Schwarzschimmel an kleinen Geräteschuppen aus Kiefer, was habe ich falsch gemacht?

KwieKatze

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Hallo zusammen,

für unseren Schrebergarten habe ich im letzten Jahr einen kleinen Geräteschuppen aus Kiefer gebaut und das Holz mit einer klassischen Dauerschutzlasur aus dem Baumarkt behandelt. Gut ein halbes Jahr später stellt sich heraus, das dies offensichtlich nicht gereicht hat oder ich einen Konstruktionsfehler begangen habe, denn das Holz ist inzwischen von Schwarzschimmel befallen.

20250113_155759.jpg 20250113_155810.jpg 20250113_155818.jpg

Derweil bin ich mir noch nicht ganz sicher wie es dazu gekommen ist. Das Schadensbild lässt mich vermuten das Wasser auf den einzelnen Leisten liegen bleibt und trotz Dauerschutzlasur in das Holz eindringt. Die möglicherweise mangelhafte Ablüftung hat dann zu Schimmelbildung geführt. Das würde auch erklären, warum der Schimmel immer nur oberhalb, aber niemals unterhalb der Leisten auftritt. Seht ihr das genau so?

Meint ihr der Geräteschuppen ist noch zu retten? Natürlich müsste ich ihn demontieren, die einzelnen Leisten schleifen und neu behandeln. Wenn es kein Konstruktionsfehler ist, wie sollte ich das Holz behandeln, damit es künftig witterungsfest ist?


Viele Grüße,
Carsten
 

Hoosier

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Ich denke das Holz war noch nicht ganz trocken, deswegen die Stockflecken, weil die Feuchtigkeit durch die Behandlung nicht mehr raus kann. Von alleine wird sich da nichts mehr tun. Abschleifen und neu behandeln...
 

seschmi

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Das ist die beginnende Vergrauung. Das lässt sich nur aufhalten, indem regelmäßig pigmentierte Lasur gestrichen wird.

Ungünstig ist der rechteckige Querschnitt. Rhombusleisten wären besser, da kann das Wasser besser ablaufen. Das hält aber trotzdem viele Jahre.

Du hast jetzt eigentlich zwei Möglichkeiten: Grau werden lassen, oder abschleifen und mit einer Dickschichtlasur streichen und regelmäßig nachstreichen.
 

raziausdud

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Wenn Du die Leisten abmontierst, die obere Fläche etwas abschrägen. Nicht umsonst nimmt man für derartige Verkleidungen bevorzugt Rhombusleisten. Oder besser noch: die hintere Fläche abschrägen, dann wäre Ober- und Unterseite geneigt. Dann kommt es Rhombusleisten schon sehr nahe.

Rainer
 

SteffenH

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Andere "beliebte" Ursache für kleine schwarze Flecken: ist da mal geflext worden?
 

derdad

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Bist du sicher, dass es Kiefer ist? Für mich sieht es nach Fichte mit verdammt viel Rotholzanteil aus. Zumindest heimische Kiefer kenn ich anders.
Aber egal, auch wenn es Fichte ist, falls du es so lässt wie es ist, wird es mit der Zeit gleichmäßig grau werden und dann irgendwann zum Austauschen. Schätze so in 15 bis 20 Jahren. Wenn du es nochmal abschleifen und mit einer anderen Lasur streichst hält es 20 bis 25 Jahre.
LG Gerhard
 

KwieKatze

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Rhombusleisten wären besser, da kann das Wasser besser ablaufen.
Guter Tipp, danke dafür :emoji_slight_smile:

ist da mal geflext worden?
Ich möchte nicht ausschließen das der eine oder andere Funke im Laufe der Zeit beim Flexen das Holz getroffen hat.

Bist du sicher, dass es Kiefer ist? Für mich sieht es nach Fichte mit verdammt viel Rotholzanteil aus.
Tatsächlich ist es Fichte, gut erkannt. Ich habe mich im Eingangsbetrag vertan.


Unterm Strich lese ich aber heraus: entweder so belassen wie es ist oder abschleifen und regelmäßig mit einer Dickschichtlasur behandeln, korrekt? :emoji_slight_smile:


Viele Grüße,
Carsten
 
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seschmi

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Du kannst auch Dünnschichtlasur, Ölfarbe oder anderes nehmen. Die Vergrauung wird halt durch UV-Licht und Feuchtigkeit getrieben. Damit die Lasur das UV-Licht abhält, muss die pigmentiert sein, je dunkler, desto besser.

Außerdem sieht man das Grau natürlich nicht so, wenn die Lasur dunkel ist.

Dünnschichtlasuren haben den Vorteil, dass sie langsam abwittern und man dann einfach drüberstreichen kann. Dafür hält es nicht so lang. Dickschicht (eher wie Lack) kriegt eher Risse, dann muss man schleifen vorm streichen.

Ein weiterer Nachteil der Dickschicht ist, dass sie sehr wasserdicht ist. Deshalb muss man kleine Schäden schnell ausbessern, sonst kann das Wasser rein, aber nicht raus. Ein typischer Vertreter sind Fensterlacke. Dafür bleibt das dann genau so, wie es ist.

Dünnschicht oder Öle sind halt diffusionsoffen. Da kann Wasser rein und raus.

Ich selbst lasse Holz im Außenbereich, das sich bewegen darf (also nicht Fenster und Türen, die maßhaltig bleiben müssen) einfach grau werden. Bei angeborener Faulheit die beste Lösung.

Die Fichte wird sowieso nicht ewig halten, Rhombusleisten aus Lärche wären besser. Zehn bis fünfzehn Jahre würde ich aber schon erwarten, und dann beim nächsten Mal besser machen. Die übernächste Erneuerung machen dann die Kinder.
 

Claus P.

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Für den Fall kann ich die Dünnschlichtlasur Gori 44+ empfehlen. Ich habe alle meine Scheunen damit gestrichen. Der älteste ist in zwischen 20 Jahre alt und sieht immer noch ganz gut aus, auch wenn er wieder einmal gestrichen werden sollte.
Die Dünnschichtlasur verhindert Bläue und blättert nicht ab.
 
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