Entscheidung für die richtige Hobelbank

RasurKult

ww-pappel
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Servus zusammen,

so hier ein paar Fragen zum Thema Hobelbank.

Ich habe mich schon recht viel im Netz informiert und habe mich bzgl. der Auswahl schon etwas „festgefahren“.
Deshalb würde ich euch bitten, auf Themenvorschläge wie “selber bauen“ oder “gebrauchte Ulmia“ zu verzichten.
Beides habe ich ausgeschlossen, geraucht aber nur, weil es da nix brauchbares gibt.

Status Quo:
Länge der Bankplatte so um die 1500 - 1700 mm
Preis-Range bis ca. 1300 Euro
Qualitätsprodukt, also keine Bank mit 50 kg.

Ich habe mich aufgrund der Eckdaten bisher auf folgende zwei Hobelbänke konzentriert:

Hattori Hobelbank 1500 von Dictum
(ich denke mal das ist eine Ramia Monster 1700, zumindest ist sie dieser schon sehr ähnlich)

und der

Sjöbergs Elite 1500

Jetzt sind das zwei unterschiedliche Bänke, die bei mir einige Fragen aufwerfen.
Mir ist klar, dass ihr die Fragen ohne genauere Angaben von mir nicht final beantworten könnt, aber ich kann heute selber nicht genau sagen, was ich da zukünftig alles machen werde, also möchte ich so flexibel wie möglich bleiben.

1. Man findet wenig Angaben über die Dimensionen der Gestelle, wobei die doch für die Stabilität extrem wichtig sind - oder ?!
Kann jemand etwas zu der Stabilität dieser zwei Bänke sagen ? Gewicht laut www 100kg bei der Sjöbergs, 85 kg bei der Hattori.
Grundsätzlich findet man im www über die Hattori Bank NICHTS (sollte mir das zu denken geben) und über die Ramia wenig. Ich spreche nicht von Werbung, sondern Erfahrungsberichten. Über die Elite aber schon etwas mehr…

2. Klassische Hinterzange oder zweite Vorderzange ? Der Gedanke macht mich noch wahnsinnig. Eigentlich hätte ich gerne die Elite mit Hinterzange :emoji_wink:
Wie wichtig ist eine „echte Hinterzange“, ist das Sjöbergs Flachführung so gut, dass man auf eine Hinterzange verzichten kann ? Ich weiß, hier scheiden sich die Geister, aber in meinem Fall geht es aktuell wirklich um die Entscheidung einer der beiden Bänke und die eine hat halt eine, die andere nicht. Wenn ich die Hinterzange nicht brauche, ist die Entscheidung eigentlich bei der Sjöbergs, wenn doch….

3. Mich reizt die 85mm dicke Bankplatte der Elite 1500, aber ist das um soviel besser als die 50mm der Hattori / Ramia ?
Gewicht - schon klar, aber hat das auch einen Einfluß auf die Lebensdauer z.B. beim Einsatz von Bankhaken ? Oder ist bei Stemmarbeiten die Bank deutlich stabiler ? Ich habe mir z.B. auch die Hofmann und Hammer Allround angesehen, die ebenfalls „nur„ eine 50mm Platte hat, bei Ulmia und Anke und HH gehen die Plattenstärken selten über 65mm hinaus. Ist die 85mm Platte von der Elite also „der Wahnsinn“ oder einfach nur überflüssig ?

4. Spontan finde ich die Spannmöglichkeiten der Elite schon sehr praxisorientiert. Z.B. mit den Bohrungen im Gestell, um z.B. eine Auflage oder eine Spannzange einzusetzen. Das fehlt der anderen. Auch die zweite Bankhakenreihe und die Möglichkeit auch mit der zweiten Zange mit zwei Bankhaken zu spannen, finde ich ganz cool, aber brauche ich das überhaupt ?

5. Eine letzte (sehr riskante) Frage: die HH Allround kostet aktuell ca. 1250 Euro ohne Bankhaken und Versandkosten kenn ich aktuell auch nicht. Wäre denn diese Bank um soviel besser als die genannten und falls ja warum ? Die Eckdaten sind doch vergleichbar.

