Mit 28 zum Tischler/Schreiner?

geroalex

ww-pappel
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Hi, ich bin hier weil ich Hilfe brauche eine Entscheidung zu treffen.

Hab mit 23 BWL Studium abgeschlossen und im IT Bereich gerarbeitet, das hat auch Spaß gemacht , aber insbesondere wurde es einfach sehr gut bezahlt.

Ich arbeite gerne mit meinen Händen, auch als Kind oft gebastelt. Habe mit 25 mir einen Bus gekauft und ihm zum Wohnmobil umgebaut, primitiv mit Stichsäge und Akku Bohrer, aber hat mir trotzdem super Spaß gemacht.

bin halt voll zerrissen.. wenn ich mir anschau was so ein Tischler im Durchschnitt verdient… meine Tante ist Schreiner Meisterin, und arbeitet bei einer Schreinerei wo sie praktisch Mindestlohn bekommt… finde ich absolut wiederlich. Denke das liegt auch am Betriebsleiter.

Denke aber das ich trotzdem als Schreiner viel mehr Spaß an der Arbeit habe als einem Job im IT Bereich wo ihr irgendwelche digitalen Produkte verkaufe.

Hätte schon vor, das ich als Tischler irgendwann meinen eigenen Laden haben würde, da ich auch BwL studiert habe wäre das recht nützlich , sehe auch immer wieder das es Betriebe gibt wo es keinen Nachfolger gibt.

Jetzt zu all dem was ich geschrieben habe.. bin ich dumm, sollte ich das einfach lassen, oder kann man auch als Schreiner einen tollen Arbeitsplatz haben, oder in der Zukunft sogar leiten, wo Fähre Entlohnung für harte Arbeiten besteht?

Danke vielmals, jede Perspektive wäre echt hilfreich, gute und schlecht Erfahrungen.

Gero
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
Die Situation wird angeblich besser , weils weniger ordentliche gibt, aber wir sind immer schlechter bezahlt als die mit nem Bachelor Master...
Du must irgendwie zu nem Gesellenbrief kommen, dann kannst du loslegen, Beratung durch eine HWK Berater ??

Unser Materialprk ist eben groß und das wird durch den zu erzielbaren Stundensatz nicht gerechtfertigt.
 

fragnix

ww-robinie
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Es scheint, als ob Du in der IT in einem Bereich gelandet wärst, der Dir nicht zusagt.
Ich denke, dass Dir genau das Gleiche auch im Holzhandwerk passieren kann.
Ein Wechsel wird Dich also nicht per se glücklich machen, sondern Du musst den richtigen Laden finden. Fange damit doch mal an!
Der konkrete Weg wird wahrscheinlich vom Betrieb abhängig sein. Du kannst Dich ja vorab informieren, damit Du Deine Optionen kennst. Ich vermute, wirst Du dem Betrieb einen kreativen Weg vorschlagen müssen.
Meine Erfahrung ist: Alles ist möglich, und fast nichts zählt mehr als Motivation und Engagement. Wenn es das ist was Du willst: Ran an den Speck.

(Warum ich da so positiv schreibe: Du hast oben "harte Arbeit" erwähnt. Per se kannst Du quasi alles. Keiner sagt, dass es leicht wird. Wenn das für Dich OK ist, dann sollte einiges möglich sein.)
 

Dale_B_Cooper

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Mach dir nicht Dein Hobby kaputt, indem Du es zum Beruf machst. Vor der Entscheidung (eine gänzlich andere allerdings) hab ich auch schon mal gestanden und mich richtig entschieden.

Dein Job bringt Dir keinen Spaß mehr? Du kannst auch so kündigen und was Neues suchen.. Selbständig machen geht im Bereich IT auch einfacher als nen ganzen Meister zu machen. Behalt das Hobby.. :emoji_wink:
 

marcushobelt

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Wir hatten auch zwei Azubis, mitte 20, die zuerst auch was ganz anderes gelernt und gearbeitet haben. Ist alles machbar.
Du kannst eine Ausbildung machen und wenn du merken solltest dass dir das ganze doch nicht so zusagt, dann kannst du immer noch in deinem zuvor erlernten Beruf wieder einsteigen.
 
