Hobelmaschine Hammer A3-26 - Kellertransport, Aufbau, Erfahrungen

Hoosier

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Hallo zusammen,

ich möchte hier einen Sammelfaden zur A3-26 aufmachen - für mich als Unterstützung mit eurem Input, und für einige von euch als Erfahrungstausch.

Die Hammer A3-26 ist eine kleine Abricht-Dickenhobelmaschine der Firma Felder/Hammer aus Tirol - kein unbekannter Hersteller hier im Forum. Ich habe mich für die Maschine entschieden, weil sie meiner Meinung nach den besten Kompromiss darstellt bezüglich Wertigkeit, Funktionalität und letztendlich Preis. Es gibt günstigere Kandidaten auf dem Markt, wobei ich nicht absprechen will, dass auch damit hervorragende Ergebnisse erzielt werden können. Was für mich letztendlich entscheidend war:
  • Die Maschine ist aus europäischer Fertigung "Made in Austria" - ich will jetzt keine Haarspalterei anfangen hier, sicherlich befinden sich auch Komponenten aus (Fern-)Ost und anderen Ländern verbaut
  • Die Maschine besitzt eine Hobelwelle mit Spiralmesser in Anordnung für einen echten ziehenden Schnitt - außer Record Power habe ich keinen anderen Anbieter gefunden bei den 260er Hobelmaschinen
  • Die Welle besitzt 39 einzelne Messer, im Vergleich z.B. zur Bernardo ADM 260S mit nur 24 Messern
  • Der Preis: erstaunlich was machbar ist, wenn man einfach mal anruft im schönen Hall in Tirol --> meine Empfehlung für zukünftige Interessenten

So, nun zur Lieferung: Telefonisch hat sich der Spediteur gemeldet und war dann auch halbwegs pünktlich im vereinbarten Lieferfenster. Ohne überhaupt nachzufragen wurde mir die Maschine in die ebenerdige Garage gerollt ("Lieferung Bordsteinkante") - aber da hatte ich noch nie eine andere Erfahrung gemacht.

Geliefert wird die Maschine mit recht wenig Verpackung: der Maschinenkörper ist in Folie eingewickelt. Die Maschine selber ist mit vier Winkeln auf eine kleine Palette mit einer dicken Mehrschichtplatte verschraubt. Diese Palette ist auf eine Euro-Palette geschraubt. Also im Prinzip zwei Paletten aufeinander. Das wars. Der Anschlag ist demontiert und ist oben auf der Maschine festgezurrt. Die Tische sind mit einem speziellen Ölpapier (made in Germany) abgeklebt - schön dass auch bei Details nicht auf den Cent geschaut wird.

In der Anleitung wird das Gewicht (Masse...) der Maschine mit 195 kg angegeben, mit Verpackung 245 kg. Ich denke es kann hinhauen, die zwei Paletten und die dicke Mehrschichtplatte könnten ca. 50 kg auf die Waage bringen. Messen kann ich es grade nicht, natürlich.

Soweit so gut. Nun geht es an den Transport der 195 kg in den Keller. Mein Plan ist, die Maschine so weit abzuspecken, dass sie von zwei Leuten getragen werden kann. Runterrutschen usw versuche ich erstmal zu vermeiden, wir haben eine doppelt gewendelte Eichentreppe, die nicht beschädigt werden soll.

Hier mal eine Aufstellung der demontierten Teile - eventuell interessiert es ja jemand hier:
  • Anschlag (ist nicht montiert im Lieferzustand) 8 kg
  • Arm zum Halten der Wellenabdeckung (mit zwei M6 Schrauben am linken Tisch montiert) 2 kg
  • 4 Abdeckbleche 2 kg
  • Linker Tisch 21,6 kg
  • Rechter Tisch 22 kg (paar Gramm mehr wegen dem Hebel zum Einstellen der Höhe aufgabeseitiger Tisch)
Das Demontieren der Tische habe ich gemacht wie hier beschrieben:

https://www.woodworker.de/forum/threads/hammer-a3-26-transport.101648/page-2#post-745620

Das geht super einfach und (bei der 26er) auch alleine. Zuerst die Abdeckbleche weg, dann kommt man besser ans Scharnier. Man kann dann ohne Stress im aufgeklappten Zustand die beiden Doppelmuttern (Mutter + Sicherungsmutter) lösen mit einem 17er Schlüssel, ohne dass der Tisch gehalten werden muss. Dann einfach vorsichtig nach oben abziehen - die Kontaktfläche zum Scharnier ist gut eingefettet, was einen gewissen Widerstand bietet beim Hochziehen. Aber alles kein Problem. Die Tische können dann einfach abgezogen werden und schon mal in den Keller getragen werden.

