Rasierklingenschärfe bei Hobeleisen herstellen und das 2. Problem... Brauche noch ein bisschen Input!

ClintNorthwood

ww-robinie
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So meine Lieben,

bin bem Feintuning des Schärfens angelangt.
Das eine Gebrauchsschärfe meist ausreichend ist, wurde hier schon genügend ausgeführt und muss nicht weiter kommentiert werden.

Mir geht es hauptsächlich um die Möglichkeit, mit meinem Reformputzhobel mit verstellbarer Hobelsohle und Feineinstellung alles herauszuholen was geht.

Dazu gehört halt, dass auch kleine Äste ohne Ausrisse im Hobelspan zu sehen sind. Unabdingbar auch für die Bearbeitung von Hirnholz.
Und das geht nicht mit "normaler Gebrauchsschärfe".
Aus diesem Grund beispielsweise geht mein neuer hartmetallbestückter Fasenhobel wieder zurück. Gleiches Problem. Solange das Holz perfekt ist, ist es auch das Ergebnis.
Wechsel des Faserverlaufs, kleinste motorische Fehler oder ein Ast führen dann zu einem Ergebnis, das nur ein stumpfes Eisen in Verbindung mit einem Hobelanfänger hinbekommt.
Hauptsächlich Rattermarken oder Ausrisse. Hartmetall mit Gebrauchsschärfe ist halt keine Rasierklinge.
Denke das veranschaulicht mein Problem.

In diesem Video, dessen Machbarkeit ich überprüfen möchte, gibt es einen interessanten Teil zwischen min 7.30 und 10.15.

Die Technik muss nicht kommentiert werden. Auch kein Schneidwinkel, kein Linealtrick, Mikrofase oder sonst was.
Doch Zeit reicht dem Ersteller aus, um einen spürbaren Grad zu erzeugen.

Ich habe dies nachgestellt mit meinem Schärfstein. dem 1000er Sigma Select II von "Dieter". EGAL wie falsch oder richtig ich schleife. Egal ob ich den vorher wässere. Oder trocken nur ein paar Spritzer aufbringe. Egal, ob ich aus Verzweifelung die Oberflache mit Rotex schleife (was sich als untauglich erwiesen hat), mit Stahlwolle, mit einem Schleifblock Naniwa bearbeite...
Ich habe erst 2 mal erlebt, ca. 12 Stunden nach dem Wässern, dass er eine fühl- und hörbare Schleifwirkung hat. Zeitlich unkalkulierbar, wann Herr Schleifstein denn bereit ist Schleifwirkung zu entfalten. Der 240er aus dem gleichen Stall hingegen macht seinen Job stets zuverlässig. Der 6000er der Familie macht bis auf sichtbaren Metallabrieb nichts.
Mit dem ist mir noch nie was in Richtung Schärfen gelungen. Darum kümmere ich mich wenn es soweit ist.

Vor 5 Minuten habe ich mir aus purer Verzweifelung das Werk von F. Kollenrott ausgedruckt, dass ich aus Zeitgründen bisher oft nur am Bildschirm überflogen habe.
Ich bin arbeitsmäßig als "Onemenshow" seit Jahren mehr als ausgelastet und habe immer die Aufträge meiner Kunden an erste Stelle gesetzt.
Das Holzwerken kam so immer nur auf die letzten Plätze der zeitlichen Verfügbarkeit. Das wird jetzt anders. Das Leben ist nicht endlos.

Doch bevor ich mir aus reiner Verzweifelung mehrere verschiedene Schleifsteine kaufe, ausprobiere, zurückschicke, bei Ebay verhökere usw.
würde ich mich freuen über Tipps, mit welchem Schleifstein es wie im Video funktioniert oder funktionieren könnte. Ohne Diamant oder Tormek.
Ich wohl alles versucht, um dem 1000er Schlammproduzent eine faire Chance zu geben. Wenn das wenigstens Schleifschlamm wäre...

Es geht vorrangig darum, wie ich statt in 30 min in ein paar Minuten einen spürbaren Grad erzeuge wie in dem Video,


VG
 

XXL-DD

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Eventuell könnte dir Jemand den entscheidenden Tipp geben, wenn du ein paar Fotos von den Schneiden postest, die nicht so geworden sind wie du es dir vorstellst.

Für mich war es teilweise Aufschlussreich mit einem Edding die ganze zu schärfende Klinge einzufärben und nach ein paar Zügen die Veränderung zu prüfen.

