Badezimmerschrank: Ausrissfrei beschichtete Spanplatten schneiden? Alternativmaterial?

Daniel K

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Ich möchte für eine Ecke im Gästebad einen passgenauen Badezimmerschrank bauen. Optisch schwebt mir die übliche melaminbeschichtete Spanplatte mit Kantenanleimern vor. Leider weiß ich bisher keinen Weg, die Platten ausrissfrei zuzuschneiden. Ich habe eine kleine Festool-TKS und eine Handkreissäge mit Führungsschiene, aber nach bisheriger Erfahrung ist der Sägeschnitt auch bei scharfem Sägeblatt zumindest auf einer Seite nicht so sauber, dass man das so weiterverwenden kann.

Bei einem kleineren Schreibtisch-Projekt (siehe Foto) habe ich damals die irgendwo von @heiko-rech empfohlene Methode verwendet, mit etwas Übermaß zugeschnitten und die Kanten anschließend am Frästisch mit einem großen Wendeplatten-Falzkopf und einer Art Abrichte-Prinzip (eine Anschlagbacke etwas weiter vorne als die andere) sauber gefräst. Das hat hervorragend funktioniert, werde ich mit 230 cm hohen Seitenteilen allerdings beim besten Willen so nicht mehr hinkriegen.

Gibt es andere Möglichkeiten für den sauberen Zuschnitt solcher Platten ohne große FKS mit Vorritzer, Kantenanleim-Maschine o. ä.? Falls nein, was wären in euren Augen geeignete Alternativ-Materialien für so einen Schrank?
 

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Martin45

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Ganz vermeiden kann man das mit deinem Equipment nicht.
Selbst der Hornbach hat inzwischen eine Kantenanleimmaschine im Zuschnitt stehen. Vielleicht also eine gute Idee von @carsten .
Ansonsten geeignetes Blatt und evtl. Die Rückseite abkleben mit Krepp könnte etwas helfen.
 

Guido_CH

ww-eiche
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Handoberfräse, 5mm oder 6 mm Fräser und Führungsschiene. Das ist natürlich umständlich, aber funktioniert. Du solltest aber Übung darin haben, mit der Führungsschiene mehrere Teile auf gleiches Maß zu schneiden. Ich würde schauen, dass der Fräser direkt an der Lippe der Führungsschiene läuft, dann kannst Du, was das Anzeichnen betrifft, analog zur HKS arbeiten.
 

raziausdud

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Du kannst mal Vorritzen mit der Handkreissäge probieren, ob das Deinen Ansprüchen genügt. Dazu erst einmal mit 1-2mm Schnitttiefe die Säge rückwärts über die Schiene schieben. Danach den eigentlichen Schnitt wie gewohnt.

Ich hatte lange „nur“ eine Anlegeschiene. Da konnte ich für den Zweitschnitt dann ein Stück Papier (oder Klebeband) zwischen Säge und Schiene legen. So war der Zweitschnitt dann sogar minimal weiter aussen.

https://www.holzwerken.net/blog/heiko-rech/aber-bitte-ohne-fransen/

Rainer
 

magmog

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Guuden,

Welches Sägeblatt wurde bisher verwendet, wurde mit unterschiedlichen Schnitttiefen probiert,
mit Vorritzen im Gleichlauf, wie wird bekantet?
Andere Überlegung, welche Platten sieht man wirklich beidseitig?
Bleibt eigentlich nur die linke Seite, dass könnte auch auf dem Frästfisch zumutbar sein.

Oder: falls wir einen Kollegen im Raum Hannover haben, möglicherweise findet sich so ein Wesensverwandter
der die Platten fertigt.
Ein Versand ist für 20,-€ auch möglich.
 

TomfromMuc

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Hallo Daniel, wenn Du es mit dem Frästisch beim Schreibtisch geschafft hast, schaffst Du das auch mit einer langen Platte (zu zweit, mit Verlängerung / Unterbau, Tisch davor und dahinter....)
Viel Erfolg beim Projekt, VG Tom
 

SteffenH

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Aus MDF und dann weiß lackieren. Ist letzten Endes auch wertiger. Beschichtete Platte mit Kante drauf ist ohne das entsprechende Equipment unverhältnismäßig aufwändig, das Ergebnis tendenziell unbefriedigend und man hat zum Schluss etwas, was bei Ikea keine 50€ kostet.
Mpx mit hpl beschichtet nehmen.
Kante schleifen, fasen, ölen
auch gut.
 

Dikado

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......sauber gefräst. Das hat hervorragend funktioniert, werde ich mit 230 cm hohen Seitenteilen allerdings beim besten Willen so nicht mehr hinkriegen.
Ist ganz einfach, ich habe ein Aluprofil auf den Frästisch gespannt. Der Abstand zum Fräser so groß, wie die Platte werden soll. Jetzt kann man mehrere Teile wiederholgenau fräsen. Der Anschlag am Frästisch ist dann überflüssig.
 

Daniel K

ww-ahorn
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Vielen Dank für alle guten Tipps bisher! Zu den angesprochenen Fragen:

Lackieren/streichen hatte ich mal überlegt, aber habe da abseits der normalen Lackrolle mit mittelmäßigem Ergebnis bisher weder Ausrüstung noch Erfahrung.

