Psychische Gesundheit und Arbeitsschutz

Claus P.

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Das meiste aus Claus Beitrag ist leider kompletter Unfug.
Gerade die ganzen vermeintlich starken Männer der damaligen Generation landen heute reihenweise in der Therapie.
Ach ja? Das was ich aufgelistet habe ist faktenbasiert. Ich respektiere andere Meinungen aber diese als Unfug zu bezeichnen würde ich mir nicht anmaßen.
Übrigens, die Nachkriegsgeneration, die unser Land in den 50er und 60er Jahren in ein Wirtschaftswunder geführt hat braucht keine Therapie mehr. Diese Menschen sind heute zwischen 80 und 100 Jahre alt und sind heute entwender in einer Pflegeeinrichtung oder auf dem Friedhof.

Dass Ärzte und Pflegepersonal hoffnungslos überlastet sind, das verstehe ich auch und ist landläufig bekannt. Allerdings braucht sich m. M. niemand darüber beschweren, der heute mit einem Medizinstudium beginnt. Jedem steht es frei sich nach einem anderen Beruf umzusehen. Deswegen Augen auf bei der Berufswahl. Das ist hart, aber für mich ist das genauso wie wenn sich ein Soldat darüber beschwert, dass er irgendwann einmal in einen gefährlichen Kampfeinsatz geschickt wird.

Auch wenn du es nicht hören willst: m. M. nach braucht sich niemand im Rettungsdienst, Pflegedienst, Lehrer, Polizei etc. beschweren, dass die Arbeit psychisch fordernd und anstrendend ist. Die Umstände sind seit Jahren/ Jahrzehnten bekannt und wer heute einen der oben aufgeführten Berufe ergreift muss sich im klaren sein was auf ihn zukommt. Sich hinterher hinzustellen und zu jammern wie anstrengend diese Berufe alle sind ist für mich nur eine einfache Ausrede dafür, dass man nur die positiven Dinge eines Berufes möchte, aber die negativen Dinge nicht akzeptiert bzw. ignoriert und jammert wie schlimm und belastend das alles ist.
Sorry, aber da hab ich kein Mitleid.


Dann ist auch einfach die Arbeitsbelastung massiv gestiegen.
Hast du dich mal gefragt warum das so ist? Für mich ist das relativ einfach zu erklären: Wenn die Löhne stetig steigen (sollen) und die Wochenarbeitszeit sich verringert muss zwangsläufig die Produktivität zunehmen.
In einfachen Worten: In der gleichen Arbeitszeit muss mehr Arbeit beim selben Personaleinsatz geleistet werden um wettbewerbsfähig zu bleiben. Zumindest ist das in der freien Wirtschaft so.


Im Staatsdienst ist definitiv die Arbeitsbelastung nicht im gleichen Maß gestiegen, wie in der freien Wirtschaft.
Beim Staat werden einfach mehr Beamte/ Angestellte eingestellt und der Verwaltungsapparat nimmt stetig zu. Beispiele dafür gibt es zu reihenweise.
Es wäre auch schön, wenn im Staatsdienst auch die Produktivität in gleichem Maß zunehmen würde, wie in der freien Wirtschaft.
Schönstes Beispiel ist bei uns der städtische Bauhof: In den 80er Jahren haben dort 12 Personen gearbeitet. Heute sind es mehr als die doppelte Anzahl und die Arbeiten werden trotzdem nicht erledigt. Ganz im Gegenteil. Viele kommunale Aufgaben werden heute privatisiert, da die eigenen Bediensteten überfordert sind: Winterdienst, Staßenreinigung, Grünflächenpflege...
Am Samstag stehen am Recyclinghof heute 3 manchmal auch 4 Personen, die sich darum gekümmert haben, damit die Leute ihre Sachen in die richtigen Container werfen. vor 15 Jahren war das eine Person.

Die Arbeitsbelastung von diesen Leuten hat eher abgenommen als zugenommen. Das trifft aber nicht auf die große Masse zu, das ist auch klar.

Du kannst das gerne auch als Unsinn bezeichen. Aber das sind Fakten und keineswegs aus der Luft gegriffen.