So sehr viele Fragen, so konkret ich nur konnte.
Bin über jede Meinung, Empfehlung oder Ratschlag dankbar.

VG

Bernhard
 

RasurKult

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Hallo Ingo,

das Video hab ich schon gesehen und finde es sehr hilfreich - Danke!
Das heißt, Du würdest zu gunsten einer Hinterzange die schwerer Platte der Sjöbergs ignorieren, bzw. “opfern“ ?

Gruß

Bernhard
 

pedder

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Deshalb würde ich euch bitten, auf Themenvorschläge wie “selber bauen“ oder “gebrauchte Ulmia“ zu verzichten.
Beides habe ich ausgeschlossen, geraucht aber nur, weil es da nix brauchbares gibt.

Hallo Benrhard, ich denk noch so: Im Schreinerhauptland keine brauchbare gebrauchte Hobelbank? Komisch.

Suche angeschmissen:

Aus meiner Sicht gute gebrauchte, mit denen Du Dein Geld besser anlegst. Alles keine Schnäppchen.
100km rund um Essbach

https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...ch-werkstatt-schreinerbank/2958214743-84-6053

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/hobelbank-vom-premiumhersteller-streiner/2944600376-87-5626

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ulmia-hobelbank/2944402532-84-6079

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ulmia-ott-hobelbank-werkbank/2941478473-84-7034

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ulmia-hobelbank-mit-schublade/2940658748-84-7140

https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...belbank-lw-2m-buche-massiv/2802557914-84-6331

Mit guter Suchfunktion bekommst Du vielleicht auch eine Bank unter 500, aber die sind alle nicht zu verachten.
 

RasurKult

ww-pappel
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Servus,

ja, sowas gibt es schon, aber ganz ehrlich:

Nur 2 dieser links entsprechen meinen Maßangaben und die Preise liegen ziemlich hoch für völlig runtergekommene Hobelbänke.
Ich respektiere gerne, wenn jemand das toll findet, aber ich möchte keine Bank in solchem Zustand kaufen.

Aber danke für den Hinweis.
 

Hoosier

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Wenn es nicht unbedingt ein Modell aus Ulm sein muss, kann ich Hammer und Hoffmann empfehlen. Bin sehr zufrieden mit meiner Allround.
 

Hoosier

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Ergänzung, HH verlangt 100 eur für den Versand, aber bei freundlicher Nachfrage bei Frau Hammer ist ein guter Rabatt drin.
 

Claus P.

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Hallo Bernhard,

hochinteressant! Ich habe mir fast diegleichen Fragen bei der Auswahl der passenden Hobelbank gestellt wie du. Ich bin immer wieder zum selben Ergebnis gekommen, dass das was ich suche nicht hergestellt wird. Zumindest habe ich nichts passendes für meine Anwendungen gefunden.
Die größe Überdeckung mit meinen Ansprüchen hat die Sjöbergs erfüllt. Richtig gute gebrauchte Hobelbänke werden (fast) so teuer gehandelt wie neue. Wenn ich die Aufarbeitung noch dazu rechne, bin ich teurer als eine neue.
Alles was ich an neuen Hobelbänken gesehen habe, ist für mich Spielzeug. Vielleicht denke ich auch zu extrem. Aber alleine der Unterbau ist mir bei allem, was ich bislang gesehen habe, nicht stabil genug.

Ich bin schließlich zu dem Schluss gekommen, dass keine Hobelbank von den namhaften Herstellern meine Anforderungen erfüllt. Deshalb hab ich mir eine Hobelbank selbst gebaut. Die Maschinen und die Ausrüstung um was halbwegs vernünftiges zu bauen hatte ich bereits und was gefehlt hat, hab ich mir noch gekauft.
Der Preis war für mich untergeordnet. Wenn ich alles addiere, was mich meine Hobelbank nur an Material gekostet hat, dann könnte ich mir wahrscheinlich zwei bis drei Sjöbergs kaufen. Die Stunden möchte ich gar nicht erwähnen.

