Badezimmerschränkchen ohne Rückwand (bauen)

Burgfreund

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Hallo zusammen,

ich habe mich gerade angemeldet, weil ich ein Bad-Schränkchen mit den Maßen 97cm (Breite), 125cm (Höhe) und 17cm Tiefe bauen möchte. Das Problem ist, dass der Schrank keine Rückwand haben darf oder zumindest einen großen Ausschnitt für eine Warmwasseruhr haben muss.

In unserem Badezimmer befindet sich eine alte Heizkörperverkleidung. Die Heizung wurde von dem Vorbesitzer der Wohnung entfernt, die Front der Verkleidung wurde halbiert und zu zwei Türen umfunktioniert, die mit Klavierband befestigt sind. So entstand eine Art Schränkchen, was aber wirklich alt und hässlich ist und nun ersetzt werden muss. Im unteren Bereich hat das Holz auch Wasserschäden. In dem Schrank befinden sich zwei Regalböden und eine große Warmwasseruhr.

Am liebsten wäre mir ein Hängeschrank, quasi eine Art Rahmen, den ich irgendwie an die Wand hängen kann. Da rein dann wieder ein bis zwei Regalböden und zwei Türen dran. Von der Stange passt da irgendwie leider nichts, habe schon das Ikea Sortiment durchstöbert, aber mit den Maßen gibt es nichts. In der Nische in der das Schränkchen jetzt steht ist nach rechts und links noch minimal Platz, nach oben ist alles möglich. Nur viel kürzer darf es nicht werden, weil da wieder die Wasseruhr hängt. Bin für jeden Tipp dankbar wie ich so was bauen könnte, aber vielleicht gibt es ja noch ganz andere Ideen...

Grüße
Dirk
 

SebastianThiel

ww-buche
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Wenn der Rahmen vom Material etwas dicker wie üblich gewählt wird, sehe ich kein Problem, das ohne Rückwand zu bauen.

Da du nicht mehr Infos angibst, kann man nicht mehr sagen.
Hast du Werkzeug?
Magst du beschichtete Spanplatte?
Hast du Maschinen?
Usw
 

Burgfreund

ww-pappel
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Bisschen Werkzeug, Bohrmaschine, Stichsäge, etc. sind vorhanden. Mein erster Gedanke wäre gewesen das ganze mit Holzdübeln zu verbinden und mit einem Stück Vierkant in den Ecken zu stabilisieren. Nur wie dann aufhängen, ohne dass es sich biegt? Und wie lassen sich Türen eleganter als mit Klavierband befestigen, so dass sie dann auch gerade hängen?
Welches Material ist feuchtraumgeeignet und wie müsste es versiegelt werden? Grundsätzlich ist gegen beschichtete Spanplatte nichts einzuwenden, muss ja nicht Spanplatte weiß sein...
 

Maxe_M

ww-birke
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Zum Aufhängen würde ich massiv bauen, im doppelten Sinne. Die Seitenteile würde ich L-förmig ausführen, also jeweils von "innen" einen etwa 8cm breiten Streifen über die ganze Höhe rechtwinklig aufkleben, mit Holzdübeln verstärkt/gesichert. Der Streifen soll dann mit der Wand verschraubt werden, da kann man über die Höhe soviele Löcher/Schrauben setzen, wie man meint zur Befestigung an der Wand zu benötigen. Wenn ale Kräfte über die Seitenteile aufgenommen werden, kann man auch problemlos das Ober-und Unterteil lediglich schrauben und damit den Schrank zerlegbar machen.
Unter Berücksichtigung der vorhandenen Werkzeuge würde ich dann Leimholzplatten oder 3-Schicht-Platten nehmen und je nach Holzart/-qualität evtl. anschließend deckend streichen.

Wenn keine Handkreissäge vorhanden ist, geht eigentlich nur fertig zuschneiden lassen, eine Stichsäge wäre mir zu ungenau.
 

odul

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Bilder wären gut.

Wenn irgendwas fertiges "ungefähr" passt, kann man sich davon im Baumarkt etwas absägen lassen. Auch wenn man da einen Schreiner drum bittet, sollten die Kosten überschaubar bleiben.

Die Rückwand gibt dem Schrank innere Stabilität, insbesondere gegen trapezförmiges Verformen. Da kann man auch einfach einen großzügigen Ausschnitt in die Rückwand machen für die Wasseruhr. Bei nur 170mm Tiefe wäre ich aber auch in Versuchung die Rückwand wegzulassen, um keinen Platz zu verlieren.