Bzgl. Hornbach & Co.: Ich habe das Material letztes Mal beim Holzhändler gekauft, dort war die Qualität tausendmal besser als im Baumarkt, allerdings hat der Holzhändler nicht diese Zuschnittmöglichkeiten. Das Bekanten wäre nicht das Problem, das habe ich letztes Mal gut hinbekommen (mit selbst ausgehobelten Esche-Massivholzkanten, Spezialleim und ein paar Hilfsmitteln, später dann bündig gefräst und per Hand etwas nachbearbeitet).

Vorritzen per HKS habe ich in der Form noch nicht versucht, bin da aber auch mäßig ausgestattet mit normaler Makita-Handkreissäge (Feinsägeblatt) mit Adapter auf Festool-Schienen, und das Ding kann keine mm-genaue Tiefeneinstellung oder sowas. Die im verlinkten Artikel sichtbaren Ergebnisse sehen jedenfalls teils super aus.

HPL als Oberfläche hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm, danke.

Wenn ich sämtliche Tipps zusammennehme, wäre MDF plus Lackieren tatsächlich mein Favorit. Der Bau wäre vollkommen stressfrei und das ganze am Ende farblich absolut flexibel. Würde mir auch für weitere Projekte viel bringen, das zu können. Was also brauche ich zum möglichst perfekten Lackieren von MDF? Ich vermute, ne Lackierpistole und MDF-Grund? Was passiert in diesem Fall sinnvollerweise mit den Kanten? Beim früheren laienhaften Lackieren von Lautsprechergehäusen per einfacher Lackrolle war das alles nicht so perfekt am Ende.
 

SteffenH

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Was also brauche ich zum möglichst perfekten Lackieren von MDF? Ich vermute, ne Lackierpistole und MDF-Grund? Was passiert in diesem Fall sinnvollerweise mit den Kanten? Beim früheren laienhaften Lackieren von Lautsprechergehäusen per einfacher Lackrolle war das alles nicht so perfekt am Ende.
Ich nehme dafür den Adler 4in1. Füller, Grundierung, Endlack, alles in Einem. Macht auch die Kanten gut zu. Ob der auch mit Rolle geht, müsste man ausprobieren.
 

raziausdud

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und das Ding kann keine mm-genaue Tiefeneinstellung oder sowas
Es kommt hier ja nicht auf einen zehntel Millimeter an. 1-2mm „sagt man so“, 3mm wäre auch nicht schlimm. Es muss ja nur die oberste Schicht im Gleichlauf durchtrennt werden, d.h. das Sägeblatt taucht flach von oben in die Oberfläche ein, deshalb keine Ausrisse. Mit zunehmender Schnitttiefe wird es zunehmend gefährlich, Du sägst ja gegen die Drehrichtung des Blatts, die Säge möchte also diesem Impuls folgen. Bei 1-3mm hält man das locker, halten solltest Du die Säge trotzdem. Probiers aus, natürlich nur mit Schiene, Werkstück festspannen, damit dieses nicht „abhaut“. Dann ist das gut und sicher zu machen.

Rainer
 
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joh.t.

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Vielen Dank für alle guten Tipps bisher! Zu den angesprochenen Fragen:

Lackieren/streichen hatte ich mal überlegt, aber habe da abseits der normalen Lackrolle mit mittelmäßigem Ergebnis bisher weder Ausrüstung noch Erfahrung.

Bzgl. Hornbach & Co.: Ich habe das Material letztes Mal beim Holzhändler gekauft, dort war die Qualität tausendmal besser als im Baumarkt, allerdings hat der Holzhändler nicht diese Zuschnittmöglichkeiten. Das Bekanten wäre nicht das Problem, das habe ich letztes Mal gut hinbekommen (mit selbst ausgehobelten Esche-Massivholzkanten, Spezialleim und ein paar Hilfsmitteln, später dann bündig gefräst und per Hand etwas nachbearbeitet).

Vorritzen per HKS habe ich in der Form noch nicht versucht, bin da aber auch mäßig ausgestattet mit normaler Makita-Handkreissäge (Feinsägeblatt) mit Adapter auf Festool-Schienen, und das Ding kann keine mm-genaue Tiefeneinstellung oder sowas. Die im verlinkten Artikel sichtbaren Ergebnisse sehen jedenfalls teils super aus.

HPL als Oberfläche hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm, danke.

Wenn ich sämtliche Tipps zusammennehme, wäre MDF plus Lackieren tatsächlich mein Favorit. Der Bau wäre vollkommen stressfrei und das ganze am Ende farblich absolut flexibel. Würde mir auch für weitere Projekte viel bringen, das zu können. Was also brauche ich zum möglichst perfekten Lackieren von MDF? Ich vermute, ne Lackierpistole und MDF-Grund? Was passiert in diesem Fall sinnvollerweise mit den Kanten? Beim früheren laienhaften Lackieren von Lautsprechergehäusen per einfacher Lackrolle war das alles nicht so perfekt am Ende.
Gute Lackrolle reicht auch, aber nur für matt.
 
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