Du kannst den Werdegang hier sehen: https://www.woodworker.de/forum/threads/hobelbank-esche-mit-roubo-vorderzangen.134228/

Vielleicht ein paar Hinweise, die mir wichtig waren:

Klassische Hinterzange mit möglichst großem Öffnungsbereich
Vorderzangen mit möglichst großem Öffnungsbereich. Da bist du sehr schnell bei Roubo- Vorderzangen
Tiefe Bankplatte (ohne Vorderzangen größer 800mm), damit auch Platz für ein paar größere Teile besteht
Breite Bankplatte > 2800mm
Bankhaken rund D=20mm
Möglichst hohes Gewicht minimum 250kg aufwärts, besser mehr

Wenn ich dir ein paar Tipps geben darf:

Schau dir an, wie das Gestell aufgebaut ist. Die meisten Hobelbänke haben nur ein sehr einfach aufgebautes Rahmengestell, das verschraubt wird. Wenn du viel mit der Hand hobelst sollte das Gestell verzapft und verschraubt sein, damit es auch über längeren Gebrauch nicht wackelt und ausleiert.
Je dicker die Bankplatte, desto besser. Dickere Bankplatten bringen Gewicht, das beim Handhobeln vorteilhaft ist. Außerdem neigen die Bohrungen von dicken Bankplatten weniger dazu auszuleieren.
Die Hobelbank sollte aus Hartholz gebaut sein (Buche, Ahorn, Eiche, Esche,...). Das ist vorteilhaft bezgl. Gewicht und auch Verschleiß

Korpen im Gestell bringen zusätzlich Stabilität und sind von Vorteil.
 

Martin Graf

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Ein paar Gedanken von mir dazu:
Die Sjöbergs wäre mir deutlich zu kurz, die Dictum Platte ist etwa 13cm länger.
Wenn Du mit Handwerkzeugen arbeitest, dann ist die deutsche Hinterzange ein deutliches Plus.
Eine Hobelbank muss vorne an der Vorderkante möglichst stabil sein, d. h. die Höhe der Schürze ist wichtiger als die Dicke der dahinter liegenden Platte.
Ich mag meine Banklade zum Ablegen von Werkzeug und Kleinteilen, aber das ist Geschmacksache.
Meine Ulmia hat „nur“ eine Reihe rechteckiger Bankhaken(Löcher), das hat mir bisher fast immer gereicht. Ab und zu ein Bankknecht, der bei mir an der Platte befestigt wird, damit nichts im Weg rumsteht. Die ganzen tollen Löcher überall vermisse ich nicht.
Wenn möglich, dann nimm die Bank mit der längsten Platte, die du noch vernünftig stellen kannst.
Die Herkules-Bänke sollen wirklich gut sein. Im Nachbarforum gabs vor ein paar Jahren einen guten Beitrag dazu (woodworking.de)
Meine Ulmia habe ich vor ein paar Jahren für etwa 500€ gebraucht in perfektem Zustand bekommen- Heduld zahlt sich aus!
Gruß Martin
 

RasurKult

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Hallo Martin,

vielen Dank für Deine Einschätzung.

Ich hätte da noch eine Frage an die Empfehlungen der anderen Kollegen.

Es wird immer wieder Hofmann und Hammer, Herkules, Anke und natürlich Ulmia empfohlen, und eigentlich nur diese.
Also ausnahmslos diese.
Ich will das auch garnicht in Frage stellen, oder kritisieren und bin davon überzeugt, dass das alles gute Hobelbänke sind.
Aber gibt es dafür irgendwelche „messbaren“ Daten und Fakten ?

