Bekämpfen von Holzwurm in Möbeln.

[Jan.H.]

Hallo zusammen.
Leider hat sich bei mir ein Holzwurm in einer Schranktür eingenistet.

Ist Permethrin eine gute Lösung oder gibt es besseres zum Bekämpfen von Holzwurm in Möbeln?

 

[Holzwerker1984]

Sauna?

 

[Knobelbecher1]

Kann man so pauschal nicht beantworten. Ich benutze Permethrin bei Dachbalken und anderen Hölzern, mit denen man nicht in Berührung kommt und die in Ruhe auslüften können und die anders nicht zu behandeln, da verbaut, sind. Bei Möbeln im Innenraum würde ich eher, wenn es denn geht, auf einen thermische Behandlung (Sauna, Backofen) usw. wie auch auf eine Ursachenbekämfung setzen. Wenn die Möbel sehr feucht stehen, Keller usw. wird sich der Holzwurm immer früher oder später einnisten, das ist wie ein gedecker Tisch. Stehen die Möbel im trockenen, beheizten Raum , verliert der Holzwurm schnell seinen Appetit, das Holz wird zu trocken und zu hart. Bei einer Restfeuchte von unter 10% im Holz (Zentralheizung) stirbt das Vieh normalerweisese sogar ab. Stehen die Möbel im feuchten Keller, sind da eingelagert und werden nie benutzt, kannst es mit Permethrin versuchen. Ansonsten eher Heizung anschmeissen.

 

[Handjive]

Bist du denn sicher, dass der Befall noch aktiv ist?

 

[Manohara]

Gift würde ich nicht nehmen, weil ich meine: "Gift haben wir Menschen bereits genug verteilt"

Zitat aus dem Internet:

.... den Holzwurm thermisch mit Hitze zu bekämpfen ist es, seine Körpertemperatur 30 Minuten lang auf über 55°C zu erhitzen. Ähnlich wie bei zu hohem menschlichen Fieber gerinnen dann die Eiweiße und der Körper ist nicht mehr lebensfähig

soweit ich weiß, ist das die einfachste, sichere Methode. Die Tür so lange in die Sauna stecken, bis man annehmen kann, dass das Innere auch warm geworden ist.

 

[Jan.H.]

Bist du denn sicher, dass der Befall noch aktiv ist?

Ja daher frage ich hier.
Es sind Schranktüren die ich selber gebaut hab.

 

[Jan.H.]

. Stehen die Möbel im feuchten Keller, sind da eingelagert und werden nie benutzt, kannst es mit Permethrin versuchen. Ansonsten eher Heizung anschmeissen.

Ok danke, also besser einen großen Ofen suchen und 55° erwärmen.
Der Schrank, um dessen Türen es geht, ist selber gebaut, aus Holz das nicht behandelt wurde.
Er steht seit zwei Jahren in meinem Schlafzimmer.
Ich habe das Gefühl das der Wurm erst in den letzten paar Wochen aktiv geworden ist.
Wie lange überleben Larven denn ?
Ruhen die Länger im Holz oder ist er erst kürzlich eingezogen?

 

[carsten]

Hallo

die Larven können mehrere Jahre im Holz überleben. Jedes Loch ist das Ausflugsloch eines fertigen Käfers.
Neben Wärme wäre auch mind -18°C über einen längeren Zeitraum eine Alternative den ungewollten Untermietern den Garaus zu machen.
Oder eben CO2.

 

[brubu]

Ich habe das Gefühl das der Wurm erst in den letzten paar Wochen aktiv geworden ist.
Wie lange überleben Larven denn ?
Ruhen die Länger im Holz oder ist er erst kürzlich eingezogen?

Hallo
Das richtet sich nach dem Lebenszyklus der Käferart. Offenbar ist es ein Käfer der Möbel befällt, nicht einer der im frischen Holz war und danach abstirbt.
Vorsicht mit dem Erhitzen, wir wissen nicht wie die Türe gebaut ist und ob sie die Wärme erträgt. Schlimmstenfalls kann etwas reissen.
Sauna mag gehen wenn die Luftfeuchtigkeit hoch gehalten wird. Ob es die Oberflächenbehandlung erträgt wissen wir auch nicht.
Gruss brubu

 

[IngoS]

Hallo,

wir haben mit Isopropanol Erfolge erzielt. Irgendwer hatte gemeint, das es nicht hilft.
Einen Versuch ist es wert.

