Frisches Bauholz lagern und trocknen

drmacchius

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Die Bretten von Komstruktionseichenholz haben eine Ästhetik, die ganz gut passen würde für die oberflächliche Bekleidungen bestimmten Mobieln oder oder als „Verstärkung„ im Leimholzbretten und Tischlerplatten benutzt werden können. sie sind sehr günstig, ebenso die Tanne, Kiefer und Fichte sägerau Bauholzer.

ist denkbar eine bestimmte Menge dieses Holz im eigenen Garage auf Regale oder in einem kleinen Gartenhaus ablagern und zu Hause abtrocknen und dann 1-3 Jahre später als mobelholz nutzen?

Holzwerken hat im eigem shop ein Buch über Holz abtrockne, aber bevor es zu kaufen, wollte ich verstehen, ob es Sinn macht.
 

schrauber-at-work

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Tach,
Nur in der Garage oder einem (unbeheizten?) Schuppen wird das nicht klappen. Das Holz muss für einen längeren Zeitraum bei Raumklima "akklimatisieren" um als Möbelholz für die Wohnung verwendet werden zu können.

Gruß SAW
 

drmacchius

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Danke zusammen.
meine Frage ist es Folgende.
ist praktisch (nicht nur theoretisch) machbar frische bauholz in häusliche verhältnisse trocken?
eine Zeitlang in einer regengeschützt wie Brennholz im offenem Lagern und dann in einer anderen Zeitanlang in trockenem Garage oder einem Zum „Trocknungen„ umgebauten Gartenhäuschen?

reicht man ein Erhöhung aus dem Boden und einem Teildach oder Plastikfolio um Regengegeschütz zu sein?
 

Friederich

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In der unbeheizten Garage wird das Holz nicht trockener als im offenen regengeschützten Lager.

Beim Vortrockenen im Freien ist es kein Problem, wenn manchmal etwas Schlagregen drankommt.
 

derdad

Moderator
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Wichtig ist, es muss Luft zwischen dem Holz DURCHZIEHEN können. An einem kälteren Platz im Freien ist besser als wärmer in einem geschlossenen Raum. Die Holzstapel wurden früher nicht nur aus Mangel an geschlossenen Räumlichkeiten im Freien aufgestellt. Luft konnte überall durchstreifen.
LG Gerhard
 

drmacchius

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Wichtig ist, es muss Luft zwischen dem Holz DURCHZIEHEN können. An einem kälteren Platz im Freien ist besser als wärmer in einem geschlossenen Raum. Die Holzstapel wurden früher nicht nur aus Mangel an geschlossenen Räumlichkeiten im Freien aufgestellt. Luft konnte überall durchstreifen.
LG Gerhard
Das heißt dass eine Sorte von regalartige Balage obern Brennholzer unter die Schräge des Daches oder auf der Seite eines Carports wurde passen?
 

magmog

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Guuden,

Stäkere Querschnitte werden traditionell ein halbes Jahr offen im Freien gelagert,
allerdings vor Sonne geschützt, der Regen soll teilweise Inhaltsstoffe auswaschen.
Dann 1-2 Jahre abgedeckt draußen, danach drinnen auf Môbelfeuchte.

Edit: es geht um Eiche!
 
Zuletzt bearbeitet:

teluke

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Guuden,

Stäkere Querschnitte werden traditionell ein halbes Jahr offen im Freien gelagert,
allerdings vor Sonne geschützt, der Regen soll teilweise Inhaltsstoffe auswaschen.
Dann 1-2 Jahre abgedeckt draußen, danach drinnen auf Môbelfeuchte.
Wie willst Du das machen?
Regen soll drankommen, Sonne nicht?
Alle Bretter nebeneinander legen? Wie anders soll sonst der Regen drankommen?