Es würde mich einfach interessieren um es besser zu verstehen…
Also wenn jemand (nur als Beispiel) auf einer Ramia oder Sjöbergs gearbeitet hat und dann Erfahrungen mit einer z.B. Ulmia gesammelten hat und kann dann Berichten….. wäre das gut.
Die Hofmann und Hammer Allround gefällt mir ganz gut, gibt es in „meiner“ Größe und ist preislich in einem akzeptablen Bereich.
Trotzdem meine Frage:

- Das Gestell sieht kein bisschen stabiler aus, als das der anderen Anbieter.
- Plattenstärke 50mm - wie bei den anderen.
- das Gewicht der Bank ist-…. vergleichbar mit den anderen
- sind die Zangenmechaniken besser als bei anderen, gibt es dazu irgendwelche Daten
- eigentlich ist alles wie bei den anderen…

Das ist alles ja auch kein Wunder, aber warum wird z.B. die HH empfohlen ?
Was kann sie besser als z.B. „besser“ Ramia, Hattori,… die vergleichbare Daten haben.

Ulmia sind die einzigen, die etwas mehr Daten liefern als alle anderen, Beispiel Gestell.
Bei Ulimia haben die „besseren“ Bänke eine Gestell mit 70x70mm Füßen, die einfacheren 70x50mm.
Die einzige Firma die das in Ihrem Katalog beschreibt.
Das Gestell sieht z.B. bei Ramia und bei Hattori „auf den Fotos“ stabiler aus wie bei Hofmann und Hammer, dass kann aber natürlich eine Trugschluss sein, aber diese Info bekommt so einfach nich.
Wie auch immer, 70x70mm halte ich nicht für überdimensioniert.
Wenn aber Ulmia die einzigen sind, die das „stolz“ berichten, werden die anderen nicht dicker sein…

Also noch einmal die Frage bitte, gibt es irgendwelche „Fakten“ um eine Unterschied und einen Mehrpreis von xxx zu rechtfertigen, oder zahlt man hier - wie eigentlich überall, auch nur den Namen ?
Und ja, mir ist schon klar, dass die Lohnkosten in D anders sind wie in CZ, aber sicher nicht geringer als in Schweden.
Das wäre eine Begründung für einen Mehrpreis, aber nicht grundsätzlich für die Qualität.

Was ich meine: die Sjöbergs hat z.B. eine Plattendicke von 85mm. Ob das wirklich notwendig ist, lass ich mal dahingestellt, aber es ist zumindest ein Unterscheidungsmerkmal.
Gibt es solche Unterscheidungsmerkmale auch z.B. bei einer HH und Ramia oder Hattori ?

Ich will es ja nur verstehen…

Danke

Bernhard
 

flüsterholz

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Mit Einschränkungen kann ich dazu etwas sagen. Eine Ulmia hab ich selber in Gebrauch, an Sjöberg habe ich lange gearbeitet, an der Dictum mal während eines Kursen, also nur kurz. Ob die den jetzigen Modellen entsprechen, weiß ich nicht.
Für fast alle Arbeiten fand ich alle ausreichend. Um wirklich Bohlen von Hand abzurichten, keine. Alle geben da mehr oder weniger nach. Bei der Ulmia hab ich das auch erst durch den Einbau eines Schubladenschrankes in das Gestell hinbekommen. Fürs Hobeln, hat Gewicht und stabiler, möglichst starrer Korpus schon seine Vorteile. Für alles Andere finde ich es nicht ganz so wichtig.
Alle diese Hobelbänke haben ihre Vorteile. Ich habe dann versucht durch Umarbeiten an der Ulmia, die Vorteile der anderen Bänke zu integrieren. Aber immer erst dann, wenn ich es auch gebraucht habe. Wobei es auch einen Umbau gibt, den ich gerne teilweise rückgängig machen würde.
Bei der Dictum fand ich die Löcher in der Front eine gute Idee. Hab dann auch welche in die Frontseite der Platte bei der Ulmia für Holdfasts gemacht. Nie bereut.
An der Sjörberg waren es die senkrecht angebrachten Banklöcher im Gestell. Auch dafür hab ich eine Lösung für die Ulmia gefunden.
Hinterzangenfan a la Ulmia bin ich sowieso, da brauchte ich keinen Umbau.
USW...
Was ich damit sagen will, du legst dich ja mit dem Kauf eines Modelles nicht für alle Zeit fest. Änderungen oder Um/Anbauten sind ja jederzeit möglich. Hast du allerdings vor, Bohlen per Hand abzurichten, würde ich persönlich eine Hinterzange wie bei Ulmia und Dictum nehmen, da hat mich die Sjöberg nicht überzeugt.
Gruß Michael
 
