Wo sind Heute die Fräsgarnituren für die einfach verglasten Fenster?

9watts

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Ich interessiere mich für die Art und Weise wie man hier in Deutschland früher Holzfenster gebaut hat, speziell die Werkzeuge und Methoden mit denen Fenster anno dazumal hergestellt wurden. Heutzutage bekommt man hierzu lande den Eindruck daß fast niemand mehr das tut. Ich weiß daß es noch einige solche gibt und würde gern Fensterbauer die noch so vorgehen treffen, von ihnen lernen, aber ich habe eine zusätzliche Frage die u. U. leichter ist. Sie bezieht sich auf die alten Fräsköpfen und Garnituren. Wo find ich solche?

Besten Dank.
Reuben Deumling
 

uli2003

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Wir haben lange Zeit Fenster gebaut, auch als die Einfachverglasung noch Usus war.
Kurzfassung: Die Fräsgarnituren sind auf dem Schrott gelandet, da im gewerblichen Einsatz nicht mehr zulässig.
Die Einfachverglasung (nicht nur die) ist (von einigen wenigen Denkmalschutzsituationen mal abgesehen) nicht mehr erlaubt.
Heutzutage bekommt man hierzu lande den Eindruck daß fast niemand mehr das tut.
Damit sollte die Frage eigentlich beantwortet sein.

Fräser kannst du dir natürlich nach neuestem Standard anfertigen lassen. Ob sich das lohnt? Ich glaube nicht.
 

happyc

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Einen a.d. Waffel
Manchmal tauchen alte Fräsgarnituren noch auf, wenn eine Tischfräse mit Zubehör verkauft, oder eine Werkstatt aufgelöst wird. Allerdings bietet wohl niemand solche Garnituren separat an, da gehört eine Ecke Glück oder Zufall dazu, diese zu entdecken…

einfache Profile bekommt man auch mit dem Falzkopf hin..
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Einer der Kollegen aus der Eifel hat da ne Sammlung.
Ich baue für mich selbst Haustüren und teilweise auch Fenster mit Falzkopf und Fräse.
Länger, aber ich muss meine eigenen Stunden nicht bezahlen...
Ich baue so günstig wie möglich. AUCH WENN ES länger dauert.
 

brubu

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Hallo
Ev. in anderen Ländern suchen oder eher im "einfacheren Bereich", bieten Felder und Co keine einfachen Werkzeuge mehr an? Für einfachverglaste
Fenster braucht es keine komplizierten Fräsgarnituren. Schlitzscheiben gibt es verschiedene, ev. lassen die sich anpassen oder teilweise vom Hersteller leicht ändern.
Fräsköpfe mit individuell angepassten Profilen gibt es mit Wechselplatten, klar nicht günstig aber machbar und das Profil kann jederzeit geändert werden.
Gruss brubu
 

weissbuche

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Ich baue regelmäßig EV Fenster. Ich habe dafür passende Schlitzgarnituren und und auch einen Kittfalz/Fase-Fräser, sodaß da nichts improvisiert werden muß. Für einwärts schlagende Fenster sind die Fräser für Flügel unten und Blendrahmen unten vorhanden. Bei einem guten Kollegen sind regelmäßig Fräsr für Quetschfalz und Wolfsrachen im Einsatz.
 

Ernst Werner

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Moin,
ich baue EV Fenster nicht mehr regelmäßig, aber die Schlitzscheiben, Kittfalz/Fase-Fräser usw. haben alle ihren festen Platz im Fräserschrank sowie auch die älteren IV 56, IV 68 Garnituren.
 