Mir war schon klar, dass einige meiner Behauptungen provozieriend sind, dazu stehe ich aber. Und ja, Männer sind heute in vielerlei Hinsicht verweichlicht. Auch zu dieser Meinung stehe ich.

Tiefer gehe ich nicht ins Detail, sonst besteht die Gefahr, dass ich in eine gesellschaftspolitische Diskussion einschwenke, die hier im Forum nicht erwünscht ist und das ist auch gut so.
 
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Lorenzo

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Sorry, aber da hab ich kein Mitleid.
Ich glaub das ist Teil des deutschen Nachkriegstraumas.
"Ned jammern, Zähne zam und schaffen!"
Manche kriegen das hin, andere nicht. Ich bin froh darum in einer Gesellschaft zu leben in der die Belange der "anderen" berücksichtigt werden.

Dazu kommt dass sich die jüngeren Generationen mit Dingen befassen die vor nicht allzu langer Zeit noch gar kein Thema waren. Der Preis, den wir für rein wirtschaftliches Denken und Handeln bezahlen werden, zeigt sich ja immer deutlicher.

Vergangene Verhältnisse zu zitieren hilft auch nicht wirklich, es gibt keinen Weg zurück. Dieselben Verhältnisse werden nie wieder eintreten.
Andere Probleme, die andere Lösungen verlangen.
 

uli2003

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Aber das sind Fakten und keineswegs aus der Luft gegriffen.
Ich denke für einen genauen Vergleich einzelner Berufsgruppen muss man die Tätigkeiten einmal gemacht haben. Sonst hinkt jeder Vergleich.
Aber ich gehe ein ganzes Stück mit deinen Aussagen mit, wenn auch nicht in allen Teilen.

Viel hängt es auch von der jeweiligen Person ab.
 

Daniboy

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...Diese Menschen sind heute zwischen 80 und 100 Jahre alt und sind heute entwender in einer Pflegeeinrichtung oder auf dem Friedhof...
... oder sie freuen sich, wie meine Großeltern, relativ guter Gesundheit.

......m. M. nach braucht sich niemand im Rettungsdienst, Pflegedienst, Lehrer, Polizei etc. beschweren, dass die Arbeit psychisch fordernd und anstrendend ist.....

Viele Berufe die stark auf die Psyche schlagen haben da ja ohnehin eigene Prozesse um Mitarbeiter zu stärken und gesund zu halten.
Unter dem neumodischen Begriff "Resilienz im Unternehmen" findet sich Vieles um Mitarbeiter und auch den Betrieb als solches krisenfester zu machen.
 

Claus P.

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Ich glaub das ist Teil des deutschen Nachkriegstraumas.
"Ned jammern, Zähne zam und schaffen!"
Manche kriegen das hin, andere nicht. Ich bin froh darum in einer Gesellschaft zu leben in der die Belange der "anderen" berücksichtigt werden.

Dazu kommt dass sich die jüngeren Generationen mit Dingen befassen die vor nicht allzu langer Zeit noch gar kein Thema waren. Der Preis, den wir für rein wirtschaftliches Denken und Handeln bezahlen werden, zeigt sich ja immer deutlicher.

Vergangene Verhältnisse zu zitieren hilft auch nicht wirklich, es gibt keinen Weg zurück. Dieselben Verhältnisse werden nie wieder eintreten.
Andere Probleme, die andere Lösungen verlangen.
+1 Da bin ich voll und ganz bei dir. Ich glaube auch, dass die Einstellung wie man mit bestimmten Dingen/ Problemen umgeht, in der Erziehung begründet liegt.
Ich wurde von meinen Eltern so erzogen: Arschbacken zusammenkneifen und durch. Deswegen kann ich mit einigen "modernen" Ansichten nur wenig anfangen. Aber für mich ist das nicht weiter schlimm. Es ist einfach ein Umstand, mit den ich arrangieren kann.

Dabei belasse ich es jetzt aber.
 

