Möbelgestellkonstruktion

Smithy

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Hallo zusammen,

ich versuche seit fast schon Tagen mir ein Untergestell für einen Nachttisch auszudenken, aber ich bekomme es einfach nicht gescheit konstruiert, so dass ich es auch einfach Herstellen kann, mit dem Material was ich noch zur verfügung habe.
Die Herrausvorderung ist das die Beine leicht nach außen in beiden dimensionen geneigt sein sollen. Also von vorne und von der Seite sollen die Beine leicht nach außen stehen. Ich werde wohl nicht der erste sein der soetwas bauen will und vor ähnlichen Problemen steht.

Ich habe bisher drei nicht zufridenstellende Lösungen gefunden. Entweder ist es wirklich so kompliziert oder ich finde den "einfachen" Weg nicht.

Version 1:
Screenshot 2024-11-03 232133.png
Die Füsse haben vier schräge schnitte. Ich baue mir also verschiedene Schlitten mit denen ich die einzelnen Schnitte ordentlich machen kann.
+ funktioniert wahrscheinlich
- Aufwändig, viele Vorrichtungen
- einiges an verschnitt
- ich habe nicht mehr dick genuges Holz, Grundmaterial wäre 42mm x 42mm x 170mm

Version 2:
Screenshot 2024-11-03 233853.png
Die Beine bekommen zwei einfache Fasen in der Länge mit einer Vorrichtung und dann einen ekelhaften winkel mit einer weiteren Vorrichtung unten und oben dran.
Die Stege bekommen einfach die 4° ans ende und stellen so den Winkel der beine ein
+ grundmaterial nur 36mm x 36mm x 175mm
- Grundmaterial darf keine 90° haben sonst ergeben sich kleine spalte von 0,1mm- bis 0,2mm

Version 3 habe ich noch nicht konstruiert
Ich würde vorne und hinten 2D nach außen geneigt fertigen und dann über den Winkel der seiten Stege die beiden nach vorne bzw nach hinten neigen.
+ sollte recht einfach funktionieren
- die quer verlaufende Stege haben keine 90° Kanten
- ich habe Angst dass da noch Hürden in der konstruktion kommen

mein gehobeltes Grundmaterial ist 36mm stark aktuell.

Eiche, aus 27mm starken Brettern einen Kasten auf Gehrung, waterfall edges, 23mm starke Fase vorne, zwei Schubladen mit gefräßten Griffen.
Screenshot 2024-11-03 235519.png
Dieses Bild ist perspektivisch dargestellt, die Gestelle sind in räumlicher Darstellung, Iso Ansicht.

Wie konstruiert Ihr so ein Untergestell? Gibt es da einen einfachen eleganten Weg, oder sind meine Ansprüche mit Neigung in zwei Richtungen zu hoch?

Viele Grüße
Kevin
 

fragnix

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Warum willst Du bei Option 1 die Beine "aus dem Vollen" rausschneiden? Es reicht doch, wenn Du oben in Zargenhöhe den (gleichen) Winkel abschneidest.

Eine Vorrichtung müsste reichen, wenn diese die Anlage (anschmiegen) auch um 90° gedreht erlaubt. Damit kannst Du dann auch Kopf und Fuss schräg stellen.

Verjüngen die Beine sich eigentlich? Schaut fast so aus. Dafür würde ich eine zweite Vorrichtung nehmen. Das ist aber eine ganz simple.
 

Smithy

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Aus dem vollen in dem, weil die Beine sich verjüngen.

Wenn ich die Beine im gleich Winkel anschräge wird die Kante schief.
1730713558017.png

Wenn ich die Beine entsprechend anwinkel, so dass die Kante wieder gerade ist stehen die Flächen vom Fuss nicht mehr 90° aufeinander. sondern nur noch 89,4°. Da habe ich Angst das dann der Letzte Winkel nicht mehr zugeht.
Dann muss man natürlich auch die Frage stellen wie genau kann ich Arbeiten, aber ich habe ein schlechtes Gefühl dabei wenn die Konstruktion schon eine Abweichung hat.

1730713705722.png 1730713755091.png
 

fragnix

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Verjüngend finde ich schick, mache ich auch gelegentlich so. Referenzseite ist dann für mich eine der beiden äusseren.