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Johannes

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Hallo Bernhard,
die Holzdimensionen kann man bei Bedarf ziemlich einfach ertüchtigen. Etwas anderes sind die Zangen. Gut wäre immer ein Bild der Zangen von unten. Bei den Sjöbergs, die ich mal nutzen durfte, war die Vorderzange sehr weich. Meine alte Ulmia aus den 50gern hatte da eine viel stabiler Mechanik. Irgendwo hier im Forum gibt es auch ein Foto von der Zange, ich weiß aber nicht wie ich das verlinken kann.

Es grüßt Johannes
 

RasurKult

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Hallo Michael,

Danke - dass ist mal eine Aussage mi der ich was anfangen kann.
UND - es klingt nach einer sehr ehrlichen und neutralen Aussage.

Danke Dir !
 

Martin45

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Die Ulmia-Mechaniken (wenigstens die alten/älteren) empfinde ich als robust/wertig (die akt. kenne ich schlichtweg nicht).
Ich hatte ebenfalls mal das Vergnügen mit einer kleineren Sjöbergs. Das war komplett nix. Eher so Spielzeugklasse.
Aber vielleicht war es eine Billigserie o.ä. Ich hab mich seinerzeit nie damit befasst und will meinem Eindruck da nicht unbedingt verallgemeinern.

Der Unterschied im Katalog zwischen den Bänken?
Ich wette den findest du zwischen VW, Ford und Hyundai auch im Katalog nicht unbedingt.
 

RasurKult

ww-pappel
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Der Unterschied im Katalog zwischen den Bänken?
Ich wette den findest du zwischen VW, Ford und Hyundai auch im Katalog nicht unbedingt.
Jain, das ist das Problem.

ZDF findest Du im Katalog schon, die Aussage hier im Forum ist aber (und jetzt bitte nicht falsch verstehen), die 50mm Platte der HH ist "besser" als die der "Ramia" (Bildlich gesprochen).

Nein, genau so sagt das natürlich keiner, aber genau das, was eben nicht im Katalog steht, interessiert mich, denn im Katalog erscheine sie alle vergleichbar und zwar ALLE, zumindest die, die überhaupt in Fragen kommen.
Also ist bei dem einen die Platte nicht plan, oder nicht sauber verarbeitet. Die Mechanik von A ist deutlich stabier wie die von B weil die Führung genauer ist, das Gewinde 30mm und nicht nur 26mm hat, oder die Vorderzange sollte mindestens 600mm lang sein, weil... oder irgend sowas halt.

Ich suche einen Grund, warum ich eine gedämpfte Buchenholzplatte in 50mm Stärke bei A und nicht bei B kaufen soll....
Und ich hoffe, dass alle die hier einen Marke empfehlen (es haben übrigens nur wenige gesagt, HH ist gut weil.... oder Du brauchst diese oder diese Eigenschaften, sondern nur kauf eine HH die sind gut oder eine Ulmia, die sind gut...), es nicht nur aus dem Grund tun, weil sie auch gehört haben, dass A eine gute Marke ist, sondern einen Grund haben, warum der oder die Empfohlen wird...

Zumindest ist das der Hintergrund meiner Frage. Infos von Nutzern bekommen, die die ein oder andere Erfahrung mit der ein oder anderen Bank gemacht haben.... und wenn ich nur eine Bank kenne, kann ich nicht sagen, die ist besser oder schlechter als die anderen.
 

Martin Graf

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Hallo Bernhard,
ich denke, dass du mit allen hier genannten Hobelbänken ordentlich arbeiten kannst und sie alle lange Freude machen werden, wenn du sie pfleglich behandelst.
Zur Not bzw. bei Bedarf kann man jede dieser Bänke an die individuellen Anforderungen anpassen.
Du hast bisher aber auch noch nicht gesagt, was du genau machen willst bzw. mit welchen Werkzeugen und in welchen Dimensionen du arbeiten möchtest.
Gruß Martin
 

Andreas W.