Die üblichen verdeckten Türscharniere sind Topfscharniere. Schau einfach mal in einen anderen Schrank.

Wenn du da so gar keine Ahnung und Werkzeug hast, wäre wahrscheinlich der Weg über einen gekauften Schrank, den ein Schreiner passend macht, der für dich zielführendste. Aber die Entscheidung liegt natürlich bei dir :emoji_slight_smile:
 

Friederich

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Die Rückwand gibt dem Schrank innere Stabilität, insbesondere gegen trapezförmiges Verformen. Da kann man auch einfach einen großzügigen Ausschnitt in die Rückwand machen für die Wasseruhr.
War auch mein erster Gedanke.

(Du meintest aber sicherlich Parallelogramm statt Trapez.)
 

Burgfreund

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Vielen Dank für Eure Tipps und Anregungen. Der Hinweis mit dem Schreiner der etwas passend machen kann, ist vielleicht gar nicht so schlecht. Wir haben uns das vorhandene Teil nochmal genau angeschaut, am schlimmsten sind die "Türen", die ja eigentlich keine waren. Wenn diese ausgetauscht werden würden, zum Beispiel durch eine Kleiderschrankfront von Ikea Pax o. ä. dann wäre schön viel gewonnen. Müssten natürlich zugeschnitten werden und da käme der Schreiner dann ins Spiel, der dann vielleicht auch auf Topfscharniere umbauen könnte. Selber machen traue ich mir an der Stelle nicht zu.
Die Fronten des Rahmens sind schmal, die könnten mit relativ wenig Aufwand gründlich geschliffen und lackiert werden. Den Rest des "Schränkchens" sieht man eigentlich nicht (Wand bzw. Dusche rechts und links daneben und Steinplatte oben als Deckel). Ich mache heute Abend mal ein Foto. Vielleicht ist restaurieren doch einfacher als Neubau, abgesehen von den Türen, die auf jeden Fall neu müssen...
 

pedder

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Ich habe mehrfach Schränke mit Multiplex um IKEA Türen herum gebaut. Bad, Waschküche usw.
Das Zusägen der Seitenteile habe ich dem Baumarktmitarbeiter mit seiner Plattensäge überlassen.
So zusammengeschraubt, dass wenige Schrauben sichtbar sind.
Schnell und günstig, aber vor allem schnell und ohne große Planung
 

ako400

ww-kastanie
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Bei 97 cm Breite passen aber auch keine Ikea Türen. Es gibt einige größere Baumärkte die Zuschnitt mit Umleimerkante machen, z. b. manche Hornbach. Lass dir dort alles zusägen, also Türen und 4 Bretter für den Kopus mit Kante, und kauf dir einen 35 mm Forstnerbohrer für Topfschaniere. Es gibt zahlreiche YT Videos wo beschrieben wird wie das funktioniert. Den Korpus mit Runddübel, Lamellos oder Kopusschrauben verbinden, je nach können und Maschinen.
 

odul

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Noch ein Tipp, auf den ich selbst erst später kam:

Muss man Türen in der Breite kürzen, dann schneidet man das besser nicht auf der Seite ab, wo die Topfbohrungen sind, sondern auf der anderen. Für die meisten Neulinge ist es schwierig die Topfbohrungen wieder hinzukriegen. Einen Umleimer auf Schnittkante aufziehen, geht einfacher.

Natürlich hat das einen Haken: Wenn die Löcher für die Griffe schon vorgebohrt sind, dann stimmen die nicht mehr. Manchmal kann man sich da aber durchmogeln oder Blindstopfen reindrücken. Oder eine Blende vor, oder...
 

Burgfreund

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Das mit dem Forstnerbohrer sieht so kompliziert nicht aus, vielleicht würde ich mich trauen. Wenn ich den Korpus restaurieren würde, was würde sich denn als Türen eignen, statt Ikea? Spanplatte weiß ist nicht so schick, kann man da auch Leimholz nehmen, im Baumarkt passend zugeschnitten? Oder was ganz anderes, MDF Platte, die lackiert wird zum Besipiel? Halbwegs ansehnlich, möglichst günstig, Feuchtraum geeignet und im Baumarkt zugeschnitten erhältlich wäre ideal.
 

odul

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Die Topflöcher und die zwei Schraubbohrungen müssen sehr präzise sitzen. Da hatte ich am Anfang meine Probleme mit.

