Reparatur Kinderschaukel

Claus P.

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Ich möchte heute mal ein Projekt der ganz anderen Sorte vorstellen.

Als unsere große Tochter vor 15 Jahren auf die Welt gekommen ist, hab ich 3 Monate nach ihrer Geburt angefangen eine Schaukel mit Sandkasten zu bauen.
Das war mein erstes richtiges Projekt mit klassischen Holzverbindungen und allem was man bei einem Dachstuhl auch wissen muss.
Meine Idee war, wenn ich das sauber hinbekomme, dann kann ich alles andere auch.

Bis vor ein bis zwei Jahren wurde die Schaukel sehr intensiv genutzt. Oben haben sie im Sommer gespielt und gebastelt. Unten ist ein kleiner Sandkasten, auch den haben sie und auch andere Kinder gerne zum Kuchenbacken bespielt.

Zwischenzeitlich nagt auch der Zahn der Zeit an der Schaukel und der Drache muss ersetzt werden.

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Er leidet an Alterschwäche: der Schwanz und die Holme zum stabilisieren gegen seitliches Kippen sind abgebrochen. Also muss was neues her.
Aus den Resten von dem Vordach von meinem Cousin ist noch ein Balken übrig geblieben und auch ein paar Bretter.
Aus dem hab ich angefangen wieder einen Tragbalken mit Sitzen zu bauen.

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Letzte Woche hab ich schon auf der Drechselbank ein paar Stangen gedrechselt für Griffe und Fußauflagen.
Man kann sie im Hintergrund auf der Werkbank erkennen.
Heute hab ich die Hölzer für die Hand- und Fußauflagen gefertigt und angebracht.

Die Ecken sind mit der Kappsäge hergestellt. Damit alle Ecken gleich werden hab ich mir einfach einen kleinen Anschlag in die Kappsäge geschraubt.
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Die Position der Griffe und der Fußauflagen hab ich Auge mal pi grob angezwingt und dann einfach durch draufsetzen angepasst,
damit man sich angenehm festhalten und die Füße ablegen kann.
Eigentlich sind unsere Kinder aus der Schaukel schon herausgewachsen. Aber ab und zu sitzen sie trotzdem noch im Sommer gerne drauf und schauekeln gerne mit einem Eis in der Hand, ich überigens auch :emoji_wink:. Die Position der Griffe und Fußauflagen von dem alten Drachen hab ich mal erneuert. Für ganz kleine Kinder sind die Abstände etwas groß, aber für Kinder ab 10 ist die Reichweite für Hände und Füße in Ordnung. Deshalb hab ich mich daran orientiert.

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Nachdem der Drache noch etwas zahnlos ist, möchte ich ihm heute Nachmittag einen Mund und die Zähne verpassen. Ein Auge, hergestellt mit der Lochsäge darf natürlich auch nicht fehlen.

Mehr dazu heute Abend.
 
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Martin45

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Du bist wohl auch einer von denen die die Füße nicht still halten können. Super! Da haben wir einige von im Forum (mir inkl.).
 
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Claus P.

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Danke Euch.

... ich hab Hummeln im ....., na ihr wisst schon wo. Ich halt es im Haus nicht aus, wenn ich zu Hause bin. Lieber gehe ich raus und mach was sinnvolles.
 

Claus P.

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Heute war es trocken und die Schaukel durfte an ihren neuen Platz. Die Knoten haben sich von den Seilen so fest gezogen, dass mir nur Abschneiden übrig geblieben ist.
Da werde ich nächstes Jahr im Frühjahr vielleicht nach ein paar ausgemusterten Kletterseilen schauen und die Seile tauschen. Aber das ist eine Arbeit für den Sommer. Ausprobiert hab ich sie auch gleich: funktioniert prima!
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Wer glaubt, damit wäre das Projekt beendet, der liegt leider falsch. Die Leiter zur Plattform ist unten morsch. Die ist auch schon 15 Jahre der Witterung ausgesetzt und muss ersetzt werden.
Den Sprossenabstand hab ich damals bewußt so klein gewählt, dass Kleinkinder mit ihren kurzen Beinen problemlos klettern können.
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Kurzer Einschub:
Ich habe mir kürzlich eine Leiter gebaut um in meiner Werkstatt an die Bandsäge- und Kreissägeblätter zu kommen. Insofern war die Anfertigung kein Problem. Die Sprossen sollen aber nicht aus Esche, sondern Fichte gefertigt werden, da diese immer der Witterung ausgesetzt sind und Esche sehr schnell verwittert und stockt. Damit die Leiter in meiner Werkstatt nicht stört, hängt sie über der Tür. Ich kann sie ohne Probleme herunternehmen, wenn ich sie brauche.