Erst den Zargenanschluss, weil dabei keine Referenzen verloren gehen:
Ab in die Vorrichtung, welche sowohl den Schrägstellungswinkel zur Seite beinhaltet, als auch den gleichen Winkel nach oben. Abstand so einstellen, dass der Schnitt bei (Zargenhöhe) cm beginnt, und Abfahrt.
Praktisch mache ich das nicht mit Winkeln, sondern mit Versatz pro Beinlänge. Bei Dir könnte das 1,5 cm auf 30 cm sein (geraten). Das Beinende muss also 1,5 weg vom Sägeblatt, und 1,5 cm nach oben.
Mein Ansatz bei so etwas ist also nicht Mathematik, sondern das Holz so hinzulegen wie es nachher am Objekt sein wird: 1,5 cm nach vorne und nach links. Würdest Du 1,0 cm nach vorne und 2,5 cm nach links wollen, dann wäre das genauso einfach. Im Falle der Mathematik bräuchte ich für den Winkel mehr Zeit, und ich muss diesen theoretischen Winkel auch noch super genau ausmessen.
P.S.: Leichte Korrekturen hinterher mit dem Einhandhobel.

Danach die Verjüngung:
Von der unbehandelten Referenzseite ausgehend stelle ich den Verjüngungswinkel am Schiebeanschlag ein (~1 cm auf 40 cm Bein oder so), und stelle die beiden verjüngten Seiten her. Oben bleiben (Zargenhöhe) cm unberührt stehen, die sind ja schon bearbeitet.
Der Schiebeanschlag steht dann bei mir also quasi parallel zum Blatt, und nicht wie sonst quer. Kann man aber auch mit einem 90° Winkel erledigen, wenn man den hat.

P.P.S.: Wie verbindest Du die Zarge, kommen da noch Dübel oder Zapfen ran?

P.P.P.S.: "Wenn ich die Beine im gleich Winkel anschräge wird die Kante schief." <= Ja, das wird sie. Für mich wäre das OK, ich würde das nicht sehen (das meine ich physisch: Mein Blickwinkel reicht da nicht hin. Siehe Beitrag #3, letztes Bild, oder Beitrag #1, letztes Bild).
Wäre ich an einer gerade Kante interessiert (und Du scheinst das zu sein), dann würde ich wahrscheinlich die Kopfenden der Querhölzer (Friesen? Ich weiss nicht, wie die heissen Zarge :emoji_wink:) per Handhobel leicht anschrägen, damit sie zur leicht schräg stehenden Fläche oben am Bein passen.
 
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Smithy

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1730763654946.png
Ich versuche mal ein paar Begriffe klarer zu definieren, habe ich dich da richtig verstanden?

In der Ansicht sieht man recht gut wie ich ursprnglich geplant hatte die Beine zu schneiden. Mir ist heute Aufgefallen das ich noch Abschnitt übrig habe von der Kiste und das mein Eiche doch reichen könnte. Muss ich morgen nochmal wach durchdenken.

deine Rechenweise ist praktisch, da ich meine Möbel lieber durchkonstruiere ist der Winkel meistens geschickter, zB wenn man die höhe der Beine noch nicht kennt und sie variiert bis es harmonisch für einen Aussieht. By the way gut geschätzt: arctan(1,5cm/30cm) sind 2,8° und ich habe 3° konstruiert (außen). Beruflich bin ich auch mit CAD unterwegs, weshalb ich mich mit dem Weg deutlich sicherer fühle.

Quatratisch gebaut habe ich genug, da fehlt irgendwie immer etwas. Ich finde es deutlich schöner wenn die Beine nicht nur schräg stehen. Die Innenkante ist übrigens 6° angeschrägt, doppelt so viel wie die Außenkante.

Wie ich die Zargen verbinde bin ich mir noch nicht sicher. Mit Zapfen habe ich schon ein paar mal was ausprobiert, aber es hat nie so gut gepasst wie in den Youtube videos immer. Am Ende sah es doch gut aus, aber trozdem habe ich respekt davor. Genau so mit dem Einhandhobel sachen zu Korrigieren, habe ich noch nicht zuverlässig gut hinbekommen.
Wenn es so weit ist werde ich entscheiden ob Dübel oder Zapfen. Vielleicht mache ich einfach einen Buttjoint und treibe nachträglich Dübel von außen durch, die müssen sich dann aber Fablich absetzen.

Vermutlich hast du recht, dass man den schrägen winkel nicht sieht.

Grüße
 

tmw

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Ich würde die Zargen gerade lassen an den Stirnseiten und die ausgestellten Beine an einer Vorrichtung für die Tischkreissäge (oder mit dem Handhobel) passend zum Winkel ausarbeiten. Ist mit Sicherheit einfacher als 10tel-Grad-genau mit Gehrungsanschlag einzustellen.
Der Vorteil am rechten Winkel an der Zarge ist, dass man einfacher zum Beispiel Dominos einbauen kann.
 

fragnix

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CAD mit Winkeln ist OK, würde ich wohl auch so machen. Nur wenn es dann an die Säge geht, dann nehme ich die Zentimeter. Meinetwegen aus der CAD Zeichnung :emoji_wink:

Mit dem Einhandhobel fehlte mir anfangs auch Übung. Liegt wohl in der Natur der Sache. Aber mit Nutzung kommt Erfahrung. Mein Tipp daher: Rein in's kalte Nass, denn ohne Wasser kannst Du nicht Schwimmen lernen.

