dadurch das Wasser an den Seitenkanten noch schneller nach unten ablaufen?
Wüsste nicht, welcher Vorstellung du da folgst. Wasser läuft doch ab durch die Schwerkraft. Im Optimum bist du da bei genau senkrecht, dort ist die Kraft nach unten am höchsten.

Die waagerechte Oberkante hintgegen kann man von Wasser entlasten, in dem man sie irgendwie schräg macht. Oder auch wie im Bild oben, eine Schutzleiste oben drauf, die optimal zur Leistentiefe hin schräg ist.
 
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