Bisher alles gut - aktuelles Kampfgewicht 195 kg - das abmontierte Zeugs 55,6 kg = 139,4 kg.

Soweit so gut, ich berichte weiter.

VG
Richard
 

Tokoloshe

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Moin Hoosier, danke für den Bericht. Wird sicher den ein- oder anderen irgendwann mal helfen. Bilder wären auch gut. :emoji_slight_smile:
Zur Record Power: Die Spiralmesserwelle hat keinen ziehenden Schnitt, die Plättchen sind gerade aufgebracht (und halt immer nur etwas nach hinten versetzt), die von der Hammer sind etwas schräg und hat daher einen "echten" ziehenden Schnitt. Die Hammer war also definitiv die richtige Wahl und steht auch oben auf meiner Wunschliste.
 
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Hoosier

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Hallo zusammen,

Bilder werde ich ab jetzt machen, falls es was zu sehen gibt.

Meine nächsten Schritte:

VG
Richard
 

Hoosier

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Hallo zusammen,

am Freitag ging es weiter - ich habe ein paar Umzugsfirmen in der näheren Umgebung angefragt und wir haben den Maschinenkörper in den Keller getragen.

Hier noch die Situation in der Garage, auf den zwei Paletten festgeschraubt.
 

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Hoosier

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...Und eine halbe Stunde später dann in der Werkstatt.

Es hat soweit alles geklappt, aber es war trotz den abmontierten Teilen eine "Viecherei". Von der Schlepperei habe ich keine Fotos, ich war auf andere Dinge fixiert in der Zeit.

Leider wurde eine der Holz-Treppenstufen beschädigt. Hier werde ich einen eigenen Faden aufmachen zwecks Unterstützung für eine etwaige Reparatur.

Trotzdem bin ich froh dass das nun geschafft ist - nächster Schritt ist Anfertigung eines Fahrgestells bevor ich dann die abgebauten Teile wieder montieren kann.

VG
Richard
 

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Hoosier

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Hallo zusammen,

ich habe die Feiertage genutzt, ein Fahrgestell zu basteln, um dann die Maschine auch in endlich mal in Betrieb nehmen zu können. Vielleicht interessiert sich ja jemand dafür, deswegen ein paar Worte und Bilder hier.

Die Original-Fahreinrichtung und eines der bekannten Universalfahrgestelle kamen nicht in Betracht, weil sie kein engräumiges Rangieren und Verstauen der Maschine erlauben. Ich hatte noch ein paar 40 mm x 80 mm Aluprofile übrig und diese mit der Tauchsäge entsprechend zugeschnitten. Dann Löcher und M6 Gewinde für die Rollen (hätte die Rollen auch per Nutensteine befestigen können, aber ich hatte schon die entsprechenden Schrauben und nicht ausreichend Nutensteine...)

Gewindeschneiden in Alu ist kein großes Ding, das geht mit einem Fertigschneider und einem Tröpfchen Öl sehr gut. Die ersten zwei Umdrehungen von Hand mit eingespanntem Gewindeschneider im Bohrfutter (sorgt für eine perfekte Ausrichtung), dann weiter mit dem Windeisen.

VG
Richard
 

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Hoosier

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Und so schaut es nun seit gestern abend aus - ich habe einen Rahmen aus den Profilen gebaut und innen mit Winkeln verbunden. Die Räder stehen soweit außen, dass die Räder in keiner Position unter die Maschine kommen (Kippgefahr). Die Maschine hat im Rahmen an den Stirnseiten Bohrungen, die ich mittels Schraube und Nutenstein an das Fahrgestell verschraubt habe. Somit steht alles stabil und sicher. Hinten habe ich zusätzlich noch eine Befestigung angebracht und ein Loch im Korpus ausgenutzt. Das sollte so passen.

Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, die Maschine lässt sich gut in alle Richtungen bewegen. Die zusätzlichen 11 cm Höhe finde ich sehr angenehm (bin 185 cm groß). Alternativ hätte es noch die Möglichkeit gegeben, die Ausschnitte in den Stirnseiten für eine Abstützung aufs Fahrgestell zu nutzen, dann wäre der "Höhengewinn" im Bereich von 1 cm. Aber das wäre aufwändiger geworden, und mir dann auch zu tief.