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annajo

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Hallo Gero,
ich bin mittlerweile in Rente und habe nach meinem Informatik-Studium als angestellter SW-Entwickler gearbeitet.
Angeleitet durch meinen Großvater habe ich schon als Kind viel mit Holz gearbeitet und dieses "Holz-Hobby" hat sich bis heute erhalten und jetzt in der Rente habe ich das intensiviert.
Als bei mir die Berufswahl anstand gab es auch den Wunsch Schreiner/Tischler und habe mich damals ein bisschen schlau gemacht. Ich musste damals erfahren, dass die Schreiner hier in der Gegend überwiegen vorgefertigte Fenster und Türen einbauen, vielleicht mal eine Treppe und ganz selten eine Küche. Das war nicht das, was ich mir damals vorgestellt hatte und habe deshalb einen ganz anderen Beruf (Studium) gewählt, aber das "Holz-Hobby" gab und gibt es immer als Ausgleich zur Arbeit an der Tastatur. Ich habe mir z. B. ein Holzrahmen-Haus mit viel Eigenleistung gebaut, aber auch Klein-Möbel, Kinderbetten etc.
Wenn man als Schreiner/Tischler arbeitet, muss man das machen was der Kunde wünscht und nicht das, was ich mir vorstelle. Für mich bedeutet Arbeiten mit Holz Handarbeit (Hobel, Handsäge, Stechbeitel etc.).
Moderne Schreiner bedienen heute verschiedene Maschinen bis hin zu CNC-Maschinen ... ist es das, was du willst?

Heute bin ich froh, das so gemacht zu haben, denn als Schreiner hätte ich heute vielleicht "Computer" als Hobby und auf der anderen Seite sind im IT-Bereich die Stundelöhne ganz anders.

Lange Rede, kurzer Sinn: Schau Dir ganz genau an, welche Aufgabe als Schreiner/Tischler auf dich zukommen und überlege ganz genau, ob Dir das Spaß machen würde.

Gruß, Edwin
 

yoghurt

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Hallo,
Du bist jetzt nicht der erste, der zu diesem Thema fragt. Es gab da schon einige Themen zu der im Prinzip identischen Frage. Die Antworten ähneln sich. Such mal ein bisschen….
 

Dikado

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Ich kenne deinen Familienstand nicht, aber vermutlich wird es auch mal Nachwuchs geben und als selbstständiger Handwerker wirst die Kinder dann eher abends noch mal kurz sehen. Ansonsten wirst du viel Zeit aufbringen müssen um die Familie über die Runden zu bringen.
Ich kenne so einige Tischler, die gewechselt haben, weil schlecht bezahlt und monotone Arbeit. Möbel wurden wohl eher seltener gebaut. Einer hat in seiner Lehrzeit die Hälfte der Zeit Fenster streichen müssen und dann für sich festgestellt, dass er Tischler und nicht Maler werden wollte.
 

predatorklein

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Moin

Bleib im IT Bereich , notfalls eine andere Stelle suchen , wenn dir an der jetzigen was nicht gefällt .
Und geschreinert wird als Hobby .

Viele Hobbyschreiner hier würden ganz große Augen machen , wenn sie mal beim Schreiner arbeiten würden :emoji_fearful:
Von der " Meister Eder Romantik " ist da nicht mehr viel übrig .
Und die Selbstständigkeit ist nochmal eine ganz andere Hausnummer .

Mit mir zusammen haben 30 Abiturienten und Realschüler ihre Lehre gemacht .
5 sind noch in dem Beruf .
3 bei der Uni und der Stadt angestellt , 2 sind selbstständig .
Einer davon bin ich .

Würde heute so wie meine Freundin auch zur Uni gehen , da ist man nach 20 Jahren Leiter eines Handwerkerteams .
Bißchen koordinieren , bißchen Liegenschaften checken , viel Urlaub , gute Bezahlung + einige Möglichkeiten , um fürs Alter noch extra vorzusorgen .
Und geschreinert wird zum Spaß oder im Nebengewebe .