Auf einem 6.000 Stein erwarte ich ehrlich gesagt auch keine andere sichtbare Auswirkung als Metallabrieb - die Edding Methode zeigt einem dann wo der her kommt und wie tief die anderen Rillen wohl noch sind.

Ach ja: Körnungen auslassen ist möglich, verlängert aber den Vorgang massiv, da die übernächste Körnung ja schon so viel feiner ist, das man damit gefühlt ewig braucht, um die groben Marken zu planen.

Bei Holz ist das mit dem auslassen von Körnungen schon problematisch, bei Stahl noch viel mehr.
 

pedder

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Hallo Heiko,

Dein Problem ist die Resonanz der Sigma Reihe. Kenn ich nicht.

Gerade beim Abziehstein habe ich eine Historie : King 6000, Naniwa 8000, Imanishi 10000 (den habe ich gewonnen)
die beiden letzteren tun sich nicht viel in der Schärfe, aber der Sprung von King 6000 auf Naniwa 8000 war dramatisch
Auf einmal sprangen die Haare.

Wenn Du Lust hast, kommst Du mal vorbei und
Du testest, wie sich Deine Eisen auf anderen Steinen verhalten.


Shapton 1000 (mein absoluter Lieblingsstein)
Irgend ein rosaner 4000er (naniwa?)
Imanishi 10000

Arkansas Translucent
und ein bisschen was anderes.

Und wie sich Deine Steine bei mir verhalten.
Wenn die erst nach langem Wässern schleifen,
würde ich (tm) sie im Wasser lagern.

Liebe Grüße
Pedder

Oder beim Treffen in Siegen bis dahin bin ich wahrscheinlich nur eingeschränkt schleiffähig wg, einer Gipsmanschette

Achso: und wenn Du Dich drüben anmeldest (gern auch als Clint...) hast Du gute Chancen, dass Friedrich "höchstselbst" antwortet.
Der kennt wahrscheinlich auch Deine Steine.

Auf einem 6.000 Stein erwarte ich ehrlich gesagt auch keine andere sichtbare Auswirkung als Metallabrieb - die Edding Methode zeigt einem dann wo der her kommt und wie tief die anderen Rillen wohl noch sind.

Ich schon. die Fase sollte denn glänzen. Wie poliert.
 
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Manuel_

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Zitat aus der Beschreibung des Steines: Nicht nur beim Stahl wird zügig abgetragen, sondern auch beim Stein

Wenn der Stein also sehr weich ist wird er sehr schnell hohl und du bekommst keine (bzw. nur schwer und mit Ahnung) ordentliche Schärfe, bei sowas wie Hobeleisen, hin.

Ich wurde hier schon mal dafür angegangen, aber genau deshalb bin ich der Meinung, dass solche Steine für Werkzeug und Anfänger keine gute Idee sind. Für Küchenmesser spielt das keine große Rolle. Auch eine Mikrophase kann man damit noch OK anschleifen, aber ...


Daher ist meine klare Empfehlung: Diamantplatten, für Werkzeug. Habe gelesen, dass du das nicht hören willst, bleibt aber trotzdem eine sinnvolle Möglichkeit unnötige Schleifprobleme zu umgehen.

Die bleiben immer Plan und haben auch bei harten Stählen noch einen guten Abtrag.
 

ClintNorthwood

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Was mir als Anfänger sehr geholfen hat, war eine Schleifhilfe, mit der das Eisen mit dem festgelegten Winkel über den Schleifstein geführt wird.

Zb hier zu finden
https://www.feinewerkzeuge.de/honingguide.html

Rainer
Habe die Veritas II sogar sooo lange eingesetzt, dass ich mir aufgrund des Verschleißes eine neue Rolle kaufen musste....:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:Mein wichtigstes Zubehör ist mittlerweile ein kleiner Schlosserwinkel für die wiederholbare exakte Ausrichtung und eine kleine Wasserpumpenzange für die Stellschrauben.
Die einzigen von vielen Usern beschriebene Mankos dieses Teils. Wenn man mal von der viel kleineren nutzbaren Fläche der Steine absieht und des Nachteils des dann viel mehr notwendigen Planens des Steins.
Deshalb habe ich jetzt wie von FK beschrieben einen Winkel. Geht auch gut.
Nur nicht 30 min lang.
Nebenbei bemerkt ist eine Schleifhilfe nur bei professionellen Schärfdiensten unabdingbar. Nicht weil die das sonst nicht scharf bekommen, sondern weil Kund;in oft nicht nur Schärfe wollen, sondern auch optisch ein perfektes Ergebnis.
Wenn es um Optik geht, erreiche ich locker das Optimum. Leider nur bis zur Gebrauchsschärfe im unteren mitteleren Bereich
 

XXL-DD

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Zum Vergleich noch ein Update, eine Schleifhilfe nutze ich auch.