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Einschub Ende

Die Holme für die Leiter werden aus Fichte. Hier ist von Windfang von meinem Cousin noch ein passender Balken übrig geblieben.
Die Enden werden schräg geschnitten, damit die Leiter im richtigen Winkel an der oberen Plattform angeschraubt werden kann.


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Für die Sprossen nehme ich ebenfalls Kanteln aus Fichte. Alles gefertigt aus Abfallholz. Nachdem ich Äste in den Sprossen möglichst vermeiden möchte, fertige ich ein oder zwei Sprossen mehr und such mir später die schönsten aus.

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Die Zapfen für die Sprossen hab ich grob mit der Bandsäge vorgesägt und anschließend auf der Kreissäge exakt auf das richtige Maß "geputzt"

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Weiter gehts mit dem nächsten Post.
 

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Claus P.

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Die Zapfen werden verrundet, da ich die Zapfenlöcher mit meiner Langlochfräse anfertigen will. Das hat sich schon bei meiner Werkstattleiter bewährt. Die Fasen hab ich auf der Kreissäge vorgeschnitten und anschließend mit dem Stemmeisen geputzt.

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Mein Dinosaurier kommt zum Einsatz:

Meine alte Langlochbohrmaschine verrichtet immer noch gute Dienste.

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Für die Zapfenlöcher hab ich mich für einen Bohrer mit Durchmesser 18mm entschieden. Der nächst größere, der in meinem Sortiment vorhanden war, war mit D=25mm etwas groß.

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Das erste Probestück ist gefräst und wird probiert:

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Der Zapfen schnäbelt an und sitzt fest im Zapfenloch. Passt!

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Zapfenlöcher bohren und Langloch fräsen. Damit die beiden Holme gleich werden, hab ich sie zusammen gezwingt und miteinander gebohrt. Damit beim Durchstechen des Langlochbohrers nicht ausreißt wird ein Opferholz an die Holme gezwingt.

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Claus P.

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Vom Zusammenbau hab ich keine Fotos gemacht. Nur soviel: die Zapfen hab ich mit PU- Leim bestrichen und nacheinander in einen Holm eingetrieben. Anschließend zweiten Holm an einem Ende auf die Sproßen aufsetzen und nacheinander die Sproßen einfädeln und eintreiben.



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Den Sprossenabstand hab ich mit 240mm etwas kleiner gewählt, als üblich. Das war ein Kompromiss, da unsere Kinder inzwischen groß sind und eine normale Leiter besteigen können. Allerdings sollen auch keinere Kinder auf die Leiter noch problemlos klettern können, ohne dass sie zu große Schritte machen müssen. Außerdem schläft unsere Katze ab und zu über Nacht auf der Plattform. Sie kann die Leiter auch nach oben klettern, deshalb die Weite des Sprossenabstands.

Jetzt darf der Leim aushärten. Am Montag wird dann der Zapfenüberstand zurück gehobelt, die Holme geschliffen und anschließend die Leiter gestrichen.

Fortsetzung folgt....
 

Johannes

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Hallo Claus,
ich möchte dir dringend empfehlen, die Leiter ca. 10-12 cm über dem Boden enden zu lassen und unten eine Verlängerung aus Stahl anzusetzen. Dann kann das Holz immer zügig trocknen und wird deutlich länger halten.

Es grüßt Johannes
 

Claus P.

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Hallo Johannes,

vielen Dank für den Tipp. Ja, das macht Sinn, die Leiter 10 cm über dem Boden enden zu lassen und am besten mit Edelstahl zu verlängern. So wäre Ruhe. Allerdings stehen die Holme nicht im Dreck, sondern auf Stein. Sonst wäre sie wahrscheinlich schon wesentlich früher zum Austauschen gewesen.
Wenn sie wieder 15 Jahre hält, hat sie ihren Dienst getan. Wahrscheinlich wird die Schaukel aber nicht so alt werden. Mal schauen, ob dann schon Enkel im Haus sind. Dann wäre eine komplett neue Schaukel wahrscheinlich angebracht.
 

