Bambus als Arbeitsplatte?

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Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach einer neuen Arbeitsplatte für meine leichte Werkbank in der Werkstatt. Dabei bin ich an einer Bambusplatte hängengeblieben, und die Idee will mich nicht so recht loslassen.
Auf der Werkbank werden nur leichte Arbeit verrichtet, z. B. Bauteile spannen, schleifen, schrauben, leimen, ölen, montieren... Was halt im Werkstattalltag so vorkommt. Gehobelt und gestemmt wird auf der Werkbank nicht,
Meine Frage an euch: Ist Bambus als Arbeitsplattenmaterial eine Schnapsidee?
Gruß
Peter

https://www.bauhaus.info/massivholzplatten/exclusivholz-massivholzplatte/p/24510217
 

Dietrich

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Hallo,

ökologisch weil schnellwachsende Grasart gilt aber dann dort wo es her kommt, um den halben Planeten transportiert gilt das hier nicht mehr, aber heimische Buche wäre die perfekte und ökologische Alternative.

Gruß Dietrich
 

Mathis

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Ich hab nur schlechte Erfahrungen mit ner Bambusplatte von Bauhaus gemacht: Die Verleimungen lösen sich mit den Jahren, Fugen gehen auf, und die Härte ist nicht höher als bei richtigem Holz. Extreme Härte hat nur der äußersten Millimeter der Stengel, und der fällt während der Produktion ja weg.
Würde ich nie wieder kaufen.
 

Dale_B_Cooper

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Wenn man keinen Baumarktschrott kauft, sondern z.B. die Platten von Moso, ist die Qualität 1a. Leider preislich ne andere Liga.
Dass Baumärkte den China-Ramsch kaufen, hab ich schon mehrfach gehört.
Härte ist nicht höher als bei richtigem Holz.
Festigkeit und Steifigkeit von Bambus ist ziemlich enorm. Gerade das "Verbundmaterial" wird ja auch nicht ganz umsonst gerne mal für Treppenstufen und Parkett eingesetzt.
 

Mathis

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Ich hab bewusst von Härte gesprochen, nicht von Festigkeit und Steifigkeit.
Bei Bambus hinterlassen schon hart auf der Platte abgestellte Weckgläser oder Konserven bleibende Eindrücke, darum kann ich die Härte schon aus eigener Erfahrung realistisch beurteilen.
 

KaiX0

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Ich hab bewusst von Härte gesprochen, nicht von Festigkeit und Steifigkeit.
Bei Bambus hinterlassen schon hart auf der Platte abgestellte Weckgläser oder Konserven bleibende Eindrücke, darum kann ich die Härte schon aus eigener Erfahrung realistisch beurteilen.
Also ich verarbeite regelmässig Bambus, und der ist verdammt hart, auch wenn ich es nicht in Brinell ausdrücken kann. Das macht sich besonders beim Bohren von Sacklöchern mit 20mm Durchmesser bemerkbar, da ist mehr Widerstand als bei den meisten Harthölzern (Nadelholz verarbeite ich nicht).
Das Zeug ist aber auch schwerer als die meisten Hölzer.
 

Dikado

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Bei dem von Peter verlinkten Bauhauspreis würde ich gar nicht auf die Idee kommen diese China-Gras-Platte zu kaufen. Wäre der Preis dafür angemessen, also 20 - 40 €, dann könnte man darüber nachdenken, aber nicht bei so einem Mondpreis.
 

Dale_B_Cooper

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Bei Bambus hinterlassen schon hart auf der Platte abgestellte Weckgläser oder Konserven bleibende Eindrücke, darum kann ich die Härte schon aus eigener Erfahrung realistisch beurteilen.
Joah - dass diese Platten nichts taugen, ist wohl unumstritten. Bambus Brinell Härte kann man ganz gut googlen.
Hier mal ein willkürlicher Link mit Vergleichswerten: https://www.bodewo.ch/boden/parkett/brinell-haerte.html
> 40 N/mm² ist auf jeden Fall härter als Eiche.

Normalerweise ist also das Absetzen eines Glases mehr als unkritisch. :emoji_slight_smile:

Vom Parkett habe ich nicht nur gutes gehört. Was da wahr ist und was nicht, da habe ich leider keine eigene Erfahrung.
Ein Freund von mir hat das auf ne Treppe verlegt und ist damit ziemlich zufrieden. Aber naja, ich hab's in der Tat noch nicht dafür verwendet. Weiß auch nicht, wie sich das mit Fußbodenheizung verträgt, glaub auch nur so arg mittelmäßig.

Also ich verarbeite regelmässig Bambus, und der ist verdammt hart, auch wenn ich es nicht in Brinell ausdrücken kann. Das macht sich besonders beim Bohren von Sacklöchern mit 20mm Durchmesser bemerkbar, da ist mehr Widerstand als bei den meisten Harthölzern (Nadelholz verarbeite ich nicht).
Hab auch eher das Gefühl, dass es ziemlich fröhlich Sägeblätter verschleißt. Soll wohl auch an den Silikateinlagerungen liegen. Wer weiß..
 