Allerdings mit Diamantsteinen, von extra coarse bis extra extra fine. Wobei der ganz grobe Stein von mir nur für das Winkelabändern an alten Eisen genutzt wird.

Nach dem feinsten Stein bin ich definizit bei gebrauchsfertig angekommen, ohne den Schneidenwinkel zu ändern dauert das über alle Steine vielleicht 5 Minuten bei einem 60 mm Eisen.

Dann noch beideseitig frei Hand ein paar mal über einen Lederriemen mit getrocknrter feiner Schleifpaste ziehen. Dann spiegeln die Schneide und der Spiegel mindestens vorn an der Schneide und es ist scharf wie ein Rasiermesser.

Haare fallen am Arm und ein Schnitt durch Papier geht weich wie Butter ohne zu stottern.
 

ClintNorthwood

ww-robinie
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Zitat aus der Beschreibung des Steines: Nicht nur beim Stahl wird zügig abgetragen, sondern auch beim Stein

Wenn der Stein also sehr weich ist wird er sehr schnell hohl und du bekommst keine (bzw. nur schwer und mit Ahnung) ordentliche Schärfe, bei sowas wie Hobeleisen, hin.

Ich wurde hier schon mal dafür angegangen, aber genau deshalb bin ich der Meinung, dass solche Steine für Werkzeug und Anfänger keine gute Idee sind. Für Küchenmesser spielt das keine große Rolle. Auch eine Mikrophase kann man damit noch OK anschleifen, aber ...


Daher ist meine klare Empfehlung: Diamantplatten, für Werkzeug. Habe gelesen, dass du das nicht hören willst, bleibt aber trotzdem eine sinnvolle Möglichkeit unnötige Schleifprobleme zu umgehen.

Die bleiben immer Plan und haben auch bei harten Stählen noch einen guten Abtrag.
Letztendlich habe ich mich vor dem Kauf telefonisch beraten lassen was für mich am besten ist.
Die Beschreibung habe ich dann 2 Jahre später gelesen. Lustig, oder?
Gestern Abend war ich halt sauer, nahm mir ein Billigsküchenmesser und schaffte auf dem Stein im Halbdunklen in Sekunden einen fühlbaren Grad. So schnell habe ich noch nie ein Messer versaut mit einem Hohlschliff.
Bei Trompetenblech funktioniert der Stein anscheinend einwandfrei.

Gott sei dank hatte ich mich vor ein paar Tagen bei meiner Lebenspartnerin angesteckt und endlich mal Zeit für die wichtigen Dinge.
Inzwischen habe ich auch eine Schärffibel gefunden bei Dictum. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, einfach nach München zu düsen und im Ladengeschäft mit meinen Eisen herumzuprobieren. Die bieten das ja an.
Kann ich ja mit Urlaub verbinden und das alles dient einem guten Zweck. Das alles finanziere ich einfach mit dem Geld das ich gespart habe jedes Jahr, wo ich nicht auf dem Oktoberfest war.

Eine Diamantplatte mit 370er Körnung steckt gerade in meinem Warenkorb nach einer Dictumberatung vorhin.
Nachdem ich eine Spiegelseite mit einem 9 € Lidlstein und Glasreiniger in Rekordzeit (für mich) plan bekommen hatte. Die macht auch nicht so tiefe Kratzer, die man nicht wieder herausbekommt. Die ist dann eher was für Grundschliff oder Schneidenaufbau.
Ansonsten geht es mir eher darum, etwas zu lernen das ich gerne können möchte.

Eigentlich hatte ich den Plan, 14 Stufen unserer Treppe von Teppich zu befreien und neu abzuschleifen. Und zwar nur mit Handwerkzeug.
Mit Schrupphobel, Zahnhobel, Schlichthobel, Raubank, Reformputzhobel...
Schließlich waren die abschraubar. Der Teppich war nur in einem ausgefrästen Bereich geklebt. Darunter die tiefen Einschläge einer Oberfräse...
Scheiterte alles an meinen Schleifkünsten.