Bei mir wird frisch geschnittenes Holz, mit Abstandsleisten, aufgestapelt und oben, ebenfalls mit Abstand, gegen Regen abgedeckt.
Die Stirnseiten werden mit Farbe angemalt. Die Farbe wird jedes Jahr gewechselt so dass man weiß wann das eingeschnitten wurde.
So bleibt das min. zwei Jahre liegen und kommt dann, je nach Holzbedarf, in den Trockner.
Nach zwei Jahren im Freien liegt die Feuchte bei 14-15%.
 

teluke

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Wir haben hier ein Klima mit mehr Hochs und vor allem geringerer Luftfeuchtigkeit im Sommer.
Also schlicht und einfach ein besseres Klima.
Schwüle Wetterlagen sind hier sehr selten.
 

drmacchius

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Wie willst Du das machen?
Regen soll drankommen, Sonne nicht?
Alle Bretter nebeneinander legen? Wie anders soll sonst der Regen drankommen?

Bei mir wird frisch geschnittenes Holz, mit Abstandsleisten, aufgestapelt und oben, ebenfalls mit Abstand, gegen Regen abgedeckt.
Die Stirnseiten werden mit Farbe angemalt. Die Farbe wird jedes Jahr gewechselt so dass man weiß wann das eingeschnitten wurde.
So bleibt das min. zwei Jahre liegen und kommt dann, je nach Holzbedarf, in den Trockner.
Nach zwei Jahren im Freien liegt die Feuchte bei 14-15%.
Wenn keine „Industrie-Trockner“ Besitz, kann sie mit einer Gartenhaus aus Holz und schwarze Bleichdach behilflich sein? Wie lange kann die natürliche Trocknung dauern? Nun sind im Deutschland auch die Sommer schon sonnig und trocken
 

JayCe

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Ich säge einen großen Teil meines Holzes selber im Wald auf. Dann wird unter einem Schauer (vier Seiten offen) eingestapelt und ein paar Jahre vergessen.
Was passiert dann? Ich verarbeite es. Allerdings bin ich nicht der Typ für filigranes Design und mache daraus keine kleinen Schmuckschatullen.

Ja, hier und da schüsselt sich mal was, aber für mich alles im Rahmen. Wenn ich trockenes Holz kaufe wird dieses ja auch selten in beheizten Hallen gelagert, bzw. übrig gebliebene Bohlen werden bei mir in der nicht dauerhaft geheizten Werkstatt wieder "feucht".

Ja, fachlich absolut falsch was ich mache, aber für mich trotzdem praktikabel.
 

Wolfgang EG

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Nach meiner Erfahrung kann man auch aus lufttrockenem Holz einwandfreie Möbel bauen.
Dabei ist es aber wichtig holzgerechte Bauweisen anzuwenden.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe mit meinem Sohn aus lufttrockenem Holz (Esche) 2023 einen Esstisch gebaut, der seitdem in einem geheizten Raum steht. Zeitweise auch Kaminofenheizung. Keine Probleme. Ebenso 2024 ein Sideboard, gleiche Raumbedingungen. Ebenfalls kein sichtbarer Verzug.

Es scheint also durchaus zu funktionieren ...

Wolfgang
 

drmacchius

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Nach meiner Erfahrung kann man auch aus lufttrockenem Holz einwandfreie Möbel bauen.
Dabei ist es aber wichtig holzgerechte Bauweisen anzuwenden.

Spanplattendesign nachzuahmen geht mit lufttrockenem Holz nicht.
Meinst du dass nach Spannagel-Prinzipien bauen muss oder was? Was meinst du mit „Spannplattendesign“?
 

teluke

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Mit Massivholz muss man generell so bauen dass das Holz, vor allem quer zur Faser, nicht gesperrt wird.

Das bedeutet z.B. Rahmen mit loser Füllung.
Die Dimensionen der Rahmenhölzer sind klein, daher spielt die Schwindung quer zur Faser nur eine kleine Rolle.
Die Füllung im Rahmen ändert sich jedoch in der Breite deutlich. Daher steckt die Füllung lose in den Rahmen-Nuten und kann sich so frei bewegen.