Gruß Ingo

 

[Jan.H.]

Hallo
Das richtet sich nach dem Lebenszyklus der Käferart. Offenbar ist es ein Käfer der Möbel befällt, nicht einer der im frischen Holz war und danach abstirbt.
Vorsicht mit dem Erhitzen, wir wissen nicht wie die Türe gebaut ist und ob sie die Wärme erträgt. Schlimmstenfalls kann etwas reissen.
Sauna mag gehen wenn die Luftfeuchtigkeit hoch gehalten wird. Ob es die Oberflächenbehandlung erträgt wissen wir auch nicht.
Gruss brubu

Danke. Gut zu wissen das er wohl schon im Holz war.
Die Türen sind aus Buche.
Oberfläche ist Osmo Hartwachsöl.
Die Nuten sind mit Epoxidharz gefüllt.
Das sollte 55° für eine Weile aushalten.

 

[brubu]

Buche ist anfällig für Käfer und heikel zu trocknen, da würde ich auf keinen Fall mit Wärme drangehen. Eher die einzelne Lamelle mit Lösemittel behandeln und mit Folie einpacken damit es besser wirkt.
Gruss brubu

 

[Jan.H.]

Buche ist anfällig für Käfer und heikel zu trocknen, da würde ich auf keinen Fall mit Wärme drangehen. Eher die einzelne Lamelle mit Lösemittel behandeln und mit Folie einpacken damit es besser wirkt.
Gruss brubu

Danke.
Gibt es was wo man die Türen in einen großen Kunststoffsack stecken und dann z.b. mit ner co2 / Rauchpatrone / Vakuum oder ähnliches rangieren kann?

 

[carsten]

Hallo

altes Thema
https://www.woodworker.de/forum/threads/ungeziefer-mit-vakuumsack-erledigen.97288/

 

[Gerd Lösing]

Hallo,

wir haben mit Isopropanol Erfolge erzielt. Irgendwer hatte gemeint, das es nicht hilft.
Einen Versuch ist es wert.

Gruß Ingo

Ich musste mal einen Abschnitt einer Birkenbohle mit Wurmbefall verarbeiten. Den habe ich mit Isopropanol getränkt und mit Frischhaltefolie umwickelt und zwei Wochen liegen lassen. Das war vor drei Jahren und es findet sich kein Holzwurmstaub unter dem Möbelstück (Bett).
Isopronal ist halt irgendwie auch Gift aber von der Giftigkeit eher zwischen Ethanol und Methanol einzuordnen.
Ich würde sagen, dass Isopropanol eine gute Alternative für Holz ist, aber die Wirkung auf Epoxidharz ist sicher kritisch.
Gruß
Gerd

 

[Jan.H.]

Hallo

altes Thema
https://www.woodworker.de/forum/threads/ungeziefer-mit-vakuumsack-erledigen.97288/

Danke das mit dem isopropanol werde ich mal ausprobieren.

 

[PrimaNoctis]

Es gibt halt viele verschiedene Holzschädlinge. Der "Holzwurm" ist der gemeine Nagekäfer. Der kann laut Literatur bis zu 7 oder 10 Jahre im Holz überdauern. Dass Käfer nicht ins trockene Holz gehen, ist so nicht richtig. Der Splintholzkäfer tut das und mit dem habe ich derzeit auch ein Problem (knochentrockene Esche). Das Schränkchen geht zum 2. Mal zu Lothar Jansen-Greef in die Thermokammer (er hat ein Youtube-Video dazu), eventuell ist danach wieder was rein. Im Gegensatz zu einem großen Konvektomaten (wenn's passt) oder Backofen kontrolliert er die Holzfeuchte und passt diese an, um Risse zu vermeiden. Gerade bei einer Tür würde ich das ohne Feuchteausgleich gut überlegen. Bei mir verzog es nur 30cm breite, einteilige Fronten etwas, ist aber ok. Und ja, die waren vorher über ein ganzes Jahr kerzengerade. Normales Leimholz ist unproblematisch.

