Werkstatt-Dämmung Schall über der Garage – Tipps gesucht

Remedin

ww-pappel
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Hallo zusammen! Wir kaufen ein Haus und möchten über der Garage (ca. 6x6 m, Baujahr 2003) eine Holzwerkstatt einrichten. Der Schuppen hat teilweise Fachwerk, Holzbretterwände und Ziegel auf dem Dach sowie einen Estrichboden. Da ich auch abends mit lauteren Maschinen wie Kreissäge und Dickenhobel arbeiten möchte, plane ich eine effektive Dämmung, um die Nachbarn nicht zu stören. Die Kosten würden wir direkt in die Immobilienfinanzierung einfließen lassen – welche Dämmoptionen würdet ihr hier empfehlen?

Meine erste Idee ist, die Werkstatt von innen zu dämmen (Grundfläche ca. 42 m², Dachschräge und Wände zusammen ca. 100 m²). Mein Plan wäre, die Wände und das Dach mit Dämmschaumstoff wie den Basotect-Absorbern zu bekleben (Link: Basotect-Absorber). Darüber würde ich OSB-Platten anbringen, da ich viele French Cleat-Halterungen montieren möchte.

Ein paar Fragen dazu:

  • Macht es Sinn, die OSB-Platten von den Wänden zu entkoppeln?
  • Spielt die Stärke der OSB-Platten eine Rolle?
  • Ich überlege auch, etwas dickere Dämmmatten zu nehmen, sodass sie von den OSB-Platten richtig angedrückt werden – oder ist das eher kontraproduktiv?
Ein weiterer Punkt ist die Feuchtigkeit. Die Holzwände sind nach außen hin nicht ganz dicht – an manchen Stellen sieht man sogar Licht durchscheinen. Muss ich hier wegen Feuchtigkeit aufpassen, oder reicht die Belüftung durch die Spalten nach außen?

Oder bin ich mit dem Ansatz möglicherweise auf dem Holzweg? Bin gespannt auf eure Tipps und Anregungen!

Vielen Dank! Werkstatt_1.png Werkstatt_2.png Werkstatt_3.png
 

Dale_B_Cooper

ww-esche
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Moin,

das ist ein gelinde gesagt heikles Unterfangen. Wenn Du mit Schaumstoff irgendwas an Holzwänden herummachst, die dann auch teils noch nicht ganz dicht sind, ist das bestimmt nicht nur aus Schallgründen suboptimal. Beheizt werden soll da nichts, oder?

Ich denke, wenn Du es richtig machen willst, wird das viel zu teuer, weil die Wandkonstruktion (einschalig Brett an Brett quasi?) nicht viel hergibt, vor allem auch VIEL zu leicht ist.

Viel Erfolg und berichte gerne mal,
Dale.
 

NOFX

ww-robinie
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Wir hatten ein ähnliches Thema bei einer Kellerwerkstatt gerade: Ich wäre auch bei einer komplett entkoppelten Innenkonstruktion, die möglichst wenige/keine fixen Verbindungen zur Außenwand hat und die gut gedämmt mit Mineralwolle oder Holzfaser.

Die "undichte Außenwand" ist natürlich problematisch für jede Dämmung, daher muss diese als erstes vernünftig ausgeführt werden.
 

matadoerle

ww-birke
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Schall ist leider ein kompliziertes Unterfangen. Denn es gibt neben dem allgegenwärtigen Luftschall eben auch den Körperschall, der JEDE (!) große Fläche nutzt, um sich in Luftschall umzuwandeln. Ich versuche das mal konkret am Betrieb einer Kreissäge oder einer Abrichte verständlich zu machen.

Wenn Du die Maschine in einem super gedämmten Raum betreibst, aber die Schwingungen auf die mit dem Boden verbundenen Seitenwände des Hauses übertragen werden, dann ist das für deine Nachbarn unter Umständen genauso laut, als würdest Du ohne akustische Dämmung arbeiten. Schall ist gewissermassen wir Wasser, er findet die kleinste Ritze um sich zu verbreiten ..

Effektive Geräuschdämmung benötigt also eine gute Balance aus schallabsorbierenden Materialien und Entkoppelung angrenzender Flächen. Hilfreich ist tatsächlich das schalldämmende Material, was die Wände schwerer macht (Gewicht unterdrückt Schwingungen). Kompression der schalldämmenden Materialien ist nicht hilfreich für Luftschall, könnte aber die Eigenschwingungen der Beplankung vermindern helfen.

Bevor Du viel Geld in teure Materialien versenkst, macht es meiner Meinung nach mehr SInn, sich mit einem Bauphysiker zu unterhalten. Wenn der dir hilft, die neuralgischen Punkte zu identifizieren und zu entschärfen, brauchst Du umso weniger teure Materialien - sparst wahrscheinlich insgesamt Geld und Mühe.
 

TobiBS

ww-robinie
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Mein Plan wäre, die Wände und das Dach mit Dämmschaumstoff wie den Basotect-Absorbern zu bekleben (Link: Basotect-Absorber). Darüber würde ich OSB-Platten anbringen, da ich viele French Cleat-Halterungen montieren möchte.
Unabhängig von den anderen Überlegungen, die ich alle für relevant halte: Der von dir gewählte Schaumstoff ist für die Oberfläche gedacht, nicht für die Hohlraumdämmung: „Die helle Farbe dunkelt Ihre Räume zudem nicht ab und die Platten vergilben, im Vergleich zu sonst herkömmlichem PU Schaumstoff, nicht. Sie bleiben weiß oder hellgrau.“
Denn die Farbe der Dämmung hinter der OSB dürfte einem reichlich egal sein.
 

NiklasAG

ww-robinie
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Hast geklärt, ob du das darfst? Bisherige Nutzung? Auflagen bei Umnutzung? Du musst doch sicher ein Baugesuch dafür einreichen gegen das jeder Nachbar Einsprache einlegen kann, wenn er Angst vor dem Lärm hat?

Wir bauen einen Carport und müssen ihn, weil mit Nahbaurecht ans Grundstück gesetzt, 30 Minuten feuerfest bauen. Die Bauvorschriften sind manchmal gelinde gesagt absurd.

Zum Thema "viele French Cleat-Halterungen" nein, möchtest du nicht.
 

Dale_B_Cooper

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Carport als Werkstatt umnutzen, hab ich auch mal drüber nachgedacht --> ganz schwieriges Unterfangen. Schon Carport --> Garage kann kompliziert werden..
 

NiklasAG

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Nein, wir nutzen den Carport nicht als Werkstatt. Aber für so etwas Simples braucht man ein Baugesuch. Eine Scheune als Werkstatt, inkl. Dämmung usw. sicher auch.
 

ChrisOL

ww-robinie
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Moin,

Zur Schalldämmung, die Holzbretterwände brauchen einen massiven Aufbau. Mit dem Schaumstoff wird das nichts, Sand, Stein, in der Richtung wirst du etwas benötigen damit es draußen weniger laut ist. Jede Ritze muss geschlossen werden.

Lass dich wirklich von jemanden vor Ort beraten.
 

Farmer308

ww-birnbaum
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Moin
Hier wirst Du fündig wenn es um Schalldämmung geht, allerdings ist das kein Schnapp.
Zunächst sollte natürlich erstmals das Bauwerk dicht sein, sonst wirst Du da nicht glücklich. Dann wäre jede folgende Massnahme
wie Perlen vor die Säue werfen...
Viel Erfolg:emoji_thumbsup:
 
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