Christoph1981

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Daß in den letzten Jahrzehnten die Arbeitsbelastung gestiegen ist, natürlich nicht überall im gleichen Masse, ist meiner Kenntnis nach wissenschaftlich erwiesen. Die zunehmenden Anforderungen unserer Leistungsgesellschaft können nicht alle Menschen gleich gut verarbeiten.
Auch in den Nachkriegsgenerationen sind bestimmt genug Menschen, die ebenfalls mit den von ihnen abgeforderten Leistungen eher schlecht klargekommen sind.
Hat aber Jahrzehntelang wenige (auch in der Medizin) interessiert. Daher wenig psychische Krankheitsbilder und - diagnosen.
Da hat es viel Zeit und Aufklärung gebraucht, etwas dran zu ändern.
Auch im öffentlichen Dienst (da arbeite ich seit knapp 20 Jahren) ist es bestimmt nicht die Regel, das immer weiter Personal aufgestockt wird. Immer neue Aufgaben sorgen auch hier für steigende Belastungen.
Ich denke, es gibt eine große Vielfalt von Berufen mit sehr unterschiedlichen und oft wechselnden Anforderungen. Sehr schwierig, hier allgemeingültige Faktoren festzumachen. Zumal die Menschen auch seeeeehr unterschiedlich sind.

In der Quintessenz behaupte ich nach 44 Jahren Arbeitsleben (inkl. Ausbildung und Studium und kurzen Zeiten der Arbeitslosigkeit) und unterschiedlichen Tätigkeiten in Handwerk, Logistik und Jobcenter, dass nicht alle Arbeitnehmer mit allen Anforderungen gleich gut klarkommen und Arbeitsschutzgesetze nicht für umsonst entwickelt wurden.
Aus meinen Jahren als Personalrat noch abschließend gesagt, müssen Arbeitgeber auch immer wieder mal eingebremst werden. Da sind Gesetzliche Regelungen das Mittel...
 

Wolfgang EG

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... Auch wenn du es nicht hören willst: m. M. nach braucht sich niemand im Rettungsdienst, Pflegedienst, Lehrer, Polizei etc. beschweren, dass die Arbeit psychisch fordernd und anstrendend ist. Die Umstände sind seit Jahren/ Jahrzehnten bekannt und wer heute einen der oben aufgeführten Berufe ergreift muss sich im klaren sein was auf ihn zukommt. ...
Einspruch, Euer Ehren ... Claus, in vielem gehe ich mit Dir d'accord: Der Dienst in o. g. Berufen – und dies ist unstrittig – ist schon seit eh und je anstrengend.

Und jetzt kommt das große »Aber«. Die Umstände haben sich teilweise in den letzten Jahren dramatisch geändert. Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Kräfte solch massiver, physischer Gewalt ausgesetzt waren wie heute. Schau Dir mal Videos von Demos oder anderen (fragwürdigen) Zusammenkünften an, wie massiv da auf Polizisten, auf Rettungskräfte etc. eingewirkt wird. Respekt scheint fast völlig abhanden gekommen sein. Das hinterlässt selbst beim Hartgesottensten Spuren, auch wenn es kaum einer zugibt. Sollen Angehörige genannter Berufsgruppen nun ihren Beruf aufgeben? Das Gros liebt seinen Beruf, aber die Umstände, unter denen sie ihn ausüben dürfen, sind bedenklich geworden.

Und? Die Politik lässt sie im Stich. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, um den Faden nicht zu gefährden. Wiewohl ich dazu stundenlang »referieren« könnte. Nur meine Bitte an Dich: Bedenke, was Du geschrieben hast, vielleicht noch einmal unter Berücksichtigung meines »Geschreibsels«.

Wolfgang
 

Claus P.

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Einspruch, Euer Ehren ... Claus, in vielem gehe ich mit Dir d'accord: Der Dienst in o. g. Berufen – und dies ist unstrittig – ist schon seit eh und je anstrengend.

Und jetzt kommt das große »Aber«. Die Umstände haben sich teilweise in den letzten Jahren dramatisch geändert. Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Kräfte solch massiver, physischer Gewalt ausgesetzt waren wie heute. Schau Dir mal Videos von Demos oder anderen (fragwürdigen) Zusammenkünften an, wie massiv da auf Polizisten, auf Rettungskräfte etc. eingewirkt wird. Respekt scheint fast völlig abhanden gekommen sein. Das hinterlässt selbst beim Hartgesottensten Spuren, auch wenn es kaum einer zugibt. Sollen Angehörige genannter Berufsgruppen nun ihren Beruf aufgeben? Das Gros liebt seinen Beruf, aber die Umstände, unter denen sie ihn ausüben dürfen, sind bedenklich geworden.

