Frage zur Konstruktion der Zarge eines Gartentischs

hobbybohrer

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Hallo,
ich möchte einen alten Gartentisch aus Eiche wieder herrichten und, soweit möglich, das Holz wieder verwenden.
Auf dem Foto ist die Skizze einer Ecke der Zarge aufgezeichnet. Die Tischbeine (70x70) sind oben um 20mm abgesetzt, um die Zarge aufnehmen zu können. Deren Bretter (30x95) laufen außen herum und sind durch Nut und halber Feder miteinander und mit den Tischbeinen verleimt.
Wie ist diese Konstruktion fachlich zu bewerten oder gibt es bessere Verbindungen?
Grüße Richard
IMG_5108.jpg
 

hobbybohrer

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Hallo,
eine Domino habe ich nicht. Mir geht es auch darum, dass man zumindest bei klassischen Tischen oft die Zarge mit Schlitz und Zapfen herstellt. Das würde aber hier wohl ein wenig eng, da die Beine nur recht dünn sind.
Gibt es auch weitere Ideen?
Grüße Richard
 

teluke

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Geht auch mit normalen Dübeln.

Beine sind mit 70x70mm dünn?

Überlege mal wo die Bruchstellen sind wenn jemand kräftig gegen den Tisch stößt und beachte dabei die Hebelarme.
Dem setzt Du nur die Leimflächen gegenüber.
Auch wenn die Verleimung hält kann da einfach das Holz hinter der Leimfläche aufreißen.
Wenn Du da auf jede Seite zwei dicke Dübel hineinmachst müssen die erstmal abscheren bevor da ein Schaden entsteht.
 

IngoS

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Hallo,

bei 70mm im Quadrat lassen sich Zargen problemlos sicher und stabil einzapfen. Schon häufig gemacht.
Die, von dir gezeigte Eckverbindung finde ich eher ungünstig.
Bei Bedarf kann ich dir mein Filmchen von der Anfertigung so einer gezapften Eckverbindung verlinken.

Gruß Ingo
 

carsten

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Hallo

schließe mich Ingo an. Auch mit PU wird bei einem hier und da voll bewitterten Gartentisch die Leimung nicht lange halten. Dafür arbeitet das Holz zu sehr. Zusätzlich wird durch das Absetzen eine waagerechte Fuge erzeugt mit Hirnholz. Fast schon eine Todsünde bzgl konstruktivem Holzschutz. 70 mm sind als Querschnitt völlig i.O. darüber beginnt schon fast die Feuerstein Gedächtnis Tische.
Würde mich bei der Konstruktion an alten Zimmererverbindungen orientieren, die sind seit Jahrtausenden auch unter widrigen Umständen erprobt und kommen ohne Leim aus.
 

hobbybohrer

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Hallo,
den Tisch, zusammen mit zwei Sesseln und einer Bank, haben wir ab1985 zunächst 5 Jahre im Garten, dann weiter 5 Jahre als Küchenmöbel und ab da wieder im Garten unter einem Vordach genutzt. Die Sitzmöbel sind noch gut in Schuss, aber der Tisch steht seit 15 Jahren mit gebrochener Zargen-Ecke. ( @teluke , ja, das ist schon eine Schwachstelle!) Ich habe ihn jetzt ohne weitere Hilfsmittel zerlegt. Dabei sind, wie geplant, fast überall die Leimverbindungen aufgebrochen. Die Beine habe ich an der Unterseite leicht gekürzt, um das angemoderte Ende zu entfernen. Das waren 1,5-2,5 cm. Das Holz des Gestells ist statisch voll in Ordnung, ich muss nur die Zarge neu zusammenbauen.

@IngoS , ich glaube. ich kenne Deinen Film dazu und genauso habe ich auch einen Tisch gemacht. Für diese Lösung müsste ich neues Holz für die Beine kaufen. Das möchte ich möglichst umgehen.
Grüße Richard
 

Johannes

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Hallo Richard,
ich empfehle an jeder Ecke in beiden Richtungen je 2 M6 Schloßschrauben durch die Zargen und Beine zu schrauben. Bei Eiche am besten VA.
Und unter die Beine kannst du Kunststoff Stellfüße machen, dann gammelt da auch nichts mehr.

Es grüßt Johannes
 

derdad

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Wenn du schon bei der jetzigen Konstruktion bleiben möchtest, dann wäre eine schmälere Feder günstig. Bei 30mm Holzstärke sind 10mm mehr als genug. Dadurch bleibt mehr Scherfläche bei der Nutwange. Also mehr Holz von Nut bis aussen und die Wange bricht nicht so leicht weg.
LG
 

hobbybohrer

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Hallo,
@Johannes Danke, das ist eine gute Idee und etwas einfacher, als verdeckt zu dübeln. Auf die Idee mit den Kunststoff-Bodenstücken war ich auch schon gekommen. Das erleichtert mir auch den Verlust an Länge wieder auszugleichen.
@derdad , Tatsächlich ist eine Nutwange weggebrochen. Dann mache ich die Feder dünner. Danke.
@carsten , Bei Deinem Tipp fielen mir die Kopfbänder zur Aussteifung von Winkeln ein. Hier wären es Eckklötze, die ich einsetzen könnte, Danke!
 
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