Plan B. Leider ohne Hobel.
Hochkant auf die Montagesäge.
Dann die Lackfräse auf 0,2 mm eingestellt und die zerstörten Oberflächen mit Rotex geglättet

Ob ich für das Finish mit Hobeln erzeugen kann hängt von den nächsten Tagen ab, inwieweit ich mit dem Schleifen der Eisen klar komme.
 

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ClintNorthwood

ww-robinie
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Zum Vergleich noch ein Update, eine Schleifhilfe nutze ich auch.

Allerdings mit Diamantsteinen, von extra coarse bis extra extra fine. Wobei der ganz grobe Stein von mir nur für das Winkelabändern an alten Eisen genutzt wird.

Nach dem feinsten Stein bin ich definizit bei gebrauchsfertig angekommen, ohne den Schneidenwinkel zu ändern dauert das über alle Steine vielleicht 5 Minuten bei einem 60 mm Eisen.

Dann noch beideseitig frei Hand ein paar mal über einen Lederriemen mit getrocknrter feiner Schleifpaste ziehen. Dann spiegeln die Schneide und der Spiegel mindestens vorn an der Schneide und es ist scharf wie ein Rasiermesser.

Haare fallen am Arm und ein Schnitt durch Papier geht weich wie Butter ohne zu stottern.
Ich habe mich oft gefragt, warum ich mir das Leben so schwer mache. Ich werde mal bei Gelegenheit mein Ego fragen.
Ansonsten schöner Plan B für mich.

Hallo Heiko,

Dein Problem ist die Resonanz der Sigma Reihe. Kenn ich nicht.

Gerade beim Abziehstein habe ich eine Historiee : King 6000, Naniwa 8000, Imanishi 10000 (den habe ich gewonnen)
die beiden letzteren tun sich nicht viel in der Schärfe, aber der Sprung von King 6000 auf Naniwa 8000 war dramatisch
Auf einmal sprangen die Haare.

Wenn Du Lust hast, kommst Du mal vorbei und
Du testest, wie sich Deine Eisen auf anderen Steinen verhalten.


Shapton 1000 (mein absoluter Lieblingsstein)
Irgend ein rosaner 4000er (naniwa?)
Imanishi 10000

Arkansas Translucent
und ein bisschen was anderes.

Und wie sich Deine Steine bei mir verhalten.
Wenn die erst nach langem Wässern schleifen,
würde ich (tm) sie im Wasser lagern.

Liebe Grüße
Pedder

Oder beim Treffen in Siegen bis dahin bin ich wahrscheinlich nur eingeschränkt schleiffähig wg, einer Gipsmanschette

Achso: und wenn Du Dich drüben anmeldest (gern auch als Clint...) hast Du gute Chancen, dass Friedrich "höchstselbst" antwortet.
Der kennt wahrscheinlich auch Deine Steine.



Ich schon. die Fase sollte denn glänzen. Wie poliert.
Wie schon gesagt, nehme ich dein Angebot gerne an. Rest per PN.
Glaube im Nachbarforum bin ich seit so 3 Jahren und habe ich einen anderen Nick. Und eine Vorstellung nebst einem Beitrag.
Was sollte ich da auch mitdiskutieren wie ein Blinder in einem Malerforum. War mehr was zum lesen.
Werde mir jetzt einfach mehr Zeit nehmen für solche Dinge.

VG
 

Manuel_

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@ClintNorthwood
ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich mit meinem Post verärgert habe, falls ja, sorry.

Mir ging es bei dem Post eher darum, zu erklären, dass nicht jeder Stein für jede Aufgabe gleich gut geeignet ist.
Und meiner Meinung nach ein weicher Stein für Arbeiten bei denen man die Geometrie von Schneiden ändert, gerade für Anfänger nicht zu empfehlen ist.

Ansonsten geht es mir eher darum, etwas zu lernen das ich gerne können möchte.
Das ist ja genau der Punkt auf den ich hinaus möchte, du lernst das Stemmen von Verbindungen mit einem scharfen Werkzeug viel leichter als mit einem Stumpfen. Ähnlich ist es halt beim Schleifen auch, wenn du mit dem ungeeigneten Werkzeug anfängst fällt das lernen schwerer.