Und? Die Politik lässt sie im Stich. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, um den Faden nicht zu gefährden. Wiewohl ich dazu stundenlang »referieren« könnte. Nur meine Bitte an Dich: Bedenke, was Du geschrieben hast, vielleicht noch einmal unter Berücksichtigung meines »Geschreibsels«.

Wolfgang
Wolfgang,

da geb ich dir uneingeschränkt recht. Allerdings nimmt die Respektlosigkeit und Verrohung in unserer Gesellschaft zu. Warum das so ist, läßt sich nur erahnen. Als ich noch jung war, war das tatsächlich anders. Wer bei der Feuerwehr war, genoß hohes Ansehen. Heute Pustekuchen.
Vor der Polizei hatten wir nicht Respekt, sondern Angst und sind als Kinder gelaufen, so schnell wie wir konnten. Heute ist das nicht mehr so. Ob das gut ist - ich weiß es nicht.
Ich hab das Gefühl, dass heute nur noch jeder auf seinen eigenen Vorteil schaut und nur noch versucht, seine eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen. Ein Miteinander und ein respektvoller Umgang bleibt oft auf der Strecke. Jeder ist gestresst und läßt seinen Frust an anderen Menschen aus. Das was in der Gesellschaft sehr deutlich zu spüren ist, ist ein Verdrängungswettbewerb. Nur der Stärkere überlebt. Das Problem ist, dass einige Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten darunter besonders leiden.

Was mich einfach ärgert ist das Gejammere wie schlecht es einem geht und wie anstrengend die ganze Arbeit ist. Ja das ist es, aber mit Jammern löst man keine Probleme.
Aber das gehört auch schon zur Normalität. Gejammert wurde schon immer.
 

inselino

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Ach ja? Das was ich aufgelistet habe ist faktenbasiert.
Du arbeitest also auf einer Gerontopsychatrie und kannst dadurch beurteilen wer da rumläuft und mich welchen Erkrankungen? Und du arbeitest bestimmt auch ambulant als Psychotherapeut oder andersweitig im psychologischen Bereich und hast täglich Kontakt mit psychisch erkrankten Menschen und kannst daher umfassend der Situation und Herkunft der Erkrankung beurteilen?
Wenn nicht würde ich dir etwas Zurückhaltung nahelegen.

Rein zufällig arbeitet eine Person im engsten Familienkreis genau in diesem Bereich. Dementsprechend kann ich diese Situationen überraschend gut beurteilen.
In der Gerontopsychatrie sind vorallem Männer im Alter 65-90 und deren größtes Problem ist es eben nach Tod der Ehefrau komplett überfordert zu sein. z.B. können die wenigsten davon Kochen. Das ist Fakt. Und diese Menschen hatten nie einen anderen Lebensinhalt als die Arbeit und das funktioniert genau solange gut, wie sie arbeiten können und dannach kollabiert es.
Dann kommen die Landwirte in der ambulanten Therapie. In der Umgebung ist ländlich geprägter Raum und hier sind dutzende Landwirte in Therapie nicht nur bei jeder Person die mir nahe steht sondern auch bei den Kolleginnen und Kollegen in der Praxis etc. Auch bei denen lief alles in Ordnung, solange Arbeit das einzige war auf das sie sich im Leben konzentriert haben.

Hätten diese Menschen im Leben mehr Säulen gehabt als nur die Arbeit wären Sie jetzt deutlich besser dran.

Insbesondere Stress macht krank und dieser steigt massiv an, durch gestiegene Arbeitsbelastung, dadurch, dass sich eben nciht jeder seinen Traumjob mit Bezahlung und Arbeitsumfeld aussuchen kann etc. Das ist ebenso Fakt und erwiesen. Die Aussage Arbeit könne nicht krank machen ist eine Herabwürdigung und Verachtung all jener, die genau darunter leiden.