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Hallo RasurKult,

auch ich denke, daß Du an allen Bänken arbeiten kannst.

Zu Deinen konkreten Fragen:

1) kann ich leider nichts sagen, weil ich die Bänke nicht kenne.
Aufgrund der optischen Details kann man davon ausgehen, daß Hattori von Fa. Ramia geferigt wird.

Grundsätzlich zur Stabilität der Gestelle - man kann auch eine schwere Ulmia-Bank (ohne Werkzeuglade oder Werkzeugschrank im Gestell, meine ich) zum Wackeln bringen.
Das hängt weniger von den Dimensionen des Gestells ab, sondern mehr mit der fehlenden diagonalen Austeifung bei einer Belastung, wie es von-Hand-hobeln eine ist

Wenn einen das stört, läßt sich das recht einfach, z.B. durch aufgenagelte Dachlatten, beseitigen.
Oder eine aufgeschraubte Spanplatte als "Rückwand".
Hat beides eine eigene Optik, es wackelt aber im Prinzip auch bei schwerem Schrupphobeleinsatz nicht mehr.
Wenn es einen nicht stört, wackelt es halt bei stärkerer Belastung etwas.

Viel wichtiger finde ich, daß eine 'Hobel'bank zumindest soviel Gewicht hat, daß sie beim Hobeln nicht weggeschoben wird (siehe Vorrednern!).

Ob Dich das Wackeln stört, wirst Du selber merken, ggf. was dagegen tun.


2) eine klassische Hinterzange verkantet sehr viel weniger beim Spannen, als es eine "hinten angebaute Vorderzange" tut, wenn man sie einseitig belastet, so wie es bei der Bauweise recht häufig ist.

Spannen tun beide, mit der klassischen Hinterzange kannst Du dabei mehr Druck aufbauen.

Die Frage wird sein: brauchst DU den zusätzlichen Druck?
Weiterhin: stört Dich das einseitige Verkanten?

Das wirst nur Du beantworten können, ggf. ist das im Vorfeld nicht möglich.

3) Optisch sitzen die Bohrungen für die Rundbankhaken bei Sjörebergs und Hattori in der Platte, also in 85 mm bzw. 50 mm Holz.
Bei Hofmann-Hamner in der Bankhakenleiste, also in 100 mm Holz (haben in dem Vergleich den meisten Halt).

Zur Stärke der Platte in Bezug auf Stemmarbeiten usw. - auch das wirst Du für Dich beantworten müssen.
Ich arbeite privat seit über 20 Jahren an einer Hobelbank mit ~45 mm starker Platte (+ Bankhakenleiste).
Mir taugt das absolut, da ist schon einiges drauf gestemmt worden.

Es werden im Netz immer wieder absolte Monsterplatten gezeigt, die sind sicherlich super stabil.
Es gibt einen Hetsteller, der baut sandgefüllte Platten, die sind sicher auch top stabil und sehr schwingungsfrei.

Auch hier die Frage - brauchst Du das?

4) Die Frage stellst Du Dir bereits selber - braucht es das?
Wenn Du mit der Holzbearbeitung anfängst, wirst Du sehr schnell auch Zwingen haben.
Eine oder zwei angesetzt, können diverse Löcher/Bohrungen in der Hobelbank ersetzen.
Aber auch praktisch, wenn man die Löcher schon hat.
Für wirklich jeden Einsatzzweck wird es keine vorgefertigten Löcher geben

5) 'Made in Germany' dürfte die Antwort sein.
Ganz vergleichbar von den Eckdaten sind die Bänke nicht, siehe Bankhakenleiste.

Zur Beatwortung Deiner Fragen wäre ein Messebesuch mit allen Produkten vor Ort sicherlich hilfreich.