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Okay, und danke euch allen! Es war wohl wirklich eine Schnapsidee.
Dann werde ich wohl wieder auf eine Dekorplatte zurückgreifen.
Die letzte hat ja immerhin über 30 Jahre durchgehalten und gute Dienste getan.
Viele Grüße und einen guten Start in die neue Woche!
Peter
 

carsten

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Hallo

der Leimanteil ist auch nicht höher als bei Leimholz. Sitze seit fast 20 Jahren an einem Schreibtisch mit Bambus Arbeitsplatte.
Dafür kann ich Bambus empfehlen. Ebenso als Fertigparkett. VOr 17 Jahren in einem Schlafzimmer gelegt. Sieht noch gut aus, wird allerdings auch sehr pfleglich behandelt.
 

mj5

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Dann werde ich wohl wieder auf eine Dekorplatte zurückgreifen.
Die letzte hat ja immerhin über 30 Jahre durchgehalten und gute Dienste getan.
Oh mein Gott - auf so einer ollen Haesslichkeit konntest Du arbeiten? :emoji_open_mouth:
Falls Du auf Tueblatt umsteigst, aber das Dekor verrmisst sag bescheid. 30 Jahre alt ist hier so zu sagen "up-to-date".
Vielleicht finde ich ja was passendes in HPL. :emoji_grin:
 

fahe

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der Leimanteil ist auch nicht höher als bei Leimholz.
...alo in einem Herstellungsvideo sah das vor Jahren deutlich anders aus.

Da wurden die Stengel erst einmal zerfassert... und alles, was danach kam, sah jetzt schon nach engagierten Harzeinsatz aus.

Das sollten meiner Erinnerung nach aber wohl Terrassenbeläge werden...
 

WinfriedM

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Wenn sie dir gefällt und der Preis es dir wert ist, geht das. Ich hab auch schon Jahre auf einer Bambusplatte gearbeitet, null Probleme. Ist sehr hart, was auch durch den Harzanteil kommt. So teuer finde ich die auch nicht. Für Buche müsstest du bestimmt auch 100 Euro ausgeben.
 

Dale_B_Cooper

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Moin,
...alo in einem Herstellungsvideo sah das vor Jahren deutlich anders aus.

Da wurden die Stengel erst einmal zerfassert... und alles, was danach kam, sah jetzt schon nach engagierten Harzeinsatz aus.

Das sollten meiner Erinnerung nach aber wohl Terrassenbeläge werden...
es gibt mehrere Möglichkeiten, Bambus zu verarbeiten. Das Zerfasern und nachher Zusammenkleben macht das mit Abstand härteste Material, aber für die oben gezeigte Platte wird es nicht verwendet. Da werden die Bambusstücke nicht zerfasert.

Faser-Bambus sieht auch ganz anders aus, da sieht man auch keine bambustypische Strukturen mehr.
Beispiel Faserbambus: https://www.platten-laden.com/en/Solid-board-MOSO-Bamboo.-Density.-3-layer./MHPXXXXXBAMBUD3
Das sieht mehr aus wie Holz. Ich verwende das für Möbelbau, weil ich die Optik mag, hat auch noch niemand als Bambus erkannt.. :emoji_slight_smile:
 

KaiX0

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Genau. Ich verwende es sogar als 'Freund' oder 'Begleiter' der Eiche. Wenn also Eiche vorhanden ist (Küche/Boden) empfehle ich häufig Bambus, Farbe und Strukturen passen gut zusammen.
 

fahe

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es gibt mehrere Möglichkeiten, Bambus zu verarbeiten.

Das war das Video, das ich meinte.

Und hier werden die anderen beiden Möglichkeiten zur Herstellung kurz beschrieben.

Auch denen gemein ist aber ja, dass aus den rohrförmigen Bambusstängeln, deren Wandstärke schließlich überschaubar ist, immer erst einmal irgendwie Lamellen erzeugt werden müssen.

Wenn ich Leimholz herstelle, sind meine Lamellen immer etwas größer... und die Platte enthält zwangsläufig weniger Leim. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Wie solche "Exclusiv-Leimholzplatten" hergestellt werden, kann man auch im Video sehen.
 

Dale_B_Cooper

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Was da irgendwie zum Zusammenleimen genommen wird, will ich auch gar nicht wissen.. :-// Formaldehyd is in the air...
Ich achte auf vernünftigen Hersteller, der vermutlich / hoffentlich auch die Verleimung vorgibt..

Der Leimanteil ist in der Tat eher mit Sperr- oder Schichtholz zu vergleichen, da sind ja auch 5-10% enthalten.
Moso gibt an <10% Leim / Harz / Kleber ...
 
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