Bei Kälte wäre ich sehr misstrauisch, dass das verlässlich klappt.

Alternativen:

• Begasen in einem speziellen Raum
• Isopropanol in die Löcher und zukitten, insb. wenn man vorher schon Löcher hatte
• Betroffenes neu machen

Wenn du einen Käfer findest, untersuch den genau und gleich das mit einer 10x Lupe mit Bildern und Größenangaben online ab. Achtung, manche schauen auf den ersten Blick praktisch gleich aus:

Bild verlinkt von: https://www.sanier.de/wp-content/up...-andere-feinde-schaedlingsarten-grafik-bk.jpg

 

[Friederich]

das mit dem isopropanol werde ich mal ausprobieren.

Brennspiritus (Bioethanol) dürfte genausogut sein. Falls du da einfacher /billiger drankommst.
Da es ja nicht wirklich teuer oder aufwendig ist, würde ich die Prozedur nach 1-2 Wochen vorsichtshalber gleich wiederholen.

Wenn das Möbelteil zu groß ist für einen Plastiksack, würd ich einfach ein Stück dünnes Plastik (zB von Einkaufstüte) auf das alkoholnasse Holz draufklatschen.

 

[Andreas W.]

Hallo Jan H.,

Permethrin ist ein Insektizid, von daher ein Gift für Holz"würmer".

Das Problem wird sein, daß bei Dir die Insekten schon drin sind, das Mittel also `bekämpfend´ eingesetzt werden muß.

Im Gegensatz zu `vorbeugend´, da genügt es, das Mittel außen aufzubringen. Kommen Insekten und wollen das Holz befallen, kommen sie zwangsläufig in Kontakt mit dem Gift.

Sind sie schon drin, muß das Gift in Kontakt mit den Insekten kommen (`bekämpfend´), es sind also wesentlich größere Mengen an Gift notwendig, ebenso Aufwand, daß Du das Gift möglichst tief ins Holz und damit zu den Insekten bzw. ihren Larven einbringst.

Zu den von den Kollegen vorgebrachten Mitteln Isopropanol oder andere Lösemittel kann ich nichts sagen. Wahrscheinlich haben die aber das gleiche Problem mit der bekämpfenden Wirkung.

Gruß, Andreas

 

[Schleifmeister]

Ich würde das Thema recht pragmatisch angehen und überhaupt nicht so einen riesen Bums darum machen...

Befallene Tür ausbauen, im Garten, Werkstatt, Keller (alles was trocken und belüftet werden kann) hinlegen, Holzwurmex in eine kleine Spritze mit Kanüle oder Viggo ( Apotheke oder Internet) in die Fraslöcher in zwei Durchgängen spritzen (mit der flexiblen Viggo kommt man recht weit rein und befüllt den Kanal und eine Woche auslüften lassen. Fertig und Wurm tot.

Gerade wenn du ja siehst wo Löcher sind und feines Mehl entsteht reicht eine lokale Behandlung und man muss nicht die gesamte Tür behandeln.

 

[seschmi]

Es wäre noch interessant, ob das Holz kammergetrocknet war, und seit wann der Schrank wo steht.

Kammertrocknung killt ja eigentlich zuverlässig alle Insekten im Holz, und ein Neubefall ist dann eher selten. Holzwürmer tun sich unter 10% Holzfeuchte wohl auch schwer, sie können sich dann höchstens noch langsam entwickeln.

Falls das Holz ursprünglich luftgetrocknet war und wenige Jahre alt ist, kann es also sein, dass die Eier schon vor der Verarbeitung drin waren. Dann sind die Käfer jetzt raus, und, wenn der Schrank in einem geheizten Raum steht, ist es für eine zweite Generation inzwischen zu trocken.

War das Holz technisch getrocknet, ist es ein echter Neubefall, da kann auch wieder was nachkommen.