Gruß, Andreas
 

IngoS

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Hallo,

ich hoffe, du hast inzwischen zumindest verstanden, dass eine klassische Hinterzange einer hinten angebauten Vorderzange überlegen ist und eine Hobelbank flexibler macht. Das wird durch eine dickere Platte nicht wett gemacht. So gesehen ist doch die Sjöberg schon längst raus.
Ja, in der Qualität der Zangenmechaniken gibt es deutliche Unterschiede. Da sind die Vorderzangen mit zwei Spindeln besser, als mit einer Spindel, weil sie exakt parallel spannen und nicht schief gezogen werden können.
bei meiner schweren Herkules Bank sitzt die Spindel neben den Führungsstangen. Dadurch kann man sehr dicht neben der Spindel einspannen, wodurch ein Verkanten der Zange deutlich vermindert wird, gegenüber Vorderzangen, bei denen die Spindel zwischen den Führungsstangen liegt. An meiner Bank hat die Spindel 32mm Durchmesser und die Führungsstangen 22mm.

IMG_20241228_060452.jpg

Letzten Endes gibt es nicht die Hobelbank, bei der alles am besten ist. Gerade bei den kurzen Bänken geht es dann meist um leichtere Ausführungen, bei denen auch an der Zangenmechanik gespart wird.
Es gibt auch nicht den Einen, der an sämtlichen Hobelbänken schon gearbeitet hat und dir nun die beste zum günstigsten Preis begründet nennen kann. Da musst du dir selbst eine Prioritätenliste mit unterschiedlichen Kriterien und deiner persönlichen Gewichtung zusammenstellen, das nimmt dir keiner ab.
Kleiner Nachtrag zu technischen Daten. Habe mal bei Hochdruckreinigern einer namhaften Firma gefragt, warum zwei Geräte mit nahezu identischen technischen Daten sich preislich so deutlich unterscheiden. Darauf erfuhr ich, dass die günstige Heimwerkervariante für eine Betriebszeit von 110 Std., die Gewerbevariante für eine Betriebszeit von 1000Std. ausgelegt ist.

Gruß

Ingo
 
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Hallo RasurKult,

auch ich denke, daß Du an allen Bänken arbeiten kannst.

Zu Deinen konkreten Fragen:

1) kann ich leider nichts sagen, weil ich die Bänke nicht kenne.
Aufgrund der optischen Details kann man davon ausgehen, daß Hattori von Fa. Ramia geferigt wird.

Grundsätzlich zur Stabilität der Gestelle - man kann auch eine schwere Ulmia-Bank (ohne Werkzeuglade oder Werkzeugschrank im Gestell, meine ich) zum Wackeln bringen.

2) eine klassische Hinterzange verkantet sehr viel weniger beim Spannen, als es eine "hinten angebaute Vorderzange" tut, wenn man sie einseitig belastet, so wie es bei der Bauweise recht häufig ist.

3) Optisch sitzen die Bohrungen für die Rundbankhaken bei Sjörebergs und Hattori in der Platte, also in 85 mm bzw. 50 mm Holz.
Bei Hofmann-Hamner in der Bankhakenleiste, also in 100 mm Holz (haben in dem Vergleich den meisten Halt).

Zur Stärke der Platte in Bezug auf Stemmarbeiten usw. - auch das wirst Du für Dich beantworten müssen.
Ich arbeite privat seit über 20 Jahren an einer Hobelbank mit ~45 mm starker Platte (+ Bankhakenleiste).
Mir taugt das absolut, da ist schon einiges drauf gestemmt worden.

4) Die Frage stellst Du Dir bereits selber - braucht es das?

5) 'Made in Germany' dürfte die Antwort sein.
Ganz vergleichbar von den Eckdaten sind die Bänke nicht, siehe Bankhakenleiste.

Gruß, Andreas

Hallo Andreas,

vielen Dank für Deine sehr objektiven Antworten.

Vieles sehe ich genauso und wollte nur wissen, ob ich da falsch liege.
Du hast die meisten Dinge ins rechte Licht gerückt !!

Einzig bei Punkt 3 würde ich Dir widersprechen wollen, denn auch bei Hattori / Ramia und Sjöbergs sitzen die Bankhakenbohrungen in der Bankhakenleiste, außer natürlich Reihe 3+4, aber die sind auch bei der HH in der Platte.