Gruß
 

Seanathair

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Wenn Du Dir sorgen um das Einkommen eines Tischlers machst, bleib in Deinem Job.
Ich hatte vor Jahren (Jahrzehnten?) auch einmal die Idee Mühlenbauer zu werden aus Frust im Job und dem schönen Beispiel eines Mühlenbesitzers in meiner Nähe. Er ist durch Fleiß, Fachkenntnis, Networking und einem Unterstützerverein für seine Mühle gut und glücklich (soweit ich das von außen beurteilen kann) durchs Leben gekommen.
Mit Sicherheit hat es nicht auf sein Einkommen geschielt bei seiner Entscheidung, ich schon. Deshalb blieb ich in meinem Beruf, hab den Arbeitgeber gewechselt, meine Erfahrungen gemacht und mich auch in meinem Beruf entfalten können. Es ist nicht nur wichtig, was man gelernt hat, sondern was man daraus macht.
 

brubu

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Hallo zusammen
Tischler braucht es sowieso bald keine mehr. Dafür gibt es Youtube und was damit nicht geht kommt irgendwie per Mausklick digital.
Vielleicht merkt irgendwann jemand die Folgen davon..............................
Bei uns haben die Politiker gut 25!!! Jahre gebraucht um zu merken, richtig zu merken, denn vorausdenken können die nicht, dass wir zu wenige
Mediziner haben. Nun wollen sie ein paar Studienplätze mehr schaffen.
Gruss brubu
 

Claus P.

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Richtig und auch sehr sehr traurig. Bei den Lehrern ist es noch extremer. Wenn man mal von der Flüchtlingswelle, Migration und Umzüge zwischen den Bundesländern absieht, kann man heute anhand der Geburten exakt vorhersagen, wie viele Schüler in 6 Jahren zu Schule gehen werden, wieviele Lehrer in den Ruhestand versetzt sind. Das Delta ergibt dann den Bedarf an Lehrern die benötigt werden (zumindest auf dem Papier).

Nur unsere Politik merkt erst, wenn die Schüler eingeschult werden, dass Lehrer fehlen und hinken hinterher. Die sechs Jahre kann man aber nicht mehr aufholen, da ja das Studium so um den Dreh 8 bis 10 Semester dauert.
Meiner Meinung werden die Prioritäten nicht richtig gesetzt. Deswegen fehlts an allen Ecken und Enden. Aber eine politische Diskussion möchte ich nicht anfangen und es läßt sich auch leicht reden, wenn man die Hintergründe nicht kennt.
Bei Pflegekräften dito. Aufgrund der Alterspyramide und der Sterblichkeitsrate läßt sich ziemlich genau vorhersagen, wieviel Pflegekräfte wir in 5, 10 20 Jahren brauchen werden. Ernsthaft nachdenken darf man darüber nicht, sonst bekommt man Depressionen.
 

fahe

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...unlängst wurde hier mal ein Video von einer Tischlerei in meiner Nähe verlinkt. Das ist unter den Tischlereien, die ich so kenne, eine der paar Ausnahmen, was das Angebots- und damit Aufgabenspektrum angeht. Manches von dem was sie machen gefällt mir, manches eher nicht.

Ich finde die Jungs weiterhin sympathisch und wünsche denen, dass ihr Geschäftsmodell auch dauerhaft Bestand haben kann. Sicher bin ich mir aber nicht.

Auf der Teamseite der Website gibt's auch den Anreiz, sich initiativ zu bewerben.

Ich weiß, Geld ist nicht alles im Leben, aber...
 

Todde

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Hallo Gero,
ich bin auch nach einem gänzlich anderen Studium in der IT gelandet - und arbeite nebenbei gern mit Holz. Die Verdienstmöglichkeiten sind das eine, die Freude am Job (hab ich auch in der IT :emoji_wink:) das andere. Ist ja ausführlich beschrieben worden.
Wie wäre es mit einem Job, in dem Du Deine jetzigen Fähigkeiten (IT, Verkauf?) mit dem Tischlerhandwerk verbindest? Entwicklung / Vertrieb / Einrichtung / Schulung von CNC-Maschinen für die Holzbearbeitung zum Beispiel, oder IT für Handwerksunternehmen, ....
Nur so als Idee. Da hast Du öfter den Geruch von Holz in der Nase und trotzdem gute Verdienstmöglichkeiten.

Gruß, Todde
 
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