PS:
Messer versaut mit einem Hohlschliff
ich habe zwar verstanden was du meinst, habe den Begriff des Hohlschliffs bei Klingen aber immer erst auf die Geometrie der Klinge bezogen und dreimal lesen müssen. (einen Hohlschliff haben zum Beispiel Rasiermesser)
 

agnoeo

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Ich kann auch das Buch von Christopher Schwarz zum Thema schärfen empfehlen, gibt das pdf auf Englisch bei LostArtPress für $10; oder auf deutsch für 18€ glaube ich. Ich stimme mit ihm nicht in allem überein, aber den Weg zu verstehen worauf es beim Schärfen ankommt und wie man sich nicht von Perfektion lähmen lässt schildert er sehr gut.

Gruß, David
 

ClintNorthwood

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@ClintNorthwood
ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich mit meinem Post verärgert habe, falls ja, sorry.
Warum sollte ich verärgert sein? Umso mehr antworten, um so weniger dumm bleibe ich.
ich habe zwar verstanden was du meinst, habe den Begriff des Hohlschliffs bei Klingen aber immer erst auf die Geometrie der Klinge bezogen und dreimal lesen müssen. (einen Hohlschliff haben zum Beispiel Rasiermesser)
Vielleicht verdrückt ausgekehrt. Bananenschliff hätte es besser getroffen. Bei einem 1 € Gemüsemesser egal.
 

Claus P.

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Es geht vorrangig darum, wie ich statt in 30 min in ein paar Minuten einen spürbaren Grad erzeuge wie in dem Video,
Ich weiß nicht, ob ich einen sinnvollen Beitrag zu deinem Problem liefern kann. Ein Hobeleisen oder Stemmeisen schleife ich auf der Flachschleifmaschine in ein paar Minuten.
Ich bin Maschinenbauer und gehe an manche woodworker- Probleme anders heran, insbesondere dann, wenn es um Metallarbeiten geht. Mit der Flachschleifmaschine bekomme ich exakt rechtwinklige und gerade Schneiden. Durch die Kühlung mit Schleifemlusion glühen die Eisen auch nicht aus. So kann ich relativ schnell eine scharfe Schneide erzeugen.
Nach dem Schleifen ziehe ich die Schneide nur noch mit einem 3000er Stein ein paar mal ab. Zum Schluss wird eine Mikroschneide mit einem 8000er Stein erzeugt. Der ganze Vorgang dauert pro Hobelmesser in Summe keine 10 Minuten.

Der Nachteil von der ganzen Vorgehensweise: Eine Flachschleifmaschine bekommt man nicht für kleines Geld, sondern muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Außerdem braucht die Flachschleifmaschine mindestens so viel Platz wie eine große Tischfräse. Freihandschleifen ist nicht mit der Maschine möglich, da sich der Schlitten einfach nur gerade hin- und her bewegt.

Vorteil von dem ganzen: Das Schleifen geht sehr sehr schnell und wird präzise. Die Schneide wird alleine durch Maschinenschliff schon sehr scharf. So brauche ich nur noch das Finish an der Schneide vornehmen und bin fertig.

Ich schleife zum Beispiel die Hobelmesser von meinen Makita- Balkenhobel ausschließlich mit der Flachschleifmaschine. Ich brauche zum Aus- und Einbauen der Hobelmesser länger, als für das Schleifen auf der Maschine. Anschließend wird der Grat mit dem Abziehstein nur noch entfernt. Alleine dafür ist die Maschine schon goldwert. Wenn ich merke, dass die Messer beginnen stumpf zu werden, werden sie sofort gewechselt. So hab ich immer saubere Oberflächen und für den Motor der Hobelmaschinen ist es auch gut, da er nicht so gequält wird wie bei stumpfen Messern.
Einen Motor von einem Balkenhobel hab ich schon mal aufgrund stumpfer Messer geschrottet. Das war mir eine Lehre.

Ob dich meine Ausführungen weiterbringen, kannst du selbst entscheiden.
 

pedder

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Bei @joergem in Siegen steht sowas in Klein. Schleifbock mit linearführung. Das funzt für die Fase sehr gut.
Und nimmt keine halbe gewöhnlich Hobbywwerkstatt weg.
 

ChrisOL

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Moin,

Hast du evtl. noch ein anderes Eisen oder ein Stemmeisen das du schärfen und abziehen kannst. Dann schließt du aus das dein Hobeleisen nicht ganz i O ist. Das kann zu heiß geworden sein. Dann hält der Stahl keine Schärfe oder die Schneide nur ganz vorne ist fabrikneu und evtl ist zu weit gehärtet für den Stein.