Holzrad09

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Ich interessiere mich für die Art und Weise wie man hier in Deutschland früher Holzfenster gebaut hat, speziell die Werkzeuge und Methoden mit denen Fenster anno dazumal hergestellt wurden.
Hallo
je nach Region und Epoche gab es hier nicht nur das Kittfalz - Fase Fenster, es war auch üblich die Scheibe in eine umlaufende Nut zu stecken und die Verriegelungsseite wurde mittels Holznägel verschlossen. Im Falle eines Scheibenwechsels musste man nur den Fries abnehmen und die Scheibe herausziehen.
Verleimt wurde da nur die Bandseite und oben drauf gab es Winkelbänder. Die Glasnut wurde etwa 1mm breiter gemacht und der Haarspalt mit Leinölkitt verschlossen.
Ich habe hier ein paar Bilder eines solchen Kandidaten von etwa 1880 ( Alter des Hauses ).
Mit dieser Art Fenster, vorzugsweise als Kastenfenster haben wir vor 20 Jahren ganze Häuserblocks saniert, meist aus Eichenholz aber auch Kiefer.
Da Ich diese Fenster auch hin und wieder daheim baue, habe Ich auch Bilder.
Fensterfräser benötige Ich dafür nicht, Ich mache das ganz konventionell mit Schlitzscheibe, Falzkopf, 15/75 Grad Fräser und diversen Profilfräsern.
LG
 

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brubu

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Hallo
Schön als Zugabe gab es noch die mit in Nut schiebbarem Lüftungsflügel.
Gruss brubu

@Holzrad09 würdest du uns von deinen schönen Fenstern auch ein Foto von der Aussenseite zeigen mit dem Wetterschenkel?
Ganze Fensterchen nachbauen ist bei uns selten aber Friese ersetzen kommt immer wieder vor.
 

Glismann

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Ich hatte die auch lange,
erst mit dem Umzug der Firma entsorgt.

Vorallem die BG sagt zu den meisten alten Garnituren nein
 

9watts

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Eure Erklärungen und Bilder sind ausgesprochen hilfreich und willkommen. Besten Dank. Ich mag die Proportionen und schmalen Sprossen der alten Fenster ganz besonders und möchte sehr gerne lernen wie man solche Fenster hierzulande baut. Ich habe schon mal probiert, und bin auch im Ganzen recht zufrieden, aber bisher war es eine hybrid-Affäre: US Werkzeug, Schwedische & US Beschläge, und Inspiration und Wetterschenkel aus Deutschland.

Ich hoffe ihr werdet es mir nicht übelnehmen wenn ich einige von euch hier mal anschreibe.
 

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uli2003

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Fensterfräser benötige Ich dafür nicht, Ich mache das ganz konventionell mit Schlitzscheibe, Falzkopf, 15/75 Grad Fräser und diversen Profilfräsern.
Deine Konstruktion ist auch nicht ganz richtig. Beim Blendrahmen gehen damals wie heute die Querhölzer durch. Sonst gammelt dir die Ecke schneller als du schauen kannst weg :emoji_slight_smile:
 

Holzrad09

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Deine Konstruktion ist auch nicht ganz richtig. Beim Blendrahmen gehen damals wie heute die Querhölzer durch. Sonst gammelt dir die Ecke schneller als du schauen kannst weg :emoji_slight_smile:
Ich schaue noch mal bei dem alten Fenster ob da die Blendrahmenquerfriese durchgehen aber Ich denk mal eher nicht.
In der Werkstatt habe Ich noch eines aus einer späteren Epoche stehen, dürfte so 1940 - 1950 sein und da gehen die Querfriese am Blendrahmen definitiv nicht durch.
Aber auch gut möglich dass die alten Rahmenglaser das Jahrhunderte lang falsch gemacht haben. :emoji_slight_smile:
LG
 

