Welches Holz für Tischplatte

Williju

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Hallo zusammen

Ich möchte mir einen ovalen Tisch mit Schweizer Kante und Gradleisten bauen und bin mir aber unschlüssig welches Holz ich verwenden soll.

Der Tisch soll eine Länge von ca. 220 cm und eine Breite von ca. 100 cm haben.

Er soll draußen stehen, wobei der Tisch an einem überdachten Platz steht.

Also vor Regen und Schnee geschützt.

Ich dachte zuerst an Buche, Esche oder Eiche aber die Regionalen Holzhändler
verlangen Mondpreise.

Was könnte ich alternativ zu den genannten Hölzern nehmen bzw. was würdet Ihr empfehlen.

Viele Grüße
Willi
 

Dale_B_Cooper

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Auf jeden Fall keine Buche für draußen.. den Fehler hab ich gemacht (aus Reststücken). Und auch überdacht..
 

IngoS

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Hallo,

dieser Tisch steht seit über 10 Jahren auf unserer Veranda. Fichte Altholz für 0,--€. Gleichfalls die Ecklounge. Damals gebaut nur mit Handkreissäge, Akkuschrauber und Bandschleifer.

IMG_20241202_143956.jpg

Auf jeden Fall keine geschlossene Platte bauen, sondern Einzelbretter mit 5mm Abstand.

Gruß Ingo
 

Waldiger

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Eiche oder Lärche wären meine Optionen. Wobei ein ovaler Tisch mit schweizer Kante eher nach Eiche und verleimen klingt. Wasserfester Leim unter Dach, roustes Finish drauf, könnte schon gehen, aber da gibts andere mit viel mehr Ahnung hier!

Bei uns gibt es immer wieder Bauern oder Forstwirte die sich von Jahren mal Eichen aufschneiden ließen, und die Bohlen dann zu akzeptablen Preisen verkaufen. Vielleicht findest du sowas auch bei dir in der Nähe.
 

Williju

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Guten Morgen

Irgendwie ist meine Antwort Vorgestern nicht gespeichert worden.

Hier also nochmal.

Eiche oder Lärche wären meine Optionen. Wobei ein ovaler Tisch mit schweizer Kante eher nach Eiche und verleimen klingt. Wasserfester Leim unter Dach, roustes Finish drauf, könnte schon gehen, aber da gibts andere mit viel mehr Ahnung hier!

Bei uns gibt es immer wieder Bauern oder Forstwirte die sich von Jahren mal Eichen aufschneiden ließen, und die Bohlen dann zu akzeptablen Preisen verkaufen. Vielleicht findest du sowas auch bei dir in der Nähe.

@waldinger, das ist richtig mit dem Verleimen.
Ich habe auf YouTube dieses Video entdeckt und die Tischplatte hat mir sehr gut gefallen.
Da dachte ich mir das könnte ich mal versuchen.

Habe aber auch einen Tisch wie Ingo auf seinem Bild zeigt in Betracht gezogen.

https://www.youtube.com/watch?v=b6bvPc_VxcM&list=PLonVKHTBlsd_1eLdsO9rgdHJ92r1emJ3K&index=9
Auf jeden Fall keine geschlossene Platte bauen, sondern Einzelbretter mit 5mm Abstand.

Warum keine geschlossene Tischplatte?

Wäre Lärche eine Alternative?

Viele Grüße
Willi
 

happyc

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Hallo Willi,

Holz im Außenbereich ist stärkeren Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt, und es wird entsprechend „Arbeiten“, Quellen & Schwinden. Wenn du einzelne Bretter mit Abstand auf ein Untergestell montierst, kann jedes Brett sozusagen machen was es will - wenn du die Bretter zu einer Platte verleimst, zwingst du sie sozusagen in eine Form. Die Platte wird genauso arbeiten wie die Summe der Einzelbretter, die Bretter sind aber miteinander verleimt, was Einschränkungen mit sich bringt: bei nicht geradem Faserverlauf (bei Ästen o.ä.) quellt & schwindet das Holz nich5 gleichmäßig & parallel, was bei einem verleimten Nachbarbrett zu Spannungen & Rissen führen kann..

Lärche ist gut für den (geschützten) Außenbereich geeignet, kann aber bei Bewitterung zu Spreißelbildung neigen.
 

Williju

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Hallo Happy

Danke für Deine Erklärung.

Würde hier Gradleisten bei einer geschossenen Platte dem ganzen entgegenwirken?
 