Massive Tischplatten verändern sich in der Breite ebenfalls, solche aus lufttrockenem Holz natürlich stärker.
Daher muss man auch da für eine Befestigung auf der Zarge sorgen welche diese Breitenänderung zulässt.
Verbindungen (Verleimungen) von Längs- und Querholz sind nur auf kurzer Länge sinnvoll.
Das ist so bei Rahmen/Füllungsbauweise.

Generell falsch sind Gehrungsverleimungen breiter Platten wie z.B. Arbeitsplatten.
Hier öffnen sich, wenn das Holz trocknet, die Fugen weil sich schlicht die Winkel der Gehrungen vergrößern.
Sowas verbindet man stumpf und beweglich.

Gut lufttrockenes Holz wirft sich nicht mehr wenn es weiter trocknet, das ist also ein unbedeutendes Risiko.

Ich habe, bevor ich den Trockner hatte, alles aus lufttrockenem Holz gebaut.
Andere im Forum machen das ebenfalls so.

Mit Spannnagel hat das nichts zu tun, das machen Schreiner schon seit tausenden Jahren so.
 

magmog

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Zitat:
„Hier öffnen sich, wenn das Holz trocknet, die Fugen weil sich schlicht die Winkel der Gehrungen vergrößern."

die Winkel werden spitzer, also kleiner.

Zitat:
„Mit Spannnagel hat das nichts zu tun, das machen Schreiner schon seit tausenden Jahren so."

Das Schreinerhandwerk gibt es erst seit ein paar hundert Jahren,
wegen des Trocknens wurden die Holzteile häufig mit Eisen beschlagen um sie vom Auseinanderfallen zu bewahren.
Zu Zeiten der Ofenheizung in Wohnräumen war die Luftfeuchtigkeit um einiges höher als heute zu Zeiten der Zentralheizung.

Mit Massivholz muss man generell so bauen dass das Holz, vor allem quer zur Faser, nicht gesperrt wird.

Das bedeutet z.B. Rahmen mit loser Füllung.
Die Dimensionen der Rahmenhölzer sind klein, daher spielt die Schwindung quer zur Faser nur eine kleine Rolle.
Die Füllung im Rahmen ändert sich jedoch in der Breite deutlich. Daher steckt die Füllung lose in den Rahmen-Nuten und kann sich so frei bewegen.

Massive Tischplatten verändern sich in der Breite ebenfalls, solche aus lufttrockenem Holz natürlich stärker.
Daher muss man auch da für eine Befestigung auf der Zarge sorgen welche diese Breitenänderung zulässt.
Verbindungen (Verleimungen) von Längs- und Querholz sind nur auf kurzer Länge sinnvoll.
Das ist so bei Rahmen/Füllungsbauweise.

Generell falsch sind Gehrungsverleimungen breiter Platten wie z.B. Arbeitsplatten.
Hier öffnen sich, wenn das Holz trocknet, die Fugen weil sich schlicht die Winkel der Gehrungen vergrößern.
Sowas verbindet man stumpf und beweglich.

Gut lufttrockenes Holz wirft sich nicht mehr wenn es weiter trocknet, das ist also ein unbedeutendes Risiko.

Ich habe, bevor ich den Trockner hatte, alles aus lufttrockenem Holz gebaut.
Andere im Forum machen das ebenfalls so.

Mit Spannnagel hat das nichts zu tun, das machen Schreiner schon seit tausenden Jahren so.
 

brubu

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Hallo zusammen
Wie gut sich nur luftgetrocknetes Holz in heutigen Wohnungen bewährt sieht man oft in alten Häusern bei Zimmertüren.
Entweder reissen die Füllungen oder schwinden aus den Nuten.
Klar "geht es irgendwie" aber ohne Trockner oder langer Lagerung im trockenen Innenbereich sehe ich es nicht.
Gruss brubu
 

teluke

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Ich war schon dreimal in Ägypten und dort natürlich in den Museen.
Dort kann man eine ganze Menge Möbel und Stühle aus den letzten 4-5000 Jahren sehen.
Wenn man das gesehen hat dann weiß man dass es das Handwerk schon ebensolange gibt.
Ich gebe aber zu dass die damals vermutlich nicht Schreiner genannt wurden sondern das Handwerk einen anderen Namen hatte.