Spanplatte bekommst du in den verschiedensten Dekoren, verzieht sich am wenigsten, ist aber Feuchte empfindlich. Deswegen hatte ich meine Kanten mehrfach mit einem Farbrest Autolack versiegelt und dann erst den Umleimer drauf.

MDF kann ich wenig sagen, hat aber auch ein Feuchte-Thema.

Leimholz geht, verzieht sich aber mehr, quillt und schwindet insbesondere in der Breite.

Es werden hier sicher noch weitere Antworten kommen, Letzten Endes musst du dir selbst überlegen müssen, was du machen willst.
 

IngoS

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Hallo,

bei Drei-Schicht-Platte hast du massives Holz, brauchst keine Umleimer und kannst farblich nach Belieben gestalten.
MDF ist nicht einfach mit Heimwerkermöglichkeiten zu streichen und m.E. auch empfindlicher.

Gruß Ingo
 

odul

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An die Drei-Schicht-Platte hatte ich flüchtig gedacht. Sollte eigentlich der Kompromiss sein.

Außer mich persönlich stört das Aussehen der Kanten sehr. Also hat mein Hirn das aus meinem Weltbild ausgeblendet. Gut, dass du sie noch ins Rennen gebracht hast.
 

Burgfreund

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Hier mal ein Foto von dem Teil:

PXL_20241017_151350039_exported_547_1729178054170.jpg

Für Topfscharniere ist leider kein Platz, da der Rahmen rechts und links zu schmal ist um die Halter zu schrauben. Also entweder komplett neu bauen oder doch restaurieren, wobei es da, wie man sehen kann vor allem um die Front des Rahmens geht, wenn ich die Türen aus 3 Schichtplatte neu machen würde. Müssten dann aber auch wieder mir Klavierband befestigt werden.
Irgendwie tendiere ich gerade zur Restauration mit neuen Türen. Die Gefahr, dass ich an meinen handwerklichen Fähigkeiten scheitere, ist nicht gering :emoji_confused:
 

holzer1998

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Wie sieht denn der Rahmen innen aus. Du könntest entweder den ganzen Rahmen oder nur da wo die Topfbänder sind aufdoppeln um die notwendige Auflagefläche zu bekommen.

Ich würde vermutlich den Rahmen auch nur neu streichen/ lackieren und einfach Türen neu machen. Und versuchen wie oben beschrieben die Möglichkeit für Topfbänder zu schaffen.

Wenn du eine glatte Oberfläche möchtest würde ich entweder beschichtete Spanplatte mit Kante machen oder eine beschichtete Multiplexplatte nehmen und die Kante sichtbar lassen.
 

Burgfreund

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Das ist ein über die Jahre von den Vorbesitzern gewachsenes Stück :emoji_wink: In den Rahmen wurde ein Schrank irgendwie rein gepfuscht. Spanplatten weiß rechts und links, da wurden Regalbodenträger dran genagelt. Hält und erfüllt seinen Zweck. Topfbänder wären nur bei Neubau möglich.
Bei den Spanplatten habe ich die Sorge, dass sie für die Klavierbänder zu schwer werden könnten. Ist Multiplex und Dreischichtplatte das gleiche nur mit mehr Schichten? Leichter als Spanplatte?
 

IngoS

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Das ist ein über die Jahre von den Vorbesitzern gewachsenes Stück :emoji_wink: In den Rahmen wurde ein Schrank irgendwie rein gepfuscht. Spanplatten weiß rechts und links, da wurden Regalbodenträger dran genagelt. Hält und erfüllt seinen Zweck. Topfbänder wären nur bei Neubau möglich.
Bei den Spanplatten habe ich die Sorge, dass sie für die Klavierbänder zu schwer werden könnten. Ist Multiplex und Dreischichtplatte das gleiche nur mit mehr Schichten? Leichter als Spanplatte?

Hallo,

Klavierband brauchst du nicht da funktionieren doch einfache Bänder. Extra groß umbauen, um da Topfscharniere anzubringen, ist doch unnötig, wobei die ja auch eher nachteilig, gegenüber einfachen Möbelbändern sind.

Gruß Ingo
 

Burgfreund

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Klavierband, ich denke so heißt das, ist ja schon da. Die alte Heizkörperverkleidung wurde damit zur Tür gemacht. Die Türen jetzt sind aber sehr leicht...
Ich geh mal in einen Baumarkt und schau mir da die Platten an.
Danke für Eure Hilfe, ist ein tolles Forum :emoji_thumbsup: Jetzt hab ich wenigstens einen Plan.
 
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