Claus P.

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Glaubt dir deine Frau das mit dem Restmaterial vom Cousin?:emoji_innocent:
Warum sollte sie nicht? Ich hab ja den Balken von der Schaukel mitgebracht, als wir den zweiten Schwung Bretter genutet und gefedert haben.
Den Balken, aus dem die beiden Holme für die Leiter gefertigt sind, hab ich extra bei ihm geholt, weil ich so lange Balken nicht mehr hatte.
Momentan liegen nur noch Balkenreste mit einer Länge von 1,5 bis 2 m bei mir auf einem Stapel.

Wenn ich noch einen oder zwei Balken mit 10/10 oder 8/10 brauche, dann hat mein Cousin noch ein oder zwei Stück über. Wir helfen uns da gegenseitig aus.
 

Claus P.

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Hallo Claus,

an den Kameras gibt es ein selten genutztes Gimmik, nennt sich Selbstauslöser. :emoji_slight_smile:

Aber im Ernst. Gute Arbeit

Gruß
Gerhard
Hallo Gerhard,

ich weiß, dass es für Selfies sowas gibt. Allerdings nutze ich das nicht und sonderlich fotogen bin ich auch nicht.
Ich bin froh, wenn ich mit meinem Mobiltelefon ein vernünftiges Foto machen kann. Mit dieser neumodernen Technik steh ich meist auf Kriegsfuß. Mir ist solide alte Technik lieber.

Gruß Claus
 

glenwood25

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Schon klar. Bin da auch so eingestellt.
Handy ist halt immer dabei.
Bei den alten Kameras war der Selbstauslöser an „prominenter Stelle“ am Gerät.
Bei den digitalen ist es irgendwo im Menü versteckt.
Ist auch so ein Punkt, dass ich mich mit Elektroautos nur schwer bis gar nicht anfreunden kann.
Wobei da wohl schon ein umdenken stattfindet.

Aber dein Schaukeldrache hat was.
Falls wir je noch Großeltern werden sollten, werde ich den mal im Hinterkopf abspeichern.

Grüße
Gerhard
 

Claus P.

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Aber dein Schaukeldrache hat was.
Falls wir je noch Großeltern werden sollten, werde ich den mal im Hinterkopf abspeichern.
Das freut mich. Danke dir. Der alte Drache hatte zu allererst 3 Sitzplätze. Vorne saß unsere große Tochter,
in der Mitte die Kleine und am Ende saß ich. So hatte ich alle Kinder im Blick und wir haben wirklich geschaukelt, dass der Oma (meiner Mutter) Himmelangst wurde. Unsere Kinder haben die Schaukel geliebt:

1. macht das Schaukeln zusammen mehr Spaß
2. Die Bewegung, welche die Drachenschaukel macht, ist mehr eine Parallelbewegung nach oben und unten.

Irgendwann war aber dann die Zeit vorbei und die Kinder wurden größer und wollte alleine schaukeln.

Nichtsdestotrotz wird die Schaukel nach wie vor benutzt, das ist auch der Grund, warum ich sie nicht abbaue, sondern repariere.

Die Schaukel ist übrigens nicht meine Idee, sondern abgeschaut und verkleinert. Früher gab es bei uns sogenannte "Kirtahutschn". Das waren auf Ketten aufgehängte lange Baumstämme, auf dem 15, 20 oder noch mehr junge Burschen und Mädel zusammen gesessen haben und schaukelten. Das
Das war im Prinzip Volksfest früher, als es noch kein Kettenkarussell gab. Meine Mutter mit 83 Jahren kann sich noch an die Zeit erinnern.

Ich hab mal danach gesucht, scheinbar macht der Brauch auch heute noch Spaß:

https://bergbauernmilch.de/de/information/aktuelles/molkerei-bgl-kirtahutschn.html

https://www.ovb-online.de/rosenheim...ahutschn-kaltentaler-nicht-still-4178660.html
 
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