Jowe

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Holz aktuell beim Händler ist wirklich der Wahnsinn.
Wenn Du etwas Zeit hast, schau Dich in der Bucht oder den Kleinanzeigen um. Es gibt immer wieder Restbestände, Werkstattauflösungen oder Leute mit Kettensäge die einen guten Draht zum Förster haben.....
Auch privat gefällte Bäume sind relativ günstig zu bekommen. Da sollte man sich aber schon auskennen, die Qualität ist eben nicht wie beim Händler "geprüft".Oft werden die Bohlen frisch geschnitten angeboten. Die müssen dann natürlich noch trocknen. Das braucht Zeit.
In RLP haben wir eine recht rege Forstwirtschaft und da kommt man gut über diesen Weg an Eiche, Douglasie, etc. Aber wie gesagt, angucken,Feuchtigkeit messen und ggf. ein paar Jahre lagern.

Andere Möglichkeit sind alte Möbel die sonst auf den Sperrmüll kommen. Ist aber eine Suche wenn man konkret etwas braucht.
Wer regelmäßig Jäger und Sammler spielt und Lagerplatz hat, kann sich aber so ganz gut mit preiswertem Holz versorgen.
 

happyc

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Würde hier Gradleisten bei einer geschossenen Platte dem ganzen entgegenwirken?

GraTleiste ist der korrekte Begriff.
ein eindeutiges Jein. Eine Gratleiste verhindert, dass sich eine Holzplatte bei Feuchtigkeitsveränderung „wirft“, also konkav, konvex oder beides wird. Das ist aber davon abhängig, aus welchem Teil des Stammes das Holz gesägt wurde, und wie es verleimt wurde. Im Forum (und in der Fachliteratur, oder www allgemein) gibt es da viele Infos zu, such mal nach „Verleimregeln“ und „Feuchtigkeitsveränderung Holz“.
 

Jowe

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Hallo Happy

Danke für Deine Erklärung.

Würde hier Gradleisten bei einer geschossenen Platte dem ganzen entgegenwirken?
Geschlossene (Leimholz) Platte für draussen würde ich abraten. Auch wenn der Wasserabfluss keine Rolle spielen würde weil gut überdacht und damit kein stehendes Wasser.

Happy hat das ja sehr gut ausgeführt. Die klimatischen Bedingungen mit 30-40 ° Unterschied + Luftfeuchteveränderungen nagen da schon ganz schön an der Platte. Gratleiste hilft sicher. Aber ob ausreichend kann ich nicht beantworten,ich würd es nicht machen.
 

happyc

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image.jpg

links ist ne Kiefer-Brett aus einer Einweg-Palette, rechts nen gekantetes Alu mit einer (nahezu) geraden Kante als Referenz. Das Kiefer-Brett wurde mit ner gewissen Restfeuchte gesägt (mit einem damals sicherlich geraden Schnitt) & zu der Palette verarbeitet, und ist dann nachgetrocknet. Aber eben nicht gleichmäßig, parallel zur Kante, sondern „so wie es gewachsen ist“ und die Holzstruktur es vorgibt.
Wenn du aus mehreren Hölzern eine Platte verleimst, die mehr oder weniger der Bewitterung ausgesetzt ist und größeren Feuchtigkeitsveränderungen erfährt, hast du eben das Problem, dass es an der Verleimung zu Spannungen kommen kann, weil dieses Quellen und Schwinden nicht zwingend gleichmäßig, nicht parallel zur Kante passiert, siehe das Bild. Da kann dir die Platte aufreißen.
 

NOFX

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@happyc Schönes Bild, das wirklich eindrücklich zeigt, dass es nicht rein um eine Breitenänderung der Bretter geht, sondern durchaus stark über die Länge variieren kann.

Bei uns am Gartenhaus sieht man übers Jahr ungefähr 2 cm Schwund im Sommer auf knapp 2 m neben der Tür (deren Rahmen leider fest verschraubt wurde, sodass sich Lücken auftun) gegenüber dem Winter.
 

raziausdud

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Würde hier Gradleisten bei einer geschossenen Platte dem ganzen entgegenwirken
Nochmal … weils es mE nicht absolut unmissverständlich formuliert wurde (und weil ich selbst es früher auch anders dachte):

Nichts auf der Welt kann das Quellen und Schwinden einer größeren Massivplatte quer zur Maserung verhindern. Wer das versucht, wird - natürlich abhängig vom Aufstellort und den dortigen Feuchteschwankungen - ziemlich sicher Risse bekommen. Das ist hier regelmäßig Thema. Feuchteres Holz will sich ausdehnen, kann es aber nicht, die Fasern werden aber gestaucht. Beim nächsten Trocknen schrumpft das Holz unter das vorige Maß, es werden/können also Risse entstehen.

