Wintergarten aus Holz und alten Wiener Fenstern

[Aprilapril]

Hallo liebe Holzfreunde.
Ich überlege, auf dem Flachdach (Waschbetonplatten auf Betonkorpus) eines alten kleinen Betonhauses in Italien einen Wintergarten aus Holz und alten Fenstern zu bauen. Die Maße sind etwa 4,5 x 5 Meter und ich möchte es mindestens 2,70 hoch machen, vielleicht 3 Meter. Ein paar Bilder zur Vorstellung anbei.

Da ich es am Flachdach des kleinen Hauses bauen möchte, habe ich mir gedacht, es wäre wahrscheinlich gut, wenn ich das ganze an mehreren Punkten vom Untergrund abhebe und das ganze sozusagen auf kleine "Stelzen" baue. Ich stelle mir vor, dass so Feuchtigkeit ablaufen kann und ich mir nicht zu viel Gedanken darüber machen muss, wie ich es dicht bekomme.

Ich würde also eine Art Kubus aus Pfosten bauen und einen Boden aus OSB Platten oÄ bauen, bzw uU einen Dielenboden. Drei der vier Wände würde ich innen großteils mit Platten (ebenfalls OSB?) verkleiden und ein paar Fenster einbauen. Von Außen möchte ich diese Wände am Liebsten im skandinavischen Stil mit waagrechter Belattung verblenden.

An der vierten Seite würde ich gerne einen kleinen Teil des Daches als "Balkon" freilassen und in diese Richtung möchte ich gerne die komplette Wand aus Fenstern bauen, aber so, dass man einen großen Teil davon nach Innen aufklappen (falten) kann.

Und oben drauf würde ich ein sehr einfaches Dach bauen, es muss aber leicht abfallend sein, da ich dort das Wasser für die Zisterne sammle.

Nun meine Fragen

- Welche Art von Pfosten / Balken würdet ihr für so etwas verwenden und wie würdet ihr diese zusammenschrauben? Eisenwinkel oÄ?
- Wieviele Steher brauche ich bei dieser Größe? Brauche ich innen eine Säule oder kann man das auch ohne bauen?
- Brauche ich Querverstrebungen, damit das alles stabil ist? Auf den Fotos anbei hat keiner Querverstrebungen gemacht..
- Welche Art von Holz würdet ihr für die Verkleidung verwenden? Ich habe OSB Platten geschrieben, weil die halbwegs günstig sind und ich Rohspanplatten gar nicht mag, aber am Liebsten würde ich was hübscheres finden, habt ihr da Tipps? günstig und hübsch?
- Ein guter Freund meinte, er würde das einfach da draufstehen und gar nicht groß befestigen, weil es ohnehin ein halbwegs hohes Gewicht hat und auch bei einem Unwetter nicht einfach "wegflieg", da bin ich ein wenig skeptisch, was denkt ihr? Und wie kann ich es am besten am Haus befestigen, ohne das Flachdach anzubohren? Wie schwer wird denn so etwas ca, hat da jemand eine Vorstellung?
- Welche Art von Dach würdet ihr verwenden? Es soll leicht sein, günstig und halbwegs hübsch und eben das Regenwasser für die Zisterne auffangen und soll nicht durchsichtig sein.
- Und zuguterletzt: Wie kann ich das ein bisschen dämmen, erstens kostengünstig, zweitens so natürlich wie möglich. Es ist in Italien..

Freue mich über eure Inputs!

 

[SebastianThiel]

Wenn du das nicht fest verbindest, fliegt es früher oder später weg.
So wie viele Sachen in Italien, denn bei solchen Anbauten nehmen es die öfters nicht so genau.

 

[yoghurt]

Hallo,
bitte die fremden Bilder wegen der Urheberrechte gegen Links ersetzen.

Ansonsten: kläre erstmal ab, wie es da rechtlich in Italien so aussieht. Brauchst Du eine Baugenehmigung? Darfst Du überhaupt ein weiteres Stockwerk mal so eben auf die Bude flanschen?

zur Statik: in D gibt es Windlast- und Schneelastzonen für die es spezifische Lastannahmen gibt, denen Dein Bauwerk entsprechen muss. In Italien wird es vergleichbares geben, es ist ja ein Unterschied, ob es um Sizilien oder Südtirol geht.

Du kannst natürlich eine Holzbox bauen, aufgeständert auf Metallfüßen, dann hast Du wenig Probleme mit dem Anschluss an das Bestandsgebäude. Die „Box“ muss natürlich räumlich ausgesteift sein, damit sie nicht wie ein Kartenhaus kollabiert. Wenn Du mit Holzständern arbeitest, dann brauchst Du entweder Kopfbänder, diagonale Streben oder Platten, die diese Aufgabe übernehmen können. OSB ist da prinzipiell schon geeignet, darf aber nicht frei bewittert werden. Auch die Dachfläche muss diagonal ausgesteift werden. Ach ja, andübeln würde ich den Spaß auf jeden Fall, denn es ist einfach blöd, wenn es die ganze Box verrutscht.

Zu den Querschnitten mag ich mich nicht äußern, da gibt es andere Foristen, die da mehr wissen als ich.

 

[Daniboy]

Hallo @Aprilapril - bei den von dir gezeigten Beispielen handelt es sich um leichte Bauten, die wahrscheinlich nicht die Belastungen aushalten können, die ein korrekt gebautes Wohnhaus aushält. Sie sind aber offenbar auch dort gebaut wo nicht so viel passieren würde wenn ein Sturm reinfährt und sich Fenster lösen und runterkommen, oder mehr. Sie sind offenbar auch nicht an Wind exponierten Stellen gebaut und nicht in der unmittelbaren Nähe der Wohnhäuser.

Das reduziert die *Auswirkungen* bei einem möglichen Schadenseintritt.

Leider ist das ja bei deinem Vorhaben alles nicht der Fall.
Du bist am Dach des Wohnhauses mehr dem Wind ausgesetzt und näher in Gefahr durch sich lösende Teile bei Sturmschaden.

Natürlich hängt das immer vom spezifischen Fall ab, vielleicht ist es dort ja nicht so windig.
Wenn du es nicht eilig hast, kannst du auch einmal eine kleinere Konstuktion aufstellen und schauen wie sich das über das Jahr windmäßig verhält.

 

[Aprilapril]

Hallo, danke euch beiden!
Das hilft schon mal..

 

[magmog]

..... ergänzend geschrieben, was soll da bei Einfachverglasung über alle Seiten noch isoliert werden?
Evtl. noch das möglichst hell ausgeführte Dach. Da wäre isoliertes Trapezblech eine Lösung,
dicht, hat große Spannweiten und ein zusätzliches Tropendach ist auch einfach darüber gebaut.
BSH in 100x100 wäre meine Basis für den ganzen Holzbau. Mit Holzbauschrauben verbunden,
am Betondach gegen Abheben gesichert. Schwerlastdübel ec.
Besonders die Kopfenden der Pfosten sorgfältig gegen das eindringen von Wasser schützen.

Und natürlich: Wo in Italien? Alpen, Flachland, Küste.......???