Frage an euch:
Die Maschine wird mit einem ca. 60 cm langen Stummelkabel ohne Stecker geliefert. Ich würde gerne einen Aufsatzstecker montieren (also sowas, aber für 220V https://bootsladen-online.de/cee-au...SXSaRyhJyFOb7Ns6pZT1gwe0UDw_xAzUAbCO6AY1LAbzA ), finde aber nichts passendes, eventuell fehlt mir der richtige Fachbegriff dafür - könnt ihr mir einen Tipp geben?

Danke euch und viele Grüße
Richard
 

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Hoosier

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hallo @XXL-DD , ja genau - ich möchte was um ein Schuko-Verlängerungskabel anschließen zu können. Gibt es da einen Fachbegriff für ("Schukostecker für Aufbaumontage")? Ich hab sowas schon an anderen Maschinen gesehen und finde es eine gute Lösung, dann hängt nicht immer ein Kabel im Weg bei Nichtbenutzung.
 

XXL-DD

ww-ahorn
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Aufbau oder Anbau sind da schon die richtigen Begriffe, es ist nur einfach eine exotische Kombination.

Gewerblich wird man das kaum verbauen, der klassische Schuko Stecker erfüllt nicht die Anforderungen im Rahmen von diesem Einsatzzweck.

Pins stehen vor, Steckzyklenfestigkeit geringer, Schmutzresistenz zu gering, mechanische Robustheit geringer - gibt noch mehr interessiert privat aber wirklich nicht mehr

https://www.ebay.de/itm/23421745014...pIrIlQkS9G&var=&widget_ver=artemis&media=COPY

der sieht etwas passender für dich aus
 

Hoosier

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Danke Dir, habe das Ding bestellt.

Bei 400 V scheint diese Steckerart mehr Verbreitung zu haben. Wieder was gelernt.

VG
Richard
 

Hoosier

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Hallo zusammen,

ich habe nun alles zusammengebaut, die Montage der Tische ging ohne Probleme.

Die Tische sind leicht eingefettet, mit was würdet ihr das reinigen oder entfernen? Hab an Spiritus gedacht. Besteht da Rostgefahr? Anschließend wollte ich mit Silbergleit behandeln.

Danke euch und VG
Richard
 

Hoosier

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Kurzes update - alles montiert und eingestellt - bereit für das erste Projekt :emoji_slight_smile:

Ich kann nur jeden dazu ermutigen, sich ein paar Gedanken über eine selbstgebaute individuelle Fahreinrichtung zu machen. Mit ein paar Aluprofilen, Gewindeschrauben und stabilen Rollen ist vieles machbar. Ich kann die Maschine nun im letzten Winkel parken, was mit einer Standardlösung nicht machbar gewesen wäre.

Zudem, nur Mut zum Kellertransport. Das war für mich die größte Hürde und hat mich sehr lange beschäftigt und auch vom Kauf abgehalten bzw fast in die "falsche" Richtung getrieben. Im Nachhinein ein klarer Fehler meinerseits. Der Faden hier soll deswegen auch dazu dienen, anderen hier zu helfen und Mut zu machen:emoji_slight_smile:

VG
Richard
 

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HolzPhil

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Ich finde beide Lösungen super, sowas werde ich ebenfalls für meine ADH (und auch die Absaugung, Standbohrmaschine etc.) nachbauen. Darf ich fragen, welche Rollen ihr benutzt? Ich sehe immer wieder diese blauen Rollen. Sowas gibt es laut Google von vielen Herstellern. Könnt ihr da spezielle Rollen empfehlen? Mit Feststellbremse natürlich.
 

mscholz1978

ww-eiche
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100er Bluewheels sind das - da hatte ich vor über 10 Jahren mal nen Schwung von gekauft - aber ich weiss leider die Spezifikationen nicht mehr.

Standbohrmaschine auf Rollen? das würde ich mir überlegen - wenn das ne ordentliche Maschine ist, ist das am Ende arg kopflastig - meine kleine AEG wiegt 75kg.
 

Hoosier

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Ich habe ebenfalls Bluewheels im Einsatz, hier waren mir die 100er aber zu groß. Für meine Lösung beim ADH habe ich diese Strandkorbrollen verwendet:

https://www.amazon.de/dp/B07HCQLNKX?ref=ppx_yo2ov_dt_b_fed_asin_title

Das waren die kleinesten Rollen, die ich gefunden habe (50 mm) mit vernünftiger Belastbarkeit (4 x 100 kg) und Arretierfunktion der Drehbewegung beim Feststellen (ob das allerdings relevant ist, keine Ahnung).
 

Hoosier

ww-robinie
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ja, den shop kenne ich auch, aber wie gesagt wenn man eine Arretierung der Drehbewegung will wird man dort in der Größenklasse nicht fündig (zumindest ich habe nichts gefunden)
 
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