Ich habe da z.B. einen Stuhl gesehen der auch an einem Esstisch heute nicht als seltsam auffallen würde.
Das hat mich sehr beeindruckt.
Wir haben also das Rad nicht erfunden.
 

teluke

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OK, wenn das Zeug was ich aus lufttrockenem Holz gebaut habe in 100 Jahren schlapp macht ist mir das auch egal.
Ich hoffe die Leute haben dann noch einen Ofen für die finale Nutzung :emoji_sunglasses:
 

seschmi

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Es war halt schlicht nicht so, dass früher alles besser war. Da gab es auch gute und schlechte Handwerker. Der schlimmste Pfusch ist halt nur längst entsorgt und das bessere übrig geblieben.

Ich habe auch ein paar alte Stühle, bei denen die Sitzfläche gerissen ist, weil sie fest mit der Zarge verbunden ist. Das hat nichts mit luftgetrocknet zu tun, das hat einfach jemand falsch gemacht. Das gab‘s halt früher auch.

Es gibt ja hier einige, die aus luftgetrocknetem Holz Möbel bauen. Ich auch schon zB Tische, Regale und Betten. Das sind einfache Konstruktionen, da geht das problemlos, wenn man die Regeln einhält.

Wenn ein Bett nicht perfekt maßhaltig ist, passiert halt genau nichts. Da ist eine Haustür, die komplett dicht sein muss, etwas ganz anderes. Das ist aber sowieso nichts für einen Amateur.

Deshalb gilt, wie immer: „es kommt drauf an“, und man muss halt wissen, was man tut.

Einfach mal mit einfachen Möbeln anfangen, zB einen Tisch oder ein Bett bauen. Dann lernt man auch, was mit luftgetrocknetem Holz geht.
 

drmacchius

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Mit Massivholz muss man generell so bauen dass das Holz, vor allem quer zur Faser, nicht gesperrt wird.

Das bedeutet z.B. Rahmen mit loser Füllung.
Die Dimensionen der Rahmenhölzer sind klein, daher spielt die Schwindung quer zur Faser nur eine kleine Rolle.
Die Füllung im Rahmen ändert sich jedoch in der Breite deutlich. Daher steckt die Füllung lose in den Rahmen-Nuten und kann sich so frei bewegen.

Massive Tischplatten verändern sich in der Breite ebenfalls, solche aus lufttrockenem Holz natürlich stärker.
Daher muss man auch da für eine Befestigung auf der Zarge sorgen welche diese Breitenänderung zulässt.
Verbindungen (Verleimungen) von Längs- und Querholz sind nur auf kurzer Länge sinnvoll.
Das ist so bei Rahmen/Füllungsbauweise.

Generell falsch sind Gehrungsverleimungen breiter Platten wie z.B. Arbeitsplatten.
Hier öffnen sich, wenn das Holz trocknet, die Fugen weil sich schlicht die Winkel der Gehrungen vergrößern.
Sowas verbindet man stumpf und beweglich.

Gut lufttrockenes Holz wirft sich nicht mehr wenn es weiter trocknet, das ist also ein unbedeutendes Risiko.

Ich habe, bevor ich den Trockner hatte, alles aus lufttrockenem Holz gebaut.
Andere im Forum machen das ebenfalls so.

Mit Spannnagel hat das nichts zu tun, das machen Schreiner schon seit tausenden Jahren so.
Mit „spannnagel“ meinte nach alter Schreiberei Kriterien. Soll man bei Luft getrocknete holzer mehr „lose“ Verbindungen und wenig verleihmen? Ist der Bau einer Tischlerplatte mit Luft getrocknete Holzer sinnvoll?

Wenn man aussenmöbel bauen möchte, kann man Frischholzer nutzen oder soll das Holz trocknen wie für Innenbäumen und der Möbelbau abgesehen von Leihmen gleich ist?
 
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