Holzwurm-Ex ist übrigens meist Permethrin, ein gebräuchliches Insektengift.

Ob das Einspritzen in die Öffnungen viel bringt, weiß ich nicht - normalerweise sind das ja Ausfluglöcher, der Käfer ist also da schon rausgeflogen.

Hitze hilft immer, Kälte eher nicht, Vakuum auch nicht. Gas muss hinreichend lange angewandt werden, um wirklich den Sauerstoff im Holz zu verdrängen. Daher ist Erwärmen schon das einfachste, soweit ohne Schäden machbar.

 

[Jan.H.]

Es wäre noch interessant, ob das Holz kammergetrocknet war, und seit wann der Schrank wo steht.

Hatte ich weiter open beschrieben.
Das Holz war nach dem sägen nur Luftgetrocknet.
Es sind die türen von neinem Schlafzimmerschrank.

 

[seschmi]

Stimmt, oben stand ja, dass der Schrank zwei Jahre alt ist. Das Larvenstadium (also der Holzwurm als Wurm) wird mit 1-8 Jahren angegeben, da kann es schon gut sein, dass die Eier schon im Holz abgelegt wurden, während es getrocknet ist, und jetzt werden sie halt erst zu Käfern.

Normalerweise legen die Käfer dann wieder Eier, aber dafür müsste das Holz inzwischen zu trocken sein. Sonst müsstest Du Dir Gedanken über die Feuchtigkeit in der Wohnung machen. Das ist eher ein Problem bei Kirchenbänken etc, die in ungeheizten Räumen stehen.

Alkohole (Isopropyl, Ethanol) haben den Vorteil, dass sie verdunsten und dann weg sind. Insektizide wie Permethrin bleiben länger auf Oberflächen, sind aber für Menschen auch nicht besonders giftig - Permethrin ist zum Beispiel in Läuseshampoo oder Mittel gegen Krätze enthalten. Das muss dann jeder selbst entscheiden, wie kritisch er das sieht.

 

[PrimaNoctis]

Ich sag's gerne nochmal, aber ohne genaue Bestimmung des Schädlings weiß keiner, ob hier der gemeine Nagekäfer am Werk ist, vulgo Holzwurm, oder was anderes. Dann stimmen auch die Zeiten, die man aus Büchern oder Internet-Seiten abliest, nicht. Bei mir ist wie gesagt in kammertrockenen Händlerholz der Splintkäfer gewesen. Lest mal nach, bis zu welcher Holzfeuchte der reingeht. Ich meine, es sind 7%. Gemerkt habe ich es, da war das Möbel schon quasi fertig, also große Freude.

Ohne Bestimmung ist das Tappen im Dunkeln und hilft dem TE keineswegs.

 

[Schleifmeister]

Ich mache das wie oben beschrieben bei Fachwerkbalken wenn ich da frisches Mehl irgendwo sehe. Oder bei meiner letzten Holzschale aus Apfel war auch noch ein aktiver Wurm drin. In die Kanäle gespritzt und das ganze wiederholt, dann war Ruhe.

Wärme geht natürlich auch aber wie will man eine Schranktür dauerhaft erhitzen? Mit in die Therme nehmen und da ein Tag parken oder zersägen und in den Backofen stecken? Davon abgesehen wäre mir das Risiko viel zu hoch das das Holz sich verzieht oder reißt. Bei Kleinteilen okay aber eine Schranktür?

Deshalb den einfachsten Weg gehen und die Stelle lokal behandeln. Schnell gemacht und bringt den gewünschten Effekt.

Das liebe Tierchen wird vorher schon im Holz gewesen sein, daher denke ich muss man sich über Ursachen auch wenig Gedanken machen. Ist ja alles keine hohe Mathematik. Was darin lebt denke ich ist auch recht egal. Soll eine zoologische Untersuchung stattfinden oder reden wir darüber das das Vieh sterben muss? Wichtig ist das es nicht mehr aktiv sein wird. Da du mit dem Mittel so ziemlich alles kaputt kriegst rein damit und du hast Ruhe