Begriffe definieren: Da bin ich der falsche Ansprechpartner für, wenn ich sogar überlegen muss, wie die waagerechten Hölzer einer Zarge heissen...
Ich finde Lösungen, aber formale Begriffe und bewährte Wege werden Dir die Tischler hier besser zeigen können.
Aber ja, so wie in der Zeichnung in Beitrag #5 beschrieben, so meinte ich meine Begriffe.
 

Smithy

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Der Vorteil am rechten Winkel an der Zarge ist, dass man einfacher zum Beispiel Dominos einbauen kann.
*könnte. Gib mir noch 5 Jahre und ich habe auch so ein Gerät. Noch bastel ich in unserer Mietwohnung im Gästezimmer.
Aber ja, so wie in der Zeichnung in Beitrag #5 beschrieben, so meinte ich meine Begriffe.
mir gings auch mehr darum dass wir nicht aneinander vorbeireden.
 

flüsterholz

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Wie wäre es denn, wenn du das Bein schrägstellst? Die Zarge müsste dann zum Anschluss an das Bein nur im 45° Winkel gesägt werden. Dübel oder Schlitz und Zapfen wäre beides möglich. Das Bein bräuchte dann nur oben und unten ( zur Platte und zum Fußboden) den entsprechenden Winkel, der zur Schrägstellung deines Beines passt. Hier mal in der Draufsicht. Ich hoffe, es wird klar, was ich meine.
Gruß Michael
 

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Dale_B_Cooper

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Version 1 erscheint mir erheblich einfacher, weil wenigstens die Zargen rechtwinklig sind.

Das Sägen in dem total flachen Winkel und Treffen der Übergangs"linie" auf den Innenseiten der Beine stelle ich mir nicht unambitioniert vor. Sonst sieht's für mich gut gelöst in V1 aus.

Viel Erfolg!
 

Ikeabana

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Vermutlich würde ich da etwas pragmatischer rangehen und anhand der CAD nur festlegen, wohin die Reise gehen soll. Dann würde ich einen Prototypen in Fi/Ta bauen und dabei die Vorrichtungen herstellen. Da kann ich dann noch nachsteuern, wenn mir etwas nicht gefällt oder passt. Da ich mit meinen Maschinen sowieso keine Chance habe bizzare Winkel wie 79,36° einzustellen, versuche ich das mit Vorrichtungen zu erreichen. dabei versuche ich zueinandergehörende Kombonenten und Schnitte mit der gleichen Vorrichtung zu machen. Dann passt es automatisch.

Schicker Entwurf übrigens.
 

fragnix

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Ich sehe in Varianten 1 und 2 gar keine 45° Winkel.
(Edith erklärt mir gerade, was Du meinst. Jetzt habe ich es verstanden. Rest des Textes lasse ich dennoch stehen)

...Nur ~5° Winkel am Bein, und die machen mir eher weniger Sorgen, weil ich die "ungefähr genau" mit einer Vorrichtung herstellen kann. Passt mein Winkel um ein Grad nicht, dann steht das Bein halt weiter raus. Bündig ist Bein/Zarge dennoch, weil das Bein sich nach der Auflagefläche richtet. Übertrieben gesagt kann da also nichts schief gehen (praktisch kann da alles schief werden, aber Du verstehst sicher, was ich meine).

Bei Deinem Ansatz muss der 45° Winkel passen (oder zumindest Fehler auf einer Seite dann auf der anderen Seite komplementär aufgefangen werden). Das ist aber durchaus beherrschbar. Mein Kommentar bezog sich nur auf die 45° Winkel, mit denen die Verbindung (Dübel, Zinke,...) in's Bein muss. Das halte ich für aufwändiger / schwieriger als ein senkrechtes Loch.
 

Smithy

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Finde ich einen guten Ansatz @flüsterholz gibt dem Möbelstück eine komplett anderes Aussehen. Aber einfach wäre es umzusetzen und es hat fast keinen Verschnitt.
1731076941092.png

1731077018939.png
und nochmal perspektivisch
1731077125245.png

gerade ist der Korpus in den Klemmen.
Die Ecken sind nicht perfekt, aber ich hoffe dass sowas nur unseresgleichen sehen :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
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Dale_B_Cooper

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Klebeband funktioniert bei mir super für perfekte Ecken.. (solange die max. 45° stimmen).
Bin gespannt, wie's weitergeht. :emoji_slight_smile:
 
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