Übrigens sind die Männer aus den Generationen danach (Jahrgänge 55-75) keineswegs besser. In der Therapie nur am rumweinen wie schlecht es Ihnen geht, immer Recht haben wollen und die Behandlung blockieren anstatt mal sinnvoll mitzuarbeiten. Auch das ist Fakt. Mit Frauen ist die Therapie deutlich einfacher, weil sie ein Interesse haben mitzuarbeiten und die Sachen zu ändern und nicht wollen, dass alles so bleibt wie es ist.

Abgesehen davon besteht bei Frauen auch einfach weniger Therapiebedarf, denn sie haben im Leben eben auf unterschiedliche Dinge gebaut. Sie haben sich um den Ehemann gekümmert der üblicherweise arbeiten war und sonst wenig getan hat, hatten den Haushalt, haben sich aber auch viel mehr um Freunde und Bekannte gekümmert, eingeladen, Kontakt zu Kindern und Enkeln gepflegt etc.
Und all diese unterschiedlichen Ressourcen sorgen eben dafür, auch im Alter psychisch stabil zu bleiben.

Auf die abfälligen Bemerkungen zu den unterschiedlichen Berufsgruppen gehe ich gar nicht erst ein.

Aber vielleicht werfen wir auch mal einen Blick darauf, dass früher ebenso Menschen psychisch krank waren, sie wurden eben nur von der Gesellschaft härter ausgegrenzt. Es gab keine Diagnosen, keine Behandlungen etc. Im Vergleich zum Mittelalter haben heute auch viel mehr Leute Herzinfakte. Da kann der Germane in dir gerne wild aufschreien und sich über die verweichlichte Gesellschaft beklagen oder eben feststellen, dass wir heute mehr Herzinfakte diagnostizieren und viel mehr Menschen auch ein Alter erreichen, in dem das relevant wird.

Aber klar wir können natürlich auch Kinder mit ADHS wieder in der Schule schlagen, großartige Gesellschaft damals wo man nicht gejammert hat.
 

Claus P.

ww-robinie
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Du arbeitest also auf einer Gerontopsychatrie und kannst dadurch beurteilen wer da rumläuft und mich welchen Erkrankungen?
Zum Glück arbeite ich dort nicht. Ein Freund sagte einmal zu mir: Für einen Arzt sind alle Menschen Krank - kein Wunder er hat ja auch den ganzen Tag nur mit Kranken zu tun.

Wenn nicht würde ich dir etwas Zurückhaltung nahelegen.
Wieso sollte ich? Ich hab meine Meinung zu dem Thema und die lasse ich mir von niemanden nehmen. Wenn du dich persönlich von meiner Meinung angegriffen fühlst wirst du wohl damit leben müssen.

zu den unterschiedlichen Berufsgruppen gehe ich gar nicht erst ein.
Danke.

Du hast deine Meinung, die ich akzeptiere und ich hab meine, die ich mir nicht nehmen lasse.
Mehr kommentiere ich nicht.
 

inselino

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Wie jetzt? Eben war das was du behauptest hast noch Fakt? Und jetzt ist es ne Meinung?

Vielleicht beim rudern anmelden, das klappt super.
 

isso

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Nachdem ja jetzt zum dritten oder vierten Mal "dabei belassen oder nicht mehr kommentiert wird" testen wir das doch mal.

Erst ist es faktenbasiert, dann Meinungen und wenn es dann wirklich mit etwas Hintergrundwissen argumentiert wird, lässt man sich das einfach nicht nehmen.

Das ist ein Art der Diskussion die einfach nutzlos ist.

Hier wurden viele spannende Ansichten geteilt, dafür vielen Dank!

Meine Theorie ist ja etwas anders. Wer sich mit sich auseinandersetzt, der kommt voran. Wer nur auf die anderen schaut, wird irgendwann abgehängt.

Das wünsche ich keinem, daher mein Rat sich selbst zu hinterfragen.

Immerhin leben wir in einer Überflussgesellschaft mit einer wahnsinnig hohen Produktivität.

Immer mehr und weiter wird die Menschheit nicht glücklich machen. Das sehen wir doch an vielen Ecken momentan. Es ist halt auch einfach nicht nötig. Eher sogar gefährlich für den Planeten.

Schaffeschaffe immer weiter muss halt nicht mehr Lebensinhalt sein. Es gibt viele schöne Dinge daneben, das kann man ruhig auch mal anerkennen.