Jegliche Querleiste muss also diese Schwankungen zulassen. Einzige wirkliche Aufgabe ist also die Platte gerade zu halten.

GraTleiste kommt übrigens nicht von GeraDehalten, sondern von der Form der Leiste, in traditioneller Holzausführung von dem schwalbenschwanzförmigen Querschnitt (soweit ich letzteres richtig verstanden habe; ansonsten werde ich schon bald korrigiert … :emoji_wink: ) Ich habe dazu das gefunden: http://holz-technik.de/html/praxis/body_grat01.html

Rainer
 
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Williju

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Eins muss ich sagen. Ihr seid die Größten. :emoji_clap:

Ich denke von einer verleimten Platte werde ich mich verabschieden.
Da eben keine Scheizer Kante und auch nichts Ovales.

Ich habe mal auf YouTube gestöbert und das hier gefunden.

https://www.youtube.com/watch?v=MeuAj6FrMmk&t=1514s

Er verwendet hier Douglasie.

Die Füße für den Tisch würde ich nicht bauen, sondern diese hier verwenden.
Habe ich vor ein paar Jahren günstig gekauft.

Bildschirmfoto 2024-12-05 um 11.10.01.png

Bringen die GraTleisten dann was wie er es im Video macht?
 

Dale_B_Cooper

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Bringen die GraTleisten dann was wie er es im Video macht?
die Blechstreifen, an denen er die Tischbeine angebraten hat?
Für einen Tisch aus einzelnen Streifen mit Abstand gibt's die Notwendigkeit doch so gar nicht, aber die "Leisten" tragen die Tischbeine und sorgen dafür, dass die Holzleisten nicht auf den Fußboden fallen.

Als richtige Gratleisten kannst du kein flaches Blech nehmen, weil's in die relevante Biegerichtung viel zu weich ist. Nur in Richtung der Holzfaser ist es steif und gerade da passiert bei so nem Tisch nichts...
 

NOFX

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Zu den Tischbeinen würde ja auch wieder geflammt Fichte/Tanne passen. Da Eiche zu führt doch zu Augenkrebs... :emoji_slight_smile:

Ich wäre dann eher bei dunkler Tischplatte, wenn die Beine so bleiben, oder die Beine lackieren und Holz für die Tischplatte.
 
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Schraubzwinge894

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Aus Interesse, was für Preise rufen denn die Holzhändler konkret auf? Esche habe ich hier privat erst für 1.800 € inkl. MwSt. bekommen.
Und aus welcher Ecke Deutschlands kommst du?
 

NOFX

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Geräucherte Eiche zum Beispiel.


Das kannst du relativ einfach selbst machen (da nur Ammoniak und kein Rauch benötigt wird), Anleitungen sind hier einige im Forum.
 

RHilde

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Wenn dich (verständlicherweise) die Mondpreise von Laubholz abschrecken, würde ich dir ein Nadelholz empfehlen. Lärche bzw Douglasie sind von Natur aus am dauerhaftesten für den (geschützten) Außenbereich, aber gerade bei Lärche kannst du Pech mit Harzgallen haben, die erst im Laufe der Zeit in Erscheinung treten. Aber auch ein Tisch im Außenbereich aus Kiefer oder Fichte kann bei Einhaltung des konstruktiven Holzschutzes mehrere Jahrzehnte alt werden.

Deswegen mein Tipp: Versuche an möglichst gute Qualität von Fichte/Kiefer heranzukommen und baue deinen Tisch daraus. Die Materialkosten werden sich im Rahmen halten und da es den Anschein macht, dass du noch keine 100 Tische gebaut hast, wirst du sicher auch den ein oder anderen Fehler machen (was vollkommen natürlich ist), welcher dann nicht ganz so sehr schmerzt. Beachte beim Bau den konstruktiven Holzschutz, verstaue den Tisch im Winter wenn möglich in einer Garage o.ä. Und rein optisch kannst du durch geeignete Lasuren oder Öle für den Außenbereich das Holz nach deinen Wünschen gestalten.
 
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