Der Punkt mit dem edding ist gut. Dann siehst du den Abtrag und eine Schleifhilfe ist auch gut.

Wenn das Eisen keine großen Macken hat kann man das so in ein paar Minuten abziehen.

Nimm das Angebot von Pedder an und schau das du jemanden beim schärfen zuschauen kannst.
 

derdad

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Oberflächen mit Rotex geglättet

Ob ich für das Finish mit Hobeln erzeugen kann hängt von den nächsten Tagen ab, inwieweit ich mit dem Schleifen der Eisen klar komme.
Bei einer mit Schleifpapier geschliffenen Holzoberfläche ist eine feine Hobelmesserschneide sehr bald wieder stumpf. Die kleinen Schleifkristalle die vom Schleifapier im Holz bleiben ruinieren die Hobelschneide.
Das selbe hat man auch wenn man gekauftes Leimholz händisch putzt oder durch die Hobelmaschine lässt.
LG
 

Bazi123

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Bei einer mit Schleifpapier geschliffenen Holzoberfläche ist eine feine Hobelmesserschneide sehr bald wieder stumpf. Die kleinen Schleifkristalle die vom Schleifapier im Holz bleiben ruinieren die Hobelschneide.
Das selbe hat man auch wenn man gekauftes Leimholz händisch putzt oder durch die Hobelmaschine lässt.
LG
Hallo,
Das ist ja interessant! Nicht, dass ich das machen wollte, aber ließe sich das durch leben ordentliches Absaugen der Oberfläche nach dem Schleifen verhindern, oder sind die Körner zu tief im Holz? Hängt vermutlich auch vom Holz ab, oder (zB Eiche oder Esche weniger gut ggü. Ahorn oder Buche)
 

ClintNorthwood

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Bei einer mit Schleifpapier geschliffenen Holzoberfläche ist eine feine Hobelmesserschneide sehr bald wieder stumpf. Die kleinen Schleifkristalle die vom Schleifapier im Holz bleiben ruinieren die Hobelschneide.
Das selbe hat man auch wenn man gekauftes Leimholz händisch putzt oder durch die Hobelmaschine lässt.
LG
Eigentlich wollte ich erst die gesamte Oberfläche nach dem 40er Schleifpapier mit dem Zahnhobel glätten. Oder beim Schleifen bis 80 oder 100 gehen. 14 Stufen Zeit zum üben. Die Stufen sind ja jetzt schon zu dünn rein optisch gesehen. Die werden später durch Eichenholz ersetzt.
Habe genug getrocknetes herumliegen.
Jetzt noch mal was zum Granat. Das ist nicht besandet wie im Baumarkt. Und wird von einem Festool CTM abgesaugt.
Ganz nebenbei sehe ich gerde den Beitrag von Bazi123.
Bei aller Vorstellungskraft kann ich mir nicht vorstellen, dass sich im Holz feste oder lose Körner vom Schleifmittel befinden, die die Schneiden in irgendeiner Form abstumpfen. Das kann nur eine Erfahrung vergangener Generationen sein oder von denjenigen, die billig einkaufen.
Mein Mikroskop wird mir zeigen, ob das zutreffend ist. Denke es reicht, einen dm³ nach diesen Kristallen abzusuchen. Finde ich auch nur ein Kristallkörnchen, gebe ich dir in diesem Fall unbedingt Recht.

Nebenbei bemerkt finde ich mein Schülermikroskop nicht gerade für den Job. Hat jemand von euch jemals ein Handymikroskop ausprobiert?
20fache Vergrößerung ist geil um kleine Splitter zu finden. Glaube 100fache Auflösung wäre besser.
Zum Prüfen der Schneiden hätte ich gerne was besseres.
 

derdad

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Natürlich bleiben nicht ganze Schleifkörner im Holz stecken. Dass das Schleifpapier stumpf wird hat ja einen Grund. Unter anderem jenen, dass die feinen Spitzen der Körner brechen. Und sie brechen ja nur wenn sie im Holz sind. Bei billigem Schleifpapier wahrscheinlich mehr, bei Qualitätsprodukten weniger. Aber zum Abstumpfen einer "Rasiermesserschneide" reicht das allemal.
LG Gerhard
 
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