Man muss sich nur mal klar machen, dass es genug zu futtern für alle gibt. Ist halt eher ein Problem der Verteilung.

Durch eigene Hände Arbeit wirst du an deinem Wohlstand nur minimal etwas ändern. Da funktioniert das mit der Verteilung halt auch nicht ganz so gut.

Ja, gleich kommen wir von Psyche zum bösen Staat......

Aber OT ist das hier ja schon lange, also egal :emoji_wink:
 

Christoph1981

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Ist hier wie bei vielen anderen Themen, es gibt sehr viele und sehr unterschiedliche Meinungen/Wissensstände/Erfahrungen.

Die wenigsten von uns haben tatsächlich wissenschaftlich basierte Fakten zur Hand, dafür aber viel Emotionen. Ich gehöre auch dazu, wenngleich ich aus meinen Berufsjahren im sozialen Bereich schon etwas mehr Erfahrungen mit Menschen habe, die an psych. Krankheiten leiden.

Letztendlich kann solch ein Thema, vor dem Hintergrund der Ausgangsfrage, nur wissenschaftlich so vernünftig diskutiert werden, dass dann geeignete Maßnahmen durch Arbeitgeber gefunden werden können.

Wünsche allen nach dreimal Durchatmen ein entspanntes Wochenende
:emoji_wink: :emoji_wink:
Christoph
 

Andros1989

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So nun möchte ich auch mal was dazu sagen, als Betroffener. Ich leide seit gut 4 Jahren an einer Generalisierter Angststörung, die den Anfang in einer Depression der schwersten Stufe hatte.
Was man tun kann als Arbeitgeber ? Aufklärung ist das wichtigste meiner Meinung nach.
Menschen klar machen was es bedeutet psychisch krank zu sein. Mit Mitarbeitern reden, falls man merkt sie wirken abwesen und und unglüklich. Angebote schaffen und wissen wie man Menschen in psychische Belastungen treibt.

Ich kam nach 4 Monaten wieder auf Arbeiten und es war verdammt schwierig für mich.
Aussagen wie, du musst mal gscheit arbeiten, geh mal ein Bier trinken, sauf dir mal einen richtig an oder entspannt dich mal haben noch keinen irgendwie geholfen, geschweige denn einen Depression geheilt.
Die Depressionsraten steigen, worin das begründet ist weiß ich auch nicht wirklich, aber wenn man sich mal ansieht wieviel Menschen sich selbst in den 60-70iger Jahren umgebracht haben, kann man wohl nicht davon ausgehen das diese einfach nur härter waren.
Ich kann einfach nichts mit den Aussagen anfangen, dass die Generation vor uns dies und das war und das damals nach dem Krieg anders gehandelt wurde. Ich glaube einfach nicht daran, dass es den Leuten besser ging ... Keiner hat einfach nur ein Wort darüber verloren, weil es eine Schmach war am Kopf was zu haben.
Was ich nur sagen kann. Es ist eine Krankheit wie jede andere auch. Sie ist einfach nur im Kopf und leider sieht man sie nicht.
 
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isso

ww-buche
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@Andros1989 darf ich fragen wie du den Schritt zur Erkenntnis und letztendlich zur Behandlung geschafft hast?

Das ist wahrscheinlich der Punkt aus dem nicht betroffene am meisten nutzen generieren können.

Wenn das privat bleiben soll, voll in Ordnung. Kurzes Zeichen und hier stehen nur noch 3 Punkte!
 

Andros1989

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Nein. Das möchte ich absolut nicht.
Ich gehe offen damit und möchte auch die Kommunikation darüber.
Eben genau dieses krankhafte Männerbild führt dazu, dass Männer häufiger den Freitod wählen wie Frauen.