Bei Punkt 4 kann ich völlig entspannt sagen (und zwar zu allen Punkten): das weiß ich nicht :emoji_wink:
Das ist der Grund, warum ich überhaupt frage.

Ich bin ein Freund von Qualitätswerkzeug und bin auch bereit dafür Geld auszugeben.
Ich brauche aber sicher keine Epple für meine GELEGENTLCHEN Holzarbeiten.
Aber auch in diesem Fall kaufe ich gerne einen guten Kompromiss, bzw. ein gutes Preis/Leistungsverhältnis.
So kam ich auf diese Preisklasse und auf die genannten Modelle.
Alles was "drunter" ist, ist "nix gscheids" und alles was "drüber" ist, kostet doppelt so viel.

Aber Deine Aussagen haben jetzt den Deckeln drauf gemacht.

Aktueller Status Quo:

Preis und Lieferzeitanfrage bei Hofmann & Hammer ist gestellt, wenn das einigermaßen passt (wenn die Preisliste nicht falsch ist und sie nicht erste in 6 Monaten liefern, wird es die Allround von HH werden).
Ausschlaggebend ist hier dann tatsächlich "Made in Germany" und die vielen positiven Erfahrungen hier im Forum.

Sollte das irgendwie garnicht passen, wird es eine Hattori / Ramia, weil mir die Hinterzange wichtiger ist, als die Plattendicke bei Sjöbergs, die aber nicht unter 50mm sein sollte.

Somit habt ihr mir schon sehr geholfen - Vielen Dank schon mal.
Ich werde gerne noch berichten was es dann tatsächlich geworden ist.

VG und einen Guten Rutsch ins neue Jahr !

Bernhard
 

RasurKult

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Hallo,

ich hoffe, du hast inzwischen zumindest verstanden, dass eine klassische Hinterzange einer hinten angebauten Vorderzange überlegen ist und eine Hobelbank flexibler macht. Das wird durch eine dickere Platte nicht wett gemacht. So gesehen ist doch die Sjöberg schon längst raus.
Ja, dass habe ich inzwischen verstanden :emoji_wink:
Kleiner Nachtrag zu technischen Daten. Habe mal bei Hochdruckreinigern einer namhaften Firma gefragt, warum zwei Geräte mit nahezu identischen technischen Daten sich preislich so deutlich unterscheiden. Darauf erfuhr ich, dass die günstige Heimwerkervariante für eine Betriebszeit von 110 Std., die Gewerbevariante für eine Betriebszeit von 1000Std. ausgelegt ist.

Hallo Ingo,

das ist mir wohl bewußt und das gibt es speziell im Unterschied zwischen gewerblichen und Konsumergeräten ganz oft, selbst im nicht so "offensichtlichen" Bereich.
Es gibt z.B. bei Wassernhähnen der renomiertesten Anbieter, die Baumarktware und die gewerbliche Ware, die der Fachmann kauft.
Da zahlt der Fachmann übrigens im Einkauf mehr, als wir im Baumarkt !!
Hier hat das Produkt sogar die identische Typenbezeichnung und ist außerlich nicht zu unterschieden.

Trotzdem sind die Unterschiede und speziell die Qualität der Bauteile wohl sehr deutlich.

Diese Beispiele gibt es genügend.

Bei meiner Frage ging es aber nicht um gewerbliche oder Konsumerware, sondern den Vergleich einiger Modelle und Funktionen, bei denen ich gerne die Einschätzung von Leuten, die damit auch wirklich arbeiten, einholen wollte.

Hat mir sehr geholfen - Danke !
 

mc2

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Hallo,

eine klassische Hinterzange ist 10 mal besser als eine hinten angebrachte Vorderzange.
Hier kannst du sehen, was eine Hinterzange aushält.

Gruß

Ingo
Herzlichen Dank für die Idee. Habe ich heute auch umgesetzt und ist wirklich super stabil. Jetzt kann endlich die alte Schlosserwerkbank raus und Platz für Schubladenschränke machen.


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