Holzrad09

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Ich interessiere mich für die Art und Weise wie man hier in Deutschland früher Holzfenster gebaut hat, speziell die Werkzeuge und Methoden mit denen Fenster anno dazumal hergestellt wurden.
Ich verlinke Dir mal ein altes Rahmenglaser Buch als PDF, ist allerdings auf altdeutsch. Da findest Du einiges an Werkzeugen und Profilen aus dem Fensterbau früherer Epochen.
In einigen Regionen wurden die Fenster früher von Rahmenglasern hergestellt aber auch heute gibt es diesen Beruf noch, nennt sich Glaser/Fachrichtung Fensterbau.
Der Rahmenglaser fertigt die ganzen Rahmen für Fenster, ähnlich dem Tischler, an, liefert demnach das Fenster fix und fertig. Der Rahmenglaser bedarf daher auch ausgedehnterer Werkstatträume und muß zahlreichere und anders geartete Werkzeuge besitzen als der Blank- und Kunstglaser.
Quelle: https://repozytorium.biblos.pk.edu....CR_rezultaty/100000296950_A_v1_200dpi_q60.pdf
 

uli2003

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1908 mag das noch so gewesen sein.
Hab meinen Pa mal gefragt (er war aber auch erst 1950 in der Lehre), der sagte, dass wir schon relativ früh die Sohlbank haben durchgehen lassen.
Hauptsächlich damit kein Wasser in die Zapfenverbindung/Brüstung läuft, welche dann zurück verlagert war. Das hat sich dann bewährt und ist bis heute so geblieben.
 

Holzrad09

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1908 mag das noch so gewesen sein.
Bei den Fenstern oben auf dem Bild handelt es sich um einen Nachbau, sprich, wenn das bei den originalen so war, dann wird das bei den Nachbauten genau so, lediglich die Scheibe ist etwas dicker als 2mm geworden.
Ich habe nochmal bei den Fenstern geschaut und bei allen gehen die aufrechten durch, selbst bei Bildern im Netz ist das so.
Guggst Du hier
Anscheinend hatten die alle genauso wenig Ahnung vom Fensterbau wie Ich ......

Im Prinzip ist das ja so aber diese Erkenntnis gab es erst viele Jahre später, das man das Querholz bei Blendrahmen durchgehen lässt. Wir zeichneten es bei den Isolierglasfenstern in der Berufsschule ( OSZ Holztechnik Berlin-Spandau 1990 ) so ein, bei den alten EV Fenstern gingen aber die aufrechten Hölzer durch.
Aber vermutlich hatten die Lehrer da auch keine Ahnung .... :emoji_cry:

Hab meinen Pa mal gefragt (er war aber auch erst 1950 in der Lehre), der sagte, dass wir schon relativ früh die Sohlbank haben durchgehen lassen.
Hauptsächlich damit kein Wasser in die Zapfenverbindung/Brüstung läuft, welche dann zurück verlagert war. Das hat sich dann bewährt und ist bis heute so geblieben.
Vielleicht war ja Dein Pa seinerzeit einige Jahre voraus. :emoji_slight_smile:
LG
 

weissbuche

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Habe mal nachgeschaut. Bei Th.Krauth, Das Schreinerbuch 1899 gehen die Aufrechten bei Fl. und BR. durch. Bei Flocken und Walkling , Lehrbuch für Tischler 1947 und Ausgabe 1959 ebenfalls. In der DIN 18051, Holzfenster für den Wohnungsbau, Ausgabe 1955 gehen auch die Aufrechten durch. Ich habe 1971 angefangen zu lernen und wir haben das schon anders gelernt und auch gebaut. Also irgendwann in den 60ern muß sich da was geändert haben bzw. jemand eine Erleuchtung gehabt haben.
 

brubu

ww-robinie
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Was müsste man denn als Kunde bei Euch für ein solches Fenster in etwa auf den Tisch packen ?
LG
Danke für die Bilder. Ein solches Fenster haben wir noch nie gemacht, nur Einflügler einfach verglast, ist aber auch schon lange her.
Als normaler Betrieb sind wir nicht speziell eingerichtet und machen es nur wenn es unbedingt sein muss weil es sonst niemand macht.
An einen Preis mag ich gar nicht denken, das wird viel zu teuer. Eine Interessentin wollte unbedingt einmal ein Angebot als es bei uns noch einen Hersteller für solche Fenster gab und wir die zukaufen konnten. Ich habe sie vor dem Preis gewarnt, da meinte sie das sei ihr klar. Danach kam die Absage es sei zu teuer.
Gruss brubu
 
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