Die Erkenntnis wurde mir ehrlich gesagt abgenommen. Mir ging es schon lange schlecht, verlor aber keinen Gedanken darüber, dass es die krankhafte Wahrnehmung von Perfektion und ähnlichem der Grund für mein Unwohlsein sein ist.
Ich hab mich dann mit Keuchhusten angesteckt und viel mit Atemnot gekämpft. Hatte starke Angst.
Eines Morgen bin ich dann aufgewacht und nichts war wie vorher. Eine elende Dunkelheit im Kopf die durch nichts zu ändern war. Nächte lange schlaflos, Herzrasen, Beklemmungen, immer wiederkehrende Gedanken.
Schlussendlich bin ich in der Notaufnahme gelandet, mit dem Hinweis das ich eventuell in der falschen Klinik bin.
Zum Glück sind mir diese speziellen Gedanken erspart geblieben.

Der einzige Weg meiner Meinung nach ist alle Menschen zu schulen, das eine psychische Erkrankung keine Sache ist die man wählt. Es ist ja auch schon längst bewiesen, mit Daten und Fakten von Ärzten, das die Gehirnsuppe nicht mehr die gleiche ist wie vorher.
Einer bekommt niemals im Leben eine der andere hat sie sein lebenslang und das hat zu keinem Zeitpunkt was damit zu tun, ob er lange arbeitet, viel am Handy sitzt oder Instagram und Facebook konsumiert.
Es kann es begünstigen, aber sicherlich nicht auslösen.

Lustigerweise waren es die Menschen die mich vorher belustigt angesehen haben, die mich zwei Jahre später ansprachen, was mit ihnen los wäre, weil sie nicht mehr schlafen können oder nachts immer wiederkehrende Gedanken haben.
Macht euch vom Gefanken frei, dass der eigene Horizont die Grenze des möglichen ist. Was für einen normal ist, ist für den andern das schlimmste Gefühl der Welt.
 
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brubu

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Grob: Für ein excellentes Betriebsklima und eine vorbildliche Unternehmenskultur sorgen.
Im Detail: Wahre Führungskräfte achten sehr auf ihre Mitarbeiter.
LG
Thomas
Hallo
Hmmm, ja aber bitte in der Praxis und täglich, nicht nur in schönen teuren Leitbildern............. wie es leider auch in der Politik üblich ist.
Laut meinen Erfahrungen ist es leider oft so, dass die Firmen, Institutionen etc. das Geld lieber für das Image ausgeben statt für die Umsetzung in der täglichen Arbeit.
Gruss brubu
 

Holzfummler

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Können ja uns mal selber an die Nase fassen. Wer von uns wird denn als gute Führungskraft angesehen? Ich hatte es nicht geschafft im Arbeitsleben.
 

XXL-DD

ww-ulme
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Können ja uns mal selber an die Nase fassen. Wer von uns wird denn als gute Führungskraft angesehen? Ich hatte es nicht geschafft im Arbeitsleben.
Wer Weiß das schon selbst?

Wenn Kollegen mit ihren Problemen zu dir kommen, obwohl du vielleicht fachlich gar nicht helfen kannst könnte das ein gutes Zeichen sein.

Dafür muss man auch kein Vorgesetzter sein - eventuell ist das sogar hinderlich - leider.
 

isso

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Gut ist auch kein Ziel, "besser" ist das Ziel.

Solange man als Vorgesetzter stetig und spürbar versucht etwas zu verbessern, muss nichtmal alles klappen.

Man wird trotzdem geschätzt. Verlangt man nicht "perfekt zu sein", wird einem eben dieses dann auch verziehen.

Fehler machen alle, der Umgang damit macht den Unterschied.
Fachliches ist damit nicht gemeint.
 

KaiX0

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Können ja uns mal selber an die Nase fassen. Wer von uns wird denn als gute Führungskraft angesehen? Ich hatte es nicht geschafft im Arbeitsleben.
Ich gebe zu, auch ich war keine gute Führungskraft, hatte aber auch keine Zeit und keine Möglichkeiten, es zu werden.

In meinem ganzen Arbeitsleben sind mir sehr wenige wirklich gute FK begegnet, 2 davon haben mich allerdings sehr beeindruckt. Der eine hat mich in nur 2 Jahren zum IT-Manager hochgecoached (Danke, Olli!), der andere hatte eine so wertschätzende Art, auch wenn es mal schwierig wurde, das ich den größten Respekt vor ihm habe. Die Menschen sind ihm gerne! gefolgt.

Das lässt sich, wie Charisma, wohl auch nur bedingt trainieren...
 
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